Cover-Bild Das Waldhaus
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 20.03.2024
  • ISBN: 9783442495382
Liz Webb

Das Waldhaus

Thriller
Ivana Marinović (Übersetzer)

Nur wenn du lügst, kommt die Wahrheit ans Licht ...

Als die 37-jährige Hannah in ihr Elternhaus nach London zurückkehrt, um ihren schwer dementen Vater zu versorgen, erwartet sie eine Überraschung. Er hält sie fälschlicherweise für ihre Mutter, die vor Jahren unter mysteriösen Umständen starb. Hannah steht unter Schock, vor allem weil ihr Vater sie immer wieder um Verzeihung bittet. Weiß er doch mehr über den Tod ihrer Mutter, als er damals zugeben wollte? Ist er vielleicht sogar schuld daran? Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft Hannah mehr und mehr in die Rolle ihrer Mutter und ahnt nicht, dass sie damit die düsteren Ereignisse der Vergangenheit unabwendbar heraufbeschwört …

Lieferbarkeit in zwei Versionen (mit und ohne Farbschnitt). Es wird je nach Verfügbarkeit geliefert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2024

Düsteres Familiengeheimnis! Tolles Debüt!

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Man sagt so schön, es gebe die Liebe auf den 2.Blick. Für dieses Buch trifft das für mich zu. Nachdem ich gut die Hälfte gelesen, aber mit der Protagonistin nicht ganz klar kam, habe ich die ersten 100 ...

Man sagt so schön, es gebe die Liebe auf den 2.Blick. Für dieses Buch trifft das für mich zu. Nachdem ich gut die Hälfte gelesen, aber mit der Protagonistin nicht ganz klar kam, habe ich die ersten 100 Seiten prompt nochmal gelesen. Und das war gut so.

Im Mittelpunkt steht die aus der Ich-Perspektive erzählende 37jährige Hannah, die mit ihrem Leben offenbar nicht klar kommt und keine einfache Persönlichkeit ist. Das wird bereits im ersten Satz deutlich "Normale Menschen essen keine rohe Quitten." (S.9).

Mit gerade 14 Jahren musste Hannah ein traumatisches Ereignis verkraften, als ihre Mutter mit einem Messer in der Brust im Wald hinter dem Haus aufgefunden wurde. Ihr Vater wurde trotz einiger Verdachtsmomente nie angeklagt. Ihr 4 Jahre älterer Bruder, der von der Schuld des Vaters überzeugt ist, verließ einen Tag nach der Beerdigung die Familie und ließ Hannah im Stich. Seit 15 Jahren besteht kein Kontakt mehr. Nun pflegt Hannah den demenzkranken und sterbenden Vater, der nach einem Sturz im Haus für ein paar Tage im Krankenhaus ist und dort Hannah mit der verstorbenen Mutter zu verwechseln scheint und sie seltsamerweise um Verzeihung bittet. Hannah kommen Zweifel an der Unschuld des Vaters und gräbt in der Vergangenheit nach.

Den Tod ihrer Mutter hat Hannah nicht wirklich verarbeitet, er hat Spuren hinterlassen. "Die Zeit hat mich nicht geheilt. Sie hat mich nur verhärten lassen."(S. 16). Das Buch behandelt in weiten Teilen ein sehr gut durchdachtes und interessantes Familiendrama. Hannah versucht die Geschehnisse der Vergangenheit aufzuklären und spricht dabei mit Personen, die mit ihrer Mutter befreundet waren, mit dem ehmals den Fall bearbeitenden Detective, mit ihrem Bruder, der nichts von der Vergangenheit wissen will und den seltsam sich verhaltenden Nachbarn und deren überaus zuvorkommenden Sohn. Immer wieder tauchen wir in die Vergangenheit ab und entdecken immer mehr dunkle und überraschende Familiengeheimnisse.

Liz Webb hat einen wunderbaren, tief gehenden und eindringlichen, aber auch humorvollen Schreibstil.

