Cover-Bild Unter dem Schnee
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 04.10.2021
  • ISBN: 9783453292222
Katrin Burseg

Unter dem Schnee

Roman - Ein vielschichtiger Familienroman über Liebe und Schuld, Heimat und Flucht
Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2022

Geheimnisvolle Liebschaft

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Bernhard Schlick hat ein sehr kleines aber dafür umso spannendes Zeitstück geschrieben was man auch als Aufführung perfekt umsetzten kann.

"Entscheidungen schaffen Abstand. Zwischen dem Denken und dem ...

Bernhard Schlick hat ein sehr kleines aber dafür umso spannendes Zeitstück geschrieben was man auch als Aufführung perfekt umsetzten kann.

"Entscheidungen schaffen Abstand. Zwischen dem Denken und dem Handeln. Wenn du entscheidest, ist mit Denken Schluss und fängt mit dem Handeln was Neues an." (Seite 72/73)

5 Schüler haben ihr Abi bestanden und planen ihre Zukunft. Ihr Geschichtslehrer hat mir ihnen intensiv über die Nazi-Diktatur gesprochen.

Ihr letzter Tag ist der 20.07 - der Tag als Stauffenberg das Attentat auf Hitler ausübte. Neben den Schülern und Lehrer beginnt auch für den Leser ein interessantes Zeitstück, ein Gedankenspiel.

Mit der Partei DA und ihrem Führer Rudolf Peter beginnt eine rechtnationale Partei immer mehr Boden zu gewinnen. Soll man diesen Menschen stoppen, abwarten, hinnehmen, zusehen?

Wann wäre der "richtige" Zeitpunkt gewesen um Hitler zu töten? Wäre die Welt dann eine andere Welt geworden?

Reichen Zeichen von Widerstand, Aufstehen, Hinsehen und Aufrufen heute noch aus? Oder kann man anders handeln, soll man handeln?

Mit diesem Thema beschäftigt sich dieses kurze aber interessante Gedankenspiel. Und ich selbst bin mehr als einmal ins Grübeln geraten. Heute weiss man was Hitler getan hat, aber war das zu seiner Anfangszeit auch so?

Die Jugendlichen diskutieren und dann geschieht etwas was alles verändert, die Stimmung beim lesen wird plötzlich ganz düster und neu. Und man weiss, dass manche Dinge ihren Lauf genommen haben oder werden. Es ist an jedem selbst aufzustehen oder sitzen zu bleiben.

Ein Gedankenspiel welches mich unglaublich mitgenommen und gefordert hat.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Irgendwann kommt alles ans Licht

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Ende Dezember 1978 auf Gut Schwanenholz. Gräfin Luise von Schwan, die 50 Jahre die Baumschule auf dem gut an der Ostsee geführt hat, ist gestorben und soll beerdigt werden. Doch ein heftiger Schneesturm ...

Ende Dezember 1978 auf Gut Schwanenholz. Gräfin Luise von Schwan, die 50 Jahre die Baumschule auf dem gut an der Ostsee geführt hat, ist gestorben und soll beerdigt werden. Doch ein heftiger Schneesturm fegt über das Land und verhindert dies. Und dann trifft noch ein ungebetener Gast aus Frankreich ein und das Anwesen wird von der Außenwelt abgeschnitten. Der Gast behauptet, Luises Tochter zu sein. Hat Luise während des zweiten Weltkrieges tatsächlich Zwangsarbeiter ausgebeutet? In den fünf Tagen in welchen die Bewohner von der Welt abgeschnitten sind, wird die Familie mit Wahrheiten konfrontiert und das jahrelange Schweigen beendet.

