Cover-Bild Ich, Eleanor Oliphant
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 27.04.2018
  • ISBN: 9783404176793
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Gail Honeyman

Ich, Eleanor Oliphant

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Ich wusste nicht, wann ich mich zuletzt so gut gefühlt hatte - so leicht, so wach, so lebendig. Vielleicht fühlte Glück sich so an?

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Auf Äußerlichkeiten legt sie wenig Wert, erledigt seit Jahren klaglos einen einfachen Verwaltungsjob und verbringt ihre Freizeit grundsätzlich allein. Ein Leben ohne soziale Kontakte oder nennenswerte Höhepunkte - Eleanor kennt es nicht anders.
Doch das ändert sich schlagartig, als Eleanor sich verliebt. Veränderungen müssen her! Nur wie? Der neue Kollege Raymond erweist sich als unerwartete Hilfe ... und plötzlich findet sich Eleanor mittendrin im Leben.

"Witzig, bewegend, unvorhersehbar "

Jojo Moyes

Ich, Eleanor Oliphant gewann 2017 den Costa Award für den besten Debütroman

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2018

Schräg, humorvoll, tiefgründig ... einfach gut

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Als erstes angesprochen hat mich das doch schlichte aber eindrucksvolle und farbenfrohe Cover. Im oberen Bereich noch eine leichte Düsternis ausstrahlend, wird es im Verlaufe immer vielfältiger, was sich ...

Als erstes angesprochen hat mich das doch schlichte aber eindrucksvolle und farbenfrohe Cover. Im oberen Bereich noch eine leichte Düsternis ausstrahlend, wird es im Verlaufe immer vielfältiger, was sich auch in der Geschichte widerspiegelt.
Mein zweiter Blick galt dann dem Klappentext, welcher lautet:

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand.
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Wer ist Eleanor Oliphant?
Zu Anfang habe ich sie als etwas schräge Person empfunden. Sie lebt zurückgezogen und geht völlig allein durchs Leben. Ihr Verhalten beruht auf einem Erlebnis in ihrer Kindheit, das dem Leser aber erstmal noch verborgen bleibt.
Eleanor ist strukturiert und intelligent. Sie geht einer Arbeit als Buchhalterin nach, ihre Pause verbringt sie allein mit einem Kreuzworträtsel und einem Sandwich, ihren Feierabend verbringt sie jeden Tag aufs Neue mit Pasta und Pesto, einem Buch oder Fernsehen, mittwochs telefoniert sie mit ihrer Mutter. Die einzigen Personen, die ihre Wohnung betreten sind die Sozialarbeiterin und der Mitarbeiter der Stadtwerke. Freitags erledigt sie ihren Wocheneinkauf und füllt ihre Wodka-Ration auf. Aber Eleanor ist zufrieden. Wie vermisst nichts, weil sie es nicht anders kennt.
Doch alles gerät in den Wandel, als sie sich in diesen Musiker verliebt. Für sie ist er der perfekte Mann, so ist er doch eine "aufgeräumte und kultivierte" Erscheinung und ihr Plan nimmt Form an, sie will ihr Äusseres und Inneres der neuen Situation anpassen. Durch dieses Ziel vor Augen, erlebt Eleanor plötzlich jeden Tag neue Kleinigkeiten, die ihr vorher völlig frend waren und doch nun so normal erscheinen. Auch Raymond, der Kollege aus der IT-Abteilung, trägt seinen Teil an ihrer Verwandlung bei.

Gail Honeyman hat einen wunderbaren und zwischendurch recht anspruchsvollen Schreibstil, was mich total begeistert hat und die Protagonistin sehr authentisch rüberbringt. Insofern war es für mich auf jeden Fall ein Leseerlebnis.
Etwas gestört hat mich zwischendurch jedoch, dass einige Kapitel durch zu viele Banalitäten recht lang waren. Ab und an war ich geneigt einfach weiterzublättern.
Alles in allem war es aber ein durchaus humorvoller, tiefgründiger und vielseitiger Roman, der zum Nachdenken anregt. Es hat mir viel Freunde bereitet Eleanor auf ihrem Weg zu begleiten!

Veröffentlicht am 10.04.2023

This Book is Completely Fine

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Eleanor lebt in einer Blase, die sie für sich entrichtet hat. Alles muss nach dem Plan laufen. Sie ist fast immer allein, aber das macht ihr nichts aus. Sie ist selbstbewusst genug und achtet nicht, was ...

