Leserunde zu "Deichfürst" von Heike van Hoorn

Spannender Krimiplot mit norddeutschem Flair
Cover-Bild Deichfürst
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Heike van Hoorn (Autor)

Deichfürst

Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden - jämmerlich erstickt in einem Holzsarg! Mögliche Täter gibt es einige, denn Tadeus hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und schikaniert. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland. Zum Glück stehen ihm seine patente Frau Maike und die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bei den Ermittlungen tatkräftig zur Seite ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 10.01.2022 - 30.01.2022
  2. Lesen 14.02.2022 - 06.03.2022
  3. Rezensieren 07.03.2022 - 20.03.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Ostfriesland Leer Emden Küste Deich Werft Geheimnis aus der Vergangenheit Flucht Ostpreußen Klaus-Peter Wolf Friesland Hendrik Berg Tyrann Nationalsozialismus Papenburg Umweltschutz Nordseeküste Plattdeutsch Polder Gulderhof Rheiderland Ems Dollart Polderfürst Weener Theodor J. Reisdorf Krimis

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 18.03.2022

Ein Kommissar auf der Suche nach seiner neuen Rolle und der Wahrheit

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„Deichfürst“ von Heike van Hoorn ist der erste Teil einer neuen Ostfriesland-Krimi-Serie. Hauptkommissar Stephan Möhlenkamp – gerade erst nach Leer versetzt worden – hat es in seinem ersten Einsatz mit ...

„Deichfürst“ von Heike van Hoorn ist der erste Teil einer neuen Ostfriesland-Krimi-Serie. Hauptkommissar Stephan Möhlenkamp – gerade erst nach Leer versetzt worden – hat es in seinem ersten Einsatz mit dem Mord an einem reichen Bauern, Tadeus de Vries, zu tun. Er taucht tief ein in ostfriesische Sitten und Bräuche, lernt bei seinen Recherchen viele lokale Urgesteine kennen und erfährt nebenbei auch Einiges über die Genese des umstrittenen Emssperrwerks. Sein Team tut sich nicht leicht, dem Täter auf die Schliche zu kommen, denn Tadeus war gänzlich unbeliebt und so gibt es viele Verdächtige…. – und Möhlenkamp muss seine Rolle als Chef erst finden.
Das Buch hat mir phasenweise gut gefallen. Besonders der Rückblick – parallel wird eine zweite Geschichte erzählt, die während des zweiten Weltkriegs spielt – öffnet den Blickwinkel. Auch die Auseinandersetzungen bezüglich des Emssperrwerks und die unterschiedlichen Positionen diesbezüglich fand ich interessant. Zu kurz kommt für mich allerdings die eigentliche Krimihandlung. Meiner Meinung nach gibt es zu viele Nebenschauplätze – als wollte die Autorin möglichst viel in ein Buch bringen. Zu nennen sind hier beispielsweise der Nachbar des Kommissars und die ausufernden Schilderungen über die einzelnen Mitglieder des Teams um Möhlenkamp. Das Buch war zwar in Ansätzen spannend, aber auch hier fehlt ein roter Faden. Besonders störend habe ich die Entscheidung der Autorin empfunden, plattdeutsche Passagen aufzunehmen und diese mit Hilfe von Fußnoten zu übersetzen. Dies hemmt den Lesefluss erheblich und wirkt für mich auch nicht so originell wie möglicherweise intendiert.
Insofern bleibt van Hoorn hinter den Möglichkeiten, welche die Geschichte bietet. Der Klappentext suggeriert zudem eine echte Zusammenarbeit des Kommissars, seiner Frau und einer lokalen Reporterin, welche meiner Meinung nach wenig bis gar nicht stattfindet. Gerade die spannende Geschichte um das Emssperrwerk hätte viel mehr Potential gehabt, wenn sie noch differenzierter ausgearbeitet worden wäre.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Rache für die Vergangenheit

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Ende 1999 wird der vermögende Großbauer de Vries ermordet aufgefunden. Da der Tote sein Leben lang alle Menschen in seiner Umgebung verletzt und schikaniert hat ist es schwierig einen Verdächtigen zu finden. ...