Meine Meinung
Soweit ich weiß ist dies das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. Der Klappentext hörte sich gut an und über Familiengeheimnisse, lese ich sowieso sehr gern. Auch ließ sich dieses Buch, dank des unkomplizierten Schreibstils der Autorin, der keine Unklarheiten im Text zuließ, sehr gut lesen. Nichts störte meinen Lesefluss. In der Geschichte war ich auch schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Auch war das Buch schon sehr interessant geschrieben, jedoch fehlte es mir an Spannung, zumindest bis zu dem Augenblick, als die Bombe hochging, sprich bis Aimee damit herausrückte, dass sie Luises Tochter sei. Zunächst wollte dies keiner glauben, nur eine Person im Haus wusste das sicher. Und die schwieg – vorerst. Was auf diesem Gut alles in diesen Tagen geschah und welche Ereignisse der Vergangenheit dabei aufgearbeitet wurden, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Es kam da so einiges ans Tageslicht, denn fast jeder der Anwesenden hatte irgendwie Dreck am Stecken. Der eine mehr, der andere weniger. Das Buch schweift in seinem Verlauf immer mal wieder in die Vergangenheit ab. Allerdings würde ich jetzt nicht unbedingt von zwei Handlungssträngen sprechen. Doch immer mal wieder erfährt man etwas aus der Vergangenheit der Protagonisten. So eben auch aus dem zweiten Weltkrieg. Dies ist zwar nicht extra gekennzeichnet, aber man merkt es sofort, so dass mich das nicht störte. Trotz der geringen Spannung, besonders am Anfang des Buches, war es ganz gut und hat mich teilweise auch gefesselt und auch ganz gut unterhalten. Es war ein gemütliches Buch mit einigen wenigen Höhepunkten, das jedoch am Ende auch noch Fragen offenließ. Hier wäre ein Epilog angebracht gewesen. Da es mir jedoch noch ganz gut gefallen hat gebe ich mit viel gutem Willen noch vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 06.02.2022

Die Geschichte einer Nation

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In ihrem Roman bricht Katrin Burseg ein Tabu - sie spricht darüber, worüber es viele Jahre nicht gesprochen wurde. Sie schreibt über ihre kindlichen Erinnerungen, die die Autorin lange verdrängt hat. Diese ...

In ihrem Roman bricht Katrin Burseg ein Tabu - sie spricht darüber, worüber es viele Jahre nicht gesprochen wurde. Sie schreibt über ihre kindlichen Erinnerungen, die die Autorin lange verdrängt hat. Diese Erinnerungen über ihre Familie bilden die Grundlage für diesen Roman. Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs war nicht selten in Deutschland. Am Beispiel von einer adligen und angesehenen Familie zeigt uns die Autorin die schrecklichen Geheimnisse einer Nation.

Es werden 5 Tage aus dem Leben dieser Familie gezeigt, während der Schneesturm sie vom Rest der Welt trennt. Jeder Familienmitglied kämpft nicht nur mit seinen Ängsten. Es wird viel über die Vergangenheit reflektiert: Über Heimat und Flucht, über das Überleben sowie die verbotenen Beziehungen. Es ist eine Auseinandersetzung nicht nur mit der ganzen Familie, sondern auch mit sich selbst. Man sieht deutlich, wie unsere Erinnerungen uns täuschen können.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Sie sind nicht perfekt und alle haben ihre eigenen Probleme.
Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt, deswegen wirkt das Ganze so real.

Ich finde es sehr wichtig, dass Katrin Burseg dieses Thema aufgreift. Es ist nicht leicht darüber zu lesen. Noch schwieriger ist es darüber zu schreiben. Dieses Buch kann ich herzlich empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Familiengeheimnisse unter Schnee und Eis

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Schleswig Holstein, 1978. Es ist kurz nach Weihnachten, als Luise von Schwan beerdigt werden soll. Über fünfzig Jahre hat sie die Baumschule ihrer Familie erfolgreich geleitet. Zur Beerdigung kommt nun ...

Schleswig Holstein, 1978. Es ist kurz nach Weihnachten, als Luise von Schwan beerdigt werden soll. Über fünfzig Jahre hat sie die Baumschule ihrer Familie erfolgreich geleitet. Zur Beerdigung kommt nun ihre Familie zusammen und während alle in der Kirche sind, bricht ein Schneesturm über das Land herein. Am Abend steht aber noch eine junge Frau vor der Tür des Herrenhauses, angereist aus Frankreich, nachdem sie die Nachricht erreicht hat, dass Luise verstorben ist. Kann es wirklich sein, dass Aimée Luises Tochter ist? Und waren auf dem Gut während des Zweiten Weltkriegs tatsächlich Zwangsarbeiter einquartiert, von denen einer Aimées Vater war? Während Gut Schwanenholz durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, wird die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert und es kommen Dinge ans Licht, die manch einer vielleicht lieber verschwiegen hätte.