Sie beschreibt sehr gekonnt das Innenleben Hannahs, ihre allmählich bröckelnde Überzeugung von der Unschuld ihres Vaters und der Verherrlichung ihrer seinerzeit attraktiven Mutter. Nach und nach gibt es unglaubliche Enthüllungen und zahlreiche immer wieder überraschende Wendungen. Die seinerzeit kindische und verklärte Sicht auf die Eltern erfährt hier sehr überraschende Richtungen, gerade auch im Hinblick auf ihre Mutter "aber ich dachte nie daran, dass sie womöglich eine Existenz abseits von uns hatte, ihr eigenes Leben lebte"(S. 154).

Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Von Seite zu Seite wollte ich immer mehr und schneller wissen ,was damals wirklich passierte und wie welche Personen, die Hannah nach und nach aufsucht, involviert gewesen sind. Was dabei heraus gekommen ist, hat mich immer wieder überrascht und fasziniert zugleich, sowie auch das überzeugende und überraschende Finale.

Wer einen Thriller aufgrund des Covers erwartet und insoweit entsprechende Maßstäbe ansetzt, dürfte sicher enttäuscht sein. Spannung kam erst zum Showdown so richtig auf.

Aber wer wissen will, wie das komplizierte Beziehungeflecht der Personen untereinder und das Familiendama aufgelöst wird und ob Hannah es schafft, ihr Traumata zu überwinden, sollte bei diesm sprachlich wirklich tollen Buch zuschlagen.

Ich empfehle dieses Buch mit 4,5 /5 ⭐️

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Gelungenes Debüt

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So düster, wie das Cover von „Das Waldhaus“ daherkommt, ist auch der Inhalt des Buches. Anfangs brauchte ich etwas, um in der Geschichte anzukommen, aber dann war es richtig fesselnd.

Die Protagonistin ...

So düster, wie das Cover von „Das Waldhaus“ daherkommt, ist auch der Inhalt des Buches. Anfangs brauchte ich etwas, um in der Geschichte anzukommen, aber dann war es richtig fesselnd.

Die Protagonistin Hannah ist zwar erst 37 Jahre alt, aber hat schon einiges erlebt. Das hat Spuren bei ihr hinterlassen. Vor allem der Mord an ihre Mutter in ihrer Kindheit war traumatisch und hat die Familie zerstört. Ihre Art mag nicht jedem Lesenden gefallen, sie geizt nicht mit Selbstironie und dunklem Humor, hat ein Alkoholproblem und ist milde gesagt unangepasst, aber gerade das mochte ich total.

Die Idee, dass der Vater aufgrund seiner Demenz Fragen über die Geschehnisse aus der Vergangenheit, vor allem dem Mord an seiner Frau, aufwirft, fand ich großartig. Bis zum Schluss war ich gespannt, was für ein Familiengeheimnis wohl gelüftet werden wird.

Hannah wird sehr kreativ, um ihrem Vater Informationen zu entlocken. Sie verkleidet sich zum Beispiel als ihre Mutter und auch andere Reize wie Musik oder Geruch kommen zum Einsatz. Wie das Gedächtnis manipuliert werden kann, fand ich sehr fesselnd.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt, zu keiner Zeit gab es Längen und der trockene britische Humor hat genau meinen Geschmack getroffen. Über der ganzen Geschichte hängt eine düstere Atmosphäre — ich finde es faszinierend, wie Worte so ein Gefühl heraufbeschwören können.

Ich wüsste nicht, ob das Buch eher ein Familiendrama als einen Thriller darstellt. Eigentlich ist es auch egal, ich wurde bestens unterhalten.

Die Auflösung hat mich überrascht und macht Lust auf mehr aus der Feder von Liz Webb. Die Autorin bekommt von mit 4,5/5 Sternen für ein starkes Debüt!

Übrigens spielen die Quitten, die auf dem Cover abgebildet sind, in der Geschichte auch eine nicht unerhebliche Rolle und tauchen immer wieder darin auf. So etwas mag ich.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Nur wenn du lügst, kommt die Wahrheit ans Licht ...

