The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)

Seit dem Verschwinden ihrer Mutter Rachel vor sechzehn Jahren lebt die achtzehnjährige Bel allein mit ihrem Vater, für den sie sein ein und alles ist. Sie sind ein perfektes Team, gut aufeinander eingestimmt. Jetzt wird mit ihnen und dem Rest ihrer Familie - Onkel, Tante, Cousine Carter, die in derselben Straße leben - eine Dokumentation über das Verschwinden von Rachel gedreht. Ständig werden die Prices bei alltäglichen Sachen gefilmt. Doch dann passiert das Undenkbare: Rachel Price kehrt zurück. Abgerissen, verdreckt, halb verhungert. Sie sei entführt worden, sagt sie. Von einem unbekannten Kidnapper, den sie nie richtig zu Gesicht bekommen hat, sagt sie. Ihr Zustand scheint ihre Behauptung zu beweisen. Doch Bel glaubt ihr nicht. Und sie ist bereit, alles zu tun, um ihre Lügen zu beweisen.

Das war teilweise schwerer Tobak, zumal sich Holly die Mühe gemacht hat, fast durch die Bank unsympathische Charaktere zu entwerfen, mit denen man jedoch trotzdem mitfiebern konnte. Und tatsächlich hat sie zwar winzige Hinweise gestreut, wer hier tatsächlich die Person sein könnte, die man hassen sollte, wurden diese Hinweise durch die Erzählerin Bel immer wieder torpediert. Dabei hat Bel nicht unbedingt unlogisch gehandelt, für das, was sie erlebt hat, wie sie aufgewachsen ist, war alles im authentischen Rahmen. Oft genug jedoch kam sie wirklich anstrengend herüber, sodass die zarte Romance, die sich zwischen ihr und dem Kameraassistent zu entwickeln begann, eher unwahrscheinlich schien. Die Handlung, die Lösung war jedenfalls durchaus am Ende erklärbar und logisch, allerdings muss ich sagen, dass Holly mit allem, was sie aufgebaut hat, auf den letzten hundert Seiten auch ganz schön eingerissen hat. Der Showdown war so extrem unwahrscheinlich und unlogisch und auch, wie das Ende gestaltet wurde, dass es bei einem bis dahin genialen Buch zu einem ganzen Punkt Abzug kam. Spannend war es jedenfalls trotzdem, die Autorin versteht es, auch in ruhigen Phasen das Interesse hochzuhalten, interessante Charaktere zu entwickeln und coole Dialoge zu schreiben.

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Das Cover passt ausgezeichnet zur Geschichte und irgendwie auch zu den vorherigen Büchern der Autorin. Ich mag es also gerne und der Farbschnitt ist genial.

Auch der Schreibstil von Holly Jackson hat mir mal wieder sehr gut gefallen, denn er ist flüssig, spannend und lässt sich sehr leicht lesen. Ich bin ziemlich schnell und leicht in die Geschichte gekommen, muss aber zugeben, dass ich anfangs das Buch hier und da mal zur Seite gelegt habe. Nach und nach wurde es dann aber immer spannender, ganz besonders das letzte Drittel. Da musste ich dann einfach weiterlesen, weil ich wissen wollte, was wirklich passiert ist.

Was ich an den Büchern der Autorin so gerne mag, ist, dass man zusammen mit den Charakteren rätselt. Die Protagonistin versucht nach und nach zu verstehen, was wirklich passiert ist, wem sie wirklich trauen kann und wem nicht. Nichts ist so, wie es scheint und es gibt mehr als nur das große Geheimnis zu lösen. Am Ende gingen mir Entscheidungen etwas zu schnell, auch wenn sie durchaus nachvollziehbar waren.

Insgesamt also ein wirklich gelungenes und spannendes Buch, das sich sehr gut lesen lässt. Hier und da habe ich es vermisst, dass hier keine Notizen oder sonstigen Aufzeichnungen vorhanden waren. Da aber alles als Dokumentation gefilmt wird, hatte man so diesen Ansatz. Ein paar der Enthüllungen kann man sich denken, andere haben mich tatsächlich überrascht. Ich hatte ein paar spannende Lesestunden und bin schon gespannt, was sich die Autorin noch so ausdenken wird.

3,75/5

Annabel Price ist nicht Annabel Price. Sie ist Bel Price, die Tochter von Rachel Price. Die Tochter der Frau, die vor 16 Jahren zweimal an einem Tag verschwunden ist. Deren Verschwinden nie aufgeklärt wurde und das jetzt in einer True-Crime-Doku verfilmt werden soll. Doch schon kurz nach Beginn der Dreharbeiten wird aus “Das Verschwinden der Rachel Price” plötzlich “The Reappearance of Rachel Price”, denn Rachel ist wieder da. Angeblich wurde sie entführt und 16 Jahre von ihrem Entführer in einem Keller gefangen gehalten. Doch Bel zweifelt diese Geschichte an. Ihr Gefühl sagt ihr, dass etwas nicht stimmt, ihr Misstrauen gegenüber Rachel wächst. Doch hält Rachel wirklich ein Geheimnis verborgen? Und wenn ja, ist sie damit die Einzige in der Familie Price?

