Kriminalroman | Manche Leute kann man therapieren - andere muss man leider umbringen.
Manche nennen es tot, ich nenne es austherapiert
Sophie Stach, Coachin und Psychoanalytische Supervisorin, führt mit ihrem Ehemann Jakob seit Jahren eine scheinbar harmonische Ehe. Sie nehmen sich Zeit für Paargespräche und Achtsamkeitsrituale, gemeinsames Wachstum steht für beide an erster Stelle. Bis Sophie überrascht herausfindet, dass Jakob nebenher mit einer anderen Frau ins Bett geht. Was sie noch mehr überrascht: dass sie im Affekt imstande ist, Jakobs Affäre zu ermorden. Leider löst das nicht ihr Problem, sondern führt zu einigen neuen. Dabei ist Sophie gar keine Serienmörderin. Oder doch?
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Der Kriminalroman ist in einfacher, lockerer Sprache, fast schon umgangssprachlich geschrieben und liest sich wie die Erzählung einer Freundin. Somit schafft es die Autorin nahbar zu erzählen und ein hohes ...
Der Kriminalroman ist in einfacher, lockerer Sprache, fast schon umgangssprachlich geschrieben und liest sich wie die Erzählung einer Freundin. Somit schafft es die Autorin nahbar zu erzählen und ein hohes Maß an Ironie und Satire hineinzubringen, denn wirklich ernst nehmen sollte man die therapeutischen Mordsfantasien nicht. Spannend finde ich die Sichtweise der Therapeutin auf ihre Klientinnen, was sie sich während der Sitzung denkt und was sie dann tatsächlich sagt und empfiehlt. Anscheinend kann Sophie ihre Klientinnen und deren Umfeld sehr gut einschätzen, aber dass ihr Mann fremdgeht, das hat sie so nicht vorhergesehen und dies wirft sie dermaßen aus der Bahn, dass sie nicht mehr professionell denken und handeln kann. Die ersten beiden Morde passieren im Effekt und aus einer Notsituation heraus, das konnte ich noch nachvollziehen, aber alles weitere war für mich schon zu viel des Guten. Im Grunde geht es danach nur noch darum, jede Person, deren Meinung Sophie nicht passt, aus dem Weg zu räumen. Auch dass sie so einfach mit ihren Taten davonkommt, ist nicht realistisch zu sehen. Leider hat sich der Spaßfaktor nach dem zweiten Mordfall für mich etwas abgenutzt und der Rest der Geschichte war nicht mehr so prickelnd.
Die Prämisse des Buches fand ich ganz witzig: gerade eine Therapeutin bzw. Coach tötet die Affäre ihres Mannes und wird dann wohl zur Serienmörderin. Es hätte ein Buch mit einer bösen, aber doch sympathischen ...
Die Prämisse des Buches fand ich ganz witzig: gerade eine Therapeutin bzw. Coach tötet die Affäre ihres Mannes und wird dann wohl zur Serienmörderin. Es hätte ein Buch mit einer bösen, aber doch sympathischen Frau sein können, dass Spannung aufbaut, in dem man sich fragt, ob sie wohl der Jagd der Polizei entkommen kann. Das ganze gespickt mit Humor und psychologischen Insights und es hätte gut sein können.
Tja, falsch gedacht. Mit Wortwitz kann das Buch nicht trumpfen. Der Humor ist über das ganze Buch repetitiv und kann einen nicht aus der Reserve locken.
Die psychologischen Elemente wirken arg aus der Luft gegriffen und absurd. Insbesondere die spontanen Einfälle, die natürlich mit einem sechsten Sinn erahnt werden, wirken übermäßig konstruiert. Viel brainstormt sie dann einfach während den Sitzungen und stellt so lange suggestive Fragen, bis die Klienten das sagen, was irgendwie dazu passt. Persönlichkeiten und Absichten durchschaut sie sofort und schreibt Personen ihre Einfälle zu, hier ein Beispiel:
> „Kommissar nickt. »Ich weiß«, sagt Quast und schaut mir ebenso direkt in die Augen. »Aber ich fand Regeln schon immer scheiße.« »Ah, das ist dein übersteigerter Autonomiedrang. Regeln sind Kontrolle, und das wirkt bedrohlich auf dich, du fühlst dich eingeengt, und daher der Wunsch nach Freiheit, diese Lonesome Wolf-Attitüde.«“
Der Spannung bleibt auch auf der Strecke. Alle Handlungen werden schon unzählige Kapitel davor angedeutet oder direkt vorab gesagt. Beispielsweise wird die Vergangenheit unserer Protagonistin immer wieder betont, obwohl es am Ende durch Jakob viel interessanter gewesen wäre. Durch dieses vorweg nehmen ist die Handlung dann einfach nicht überraschend.
