Cover-Bild Achtsam morden im Hier und Jetzt
Band 4 der Reihe "Achtsam morden-Reihe"
(24)
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 14.09.2022
  • ISBN: 9783453273863
Karsten Dusse

Achtsam morden im Hier und Jetzt

Roman
Wenn die Vergangenheit deines Therapeuten deiner Zukunft im Weg steht, ist es Zeit, im Hier und Jetzt zu leben

Björn Diemel will reden: sowohl über die Einschulung seiner Tochter als auch über das Tantra-Seminar, das er aus Versehen mit seiner Ex-Frau besucht hat. Leider hat ein Unbekannter Björns Achtsamkeitstrainer, Joschka Breitner, krankenhausreif geprügelt – bei dem Versuch, dessen Tagebuch an sich zu bringen. Björn entwendet kurzerhand selbst die Aufzeichnungen seines Therapeuten und macht sich auf die Suche nach dem Täter. Als er entdeckt, dass Joschka Breitner in den frühen 1980er Jahren ein Anhänger Bhagwans war, wird das Tagebuch das Ticket zu einer Reise in die Kinderstube der Achtsamkeit. Der Weg führt nach Indien und in die USA, zu Lebensfreude und Todesgefahr, zu zeitlos erhellenden Weisheiten und den ganz normalen Abgründen der menschlichen Seele.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2022

Vergnügliche Fortsetzung – jetzt geht es zurück in die 80-iger!

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„Sich im Fluss des Lebens treiben zu lassen, macht kurz nach dem Wasserfall in der Regel mehr Sinn als kurz davor“ (S. 95). Auch dieses Mal ziehen sich die Lebensweisheiten und tiefgründigen Ratschläge ...

„Sich im Fluss des Lebens treiben zu lassen, macht kurz nach dem Wasserfall in der Regel mehr Sinn als kurz davor“ (S. 95). Auch dieses Mal ziehen sich die Lebensweisheiten und tiefgründigen Ratschläge des Therapeuten und Achtsamkeitstrainers Joschka Breitner wie ein roter Faden durch das Buch „Achtsam morden im Hier und Jetzt“. Rechtsanwalt Björn Diemel hat, nach dem im dritten Teil überstandenen Strapazen auf dem Jakobsweg, erneut Redebedarf. Zum einen möchte er mit seinem Coach über die anstehende Einschulung seiner Tochter und zum anderen über das Tantra-Seminar, das er aus Versehen mit seiner Ex-Frau besucht hat, reden. Doch dazu besteht keine Gelegenheit, da Joschka Breitner überfallen und krankenhausreif geprügelt wurde. Offensichtlich wollte der Täter das Tagebuch des Therapeuten an sich bringen. Kurzentschlossen entwendet Björn Diemel dieses Tagebuch und taucht in die frühen 80er-Jahre ein, als Joschka Breitner ein Anhänger Bhagwans war. Eine Reise zu den Ursprüngen der Achtsamkeit beginnt.

Im vierten Abenteuer von Björn Diemel rückt der Autor Karsten Dusse diesmal eher seinen Therapeuten Joschka Breitner mit seiner Bhagwan-Vergangenheit in den Vordergrund. Seine Geschichte ist ein eigener und sehr unterhaltsamer Teil, der erst nach und nach durch die detaillierten Tagebucheintragungen aufgerollt wird. Insgesamt besticht die Story durch einen Mix aus Lebensfreude, Todesgefahr, erhellenden Weisheiten und menschlichen Abgründen. Zum gelungenen Gesamtbild tragen auch der mit Wortwitz gespickte Schreibstil und die authentische Beschreibung der Protagonisten bei.

Ein sehr unterhaltsames und informatives Buch mit Vergangenheitsbewältigung. Insbesondere für „Achtsam-Morden-Fans“ zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Achtsame Zeitreise in die 1980-er

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Drei Romane lang konnten die Leser von Karsten Dusses achtsam-humorigen Kriminal den Weg des vor einem Burnout stehenden Anwalts Björn Diemel auf seiner Sinn- und Lebenskrise verfolgen. Wie viele Alphamännchen ...