Die erste Auflage dieses Young Adult Thrillers von Holly Jackson besitzt einen passenden Farbschnitt im blutroten Filmrollendesign und ein auf das Cover abgestimmtes Pageoverlay. Optik, Titel und Inhalt des Buches bilden dadurch eine wunderbare Einheit.

Wie bereits in der A Good Girls Guide to Murder Trilogie sowie Five Survive überzeugt Holly Jackson durch einen fesselnden Schreibstil, der auch in der deutschen Übersetzung erhalten bleibt. Während des gesamten Buches ist eine Grundspannung vorhanden, die einen als Leser gefangen hält. Immer wieder kommen neue Indizien für die Lösung des Rätsels hinzu, werden wieder verworfen oder in einem neuen Kontext betrachtet. Das macht die Handlung einerseits sehr dynamisch, andererseits werden dadurch Bels einzelne Theorien teilweise leider nur recht oberflächlich behandelt.

Auch Bel als Protagonistin kann ich nicht richtig einordnen. Während ich sie in den ersten Kapiteln nur als sehr toughen Charakter empfand, wurde sie mir recht schnell unsympatisch. Sie stößt andere Personen konstant von sich weg und ist sehr auf ihre eigenen Ansichten fixiert. Dennoch hat gerade dieser Charakter sehr gut mit der Handlung harmoniert und meinen positiven Leseeindruck in keiner Weise getrübt. Auch die Charakterentwicklung besonders durch die Beziehung zu Ash fand ich sehr gut ausgearbeitet.

Nicht ganz überzeugen konnte mich leider das Ende des Buches, was schlussendlich auch zur Bewertung mit “nur” vier Sternen führt. Die Auflösung ist logisch schlüssig und erklärt auch Charakterzüge sowie Handlungen der unterschiedlichen Charaktere innerhalb des Buches. Jedoch wurden für mich zu viele Stränge in der Auflösung verflochten und die einzelnen Aspekte dadurch zu schnell abgehandelt. Des weiteren waren die Überraschungen im Showdown sehr repetitiv. Alle beteiligten Personen kamen in sehr ähnlicher Weise auf die Auflösung und tauchen in ähnlichen Situationen auf. Das Ende nach der großen Auflösung hat mich sehr stark an As Good as Dead erinnert und war mir etwas zu leicht gedacht. Rachel und Bel stoßen auf keinerlei Widerstand oder Probleme und alles funktioniert nach dem Kleinkindprinzip “Was ich nicht sehe ist nicht da”.

Insgesamt ist “The Reappearance of Rachel Price” ein sehr fesselnder Young Adult Thriller der mit vielen überraschenden Wendungen aufwarten kann. Das Ende hätte jedoch etwas weniger komplex und dafür etwas tiefgehender ausgearbeitet werden können.

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Bels Mutter Rachel ist vor 16 Jahren verschwunden. Als ein TV Sender eine Doku darüber drehen möchte, taucht Rachel plötzlich wieder auf. Was ist damals geschehen?

Nach einem eher seichten Start wird die Geschichte immer fesselnder. Bis zum Schluss traut man niemandem der Charaktere über den Weg und stellt diverse Theorien auf. Ich habe lange im Dunkeln getappt, was die Lösung dieses Falls angeht. Und das hat mir total gefallen. Es gibt einige überraschende Wendungen.

Annabel als Protagonistin eckt an. Sie ist sehr zynisch und geht auf Abwehrhaltung bei ihren Mitmenschen. Das wirkt sicher für viele unsympathisch. Für mich hat es sie irgendwie interessant gemacht.

Von Rachel weiß ich lange nicht, was ich von ihr halten soll. Sagt sie die Wahrheit? Lügt sie? Das Wiederauftauchen von ihr ist geschickt erzählt, sodass man schnell beginnt, verschiedene Theorien zu entwickeln.

Stehen zu Beginn die Dreharbeiten noch im Fokus, sind es im Laufe des Buches eher die Ermittlungen von Bel und Ash, was ich sehr spannend finde. Die Liebesgeschichte nimmt kaum Raum ein. Deren minimales Maß ist meiner Meinung nach sehr passend.

Der Schreibstil ist leicht und kurzweilig. Genervt war ich ein wenig von der sich wiederholenden Bemerkung vom "Knoten in Bels Bauch". Ansonsten ist dieses Buch aber wahnsinnig unterhaltsam und flüssig geschrieben.

Alles in allem ist es eine unvorhersehbare, spannende Geschichte mit einer jungen Protagonistin und einer Familie mit vielen Geheimnissen, die unbedingt lesenswert ist.

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Sowohl Cover als auch Farbschnitt passen thematisch sehr gut zum Buch und gefallen mir persönlich echt gut.
Auch das Page Overlay in der Erstauflage passt in das Gesamtbild und ist für mich ein schönes Extra.
Insgesamt ist die Gestaltung also sehr stimmig und im Einklang. Das gefällt mir sehr!

