Ein Bücherdieb, ein Junge ohne Erinnerung und die Magie des Lesens:
Kai Meyers großer zeitgeschichtlicher Roman über die Geheimnisse der Bücher und eine schicksalhafte Liebe
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.
Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.
Bestseller-Autor Kai Meyer hat eine wunderschöne Liebeserklärung an die Welt der Bücher geschrieben, die zugleich ein berührender historischer Roman und ein hochspannendes Stück Zeitgeschichte vom Zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre ist.
„Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob ...
!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.
Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.“
Autor des Romans ist Kai Meyer. Seine Geschichte „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ zählen für mich definitiv zu den Highlight des Jahres 2022. Meyers Geschichte erstreckt sich auf drei Zeitstränge und eben so manche Personen. Schlussendlich passt alles gekonnt zusammen aber man muss schon darauf achten den Faden nicht zu verlieren oder selbst in der Bücherwelt stecken zu bleiben. Seine Wortwahl und sein Stil sind treffend auf den Punkt gebracht auch wenn er hier und da etwas ausladend ist mit seinen Erzählungen. Dennoch sind die geschichtlichen Beschreibungen und die Handlungen der Figuren sehr gut zusammen gesetzt ohne das es langweilig wird und alles ist zudem bildhaft benannt. Auch die nötige Prise Spannung und auch ein wenig Thriller sind hier sehr gut austariert. Der Roman strotzt nur so vor Wendungen und der Leser darf sich dadurch auf immer wieder neue und eben andere Situationen freuen, die definitiv nie vorhersehbar sind/waren. Meyer hat hiermit eine. Echten Pageturner verfasst den man einfach nicht weglegen möchte - das Buch hat einen Sog von ungeahntem Ausmaß! Suchtfaktor wenn man so will! Deshalb fällt mein Fazit auch kurz und knapp aus: Lesen! Unbedingt!
Kai Meyers „Die Bücher, der Junge und die
Nacht“ ist ein außergewöhnlicher Roman, welcher mich sofort in den Bann gezogen hat. Ein zehnjährigen Junge, der sein Leben lang in einem Raum voller Bücher eingesperrt ...
Kai Meyers „Die Bücher, der Junge und die
Nacht“ ist ein außergewöhnlicher Roman, welcher mich sofort in den Bann gezogen hat. Ein zehnjährigen Junge, der sein Leben lang in einem Raum voller Bücher eingesperrt lebt, wird befreit. Er hilft seinem Retter ein kostbares Buch aus Flammen zu holen. Der Auftakt in eine wunderbare Geschichte. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Zeit- und Familiengeschichte. Die interessanten und authentischen Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders beeindruckt und gefesselt hat mich die Spannung und nicht vorhersehbare Wendungen.
Mit „Die Bücher, der Junge und die
Nacht“ hat Kai Meyer ein grandioses Werk geschaffen. Von mir gibt es fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.
"Die Bücher, der Junge und die Nacht" von Kai Meyer erschien (HC, geb. 496 Seiten) 2022 im Verlag Droemer Knaur. Auf diesen Roman war ich aufgrund der Thematik (die Liebe zu Büchern und Zeitgeschichte) ...
"Die Bücher, der Junge und die Nacht" von Kai Meyer erschien (HC, geb. 496 Seiten) 2022 im Verlag Droemer Knaur. Auf diesen Roman war ich aufgrund der Thematik (die Liebe zu Büchern und Zeitgeschichte) mehr als neugierig; da ich Kai Meyer's "Die Alchimistin" vor Jahren sehr begeistert gelesen habe und vom Stil des Autors, der es mühelos schafft, den Leser mit auf Zeitreisen zu nehmen und eine unglaubliche Nähe zwischen den sehr gut ausgeleuchteten ProtagonistInnen und den LeserInnen herzustellen, sehr beeindruckt bin. Er zählt damit zu meinen favorisierten deutschen Erzähltalenten durch seine Themen und seinem atmosphärischen Schreibstil.
