wichtiges Thema interessant und spannend aufbereitet
In kurzen Abschnitten und schnellen Wechseln werden drei Geschichten erzählt, die sich in unterschiedlichen Zeiten und Ländern ereignen und letztendlich zusammenlaufen und eine Verbindung zwischen ihnen ...
In kurzen Abschnitten und schnellen Wechseln werden drei Geschichten erzählt, die sich in unterschiedlichen Zeiten und Ländern ereignen und letztendlich zusammenlaufen und eine Verbindung zwischen ihnen entsteht.
England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William Savage erforscht die Bienen und versucht die perfekte Magazinbeute zu entwickeln...
USA 2007: Seit Generationen wird in Georges Familie geimkert; er baut seine eigenen Beuten, versucht möglichst respektvoll und artgerecht mit seinen Bienenvölkern umzugehen. Mehrere Faktoren, die genauer beleuchtet werden, führen zum Kollaps in der Bienenhaltung und zu deren Verschwinden...
China, 2098: Tao und viele andere befruchten die Obstbaumblüten per Hand; Taos dreijähriger Sohn scheint Opfer eines tragischen Unfalls geworden zu sein, wird aus dem Krankenhaus weiter transportiert und für Tao kaum auffindbar. Hunger und verlassene, aufgegebene Zonen kennzeichnen das Land...
Die Darstellungen der einzelnen Lebensumstände, des Zeitgeistes mitsamt seiner Werte und Rollenverteilung fand ich sehr gelungen. Vieles wurde davon auch einfach nur angedeutet und zwischen den Zeilen erzählt und der Leser kann Details seiner Phantasie überlassen.
Mich haben alle drei Erzählstränge gefesselt, die ich spannend und durchdacht fand, obwohl sich auch kleine Fehler oder Ungereimtheiten eingeschlichen haben. Ganz besondersdie jeweils kurzen Abschnitte und schnelle Wechsel lassen einen beim Lesen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sehr gut gefällt mir, dass viel Hintergrundwissen über Bienenforschung und -haltung so ganz nebenbei miteinfließt; gerade über die frühe Erforschung finde ich einiges Neue obwohl ich als Hobbyimkerin schon etliche Bücher darüber gelesen habe. Die Problematik des Bienensterbens wird schon seit Längerem diskutiert und selbstverständlich finden sich in diesem Buch auch allseits bekannte Tatsachen wieder. So hatte ich für längere Zeit bei Tao gar nicht so sehr das Gefühl, die Geschichte würde in der Zukunft spielen.
Auch wenn hier im Schwerpunkt drei Familiengeschichten erzählt werden, finde ich den Buchtitel passend. Für mich gehört zur Geschichte der Bienen schon, wie sie erforscht wurden und unterchiedliche Körbe oder Maganzinbeuten entwickelt wurden. Die dazugehörigen Namen waren mir bislang nicht bekannt und ich werde sie wohl auch genauso schnell wieder vergessen, wie ich hier von ihnen gelesen habe. Trotzdem gefällt mir die gute Recherche mit eingebautem, realem Hintergrundwissen und ich hatte kein Sachbuch erwartet.
Insgesamt hat die Autorin ein dringliches Thema sehr interessant, spannend und unterhaltsam aufbereitet.