Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe und Flut und von ihrer verbitterten Großmutter Alma, die Schulpflicht für Unsinn hält. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist Emmys Schullaufbahn ohnehin beendet, noch bevor sie richtig begonnen hat. Alles, was ihr bleibt, ist ein Leben als Dienstmädchen im Tollhaus der Zwanzigerjahre: Berlin. Schnell lernt sie Hauke, einen Sohn aus reichem Hause, kennen. Der »eingebildete Fatzke« zeigt ihr das Leben und so einiges mehr. Es folgen drei Kinder und die harten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Doch Emmy bietet dem Schicksal die Stirn und verliert nie den Humor – und jetzt, im reifen Alter von sechsundachtzig, schon gar nicht. Bis ihre erwachsenen Kinder auf mysteriöse Aktenordner im Keller stoßen, und zu ahnen beginnen, dass Emmy womöglich nie das naive Mädchen von der Insel gewesen ist, für das sie immer gehalten wurde. Könnte es tatsächlich sein, dass ihre Mutter auf einem Vermögen sitzt? Die beiden Ältesten lassen bereits die Sektkorken knallen. Aber noch hat Emmy ein Wörtchen mitzureden.
Nie hat sich die Welt so schnell weiterentwickelt wie in den letzten hundert Jahren.
Ein Leben, dass so viele Veränderungen, schreckliche Weltkriege, Umbrüche, technische Entwicklungen mitgemacht hat, ...
Nie hat sich die Welt so schnell weiterentwickelt wie in den letzten hundert Jahren.
Ein Leben, dass so viele Veränderungen, schreckliche Weltkriege, Umbrüche, technische Entwicklungen mitgemacht hat, wird hier geschildert. Das Leben von Emmy Seidlitz. Fast ein Jahrhundert hat sie die Welt mit ihren Augen gesehen und miterlebt.
Die Geschichte erzählt aus Emmys Leben in der Vergangenheit und Gegenwart. Sie ist mit ihren 86 Jahren noch agil und fit im Kopf. Aufgewachsen auf einer Nordseeinsel, zieht sie in jungen Jahren nach Berlin, arbeitet als Dienstmädchen und kümmert sich später allein um ihre drei Kinder... die Jahrzehnte vergehen.
Bis Hilde und Otto eines Tages etwas entdecken, aus dem hervorgeht, dass ihre Mutter scheinbar vermögend ist, und sie schon auf ein großes Erbe hoffen. Aber Emmy hat ihre eigenen Vorkehrungen getroffen!
Eine interessante, spannende Zeitreise mit einer äußerst liebenswürdigen Hauptfigur, tollen Nebendarstellern und aufregenden Orten. Wunderbar geschrieben fühlt man sich wie ein stiller Beobachter, der mit Emmy durch die Zeit reisen darf.
Der Sturmvogel, Symbol für dieses Buch, für die Zugvögel, die Walfänger und Emmy, die viele Stürme durchlebt hat.
Eine wunderbare Geschichte, die man gelesen haben sollte.
Seit vielen Jahren lebt die Familie von Emmy auf einer kleinen Nordseeinsel. 1907 wird Emmy geboren, aber schon mit 14 Jahren endet ihre Kindheit. Nach der Nordseeinsel wurde ihr neues Zuhause, das feine ...
Seit vielen Jahren lebt die Familie von Emmy auf einer kleinen Nordseeinsel. 1907 wird Emmy geboren, aber schon mit 14 Jahren endet ihre Kindheit. Nach der Nordseeinsel wurde ihr neues Zuhause, das feine Berliner Charlottenburg, wo sie eine Stelle als Dienstmädchen antrat. Sie musste überraschend heiraten und bekam drei Kinder. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges war für sie nicht einfach zu überstehen.