Der Schreibstil von Holly Jackson gefällt mir auch gut, ist sehr verständlich und leicht zu lesen, weswegen man durch die Seiten fliegt. Die Autorin schafft es auch, uns Leser in ihren Bann zu ziehen zu fesseln und die Spannung über das gesamte Buch hinweg aufrecht zu erhalten. Allerdings gab es eine Formulierung in diesem Buch, die mich irgendwann wirklich gestört hat, da sie in gefühlt jedem fünften Satz verwendet wurde. Nämlich die Beschreibung des "Knoten" in Bell. Ich persönlich fand diese Ausdrucksweise irgendwie etwas befremdlich und finde, dass man hier bessere und vor allem unterschiedlichere Formulierungen hätte wählen können anstatt immer dieselbe.

Die Charaktere in diesem Buch sind sehr unterschiedlich, weshalb man alle sehr schnell gut voneinander unterscheiden kann. Zu Beginn war der Stammbaum auf der ersten Seite aber eine wirklich tolle Hilfe. Vertrauen kann man keinen der Charaktere so wirklich, da Holly Jackson immer wieder Dinge ans Licht kommen lässt, die dazu führen, an einem Charakter zu zweifeln. So wirklich sympathisch war mir um ehrlich zu sein eigentlich auch nur Ash und zu Beginn noch Bells Vater. Die Protagonistin Bell fand ich eher unsympathisch und ich konnte ihr Handeln und Denken nicht immer nachvollziehen. Dadurch war sie vor allem anfangs nicht zu 100% greifbar für mich und ich konnte keine so gute Verbindung zu ihr aufbauen. Im Laufe des Buches versteht man aber immer besser warum sie so denkt und handelt wie sie es eben tut und deswegen ist sie mir auch gegen Ende immer sympathischer geworden. Trotzdem gehört sie nicht zu meinen liebsten Charakteren in diesem Buch.

Kommen wir zum Inhalt. Erst einmal zu der kleinen Liebesbeziehung, die sich zwischen Ash und Bell entwickelt. Diese fand ich sehr süß auch wenn sie insgesamt nicht sehr viel Raum in der Geschichte eingenommen hat. Für meinen Geschmack hätte Ash gerne noch öfter und intensiver in der Geschichte vorkommen dürfen, da ich ihn wirklich gerne mochte. Jetzt aber zum Haupt Plot. Die Idee mit dem Dokumentarfilm über Rachel Price fand ich wirklich gut und interessant. Allerdings war mir der Einstieg des Buches etwas zu lang und ich hätte mir gerne schon ein paar Seiten früher etwas mehr Action gewünscht. Nach und nach wird dann immer mehr Spannung aufgebaut, es kommen die ersten Unstimmigkeiten und kleinen Twists heraus und das Geschehen nimmt so langsam Fahrt auf. Auch wenn ich das Buch spannend fand und weiter lesen wollte, war ich trotzdem nicht so sehr gefesselt und eingenommen von der Geschichte wie ich es z.B von der a good girls guide to murder Reihe kannte. Irgendwie fehlten mir größere Plot Twists oder Überraschungsmomente. Ich kann nicht ganz genau sagen woran es lag aber auch wenn ich Spaß beim Lesen hatte, kam für mich persönlich noch nicht ganz die Holly Jackson Magie auf, die ich in anderen Büchern von ihr verspürt habe. Vielleicht war das Buch einfach ein paar Seiten zu lang. Im letzten Drittel wurde es dann aber noch mal deutlich besser und endlich so richtig richtig spannend. Da war also endlich der Moment gekommen, an dem ich das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Plottwist folgte auf Plottwist und ich war wirklich gefesselt. Das Ende bietet auch noch mal eine Vielzahl von unvorhersehbaren Wendungen. Und ganz am Ende bleibt man fassungslos zurück. Die Autorin schafft es wirklich gut uns Leser in die Irre zu führen und am Ende mit offenem Mund zurückzulassen. Und das obwohl ich im Laufe des Buches wirklich sehr viel mit gerätselt und nachgedacht habe. Ich bin nicht auf die Lösung gekommen.

Insgesamt ein Buch was mir gut gefallen hat, bei dem ich Spaß am Lesen hatte und vor allem am Ende auch richtig gefesselt war. Die Grundidee des Buches mit der Dokumentation, fand ich auch echt cool und gelungen. Nur hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte schon etwas früher so richtig Tempo aufnimmt. Da es sich zwischendurch ein kleines bisschen gezogen hat. Trotzdem kann ich dieses Buch absolut empfehlen, vor allem für Einsteiger in dieses Genre. Auch wenn das Buch für mich persönlich nicht an die a good girls guide to murder Trilogie ran kommt, bin ich froh das Buch gelesen zu haben und hatte einige schöne Stunden damit. Ich freue mich definitiv auf weitere Bücher der Autorin.

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