Drei Romane lang konnten die Leser von Karsten Dusses achtsam-humorigen Kriminal den Weg des vor einem Burnout stehenden Anwalts Björn Diemel auf seiner Sinn- und Lebenskrise verfolgen. Wie viele Alphamännchen hatte sich Diemel wenig Gedanken über Achtsamkeit, Meditation oder sein inneres Kind gemacht. Bis ihm Joschka Breitner, Achtsamkeitscoach für gestresste Manager, den Weg zur Selbsterkenntnis wies. Dass ein paar Leichen Diemels Weg säumten und er sich an der Spitze von gleich zwei kriminellen Gruppen wiederfand war gewissermaßen Kollateralschaden.

Achtsam Morden war ein Angriff auf die Lachmuskeln und auch die Folgebände waren durchaus vergnüglich zu lesen. Allerdings haben Romanserien das Problem, dass irgendwann auch mal alle Varianten ausgereizt sind. Folgerichtig geht es in "Achtsam morden im Hier und Jetzt" ganz besonders um Joschka Breitner, genauer, wie er zu dem Achtsamkeitscoach wurde, der er heute ist. Dabei schickt Dusse seine Leser auf eine Zeitreise in die 1980-er Jahre.

Denn Anwalt Diemel findet bei einem seiner Coaching-Termine seinen Therapeuten überl zugerichtet auf. Wer immer dem Coach schlecht gesonnen war, hatte es auf ein Buch abgesehen - so viel erfährt Diemel noch, ehe Breitner in Ohnmacht fällt. Klar, dass Diemel nicht untätig bleiben kann. Er findet denn auch Breitners Tagebuch aus den frühen 1980-er Jahren, in denen dieser seinen Ausbruch aus den bürgerlichen Erwartungen und dem Leistungsdruck zum Bhagwan nach Indien beschreibt. Das Leben im Ashram war die eigentliche Geburt des Joschka Breitner, so wie die Leser der drei vorangegangenen Romane ihn kennen.

Aber auch hier zeigt sich, es kann der Beste nicht achtsam leben, wenn es einem materialistisch-rabiaten Nachbarn nocht gefällt. Oder wenn Geschäftemacherei und Profitdenken den Traum vom besitzlosen aber glücklichen neuen Menschen im Ashram zunichte macht. Beim Versuch, ein übles Komplott aufzudecken, gerät Breitner in große Gefahr und handelt auf eine Art und Weise, die eigentlich seinem Wesen völlig widerspricht. Sein Leben und seine Arbeit als Achtsamkeitscoach sind nach dem Lesen des Buchs jedenfalls in einem ganz neuen Licht zu lesen.

Wer sich noch an die "Bhaggy"-Diskos mit den Sanyassin erinnerte (ganz zu schweigen von elterlichen Ängsten, die Kids könnten dort in die Fänge einer Sekte geraten) dürfte beim Lesen öfters scmunzeln. Und unterhaltsam ganz in der bewährten Art der Vorgänger ist auch dieses Buch. Trotzdem gefällt es mir nicht ganz so gut wie seine Vorgänger, auch wenn der achtsam-ironische Stil Dusses auch hier wieder überzeugt. Das liegt zum einen daran, dass die liebgewonnenen Nebenfiguren aus der Welt des organisierten Verbrechens diesmal kaum eine Rolle spielen. Zum anderen merkt man dem Buch die Schwierigkeiten an, etwas Neues schaffen zu müssen ohne die Gefahr einer Wiederholung. Für Fans dennoch ein Muss.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Wenn die Vergangenheit einen einholt – amüsante Fortsetzung

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Björn hat sich in seinem Leben eingerichtet, lebt allein, versteht sich mit seiner Ex-Frau aber blendend und liebt seine Tochter über alles. Damit das alles auch weiterhin so gut läuft, sucht er 1 x im ...