Die Haupthandlung dieses Romans dreht sich um das Auffinden eines verschollen geglaubten mysteriösen Buches, das nur einmal gedruckt wurde und im Grunde zum Selbstgebrauch bestimmt war:
Leipzig, Graphisches Viertel : (Zeit des 2. Weltkriegs)
"Das Alphabet des Schlafs" bekommt 1943 Jakob Steinfeld, Inhaber des Antiquariats "Montecristo" (spezialisiert auf Abenteuerliteratur, Geheimbund und Logenromane sowie romantische Literatur) von einer jungen Frau mit der Bitte unterbreitet, das Buch zu binden; mit dem Vater, einem Verleger namens Konrad Pallandt, hat sich Jakob nicht grundlos überworfen hat. Jedoch hat Jakob die Tochter namens Juliane (Juli), sofort nach ihrem Erscheinen in der Buchbinderwerkstatt bereits in sein Herz geschlossen und eine dramatische Liebe beginnt, da Juli nach wenigen Tagen ihres Kennenlernens spurlos verschwindet...
40 Jahre später; Barockschloss der Verlegerfamilie Pallandt, bei München:
Marie, eine bekannte Bibliothekarin und Sachverständige für Bibliotheken und wertvolle Bücher, soll die Bibliothek von Maximilian Pallandt, Sohn des Verlegers Konrad P. schätzen und veräußern: Sie entdeckt darin ein Konvolut von Büchern, die von Jakob Steinfeld gebunden wurden; einer der besten Buchhändler Leipzigs zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Gemeinsam mit Robert Steinfeld, mit dem sie nicht nur den Beruf und die Leidenschaft für Bücher teilt, sondern auch eine Liaison vor Jahren hatte, begibt sie sich auf Spurensuche und hilft ihm fortan, der Geschichte um das Geheimnis des "Alphabet des Schlafs" auf den Grund zu gehen; denn dieses Buch könnte letzten Endes die wahren Eltern von Robert und den Grund seiner Gefangenschaft als Junge während der ersten 10 Lebensjahre enträtseln.
Wir begegnen vielfältigen Charakteren auf dieser literarischen und für Robert sehr persönlichen "Spurensuche" - sowohl in der Vergangenheit als auch 1971: So lernen wir Grigori Gomorov, Gärtner und besonders im Winter Mitarbeiter von Jakob sowie sein bester Freund in der Zeit der Nazidiktatur kennen (und schätzen); Juli, die Verlegertochter Pallandt, die im Roman eine Hauptrolle einnehmen wird; ihren Bruder Maximilian und die Mutter Aurelia. Die Mutter frönt der okkulten Literatur und ist so besessen von derartigen Werken wie einige historische Figuren der Nazis, z.B. Himmler: Sie verlegt diese Bücher (zum Mißfallen ihres Mannes Konrad) in einem eigenen, sehr reaktionären Verlag und macht auch vor "Experimenten" nicht halt, der ihre Töchter anheimfallen. Auch Mena, Julis Schwester sollten wir später einen Besuch abstatten. Mit Grigori begegnen wir auch der legendären "Rabenfrau", die nachts über die Dächer Leipzigs auf einem Seil tänzelt und Grigoris Herz eroberte.
Ein wichtiger Hauptcharakter ist ausser den Büchern, um die es in oftmals poetischer Weise geht, ausser Jakob, Juli, Robert und Marie von Beginn an der mysteriöse "Maskenmann", der Bücherdieb, der Robert aus der brennenden Villa rettete und ein Jahr während des Krieges mit ihm durchs zerstörte Deutschland ziehen sollte: Immer auf der Suche nach Raritäten, die nicht den Flammen zum Opfer gefallen waren. Ist dieser Bücherdieb identisch mit dem finsteren Bibliothekar der Pallandts; Mercurio oder auch Flügelschlag genannt, mit dem Konrad Pallandt einst einen Pakt einging?