Ende 1999 wird der vermögende Großbauer de Vries ermordet aufgefunden. Da der Tote sein Leben lang alle Menschen in seiner Umgebung verletzt und schikaniert hat ist es schwierig einen Verdächtigen zu finden. Für Hauptkommissar Möllenkamp keine leichte Aufgabe.
Ein Cover, passend zum Titel und der Klappentext der mich neugierig machte ließen mich mal wieder einen Krimi lesen.
Während der schleppend laufenden Ermittlungen gibt es immer wieder Einfügungen aus der Vergangenheit, der Zeit nach dem Krieg. Hier fügen sich zum Ende beide Erzählstränge zur Lösung zusammen.
Leider konnte mich die Aufklärung des Falles nicht fesseln. Die Lokalreporterin Gertrud bemüht sich, schießt in ihrer Art aber durchaus übers Ziel hinaus. Möllenkamp muss sich noch mit einem inkompetenten Vorgesetzen abplagen und einem Landrat der klischeehaft dargestellt wird. Ein wenig privates und anderes wird eingefügt. Wohl um die Geschichte aufzulockern, doch ich empfand das nicht als positiv für die Geschichte. Es wirkte zu ge-wollt, nicht richtig ausgereift. Das Setting ist gut und mir war bei dem Wetter dann auch mal richtig unangenehm zumute. Doch mir fehlte, dass ich von der Aufklärung des Mordes gefesselt wurde und mir die Charaktere bildhaft vorstellen konnte.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Jedes Thema spannend, alle zusammen ist zuviel

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Ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut, da ich Küstenkrimis mag - auch aufgrund des Lokakolorits.

Die Handlung beginnt spannend, der Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden, lebendig ...

Ich hatte mich sehr auf den Roman gefreut, da ich Küstenkrimis mag - auch aufgrund des Lokakolorits.

Die Handlung beginnt spannend, der Polderbauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden, lebendig begraben in einem gut verschlossenen "Sarg". Der Ermittler Möllenkamp und sein Team ermitteln, unterstützt von der Lokalreporterin.
So weit so gut, hätte es ein spannender Roman werden können, wenn man sich auf ein zentrales Thema konzentriert hätte.
Zugegeben er ist nicht schlecht geschrieben, aber für jemanden, der diesen Roman nicht in einem Rutsch durchliest, führt es dazu, dass man oft zurückblättert oder aufgrund der zahlreichen Zeitsprünge den roten Faden verliert und länger braucht um wieder reinzukommen.Das hat mich persönlich, neben z.T. viel zu langen Sätzen arg gestört, da ich den Roman neben der Arbeit zwischendurch gelesen habe.
Insgesamt ein schon nicht uninteressantes Thema, auch das Thema Umwelt und Emssperrwerk, aber vielleicht sind es einfach zu viel Themen nebeneinander (Sperrwerk, Geschichte, Landschaft, Vorstellung der Personen etc.etc.).

Daher hat der Roman meine persönlichen Erwartungen hier nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Mehr erhofft

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Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut. Der Plott hörte sich spannend an und auch die angeteaserte Freundschaft zwischen Polizei und Journalistin hätte interessant werden können.

Doch schon zu Beginn ...

Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut. Der Plott hörte sich spannend an und auch die angeteaserte Freundschaft zwischen Polizei und Journalistin hätte interessant werden können.

Doch schon zu Beginn sind die Protagonisten eher blass gezeichnet und auch die Handlung ist recht schnell durchschaubar. Bestimmte Motive und Gegenstände werden immer wieder beschrieben und am Ende nicht aufgeklärt.

Die Freundschaft findet so, wie man es gedacht hat auch nicht statt. Am ersten Abend wird zusammen getrunken und dann eigentlich fast nur noch gegeneinander gearbeitet.