Björn hat sich in seinem Leben eingerichtet, lebt allein, versteht sich mit seiner Ex-Frau aber blendend und liebt seine Tochter über alles. Damit das alles auch weiterhin so gut läuft, sucht er 1 x im Monat seinen Therapeuten Joschka Breitner auf. Doch dieses Mal weist der ihn ab und benimmt sich seltsam, dafür liegt auf dem Tisch eine Zeitschrift mit dem aufgeschlagenen Artikel zu einem Tantra-Seminar. Björn ist sich sicher: die liegt da mit Absicht, Breitner will, dass er an diesem Seminar teilnimmt. Gedacht – getan. Kaum zurück, sucht er Breitner wieder auf, findet ihn aber gefesselt und misshandelt vor, in einer verwüsteten Praxis. Er findet Breitners Tagebuch, auf dass es der Täter wohl abgesehen hat. Darin hat Breitner seine Vergangenheit als Baghwan-Anhänger festgehalten und das eine oder andere große und schreckliche Geheimnis. Und Björn wird langsam klar, wer der Täter ist und er gedenkt, diesen unschädlich zu machen. Denn mal im Ernst: er braucht seinen Therapeuten, da kann es nicht angehen, dass dieser bedroht und verletzt wird.

Auch bei diesem inzwischen 4. Teil habe ich wieder sehr gelacht. Ich liebe diesen ganz besonderen Schreibstil, der aus Wortwitz par excellence besteht und der irre Spaß macht. Die Handlung fand ich super gelungen, jedoch war es mir zu viel Baghwan-Geschwurbel, das hätte man gerne deutlich einkürzen können. Breitners Vergangenheit ist ein kleiner, eigenständiger Thriller, den man aus dessen Tagebuchaufzeichnungen erfährt und der mir sehr gut gefallen hat. Die Figuren sind mal wieder detailliert und so lebendig beschrieben; bei manch einem fast zu greifbar (Kopfkino ist nicht immer hinreißend, vor allem wenn es um das schrunzelige Gemächt eines alternden, unsympathischen Idioten geht „lach“).

Schön finde ich wieder einmal das Cover, das einen hohen Widererkennungswert hat mit diesem Steinturm und der Schrift. Auch sind die Zitate bzw. Sprüche, die immer ein neues Kapitel einleiten und aus der Feder von Joschka Breitner stammen, tatsächlich immer genial. Hier kann man wirklich noch was lernen und versuchen, im Alltag umzusetzen, um selbst achtsamer zu werden.

Ich habe übrigens Teil 1 damals nicht gelesen, sondern gehört. Kongenial gelesen von Matthias Matschke. Seitdem sehe ich Björn Diemel vor meinem geistigen Auge immer als Matthias Matschke und höre beim Lesen seine Stimme – was immer wieder einfach fantastisch ist. Ich feiere das wirklich!

Von mir sehr gute 4/4 Sterne. Ein toller 4. Teil, wenn auch ein bisschen viel Baghwan drinsteckt.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Schulkind

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Wie doch die Zeit verrinnt. In ein paar Tagen soll Emily, die Tochter des Anwalts Björn Diemel, eingeschult werden. Ein Anlass dies zum Thema für die Sitzung bei seinem Achtsamkeitscoach zu machen. Doch ...

Wie doch die Zeit verrinnt. In ein paar Tagen soll Emily, die Tochter des Anwalts Björn Diemel, eingeschult werden. Ein Anlass dies zum Thema für die Sitzung bei seinem Achtsamkeitscoach zu machen. Doch zum erstem Mal ist der Therapeut offensichtlich abgelenkt und er bittet Björn, die Stunde zu verschieben. Die Einschulung muss Björn nun alleine, gemeinsam mit seiner Ex-Frau durchstehen. Doch weil er die Zeitschrift auf dem Tisch seines Therapeuten für einen Hinweis hielt, besucht Björn mit Katharina ein Tantra Seminar. Total überrascht ist er, als er dort ein Bild seines Achtsamkeitstrainers entdeckt; zusammen mit dem Seminarleiter und Bhagwan.

Mit seinem vierten Roman um seinen Anwalt Björn Diemel, in dessen Umfeld schon etliche Tote aufgetaucht sind, zu überraschen. Dass noch mal was von Bhagwan zu lesen sein würde, nachdem man in den 1980ern am ehesten die Bhagwandiscos kannte, war nicht unbedingt zu erwarten. Nun lernt man also etwas mehr zu Joschka Breitners Hintergrund. Vielleicht hat man sich eh schon mal gefragt, wo das mit der Achtsamkeit herkommt oder weshalb Breitner zum Therapeuten wurde. Das wird jetzt auf interessante Weise geklärt. Lustig ist dann auch das Tantra-Seminar, das zwar zu Lach- und Ekelanfällen bei Björn und Katharina führt, aber nicht spürbar zu einer Annäherung.

