Cover-Bild Cascadia
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 22.07.2024
  • ISBN: 9783446281530
Julia Phillips

Cascadia

Roman
Pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Nach dem Bestseller „Das Verschwinden der Erde“ der neue Roman von Julia Phillips – über zwei Schwestern, deren Welt aus den Fugen gerät

Auf einer Insel im Nordwesten der USA lebt Sam mit ihrer Schwester Elena und der schwerkranken Mutter in ärmlichen Verhältnissen. Sam arbeitet auf der Fähre, die die wohlhabenden Urlauber zu ihren Feriendomizilen bringt, während Elena im Golfclub kellnert. Sie beide träumen von einem besseren Leben, davon, woanders neu anzufangen.
Dann, eines Nachts, erblickt Sam einen Bären, der durch die dunklen Gewässer vor der Küste schwimmt. Noch kann sie nicht ahnen, dass das wilde Tier die Welt der beiden Schwestern aus den Angeln heben und ihren lang gehegten Traum in Gefahr bringen wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2024

Das Schweigen der Familie

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Sam und Elena sind beide Ende zwanzig und leben mit ihrer schwerkranken Mutter in einem heruntergekommenen Haus inmitten von den San Juan Islands. Sam arbeitet in einem Bistro und verkauft Essen und Getränke ...

Sam und Elena sind beide Ende zwanzig und leben mit ihrer schwerkranken Mutter in einem heruntergekommenen Haus inmitten von den San Juan Islands. Sam arbeitet in einem Bistro und verkauft Essen und Getränke an wohlhabende Touristen auf einer Fähre, während ihre Schwester in einem Golfclub kellnert. Sie träumen von einem Leben auf dem Festland, wo sie besser bezahlte Jobs finden und endlich frei leben könnten. Allerdings haben sie durch ihre Mutter einen Berg Schulden angesammelt, der zuerst abbezahlt werden muss, was mit den mickrigen Gehältern kaum zu stämmen zu sein scheint. Ihr bisher trostloses, tristes und eintöniges Leben wird aber plötzlich in Aufruhr versetzt, als ein Bär vor ihrem Haus erscheint. Sofort holen sie die Behörde, die sich über einen Bärenfund auf der Insel wundert und hofft, dass er sich bald wieder auf das Festland verzieht, sodass sie vorerst nicht handeln, sondern den Bären im Auge behalten wollen...

Das Interessante im Roman ist die Sprache. Sie sagt viel aus, indem nicht viel gesprochen wird. Man erkennt die Probleme innerhalb der Familie, die durch die Stille entstanden sind. Niemand kommuniziert miteinander. Sie gehen aneinander vorbei und schweigen ihre Probleme und Wünsche zu Tode. Absolut empfehlenswert, wenn man sich für einen tiefsinnigen Roman interessiert, der einen nicht so leicht wieder loslässt und lange im Kopf nachhallt.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Ratlos

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Der Roman „Cascadia“ von Julia Phillips handelt von 2 Schwestern, Elena und Sam, die auf der kleinen Insel San Juan im Bundesstaat Washington in unmittelbarer Nähe von Victoria , Vancouver Island, Kanada ...

Der Roman „Cascadia“ von Julia Phillips handelt von 2 Schwestern, Elena und Sam, die auf der kleinen Insel San Juan im Bundesstaat Washington in unmittelbarer Nähe von Victoria , Vancouver Island, Kanada leben. Sie pflegen ihre totkranke Mutter und arbeiten in Hilfjobs, mit denen sie kaum über die Runden kommen. Elena verdingt sich als Kellnerin im ortsansässigen Golfclub und Sam arbeitet als Bistrokraft für die Fährbetriebe. Arbeiten, pflegen, schlafen, so ist ihr Rythmus Tag für Tag, bis eines Tages ein riesiger Bär vor ihrer Haustür auftaucht, der zwar kurzfristig wieder verschwindet, aber dann immer wieder ihre Wege kreuzt.

Während Elena, die ältere und eigentlich besonnenere der beiden Schwestern nach dem anfänglichen Schock immer faszinierter von dem wilden Tier ist und sich über jede Begegnung mit dem Bär freut, ihn später sogar anlockt, ist Sam entsetzt und beunruhigt( vielleicht sogar eifersüchtig). Sie will „das Ding“ nur schnellstmöglich wieder loswerden.

Die Geschichte endet nicht gut und lässt mich ein bisschen ratlos zurück. Ohne Frage habe ich den Schreibstil der Autorin genossen und mochte auch ihre Naturbeschreibungen sehr. Der Roman fühlt sich wie ein modernes Märchen an, der Bär ist vielleicht eine Metapher, aber so genau für was, weiß ich auch nicht!

Die Frauen haben von klein auf eine starke Bindung schon durch ihre Lebenssituation und für Sam war immer klar, dass sie eines Tages zusammen weggehen würden. Doch für Elena haben sich die Träume nach dem Tod der Mutter geändert. Auch für diese Veränderung und Bedrohung von Sam‘s unverrückbaren Zukunftsvisionen könnte der Bär eine Metapher sein.

Das Buch wäre sicher toll in einer Leserunde gewesen, weil es mit Sicherheit viele interessante Interpretationen zulässt.

Ich habe es insgesamt gerne gelesen aber bin am Ende wie gesagt ein bisschen ratlos, was die Autorin ihren Lesern mit ihrer Geschichte sagen möchte.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Eher seltsame Märchenadaptation

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Dieses Buch müsste eigentlich genau meins sein. Ich liebe Märchen und Märchenadaptationen, „Schneeweißchen und Rosenrot“ ist ein ungewöhnliches Thema und die Autorin schreibt toll. Vielleicht ist in diesem ...