Hinzu kommen die fadenscheinigen Mordabsichten und darüber hinaus sind ganze zwei von Morde einfach nur banale Unfälle - jemand fällt und ist sofort tot.
Die ganze Masche mit der Polizeiarbeit ist leider auch nicht überzeugend. Der Kommissar wird dann einfach angeflirtet und erzählt ihr alles aus den Ermittlungsarbeiten, ist klar. Einfach alles ist unrealistisch. -Ende
Unsere Protagonistin ist dazu unfassbar unsympathisch. Ein schlechter Mix. Ihre Gedanken sind ziemlich eintönig und flach und dazu kommt dann noch eine Bandbreite an Sexismus und Fatphobia. Ich habe tatsächlich gehofft, dass sie einfach auffliegt und verhaftet wird. Hier ein Beispiel zu ihren Gedanken bezüglich Seitensprüngen, bei der ich die Absicht zwar verstehe, das Wort „verantwortlich“ aber echt lächerlich ist:
> „Denn ich als Paartherapeutin weiß: Es sind in fast allen Fällen beide Partner dafür verantwortlich, dass sich einer von ihnen jemandem außerhalb der Beziehung zuwendet.“
Ihre Gedanken zu Sex mit ihrem Mann sind folgende:
> „Und es ist female empowerment at its best. Ich habe mir das genommen, was ich wollte. Meinen Mann.“
Und hier hat sie für mich den Vogel abgeschossen:
> „Jakob sitzt auf der Couch und liest. Ich sehe seine Wuschelhaare von hinten, und mich packt der Drang, von hinten hineinzupacken, sein Gesicht zu mir zu beugen und ihm einen langen, intensiven Kuss zu geben. Mir zu nehmen, was mir zusteht. Meinen Mann. Meinen Sex.“
Sophie Stach ist Psychotherapeutin und Coach. Sie hat eine Privatpraxis in Köln, ist verheiratet mit Jakob und ist eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Leben. Bis Amelie ihre Praxis betritt und sich herausstellt, ...
Sophie Stach ist Psychotherapeutin und Coach. Sie hat eine Privatpraxis in Köln, ist verheiratet mit Jakob und ist eigentlich sehr zufrieden mit ihrem Leben. Bis Amelie ihre Praxis betritt und sich herausstellt, dass Sophies Ehemann Jakob sie mit Amelie betrügt. Plötzlich ist Amelie tot, was so nebenbei passiert, dass man eher von einem Unglück sprechen kann. Doch damit öffnet sich bei Sophie eine Schleuse, und sie mutiert zur mordenden Therapeutin. Was anfangs noch einen humorvollen cosy crime verspricht, wandelt sich schnell zu einer immer absurderen Geschichte, die auch vor exzessiver Gewalt nicht zurückschreckt. Die Hauptprotagonistin Sophie trägt ein Trauma aus ihrer Kindheit mit sich herum und bräuchte offenbar dringend selbst therapeutische Unterstützung. Ihre Haltung gegenüber ihren Patientinnen ist geprägt von Verachtung, von professioneller Distanz keine Spur. Umso irritierender ist es, dass die dennoch ständig psychologisches Fachwissen einstreut. Sie analysiert über den Tod hinaus. Und siehe da, laut Klappentext ist Lilli Pabst das Pseudonym einer Autorin, die im wahren Leben selbst als Psychotherapeutin praktiziert. Man wünscht ihren Patient*innen, dass sie das besser kann als Krimis schreiben.