Eleanor lebt in einer Blase, die sie für sich entrichtet hat. Alles muss nach dem Plan laufen. Sie ist fast immer allein, aber das macht ihr nichts aus. Sie ist selbstbewusst genug und achtet nicht, was die anderen Menschen hinter ihrem Rücken sagen.

Am Anfang fand ich die Protagonistin echt komisch. Aber dann im Laufe des Lesens habe ich meine Meinung genau so rasch geändert, wie Eleanor es manchmal tut. Allmählich konnte ich besser verstehen, was für ein Mensch sie ist. Sie kam mir sehr sympathisch vor. Alleine wegen ihrer Fähigkeit, sich so klar und präzise auszudrücken, habe ich Eleanor ins Herz geschlossen.

Die Autorin zeigt uns nach und nach Eleanors Vergangenheit und die Beziehung zu ihrer Mutter. Nachdem man erfährt, welche Kindheitstrauma Eleanor hat, wird einem übel. In einem leichten und positiven Schreibstil über solche Themen zu lesen hat mich richtig hart getroffen. Ich könnte dieses Buch nie als humorvoll betrachten, wie es manche Leser*innen tun, auch wenn es so humorvoll anfängt.

Dieser Roman über eine Frau, die ständig das Gute im Leben sieht, war wirklich witzig und herzerwärmend mit einem Nachgeschmack. Das Buch habe ich Ende 2022 gelesen und denke immer noch ab und zu über die Story nach. Eleanor hat mich erobert.

This Book ist Completely Fine

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Veröffentlicht am 12.04.2022

'What, I wondered, was the 'point' of me'.

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'So schlimm ist es doch gar nicht', hab ich mir manchmal gedacht. Und dann kamen die 'bad days'. Und vielleicht brauchte ich die. Vielleicht hat mir das gezeigt, dass ich immer noch zu schnell urteile. ...

'So schlimm ist es doch gar nicht', hab ich mir manchmal gedacht. Und dann kamen die 'bad days'. Und vielleicht brauchte ich die. Vielleicht hat mir das gezeigt, dass ich immer noch zu schnell urteile. Und ich brauchte diese 'bad days' um bei diesem Buch wirklich was zu fühlen, Schmerz fühlen, Verzweiflung fühlen. Ich weiß nicht, ob es mehr über mich oder über das Buch sagt, dass ich die "bad days" brauchte, um das Buch weiterzulesen. Dass ich diesen Schmerz, die Verzweiflung, die Leere, dass ich das lesen wollte.

Ich weiß nicht, wie ich dieses Buch bewerten soll. Weil es erst alles, dann nichts und dann doch wieder so viel war. Weil die Mitte so langatmig, teilweise so unangenehm für mich war, und das doch im Nachhinein perfekt für Eleanor & dieses Buch war. Weil die 'bad days' so verdammt gut & schmerzhaft waren, aber eben nicht alles. Weil Eleanor manchmal so unangenehm zu lesen war, für mich. Weil ich es nicht 'unpredictable & funny' fand, wie es so oft von diesem Buch heißt, sondern eher 'predictable & weird'. Und es mich trotzdem ein wenig mitgerissen & umgehauen hat.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Die Entdeckung des Lebens

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Ich, Eleanor Oliphant lag schon wirklich lange auf meinem Bücherstapel. Endlich habe ich das Buch begonnen, doch ich blieb weiterhin ein wenig skeptisch. Eleanor ist wirklich ein wenig sonderbar, wenn ...

Ich, Eleanor Oliphant lag schon wirklich lange auf meinem Bücherstapel. Endlich habe ich das Buch begonnen, doch ich blieb weiterhin ein wenig skeptisch. Eleanor ist wirklich ein wenig sonderbar, wenn auch nicht unsympathisch. Nur Zwischendurch habe ich mir gedacht, dass sie ja vielleicht nicht so reagieren sollte… Das Buch hat trotzdem irgendwie einen Sog auf mich ausgewirkt und ich musste weiterlesen und es hat sich absolut gelohnt. Eleanor hat eine wirklich tragische Hintergrundgeschichte, welche sie verdrängt hatte. Durch einen neuen Freund und schafft es Eleanor schliesslich, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Sie entdeckt das Leben auf eine neue Art und kommt aus ihrem Schneckenhaus hervorgekrochen. Eleanor ist eine wirklich liebenswürdige Person, welche durch ihre Geschichte in die Ecke gezwängt wurde.