Leider war der Krimi für mich nicht gut.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Mäßig spannender Krimi mit oberflächlichen Personen

2

Als nach einer langen Zwangspause die Bauarbeiten am Emsperrweg wieder aufgenommen werden, entdecken Bauarbeiter die Leiche des perfide ermordeten Polderbauern Tadeus de Vries. Schnell entpuppt er sich, ...

Als nach einer langen Zwangspause die Bauarbeiten am Emsperrweg wieder aufgenommen werden, entdecken Bauarbeiter die Leiche des perfide ermordeten Polderbauern Tadeus de Vries. Schnell entpuppt er sich, rückblickend, als brutal und skrupellos. Auch seine Vergangenheit ist voller dunkler Flecken. So bieten sich dem leitenden Ermittler Stefan Möllenkampf zahlreiche Verdächtige. Gegner des Sperrwegs, dessen kämpferischer Befürworter der Tote war, Feinde aus der Vergangenheit, Familienangehörige, die er hintergangen hat. Die Verdächtigen sind Legion.
Und doch ahnt man recht schnell, wer der Täter war, weil früh eine Geschichte aus der Vergangenheit erzählt wird. Eine Geschichte von Flucht und Vertreibung in den letzten Zügen des NS-Regimes, bzw. unmittelbar nach Kriegsende.
Dass bereits früh auf der Hand lag, wer der Mörder ist, hemmte zwar etwas die Spannung, aber nichts desto trotz war ich beim Lesen gespannt auf die Entwicklungen und Winkelzüge, die mich zum Täter führen würden. Vor allem stellte sich die Frage, wie die Polizei auf ihn kommt.
Die Regionaljournalistin Gertrud und der leitende Ermittler gehen unterschiedliche Wege, um den Fall aufzuklären, von der Team-Arbeit, wie im Klappentext erwähnt, kann keine Rede sein.
Auch das empfand ich nicht als störend. Es war oaky, und wie sie am Ende miteinander klarkamen, Polizist und Journalistin, war auch gut dargestellt.
Und doch krankt die ganze Handlung an den äußerst oberflächlichen Figuren. Stefan Möllenkamp bleibt für mich als Person völlig uninteressant. gelegentliche Versuche, ihm mehr Tiefe durch die Darstellung seines Ehelebens zu geben, scheitern.
Ebenso blass bleibt sein ganzes Team, die Journalistin, und der herrschsüchtige Chef selbst wird zum Krimi-Klischee. Kein Krimi ohne einen nervtötenden Vorgesetzten, der alles zu wissen glaubt und dauernd auf die Außenwirkung der Polizeiarbeit hinweist.
Richtig lästig waren die ganzen, in Dialekten/Platt gesprochenen Sätze. Meistens Plattdeutsch, oft auch hessisch. Sie störten den Lesefluss wahnsinnig, da nutzten auch die Fußnoten nichts, im Gegenteil.
Die Verweise auf die Zeit, in der die Handlung spielt, wirken gekünstelt. Der Weiberabend von Möllenkamps Frau, an dem der Jugoslawienkrieg explizit thematisiert wird, wirkt bemüht.
Aber dennoch: Es bleibt ein klassischer Krimi, von dem ich wissen wollte, wie und auf welchem Wege er endet. Nach und nach fallen Puzzlestücke an Informationen hinab, man dreht und guckt, wie sie passen, bis sie ein endgültiges Bild ergeben.
Als solcher funktioniert das Buch. Zudem lebt es von den Kapiteln, die die Vergangenheit schildern. Die Flucht, das Drama, das schließlich zur Ermordung de Vries' Jahrzehnte danach führen. Die Kapiteln sind auch deutlich weniger blass, die Figuren, insbesondere der Täter, verfügen über mehr Tiefe.
Außerdem gefiel mir das Ende ausnehmend gut.

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