Doch jetzt im Jahr 1994 blickt sie auf ereignisreiche 86 Jahre zurück. Emmy hat gelebt und immer versucht sich selbst treu zu bleiben. Ihre beiden ältesten Kinder wollen den Keller ihrer Mutter aufräumen und entdecken einen alten Ordner mit Abschriften von Grundbucheintragungen der Stadt Potsdam. Alle vergilbten Unterlagen laufen auf den Namen von Emmy. Die beiden Geschwister hören schon die Sektkorken knallen.
Die Autorin Manuel Golz hat einen wunderbaren Schreibstil, so dass ich schnell in das Geschehen versinken konnte. Die Charaktere waren sehr glaubhaft ausgearbeitet und wirkten sehr authentisch. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Wir begleiten Emmy von ihrer Geburt bis ins Jahr 1994. Die Kapitel gehen in die Vergangenheit und wechseln dann immer wieder in das Jahr 1994. Als Leser schließt man Emmy sofort in sein Herz. Sie ist zwar ein Sturkopf, kann nicht singen, aber hat einen ganz besonderen Humor. Trotz auftretender Probleme strahlt sie immer eine Zuversicht aus und war durch nichts zu erschüttern. Von Beginn an wird langsam Spannung aufgebaut und man ist neugierig, welches Geheimnis sich hinter den vergilbten Unterlagen verbirgt.
Es war mir ein Vergnügen mit Emmy eine außergewöhnliche Frau kennenzulernen.
1907 – Emmy wird in eine Welt geboren, in der Mädchen und Frauen wenig Rechte, aber viele Pflichten haben und „nichts wert sind“. Doch ihr Vater liebt sie und sorgt dafür, dass sie an sich selbst glaubt. ...
1907 – Emmy wird in eine Welt geboren, in der Mädchen und Frauen wenig Rechte, aber viele Pflichten haben und „nichts wert sind“. Doch ihr Vater liebt sie und sorgt dafür, dass sie an sich selbst glaubt. Das ist ihr wertvollster Schatz, denn ihr Leben ist hart: sie verliert Mutter, sie verliert Vater und sie wird ohne ihre Geschwister ganz alleine nach Berlin geschickt, wo sie als Dienstmädchen arbeiten soll.
1994 – Emmy ist sechsundachtzig Jahre alt und fühlt sich ein bisschen wackelig auf den Beinen. Ihrer Tochter erzählt sie nichts von der Diagnose. Auch ein anderes Geheimnis ist da noch und Emmy hat noch viel zu tun, um ihren Frieden machen zu können.
Dieses Buch fand mich, nicht ich es. Und ich bin sehr dankbar dafür, denn es wäre wirklich ein Verlust gewesen, diese bewegende Geschichte über eine einzigartige, wunderbare und starke Frau nicht gelesen zu haben. Die Großmutter der Autorin diente als Inspiration zu diesem Buch. Vielleicht ist das der Grund, warum es so tief unter die Haut geht und so lange nachhallt.
Der Roman führt den Leser in Zeiten, die man sich kaum noch vorstellen kann. Ehen wurden beschlossen, da war Liebe keine echte Option. Frauen waren weniger wert, mussten hart kämpfen und alles ertragen. Geld und Ansehen bestimmten das Dasein und zwei Kriege machten das Leben nicht gerade einfacher. Doch gab es immer auch Männer, die aus diesem Schema ausbrachen und Frauen, die sich selbst nicht als Opfer sahen. Ganz gleich, wie hart die Zeiten waren! Wie man überlebt, wie man Glück in sich selbst findet, wie man liebt – all das zeigt uns die Protagonistin Emmy und man begleitet sie einfach gern durch ihr Leben.
Manuela Golz ist es gelungen, ihre Figuren lebendig zu zeichnen und sie alle mit eigenen Charakteren zu beleben. Sie lässt dem Leser die Wahl, wem er seine Sympathie schenkt. Sogar die weniger netten Personen wecken immer wieder eine Art Mitgefühl und auf gewisse Art Verständnis dafür, dass sie sind, wie sie sind. Man hasst die böse Schwiegermutter nicht abgrundtief, man bedauert sie dafür, dass sie so kaltherzig wurde und trotz eigener unerfüllter Liebe auf den alten Konventionen besteht. Emmy dagegen muss man einfach ins Herz schließen. Ich hätte sie so gern gekannt!