Dieses Buch müsste eigentlich genau meins sein. Ich liebe Märchen und Märchenadaptationen, „Schneeweißchen und Rosenrot“ ist ein ungewöhnliches Thema und die Autorin schreibt toll. Vielleicht ist in diesem Fall das Thema doch etwas sehr gewöhnungsbedürftig.

Da leben zwei Schwestern mit ihrer kranken Mutter allein im Wald, sind bitterarm aber fleißig. Als Elena eines Tages die Tür öffnet, steht ein Bär vor ihr, ein riesiger Grizzly, der in dieser Gegend gar nicht sein dürfte. Während ringsherum alle geschockt und beängstigt sind, empfindet Elena eine seltsame Faszination für das wilde Tier und versucht, sich mit ihm anzufreunden.

Das ist schräg, dafür muss man aber Verständnis aufbringen, um dieses Buch zu mögen. Die Figuren werden mit viel Hintergrund versehen. Man lernt die ganze Familie und ihre Geschichte gut kennen. Elena, Sam und ihre Mutter sind sympathisch und haben es nicht leicht. Umso merkwürdiger ist es, wenn die brave Elena plötzlich ausschert und eine Obsession für diesen Bären entwickelt. Dafür bekommen wir keine Erklärung, das ist einfach so. Auswirkungen hat es allerdings schon, sogar weitreichende.

Hier ist im Grunde das Spiel mit dem Feuer das Thema: Kann man sich wirklich mit einem wilden Tier anfreunden? Ist das leichtsinnig oder bereichernd? Sollte man einschreiten oder beobachten? Alles gute Fragen. Ich frage mich allerdings eher: Haben wir heutzutage nicht andere Sorgen und mag tatsächlich irgendjemand das Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot, wenn der Bär ein Bär und kein verzauberter Prinz ist?

Von diesem Buch hatte ich mir viel versprochen, stehe am Ende aber etwas ratlos vor einer wirklich seltsamen Geschichte, hübsch erzählt, aber sehr seltsam.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

lässt mich ratlos zurück

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Der Roman spielt in einer sehr abgeschiedenen Gegend auf einer Insel im Nordwesten der USA. Die beiden Schwestern Elena und Sam führen ein freudloses und fast schon einsames Leben und kümmern sich gemeinsam ...

Der Roman spielt in einer sehr abgeschiedenen Gegend auf einer Insel im Nordwesten der USA. Die beiden Schwestern Elena und Sam führen ein freudloses und fast schon einsames Leben und kümmern sich gemeinsam um die schwerkranke Mutter. Sam arbeitet auf einer Fähre und Elena in einem Restaurant, trotzdem können sie die Arztrechnungen und die Lebenskosten nicht mehr stemmen und müssen sich hoch verschulden. Das Leben ist monoton, jeder Tag gleich wie der andere und Sozialkontakte gibt es wenige, sodass Sam und Elena ziemlich auf sich alleine gestellt sind. Das Highlight des Jahres ist, dass sich plötzlich ein Bär auf die Insel verirrt und auch vor ihrem Haus gesichtet wird. Das Auftauchen des Bären wirkt wie eine Distanzierung der Schwestern, Elena fühlt sich zu ihm hingezogen und Sam möchte ihn wieder verjagen und setzt sich mit den Behörden in Verbindung. Dadurch entsteht eine tiefe Kluft zwischen den Schwestern, zudem geht es auch ihrer Mutter immer schlechter und das Unheil nimmt seinen Lauf. Das Ende ist so komplett anders als ich es mir erwartet hätte. Ich war zuerst geschockt, da passiert über die gesamte Zeit fast gar nichts bzw. alles in Zeitlupentempo, kaum Veränderungen, kaum interessante Gespräche und dann so eine Wucht am Ende des Romanes. Dies hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

Veröffentlicht am 20.10.2024

Ziemlich verstörend

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"Cascadia" ist ein Buch, das mich sehr gereizt hatte, es zu lesen - und bei dem ich mich am Ende gefragt habe: Warum habe ich das jetzt nochmal gelesen? (Überhaupt lesen wollen?)

Die Idee fand ich richtig ...

"Cascadia" ist ein Buch, das mich sehr gereizt hatte, es zu lesen - und bei dem ich mich am Ende gefragt habe: Warum habe ich das jetzt nochmal gelesen? (Überhaupt lesen wollen?)

Die Idee fand ich richtig gut. Ich liebe die ganzen Retellings, die es gerade auf dem Markt gibt, egal ob von Sagen oder eben Märchen. Hier soll es Schneeweißchen und Rosenrot sein, aber eben in neu und modern. Dazu kommt ein tolles Setting auf einer Insel mit viel Natur und Tieren, in diesem Fall einem Bären.

Leider hat mir die Umsetzung dann aber gar nichts gegeben.

Ich fand beide Schwestern irgendwie unnahbar und auf jeweils unterschiedliche Art unsympathisch, was daran gelegen haben könnte, dass sie ziemlich stereotyp angelegt sind. Charakterentwicklung gibt es im Laufe des Buches nicht. Beide haben ihren Standpunkt und von dem rücken sie nicht ab, weswegen es letztlich zu einer Katastrophe kommt.

Das würde zwar wieder zu einem Märchen passen, die ja auch oft sehr brutal sind, allerdings empfand ich den Epilog nur noch als verstörend und eklig. Ohne zu spoilern kann ich nur soviel sagen: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein normaler Mensch auf diese Art und Weise an seine Schwester denkt...

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