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Die 37-jährige Hannah zieht von Brighton zurück nach London in ihr Elternhaus, um ihren dementen Vater zu betreuen. Ihr Vater hält sie für ihre Mutter Jen, die vor 23 Jahren im Wald hinter ihrem Haus ermordet ...

Die 37-jährige Hannah zieht von Brighton zurück nach London in ihr Elternhaus, um ihren dementen Vater zu betreuen. Ihr Vater hält sie für ihre Mutter Jen, die vor 23 Jahren im Wald hinter ihrem Haus ermordet aufgefunden wurde. Der Täter wurde nie gefasst. Hannahs älterer Bruder, ein bekannter Schauspieler, hält den Vater für schuldig und hat ihn seit damals nicht mehr getroffen, auch zu Hannah hatte er die letzten Jahre keine Beziehung mehr. Hannah möchte mehr über den Tod ihrer Mutter herausfinden und schlüpft immer mehr in ihre Rolle - kann sie den Täter ausfindig machen?

Dieser spannende Thriller konnte mich weitgehend fesseln und ich tauchte mit der, vom Alkoholmissbrauch gezeichneten Hannah tief in ihre Familiengeheimnisse ein. Ihre dramatische Familiengeschichte wird mitreißend und verstörend erzählt, aber die gesamte Familie kommt eher unsympathisch rüber. Ich fand das Buch sehr spannend!

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Dramatische Familiengeschichte

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Nach vielen Jahren kehrt die siebenunddreißigjährige Hannah zurück in ihr Elternhaus, nach außen hin scheint es, als wolle sie sich um ihren mittlerweile schwer an Demenz erkrankten Vater kümmern, doch ...

Nach vielen Jahren kehrt die siebenunddreißigjährige Hannah zurück in ihr Elternhaus, nach außen hin scheint es, als wolle sie sich um ihren mittlerweile schwer an Demenz erkrankten Vater kümmern, doch im Prinzip ist es ihr einfach nicht gelungen, auf eigenen Beinen zu stehen. Als ihr Vater eines Nachts die Treppe herunterstürzt und Hannah im Krankenhaus für ihre Mutter hält, die er um Verzeihung bittet, wird Hannah stutzig. Denn es ist nun dreiundzwanzig Jahre her, dass ihre Mutter angeblich Selbstmord begann. Nachdenklich geworden, beginnt Hannah nun doch nachzuforschen. Sie erhofft sich Hilfe von ihrem älteren Bruder, der jedoch ist mittlerweile erfolgreicher Schauspieler und möchte damit nichts zu tun haben. Kann es wirklich sein, dass ihr Vater, der damals schon einmal in Verdacht geriet, ihre Mutter getötet hat?

Das Cover und der knallige Buchschnitt lockten mich, das Buch in die Hand zu nehmen und bei Familiengeschichten werde ich so gut wie immer neugierig.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Autorin Liz Webb schreibt sehr locker und flüssig, allerdings auch hin und wieder etwas weit ausholend. Trotzdem hat sie es immer wieder mit kleineren Andeutungen geschafft meine Neugierde zu entfachen.
Gleich vorweg, das Waldhaus ist nicht unbedingt ein klassischer Thriller, vielmehr geht es hier um eine dramatische Familiengeschichte, in der es sich um ein Geschehen in der Vergangenheit dreht. Immer wieder gab es Passagen, die mir zu langatmig wurden und doch gibt es auch kleine Anspielungen, bei denen ich innehalten musste, Nachbarn die sich irgendwie komisch verhielten, verschwundene Fotos oder ein Treffen mit einem ehemaligen Detective, der damals für den Fall zuständig war, brachten immer kleine Aspekte ein, die die Spannung wieder anheizten. Wer also ein eher schwaches Nervenkostüm hat, aber trotzdem gerne Spannungsromane liest, kann hier zugreifen. Insgesamt gab es auf jeden Fall unvorhersehbare Wendungen, die Spannung steigt kontinuierlich an und zum Ende hin gibt es dann auch noch den Showdown.
Die Atmosphäre des Buches ist ruhig, aber leicht düster und mysteriös, hier wird ganz geschickt mit Themen wie menschliche Beziehungen und Ereignissen der Vergangenheit gespielt, die ebenfalls neugierig auf mehr machen.
Als Leser begleitet man Protagonistin Hannah und diese lernt man wirklich sehr intensiv kennen. Tatsächlich ist sie keine allzu große Sympathieträgerin, doch letzten Endes muss man sie doch für ihren Mut bewundern, den damaligen Ereignissen unbedingt auf den Grund gehen zu wollen. Sie entwickelt sich innerhalb der Geschichte auf jeden Fall immer weiter, obwohl sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat.
Neben Hannah trifft man hier auf unterschiedlichste Nebencharaktere, bei denen mich doch schon der ein oder andere sehr neugierig machte, allen voran die Nachbarn. Die Zeichnung der unterschiedlichen Charaktere fand ich durchaus gelungen.

