Kurzweiliges Lesevergnügen ohne Wow-Effekt
Law of Love ist eine Liebesgeschichte zwischen Sarah, einer jungen Anwältin für Immobilienrecht und dem erfolgreichen Amerikaner Rorik Stone, ihrem Mandat. Ein wenig erinnert die Grundidee an Cinderella ...
Law of Love ist eine Liebesgeschichte zwischen Sarah, einer jungen Anwältin für Immobilienrecht und dem erfolgreichen Amerikaner Rorik Stone, ihrem Mandat. Ein wenig erinnert die Grundidee an Cinderella – er reich und unbeschwert, sie arm und hart arbeitend.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der beiden Charaktere Sarah und Stone erzählt, sodass die Leser(innen) die Gefühle und unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Personen nachempfinden können.
Die Charaktere sind gut beschrieben, doch sind beide sehr nett, hilfsbereit und freundlich - ohne Ecken und Kanten. Die Geschichte lebt nicht durch ihre Figuren, die Figuren sind auf die Handlung zugeschnitten und damit wenig authentisch. Roriks Angestellte haben beispielsweise ein sehr freundschaftliches fast schon familiäres Verhältnis zu ihrem Chef, obwohl sie teilweise erst ein paar Wochen bei ihm arbeiten. Zudem scheint er ein aalglatter Geschäftsmann zu sein, versetzt dann aber seine amerikanischen Businesspartner um einen Igel zu retten. Man erfährt zu wenig über Roriks Vergangenheit: wieso will er als Amerikaner mit Geschäftsimperium sein ganzes Leben umkrempeln und sich in England niederlassen?
Sarah ist lieb, zuvorkommend und immer hilfsbereit, arbeitet aber an ihrer Karriere bei einer renommierten knall harten Anwaltskanzlei. Sie ist auf eine gewisse Weise naiv, macht immer wieder die gleichen Fehler und setzt damit die seit Jahren angestrebte Karriere aufs Spiel.
Durch die Ungereimtheiten wirkt die Handlung nicht bis in die Tiefe durchdacht. Zudem fehlten mir originelle Höhen und Tiefen. Die Krisen der beiden Hauptdarsteller sind vorhersehbar und nicht wirklich kritisch. Auch der Ablauf ist an der ein oder anderen Stelle sprunghaft – wieso bricht Rorik den Abend mit Sarah ab, an dem sie sich näherkommen? Hier fehlen nachvollziehbare Gedankengänge, Gewissensbisse oder ähnliches. Auch das Happy End kommt dann doch sehr schnell und passt nicht ganz zu Sarahs verletzter Seele.
Das Cover passt jedoch ausgesprochen gut zur Geschichte. Man kann direkt erahnen, welches Buch man erwerben wird.
Besonders gut hat mir die Sequenz von Rorik und Sarah im Keller gefallen. Dieser Handlungsstrang ist unerwartet und die Dialoge/ Gespräche frech und ausgefallen.
Eine andere Rezession schreibt: „Tatsächlich hätte ich bei diesem Buch mehr "Spice" erwartet.“ Und genau das trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist eine kurzweilige Liebesgeschichte, jedoch ohne große Überraschungen.