Die beiden Zeitebenen, die immer wieder wechseln, lassen die Spannung fast unmerklich sich steigern und sind historisch interessant, da man einige Fakten über die alte Bücherstadt Leipzig und das Graphische Viertel erhält; zudem fand ich Informationen zu wertvollen und vergessenen Büchern, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Buchmessen sehr interessant (ich habe auch einige Dokus über Leipzig vor dem 2. WK angeschaut, die die beschriebene Atmosphäre des Romans noch verdeutlichen können). Großen Respekt habe und hatte ich vor Jakob, der als einer der besten Buchbinder Leipzigs galt und ein sehr aufrichtiger, sympathischer Mensch und Buchfreund war; ebenso wie Grigori, der den Garten beim Antiquariat "Montecristo" hegte und pflegte. Im letzten Romandrittel nimmt das Buch gar kriminalistische Züge an, so dass man als Leser schier den Atem anhält. Aber auch die Poesie, die trotz der historischen Zeitgeschichte hier und da einfließt, hat mir sehr gefallen:
Etwa am Ende, als Robert und Marie, die mit Büchern handeln und somit Traditionen fortführen, feststellen, dass "die eigene Bibliothek zu platzen droht, aber dennoch immer mehr Bände hinzukommen:
- vor allem die alten, die verblichenen, die Geschichten, aus denen ein Ruf ertönt, der durch die Jahrhunderte hallt." (Zitat S. 495)
Fazit:
Mit sehr großem Erzähltalent verwebt Kai Meyer sehr gekonnt und mit atmosphärischer Dichte, teils düster, teils hoffnungsvoll in seinem neuen Roman Zeitgeschichte und Historisches zur Bücherstadt Leipzig; zwei Liebesgeschichten (anno 1943/1971) sowie vor allem die Liebe zu Büchern und die Spannung eines Kriminalromans. Der Roman ist gleichbedeutend mit einer abenteuerlichen Suche nach dem Geheimnis und auch dem Vermächtnis eines Buches, das für Robert Steinfeld existenziell wichtig ist und in dem es Kai Meyer gelingt, seine Leserschaft auf eine spannende Zeitreise mitzunehmen - sehr große Nähe zu den Figuren herzustellen: Großartig, spannend und eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher!
Diese Geschichte handelt in drei verschiedenen Zeitebenen.
Leipzig, 1933 kommt die junge Juli in den Laden des Buchbinders Jakob Steinfeld. Sie hat ein Buch geschrieben, das er für sie binden ...
Diese Geschichte handelt in drei verschiedenen Zeitebenen.
Leipzig, 1933 kommt die junge Juli in den Laden des Buchbinders Jakob Steinfeld. Sie hat ein Buch geschrieben, das er für sie binden soll. Eine Liebesgeschichte entspinnt sich zwischen den beiden, bis Juli spurlos verschwindet...
Leipzig 1943 lodern viele Häuser. Ein Junge in einem Bücherzimmer wird von einem geheimnisvollen Mann gerettet und reist mit ihm bald durch halb Deutschland...
Und schließlich 1971 ist Jakobs Sohn Robert ganz den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Die Bibliothekarin Marie bittet ihn eines Tages ihr bei einem Auftrag der Verlegerfamilie Pallandt zu helfen. Dabei stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist...
Da das Buch in drei verschiedenen Zeitebenen geschrieben wurde, musste ich anfangs erst einmal in die Geschichte reinkommen und mich zurechtfinden. Nach ungefähr 50 Seiten bin ich dann aber richtig mitgekommen und habe das Buch sehr genossen! Der Schreibstil ist unheimlich bildhaft und lebendig was bei mir für einen schönen Lesefluss gesorgt hat. Ich wollte das Buch ab diesem Moment gar nicht mehr aus der Hand legen und habe in jeder freien Minute gelesen. Die drei Zeitebenen machen das Buch zwar anspruchsvoll aber auch abwechslungsreich.
Die verschiedenen Personen im Buch wurden sehr gut ausgearbeitet und ich konnte schnell mit den Protagonisten mitfiebern. Mag mag nicht jede Person im Buch, aber dennoch wurden sie sehr gut beschrieben und mit Eigenheiten ausgestattet. Besonders gern mochte ich zum Beispiel den Gärter Grigori, der gleichzeitig als Hilfskraft im Buchladen von Jacob gearbeitet hat. Und geheimnisumwoben und interessant war ganz klar die Figur des "Flügelschlag". Es ist zwar ein historischer Roman, aber immer wieder merkt man in einzelnen Figuren und Sätzen, dass der Autor aus dem Bereich Fantasy kommt. Für mich hat das aber sehr gut funktioniert und die Geschichte geheimnisvoller gemacht.
