Packender und herzzerreißender Auftakt
„Die Hüter der fünf Jahreszeiten: The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band der neuen Dilogie von Kim Nina Ocker, die im Genre Romantasy anzusiedeln ist.
Können wir mal bitte über dieses traumhafte Cover ...
„Die Hüter der fünf Jahreszeiten: The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band der neuen Dilogie von Kim Nina Ocker, die im Genre Romantasy anzusiedeln ist.
Können wir mal bitte über dieses traumhafte Cover sprechen. So viel Liebe zum Detail. Die Farben sind einfach perfekt aufeinander abgestimmt und die Jahreszeiten verschmelzen förmlich ineinander. Wenn man mal einen genaueren Blick auf das Cover wirft, wird man erkennen, dass es so aussieht, als würde die weibliche Hauptprotagonistin Bloom diese in Form eines Kleides tragen.
Nach einem tragischen Ereignis tritt Bloom die Nachfolge als Hüterin des Winters an. Eigentlich wollte sie sich aus alledem raus halten und ein davon unabhängiges Leben führen. Ihre erste Aufgabe als Hüterin des Winters ist die Übergabe des Amuletts an den darauf regierenden Frühling. Doch bevor es überhaupt so weit kommen kann, sorgt eine schicksalhafte Begegnung dafür, dass die Welt so wie sie sie kennt, ernsthaft ins Wanken gerät und sie sich am Ende noch nicht mal mehr sicher sein kann, wer eigentlich der Freund und Feind in dem Ganzen ist?
Der locker leichte, angenehme und bildhafte Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich bereits nach wenigen gelesenen Zeilen der Geschichte vollkommen verfallen war. Das Buch hat mich auf Anhieb geflasht und ich konnte mich nur wirklich schwerlich von ihm losreißen. Es hatte einfach eine regelrechte Sogwirkung und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Bloom erzählt. Diese Art des Erzählens vermittelt einem das Gefühl, hautnah dabei zu sein und sie auf ihrer steinigen und schweren Reise als Hüterin des Winters zu begleiten und zur Seite zu stehen. Außerdem erfährt man so viel über ihre Gedanken und Gefühle und es erleichtert einem enorm das Verständnis, warum sie in gewissen Situationen so reagiert und gehandelt hat. Besonders gefallen hat mir hier auch die einzigartige Kombination aus Romance und Fantasy. Eine Liebe und die Jahreszeiten, eine Geschichte, die unmittelbar miteinander verwoben ist. Warum ich die Geschichte als besonders empfinde, weil wir hier nicht von den typischen, uns bekannten und real existierenden Jahreszeiten sprechen. Hier gibt es eine weitere, eine fünfte Jahreszeit. Doch worum handelt es sich eigentlich, welche Bedeutung hat sie für den Verlauf der Geschichte und warum ist sie den Menschen dort ins Vergessen geraten? Die Geschichte war von Beginn an packend und mitreißend und konnte dies tatsächlich bis zum Ende aufrecht halten. Hundertprozentig sicher über den Verlauf und den tatsächlichen Ausgang der Geschichte konnte man sich hier nie sein, dafür haben die unzähligen Plot-twists schon gesorgt und so musste man einfach weiter lesen und lesen. Was ist das bitte für ein Ende. Ein fieser Cliffhanger, der mich einfach mit der Frage zurücklässt, wer am Ende als Sieger hervorgehen wird und was von der Welt, so wie sie war, noch übrig bleiben wird.
Bloom hat sich im Verlaufe der Geschichte gemausert. Aufgrund ihrer Herkunft war sie zu Beginn bei allem außen vor und wurde eher wie das unliebsame Kind angesehen und behandelt. Plötzlich und ungewollt rückt sie jedoch in den Mittelpunkt und ist der „Star“. Als neue Hüterin des Winters steht sie ab jetzt im Rampenlicht und erlebt dabei so vieles auch oftmals nicht so schönes. Diese Erfahrungen sind der Anstoß für ihre weitere Entwicklung. Aus einem unscheinbaren Teenie wird eine tapfere, mutige und starke Persönlichkeit, deren Schicksal der Welt in ihrer Hand liegt und die bis zum bitteren Ende zu kämpfen bereit ist. Sie trägt eine riesige Last auf ihren Schultern und ich selbst würde in keiner Sekunde mit ihr tauschen wollen. Die Liebe in Form des Protagonisten Kevo, hat einen großen Einfluss auf sie, denn es beeinflusst ihr Denken und ihre Handlungen bis zu dem Punk, an dem sie das Gefühl hat, nur noch sich selbst trauen zu können. Da ist auch für eine riesige Portion Herzschmerz gesorgt, die einen als Leser mitleiden lässt und bei der man nur hoffen kann, dass Bloom noch rechtzeitig erkennen wird, welche Seite die richtige ist. Das wir über die anderen Protagonisten nur recht wenige und oberflächliche Informationen bekommen, hat mich nicht gestört, denn ich hatte in keiner Weise das Gefühl, das mir diese Informationen zum Verständnis oder fürs perfekte Leseerlebnis gefehlt hätten.
Fazit: Dieses Buch hatte unglaublich viel zu bieten. Egal ob jung oder alt, hier wird jeder Fantasy Liebhaber auf seine Kosten kommen. Einzig das Ende hat mich traurig zurückgelassen, keinesfalls weil es schlecht war, sondern weil ich jetzt genau weiß, dass ich noch Monate auf die finale Fortsetzung warten muss. Am liebsten würde ich es einfach umgehend weiterlesen.