Mein Fazit: Mit Das Waldhaus hat Autorin Liz Webb ein insgesamt spannendes Familiendrama geschrieben, dass mich durchaus gut unterhalten hat. Hin und wieder gab es kleinere Längen und doch wollte ich unbedingt wissen, welche Wahrheit sich hier verbirgt. Die Charaktere waren glaubwürdig gezeichnet und die Protagonistin, die viele eigene Probleme mit sich herumschleppt, zwar nicht unbedingt sympathisch, aber doch authentisch. Wer spannende Familiendramen mag, ist mit diesem Buch definitiv gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Mit Lügen die Wahrheit ans Licht bringen

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Die 37jährige Hannah Davidson kehrt in ihr Elternhaus in London zurück, und sich nach seinem Krankenhausaufenthalt um ihren dementen Vater zu kümmern. 23 Jahre zuvor war ihre wunderschöne Mutter ...


Die 37jährige Hannah Davidson kehrt in ihr Elternhaus in London zurück, und sich nach seinem Krankenhausaufenthalt um ihren dementen Vater zu kümmern. 23 Jahre zuvor war ihre wunderschöne Mutter Jen, eine Fotografin, im Wald ermordet aufgefunden worden. Der Täter wurde nie gefasst. Die Familie wurde durch dieses Verbrechen zerstört. Hannahs Bruder Reece, ein erfolgreicher Medienstar, hält den Vater für den Täter und hasst ihn. Er hat den Kontakt zum Vater und zu seiner Schwester vor vielen Jahren abgebrochen. Hannah will endlich herausfinden, was damals wirklich geschah. Auch den damaligen Ermittler Chris Manning lässt der ungelöste Fall nicht los. Hannah nimmt Kontakt zu ihm auf. Er warnt sie, vorsichtig zu sein. Da Hannah ihrer Mutter immer ähnlicher geworden ist, spricht der Vater sie mit „Jen“ an und sagt mehrfach, dass es ihm leidtut. Was hat das zu bedeuten? Hannah macht sich diese Ähnlichkeit zunutze, u.a., indem sie die Kleidung ihrer Mutter trägt und sich schminkt wie sie und bringt sich dadurch in Lebensgefahr. Sie stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und Informationen, die wichtig sein könnten. Zu den Verdächtigen gehören schließlich neben ihrem Vater und Bruder auch der Nachbar Mr. Roberts und sein Sohn Marcus, ehemals ein Freund ihres Bruders, zu dem sie sich damals und auch jetzt wieder hingezogen fühlt.
Der spannende Roman mit zahlreichen überraschenden Wendungen liest sich gut. Die Charakterisierung der Figuren ist sehr gelungen, vor allem die Protagonistin Hannah, deren verpfuschtes Leben – sie wurde drogenabhängig, Alkoholikerin und kriminell – zeigt, wie sich eine solche familiäre Katastrophe auf die Betroffenen auswirkt. “Das Waldhaus“ ist eine weitere Geschichte einer dysfunktionalen Familie, aber eine wirklich lohnende.