Erst mal danke an das Bloggerportal und den Verlag, dass ich das Buch lesen durfte. Es hat mir gut gefallen, sowohl die Geschichte selbst, als auch der Schreibstil. Ich kann mich dunkel an den Winter 1978/79 erinnern, als ich sieben Jahre alt war. Die Beschreibungen lassen den Leser noch mal hautnah dabei sein, man spürt fast die Kälte und den eisigen Wind. Auch das Gefühl der damaligen Zeit wird gut dargestellt, was die Menschheit Ende der Siebziger so bewegte und welche politischen Probleme es in der Welt gab. So zum Beispiel, dass es niemand für möglich hielt, dass Deutschland mal wieder vereint sein würde.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Da ist zum Einen Luise, die das Familienunternehmen mit eiserner Hand geführt hat und viel erleiden musste. Aber als ihre Schwester Klementine mit ihren beiden Söhnen Carl und Johann nach der Flucht vor den Russen aus Pommern vor ihrer Tür steht, zögert sie keine Sekunde, sie aufzunehmen. Die Flucht hat die beiden Jungs geformt und besonders Carl ziemlich hart werden lassen. Nach und nach kommen bei ihm nun Erinnerungen hoch, die er verdrängt hatte. Auch Johann hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, denn er hat seiner Teenagertochter Carolin etwas Wichtiges über ihre Mutter verschwiegen. Und Caro selbst ist zum ersten Mal verliebt. Oder findet sie den gleichaltrigen Niki einfach nur cool, weil der ein Moped hat?
Und dann ist da noch Isa, die Köchin und gute Seele des Hauses. Über die Jahre ist sie für Luise eine Freundin geworden und teilt ihr Geheimnis um Aimée.

Im Nachwort schreibt die Autorin, dass die ausländischen Zwangsarbeiter während des Krieges oft noch ein dunkles Kapitel in Deutschland sind und lange darüber geschwiegen wurde. Auch die Kinder, die aus vielen "Beziehungen" hervorgingen, hatten es nicht leicht.
Und dann das Leid und die Ängste der Menschen, die zum Ende des Krieges auf der Flucht vor den Russen in den Westen waren und oftmals alles zurück ließen, außer der Kleidung, die sie am Leib trugen. Die einfach verhungerten oder erfroren, die ihre Kinder tot am Straßenrand zurück lassen mussten. Diesen Teil der Geschichte finde ich ebenso wichtig und auch er darf nicht vergessen werden, denn diese Menschen waren Deutsche und ich bin überzeugt, die wenigsten von ihnen waren Nazis oder Sympathisanten des Regimes. Sie hatten einfach nur das Pech, im östlichsten Teil des Landes zu leben.

Insgesamt ist "Unter dem Schnee" ein atmosphärischer Roman, der den Leser unterhält, aber auch wichtige Dinge aus der Vergangenheit erzählt.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Daily-Soap in Buchform

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Unter dem Schnee war einer meiner seltenen Abstecher in die Welt der Historik-Romane. Aber schon im ersten Kapitel war mir klar, das es kein typischer Roman sein wird. Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines ...

Unter dem Schnee war einer meiner seltenen Abstecher in die Welt der Historik-Romane. Aber schon im ersten Kapitel war mir klar, das es kein typischer Roman sein wird. Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Familienmitgliedes verfasst. Da gibt es die alte Köchin, die quirlige Nichte, die zerstrittenen Brüder Johann und Carl, und die mysteriöse Aimee. Die Familie kommt nach dem Tod der Tante zusammen und wird über mehrere Tage in ihrem Haus eingeschneit.
Auf beengtem Raum kommen lange gehütete Familiengeheimnisse ans Licht und die Stimmung heizt sich gefährlich auf.
Ich hatte wirklich schnell das Gefühl, das eine Bombe nach der anderen platzt. Stellenweise kamen so viele Dinge ans Licht, das ich nicht mehr hinterherkam. Ich musste sofort an eine Daily-Soap denken, so emotional aufgeladen war das Buch. Wem es gefällt. Mir war es tatsächlich irgendwann einfach zu viel. Die Geschichte hat zwar wirklich Spaß gemacht und war spannend, aber einfach zu überfüllt.
Das Ende kam dann sehr schnell und überstürzt. Ein paar Fragen sind offen geblieben. Das war offensichtlich so gewollt und hat dem ganzen keinen Abbruch getan. Ich hatte eher das Gefühl es macht so einfach Lust auf mehr.

Alles in allem war das Buch eine nette Abwechslung zu meiner gewöhnlichen Leseroutine. Und allen Fans dieser Romane kann ich es sehr empfehlen.

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