Das Buch beschäftigt sich mit einem dunklen Kapitel Deutschlands und der Autor hat in meinen Augen sehr gute Recherchearbeit geleistet. Er erzählt in diesem Buch nicht nur wie damals mit den Menschen (und Kindern) umgegangen wurde, die anders waren, sondern auch wie Bücher und ganze Gebäude gelitten haben und in Flammen aufgegangen sind...jahrhundertealtes Wissen, was teils für immer verloren gegangen ist.
Ich fand die Geschichte einfach großartig! Der geschichtliche Hintergrund, die Bücher, die Geheimnisse, das alles wurde so wunderbar miteinander verwoben, dass dieses Buch ein echtes Highlight für mich in diesem Jahr geworden ist!
Fazit: Für Bücherliebhaber, Fans von Geheimnissen und Geschichte genau das richtige! Sehr lesenswert und ein Highlight.
Kai Meyer hat mit seinen Büchern meine Jugendzeit geprägt und dadurch auch stark beeinflusst, wie sich mein Lesegeschmack entwickelt. Nun konnte mich sein neuestes Buch ebenso begeistern wie die Bücher ...
Kai Meyer hat mit seinen Büchern meine Jugendzeit geprägt und dadurch auch stark beeinflusst, wie sich mein Lesegeschmack entwickelt. Nun konnte mich sein neuestes Buch ebenso begeistern wie die Bücher aus Kindertagen.
Nach ein paar Seiten schon erging es mir wie früher und ich war komplett gefangen von der Geschichte, die Kai Meyer in diesem Buch erzählt. Ich habe sogar bis in die späten Abendstunden gelesen, weil ich das Buch unbedingt beenden wollte – das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Der Autor baut eine unglaubliche Spannung auf, das Buch ist ein richtiger Pageturner.
Der Autor zeigt nicht nur beim Aufbau sein wahres Können. Obwohl das Buch aus mehreren Perspektiven auf drei unterschiedlichen Zeitebenen spielt, kann man als Leser der Handlung wunderbar folgen, die Perspektivwechsel sind überzeugend gesetzt und holen den Leser mit.
Auch die Charaktere konnten mich überzeugen, sind sie doch alle zugänglich gezeichnet und bieten einen authentischen Einblick in das Geschehen der jeweiligen Zeit. Die Protagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz und man möchte mit ihnen gemeinsam herausfinden, was es mit dem mysteriösen Buch auf sich hat.
Kai Meyer erzählt seine Geschichte mit viel Detailverliebtheit sowie Bild- und Sprachgewalt. Jeder Seite merkt man an, wie gründlich hier recherchiert worden ist und mit wie viel Liebe diese Geschichte entstanden ist. Hier wurde sich intensiv mit der deutschen Geschichte und den Begebenheiten in Leipzig auseinandergesetzt.
Der Autor verknüpft in seinem Buch Erzählstränge unterschiedlicher historischer Geschehnisse gekonnt zu einer runden Erzählung, in deren Mittelpunkt das graphische Viertel und seine Bewohner stehen. Kai Meyer setzt damit etwas in Szene, was alle Leserinnen und Leser verbindet, nämlich die Liebe zu Büchern in den unterschiedlichsten Formen sowie die Instrumentalisierung von Büchern und Wissen. Inhaltlich bewegt sich das Buch auf ebenso hohem Niveau wie vom Aufbau her, denn es ist einfach genial geplottet und konnte mich immer wieder mit seinen Entwicklungen richtig vom Hocker reißen.
Ein rundum gelungenes, großartiges Buch, dass für mich zu den besten Büchern dieses Jahres zählt. Kai Meyer zeigt einmal mehr, wieso er zu den ganz großen deutschen Autoren zählt.