Cover-Bild Nebenan
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 08.03.2022
  • ISBN: 9783630875194
Kristine Bilkau

Nebenan

Roman - Shortlist Deutscher Buchpreis 2022
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022

Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die sich vergeblich ein Kind wünscht, die mit ihrem Freund erst vor Kurzem aus der Großstadt hergezogen ist und einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt und sich um die alt gewordene Tante sorgt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht.

Sie alle kreisen wie Fremde umeinander, scheinbar unbemerkt von den Nächsten, sie wollen Verbundenheit und ziehen sich doch ins Private zurück. Und sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2022

Nebeneinander

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Eine Familie verschwindet plötzlich. Keiner weiss was, keiner hat was gehört. Nebenan beschreibt das Leben von Julia, der Nachbarin, und Astrid, der Nichte von Elsa, die gegenüber wohnt.
Es ist ein Buch ...

Eine Familie verschwindet plötzlich. Keiner weiss was, keiner hat was gehört. Nebenan beschreibt das Leben von Julia, der Nachbarin, und Astrid, der Nichte von Elsa, die gegenüber wohnt.
Es ist ein Buch der leisen Töne, oftmals melancholisch. Oft hatte ich das Gefühl, dass nicht viel passiert und ehrlich gesagt fand ich das Ende etwas enttäuschend. Andererseits, zeichnet es ein realistisches Bild unserer Gegenwart. Immer und überall vernetzt, fragt man sich trotzdem, wie viel Leben wir wirklich mit den Menschen um uns herum teilen. Sind wir noch in der Lage uns zu öffnen und mitzuteilen? Wie viel bleibt ungesagt oder wird missverstanden?

Ein Portrait unserer Zeit.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Stiller Frauenroman

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Aus der Perspektive zweier Frauen wird ihr Leben in einem – vom Kanal zweigeteilten - Dorf beschrieben, das mit dem Wegzug von Bewohnern und Geschäften zu kämpfen hat. Die Geschichten um Julia und Astrid, ...

Aus der Perspektive zweier Frauen wird ihr Leben in einem – vom Kanal zweigeteilten - Dorf beschrieben, das mit dem Wegzug von Bewohnern und Geschäften zu kämpfen hat. Die Geschichten um Julia und Astrid, die sich nicht wirklich kennen, ziehen sich über mehrere Monate. Jede Frau hat ihre eigenen Themen und Probleme und das wird alles sehr glaubhaft und stimmig beschrieben. Auf ihre Weise ist jede der beiden in der aktuellen Lebensphase sehr einsam. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und liest sich flüssig. Ich habe mich nie gelangweilt und gerne weitergelesen, obwohl nicht so richtig viel passiert ist. Ich wollte trotzdem wissen, wie es mit den Personen und Ihren Problemen weitergeht. In der Erzählung sind im Leben jeder der beiden Frauen Geheimnisse angelegt, für die ich mir zum Ende mehr Details und Auflösung gewünscht hätte. Insgesamt war ich für ein paar Stunden gut unterhalten, hätte mir für das Ende aber etwas mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Konnte mich nicht ganz überzeugen

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Nebenan
Kristine Bilkau

Nominiert für den deutschen Buchpreis, bereits auf der #shortlist und von euch oft hoch gelobt.


Zum Inhalt:
Erst vor sechs Monaten sind Julia und ihr Mann in die Nähe von Hamburg, ...

Nebenan
Kristine Bilkau

Nominiert für den deutschen Buchpreis, bereits auf der #shortlist und von euch oft hoch gelobt.


Zum Inhalt:
Erst vor sechs Monaten sind Julia und ihr Mann in die Nähe von Hamburg, in ein kleines Dorf, gezogen. Sie haben ihre Nachbarn nie richtig kennengelernt, zu sehr waren sie mit ihrem eigenen Leben beschäftigt:
Julia, deren Kinderwunsch sich einfach nicht erfüllen will und Chris, der das ausbleiben der Schwangerschaft nicht als dramatisch wahrnimmt, sich aber um die katastrophalen Umweltverschmutzungen und Plastikmüll in unseren Gewässern sorgt.
Eines Tages sind ihre direkten Nachbarn weg - über Nacht. Keiner der Nachbarn hat einen Umzugswagen gesehen, von keinem haben sich die Nachbarn verabschiedet. Sind sie wirklich ausgezogen? Oder wo können sie sein?

Astrid ist kurz davor sich zur Ruhe zu setzen und möchte ihre Praxis demnächst verkaufen. Doch seit neuestem erschweren ihr kleine Alltagssorgen das Leben: Ihre Tante hat erste Anzeichen von Demenz und ihr Mann scheint mit seinem neuen Leben im Ruhestand nichts anfangen zu wollen: Tagein, tagaus sitzt er im „Schlabberlook" vor dem Computer. Als dann noch mysteriöse Drohbriefe in der Praxis eintreffen, wird Astrid paranoid oder wird sie doch wirklich verfolgt?

Astrid und Julia kennen sich nur flüchtig, obwohl sie im selben Dorf leben. Ab und zu treffen sie aufeinander, leider stellte sich auch zum Ende des Buches kein Kennenlernen oder eine Freundschaft, wie ich anfänglich vermutete, ein.