Mich konnte „Mordscoach“ überhaupt nicht überzeugen. Die Hauptprotagonistin empfinde ich als unsympathisch. Die Story konnte mich nicht überzeugen und auch stilistisch gefällt mir nicht, was Frau Pabst auf 283 Seiten zusammengeschrieben hat. Während der Humor, der anfangs noch aufblitzte, sehr schnell verschwunden ist, nehmen Schimpfwörter zu und die Sprache wird vulgärer. Polizeiliche Ermittlungen werden eher unprofessionell geführt. Auch das Lektorat hätte noch nachbessern müssen, z.B. wenn Namen vertauscht werden. Zudem ist dieser Band in sich nicht abgeschlossen. Die Geschichte hört vielmehr plötzlich auf. Wenn man also wissen will, ob Sophie am Ende zur Rechenschaft gezogen wird, muss man sich mindestens auf noch einen Band einstellen. Dabei ist der weitere Plot vorhersehbar, es kündigen sich bereits die nächsten Opfer an.
Die weiteren Bände werden allerdings ohne mich als Leserin auskommen müssen. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen. Schade, denn die Grundidee und das Cover fand ich interessant.
Es ist schon merkwürdig, dass auf der Rückseite des Buches stets vom Ehemann Jörn der Protagonistin die Rede ist, während dieser im Buch Jakob heißt. Auch, dass auf S. 66 Samuel plötzlich zu Jakob mutiert. ...
Es ist schon merkwürdig, dass auf der Rückseite des Buches stets vom Ehemann Jörn der Protagonistin die Rede ist, während dieser im Buch Jakob heißt. Auch, dass auf S. 66 Samuel plötzlich zu Jakob mutiert. Wie auch immer, das ist schlampiges Lektorat.
Die Geschichte der mordenden Sophie Stach dann auch, die als Coachin und psychoanalytische Supervisorin ihren Patienten nur Verachtung, Hass und Wut entgegenbringt, sich dafür in Gedanken ständig selbst tadelt und ihre diversen Morde in stetigem Psychologensprech reflektiert. Die ihre Lust am Morden entdeckt und dies mehr oder minder rechtfertigt. Dass dieses Buch eine Psychotherapeutin geschrieben hat, macht betroffen, denn legt diese Geschichte doch dar, dass man dieser Spezies definitiv nicht trauen darf und dass Menschen, die wirklich auf Hilfe angewiesen sind, nur ausgenutzt und ausgenommen werden. Eigentlich ist das Buch flüssig und nicht ohne Spannung geschrieben. Es hätte aber ein witziges Werk entstehen können und sollen, etwas Ironisches, eine Satire. Das ist hier aber nicht gelungen.
Eine Psychotherapeutin als Mörderin, das klang nach einer spannenden Geschichte!
Leider ist die Geschichte aber äußerst enttäuschend umgesetzt. Sophie, die Therapeutin, mordet munter vor sich hin, eine ...
Eine Psychotherapeutin als Mörderin, das klang nach einer spannenden Geschichte!
Leider ist die Geschichte aber äußerst enttäuschend umgesetzt. Sophie, die Therapeutin, mordet munter vor sich hin, eine Person nach der anderen, und niemals ist ihr die Polizei wirklich ernsthaft auf der Spur. Die Morde passieren auch so leicht, dass es fast schon unglaubwürdig wirkt, wie eine als zierlich beschriebene Person das körperlich zustande bringen soll, schließlich sind die meisten Ermordeten kräftigere Männer.
Wenn man gar nichts über Psychologie weiß, könnten vielleicht die eingeflochteten Bemerkungen über Psychologie und Psychotherapie ganz interessant sein. Wenn man sich mit dem Thema ein bisschen auskennt, bleiben aber auch diese auf sehr banalem Niveau und es geht sehr viel um Klischees und Küchenpsychologie.
Dazu endet das Buch noch an einer unerwarteten Stelle und hat keinen wirklichen Schluss... ich habe extra nachblättern müssen, ob da außer Werbung noch etwas kommt, kam aber nichts mehr.
Das Buch ist also leider nicht wirklich gut gelungen, nicht sehr spannend und interessant, die Charaktere eher flach gezeichnet und es eignet sich bestenfalls als anspruchslose Unterhaltung an einem Tag, an dem man mit Fieber im Bett liegt und nicht so viel nachdenken möchte und kann.