Die beiden Zeitebenen wechseln sich so ab, dass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird und sich ein gutes Gesamtbild ergibt. Fragen beantworten sich dadurch dann quasi von selbst und man ahnt die eine oder andere Entwicklung voraus, ohne dass dies enttäuschen würde oder die Spannung nehmen. Ja, es gibt tatsächlich einen Spannungsbogen – und dieser breitet sich über alle Figuren und Ereignisse aus.
Ein paar Fragen blieben für mich am Ende noch offen. Doch diese sind nicht so wichtig für die eigentliche Aussage des Buches, als dass es mir ein Sterneabzug wert wäre. Dennoch wüsste ich sehr gerne, warum Emmy nicht nach ihren Geschwistern gesucht hat. Die Möglichkeit wäre ja gekommen. Auch fehlt mir ein bisschen der Grund, warum Emmy niemandem ihr Geheimnis anvertraut hatte. Aber auch ohne all dies liebe ich dieses Buch und gebe sehr gern eine Leseempfehlung sowie fünf blankpolierte Sterne!
Zu diesem Roman wurde die Autorin durch die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Emmy inspiriert. Erzählt wird von Emmys Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel, von ihrer Jugend bis hin in das Jahr 1995. ...
Zu diesem Roman wurde die Autorin durch die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Emmy inspiriert. Erzählt wird von Emmys Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel, von ihrer Jugend bis hin in das Jahr 1995. In wechselnden Zeit-Epochen, die bis vor ihre Geburt in das Jahr 1870 zurück reichen, begleitet sie der Leser durch die wichtigsten Stationen ihres Lebens.
Mit einem einfühlsamen und flüssigen Schreibstil führt die Autorin durch dieses Buch.
Die Charaktere sind bildhaft, charakterstark, liebevoll und authentisch beschrieben. Die Handlung ist nachvollziehbar, authentisch und die Spannung zieht sich durch die ganze Geschichte. Es ist berührend, wie sich Emmy trotz mehrerer Schicksalsschläge ihre positive und offene Lebenseinstellung erhalten hat.
Man muss sie einfach ins Herz schließen.
Ich danke für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars, welches jedoch meine ehrliche und unabhängige Meinung nicht beeinflusst hat.
Mein Fazit:
Dieses Buch war für mich ein absolutes Lesehighlight. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.
Ich habe lange kein Buch mehr mit einer so erfrischenden Hauptperson gelesen. Emmy ist einfach Klasse. Schon nach den ersten Sätzen hatte ich sie ins Herz geschlossen.
Wie schon erwähnt geht es um Emmy. ...
Ich habe lange kein Buch mehr mit einer so erfrischenden Hauptperson gelesen. Emmy ist einfach Klasse. Schon nach den ersten Sätzen hatte ich sie ins Herz geschlossen.
Wie schon erwähnt geht es um Emmy. Der Roman beginnt 1994 da ist Emmy 86 Jahre alt und lebt ihr Leben, so wie es ihr gefällt. Im Laufe der Geschichte lernen wir ihre Kinder Hilde, Tessa und Otto kennen, die alle so ihre Eigensarten haben. Emmys Geschichte wird in Rückblicken erzählt. Sie beginnt in ihrer Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel und führt dann über das Berlin der zwanziger Jahre bis ins Jahr 1994.
Emmy ist Klasse. Sie nimmt nie ein Blatt vor den Mund und bleibt vor allem immer sie selbst. Sie kämpft für die Menschen die die liebt und gibt niemals auf. Ihr Humor ist großartig.
Ich habe dieses Buch in einem Zug gelesen, so sehr hat mich die Geschichte begeistert. Mir hat es gut gefallen, das es immer wieder Sprünge zwischen den Zeilen gab. So war man im Jahr 1914 und danach wieder in den neunziger Jahren. Ich fand es sehr gut aufeinander abgestimmt.