Der Schreibstil ist sehr unterhaltsam und eben ein wenig sonderbar. Aber ich kann euch das Buch sehr ans Herz legen, denn es geht darum, wie man zu leben beginnt und statt die grosse Liebe das eigene Selbst findet. Ich, Eleanor Oliphat ist eine Liebesgeschichte an sich selbst. Jeder Mensch ist es wert von anderen und vor allem von sich selbst geliebt zu werden. Gewisse brauchen einfach ein wenig Starthilfe.

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Veröffentlicht am 29.07.2019

Mummy

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Gerade dreißig geworden lebt Eleanor Oliphant in Glasgow. Seit dem Studienabschluss arbeitet sie als Buchhalterin in der Agentur. Sie ist keine von den interessanten Kreativen, eher eine Büromaus. Aber ...

Gerade dreißig geworden lebt Eleanor Oliphant in Glasgow. Seit dem Studienabschluss arbeitet sie als Buchhalterin in der Agentur. Sie ist keine von den interessanten Kreativen, eher eine Büromaus. Aber sie lebt gut so, alles ist in Ordnung. Auch ihre kleine Wohnung ist völlig okay. Ihre Pflanze Polly, die sie schon seit vielen Jahren hegt und pflegt, ist eine gute Gesellschaft und mit den um-die-Ecke-gedacht Kreuzworträtseln vergeht die Zeit wie im Flug. Wochenenden sind eh überbewertet und zwischenmenschliche Kontakte auch. Als Eleanor jedoch einen jungen Musiker entdeckt, gerät ihre geordnete Welt in Aufruhr. Der neue It-Spezialist in der Agentur, Raymond, der ihren Computer reparieren muss, ist dagegen ein schlecht angezogener Langweiler.

Eleanor hatte eine Kindheit, über die sie lieber nicht redet. Ihr reichen die wöchentlichen Kontakte zu ihrer Mummy, die woanders ist. Überhaupt hat sie sich ihr Leben bestmöglich eingerichtet. Bestmöglich heißt allerdings auch eintönig. Arbeit von 9 bis 5, jeden Tag die gleichen Mahlzeiten, von der Kleidung mehrere Exemplare (eins wird getragen, eins in der Wäsche), am Wochenende Kreuworträtsel, Bücher und eine gewisse Menge Wodka, die beim Einschlafen helfen soll. Und am besten sagt man zu Eleanor ganz genau, was man meint, Interpretationen führen auf Minenfelder und die sind zu vermeiden. Da passen weder ein Sänger noch ein Raymond hinein.

Und doch auch eine Eleanor, die ihr Leben notwendigerweise durchgetaktet hat, kann sich verändern. Da gibt ein Sänger einen nicht so schlechten Grund, um mal zum Friseur oder zur Kosmetik zu gehen. Und Raymond ist einer, der sich durch Eleanors etwas gekräuselte Ausdrucksweise nicht abschrecken lässt, und sie einfach so behandelt als wären sie befreundet. Nach und nach öffnet sich Eleanor ein wenig und erfährt, dass es auf der Welt noch mehr gibt als sie sich bisher an Erfahrungen erlaubt hat. Und die Worte ihrer Mummy sind auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss.

Bei „Ich, Eleanor Oliphant“ handelt es sich um ein wahrhaft lesenswertes Buch. Eleanor hat eine anrührende Persönlichkeit. Vielleicht kommt sie einem erst etwas speziell vor, doch je mehr man von ihrer Vergangenheit erahnt, desto mehr Verständnis und Mitgefühl kann man für sie aufbringen. Wobei die Andeutungen zur Vergangenheit die Handlung nicht zu sehr belasten. Eleanor und ihr Weg zu sich selbst stehen im Mittelpunkt und Eleanor hat es verdient, dass ihr das Interesse gilt. Man kann sich anders entwickeln, man kann anders sein und gerade deshalb liebenswert. Mit knapp über dreißig hat Eleanor Oliphant endlich ein Leben und eine Zukunft.