Der Roman regt an, nochmal kurz über die Bewegung von Bhagwan nachzulesen. Man kann feststellen, dass diese noch nicht so tot ist, wie immer gedacht. Möglicherweise erinnert man sich noch an die orange gekleideten Menschen oder die Bhagwandiscos, die einem sehr exotisch erschienen. Überraschend, dass Breitner dazugehörte. Björn Diemels Begegnung mir Joschka Breitners Vergangenheit führt mal wieder zu einer Leiche im Keller. Das und auch das Tantra-Seminar sind humorvoll beschrieben. Die Widersinnigkeit des Settings macht genau seinen Reiz aus. Möglicherweise nehmen die Lehren Bhagwans und wie Breitner dazu gekommen ist so viel Raum ein, dass die gegenwärtige Geschichte etwas aus dem Blick gerät. Da könnte man ein wenig hin und her gerissen sein, ob das stört oder nicht sogar für den Verlauf unverzichtbar ist. Interessant ist dieser Ausflug in die Vergangenheit allemal.

Die witzige Krimihandlung gepaart mit dem Wachrufen von Erinnerungen an eine Bewegung, die wie so viele mit nachvollziehbaren Gedanken begann, dann wegen persönlicher Belange Einzelner etwas eigenartig wurde und die dann aus dem allgemeinen Blick verschwand, ergibt eine überraschend schlüssige Kombination.

Veröffentlicht am 19.11.2022

Der vierte Teil der Reihe

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Der vierte Teil der „Achtsam morden“-Reihe ist nun endlich raus und wie immer war ich total heiß darauf, das neue Abenteuer um Björn Diemel zu verschlingen.

Der Schreibstil des Autors Karsten Dusse, der ...

Der vierte Teil der „Achtsam morden“-Reihe ist nun endlich raus und wie immer war ich total heiß darauf, das neue Abenteuer um Björn Diemel zu verschlingen.

Der Schreibstil des Autors Karsten Dusse, der wunderbar-spitzfindige Humor, die herrlichen Sprüche und Zitate am Anfang jedes Kapitels haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und ziehen mich jedes Mal voll in den Bann der Geschichte,

So auch diesmal und der Einstieg in die Geschichte ist mir auch sehr leicht gefallen.

Die Beschreibungen des Tantra-Seminars, zu dem Björn und seine Ex-Frau Katharina gehen ist so herrlich und ich konnte die Einordung der Teilnehmer zu den Autos vor der Türe – also quasi in Schubladen – sehr gut nachvollziehen.

In seinen neuesten Roman baut Karste Dusse auch so aktuelle Dinge wie Elektro-Autos, die Gender-Debatte und auch Veganes mit ein und liegt damit am Puls der Zeit. Wir erfahren aber auch viel über die Vergangenheit – die Vergangenheit des Therapeuten Joschka Breitner und der Bhagwan-Bewegung.

Letzteres nahm meines Erachtens ein wenig zu viel Raum ein, auch wenn es wiederum sehr interessant war, etwas über diese damals sehr bekannte Bewegung und der orange gekleideten Anhänger zu erfahren.

Kurz gefasst begann das mit nachvollziehbaren Gedanken und einem charismatischen „Leitwolf“, wurde dann auf Grund einzelner, die herausstechen wollten eigenartig abartig und verschwand dann irgendwie scheinbar in der Versenkung.

Wie gesagt, durch das sehr ausufernde Erzählen aus dieser Zeit, aus der Vergangenheit von Joschka Breitner, wurde bei mir ein wenig der Lesefluss gestört und ich konnte gedanklich nicht immer komplett dabeibleiben.

Trotzdem: auch ein „schlechter“ Dusse ist noch ein guter Dusse – und so bekommt das Buch von mir 3 ½ von 5 Sternen.

Meine Lieblingssprüche aus dem Buch

Tantra ist keine Methode, den Hunger zu stillen.
Tantra ist die Kunst, den Appetit zu genießen. (S. 23)

Ich war stets pünktlich.
Mit der Tendenz zu „zu spät“.

»Suchen Sie nicht permanent nach „dem Besten für immer“. Geben Sie sich ab und an auch mit „reicht fürs Erste“ zufrieden. Zwischenlösungen sind die Pausen, die für das Erreichen großer Ziele wichtig sind.«