Das Spiel ums Erbe
Hedda Laurent liegt im Sterben. Die ganze Familie versammelt sich in Berlin. Als sie gestorben ist und das Testament eröffnet wird, erleben alle eine böse Überraschung. Nur einer wird ihr Vermögen erben ...
Hedda Laurent liegt im Sterben. Die ganze Familie versammelt sich in Berlin. Als sie gestorben ist und das Testament eröffnet wird, erleben alle eine böse Überraschung. Nur einer wird ihr Vermögen erben und zwar derjenige, der nach dem Wettkampf mit den meisten Punkten als Sieger hervorgeht. Die Angehörigen bekommen 27 Aufgaben über drei Tage verteilt. Alles beginnt ganz harmlos, doch dann eskaliert alles. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf und das scheinbar harmlose Spiel wird gefährlich...
Der tolle Schreibstil und die Idee mit dem Wettkampf ums Erbe haben mich sofort ans Buch gefesselt. Ich konnte quasi gar nicht mehr aufhören zu lesen, da ich wissen wollte, wie das Ganze ausgehen wird.
Nur das Ganze war teilweise etwas wirr. Der Autor wollte für 352 Seiten etwas zu viel auf einmal. Die einzelnen Wettkampfaufgaben wurden nach einander wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet. Es geschieht direkt nacheinander wie bei einer Aufzählung. Da bleibt kaum Luft und Zeit mal das Ganze auf sich wirken zu lässen. Dann wird auch schnell hin und her gewechselt und dadurch wird es ein wenig wirr dem Ganzen zu folgen.
Von mal zu mal werden die Aufgaben grausamer und es wird eklig und blutrünstig. Daher vielleicht auch nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete, aber ich liebe so etwas. Je blutrünstiger ein Thriller ist, desto besser. Aber ich hätte mir gewünscht, dass die Wettkampfaufgaben mal ein wenig ausführlicher gewesen wären, dann hätten sie noch besser auf den Leser gewirkt.
Dadurch dass alles wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet wurde, blieben die Charaktere auch recht unnahbar. Da waren zwar Protagonisten, die machen auch was, aber ich habe kein Bild bekommen. Sie wurden nicht lebendig gestaltet. Mir hat da so ein bisschen die Gefühlswelt gefehlt.
Das beste aber war die Auflösung, denn die kam für mich völlig unerwartet und überraschend.
Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen, aber trotzdem ein klasse Thriller mit einer außergewöhnlichen Idee. Spannend bis zum Schluss. Auf jeden Fall lesenswert.