Das Buch lässt mich ein wenig unzufrieden zurück. Viele interessante Themen wurden angesprochen: Unerfüllter Kinderwunsch, beginnende Demenz, Umweltverschmutzung, Aussterben der Innenstädte durch zu viele „Online-Bestellungen“, sinkender Grundwasserspiegel und Leben in einer Anonymität, wo jeder nur an sich denkt - nur um einige Themen zu nennen - aber nichts wurde wirklich intensiviert. Beim Lesen habe ich mich ständig gefragt, worauf die Autorin hinaus will.
Leider wurde am Ende auch nicht geklärt, was mit den Nachbarn geschah ...

Der Anfang des Buches las sich sehr gut, doch die Spannung verflüchtigte sich für mich ab der Mitte. Schade!
3/ 5 Sterne

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Guter Start, langweilige Mitte, furchtbares Ende

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Nebenan erzählt die Geschichte eines kleinen Ortes am Nord-Ostsee-Kanal. Nachbarn, die sich schon längst voneinander entfernt haben, oder einander gar nicht erst näher kommen wollten. Geheimnisse und komische ...

Nebenan erzählt die Geschichte eines kleinen Ortes am Nord-Ostsee-Kanal. Nachbarn, die sich schon längst voneinander entfernt haben, oder einander gar nicht erst näher kommen wollten. Geheimnisse und komische Geschehnisse, die Menschen verbinden. Dazu eine verschwundene Familie und ein rätselhafter Junge nachts in ihrem Garten. Es geht um den Wunsch nach mehr, das Bedürfnis nach Nähe. Und gleichzeitig um Angst, die die Menschen voneinander entfernt.
Gute Voraussetzungen, viel Potential. Und dann tröpfelt Nebenan vor sich hin, bis zu einem Ende, das keins ist.

Julia ist Ende 30 und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein leibliches Kind. Die Versuche mit ihrem Freund Chris bleiben erfolglos.
Leider muss ich sagen, dass ich mir ihr sehr wenig anfangen konnte. Das Thema Kinderwunsch ist sehr präsent, ich möchte hier auch direkt eine Triggerwarnung aussprechen. Natürlich habe ich Mitgefühl mit allen, denen es ähnlich geht und es ist wichtig, dass immer mehr darüber gesprochen wird. Ich muss aber auch sagen, dass das einfach nicht mein Thema ist und ich mit solchen Geschichten weniger anfangen kann. Hätte ich gewusst, wie viel Raum das Thema hier einnimmt, hätte ich mich nicht dafür entschieden, es zu lesen.

Astrid hat mich da viel mehr interessiert. Die 60-Jährige führt seit Jahrzehnten eine Praxis und kümmert sich regelmäßig um ihrer Tante. Seitdem ihr Mann in Rente gegangen ist, auch immer mehr um ihn. Sie bekommt Drohbriefe, die sie nicht zuordnen kann und vermisst ihre beste Freundin und Nachbarin.

Die erste Hälfte hat mir unheimlich gut gefallen. Verschiedene Themen werden aufgegriffen, es geht um den Klimawandel, um sterbende Kleinstädte und eine Gemeinschaft, die es schon lange nicht mehr gibt. Besonders die Atmosphäre hat mich begeistert. Bücher, die an kleinen Orten spielen, haben bei mir eh immer gute Chancen.

“Es sind die Kleinigkeiten, es sind eigentlich fast immer die Kleinigkeiten, an denen das Traurige sich festmacht, denkt sie. Achtlosigkeit zwischen Erwachsenen ist keine Straftat. Achtlosigkeit, dafür gibt es auf einem Totenschein kein Kästchen zum Ankreuzen.”

Ich mochte, wie langsam hier etwas entsteht. Wie leicht ich durch die Seiten geflogen bin und wie viel zwischen den Zeilen liegt. Leider hat sich nach der Hälfte dann die Langeweile dazugesellt. Irgendwie hat die Geschichte mich verloren und wurde immer belangloser für mich.

Das Buch erzählt alles ein bisschen und nichts so richtig. Dabei verliert es sich in Details, die wohl ein Gefühl einfangen sollen, mich aber einfach nicht erreichen. Ich habe mich irgendwann eher gelangweilt und war nicht traurig, als es zu Ende war.
Auch wenn ich mit dem Ende alles andere als zufrieden war. Es ist offen und beantwortet zu wenig. Viele lose Enden, die, wie auch die Charaktere hier, einfach nicht zusammenkommen. Ich blieb deprimiert und mit Fragen zurück.

“Alternative, früher, in den siebziger und achtziger Jahren war das ein Wort, das für sie mit guten Dingen, mit neuen Ideen verbunden war. Frauenrechte, Anti-Atomkraft, Demonstrationen gegen das Waldsterben, die Gründung des Jugendzentrums in der Altstadt mit seinen Konzepten. Ja, früher.
Dehnbar und umdrehbar scheint dieses Wort geworden zu sein. “

Nebenan hat mich auf unterschiedlichen Ebenen bewegt und dann immer mehr enttäuscht. Es hat einige Fans und wird auch noch viele andere Leute begeistern. Wer sehr ruhige, atmosphärische Geschichten mag und sich nicht daran stört, wenn sie manchmal auch ein bisschen auf der Stelle treten und ein offenes Ende haben, könnte gefallen an Nebenan finden. Für mich war es leider absolut nichts.

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