Konnte mich leider nicht ganz überzeugen
München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein ...
München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein Studium oder eine gut bezahlte Arbeitsstelle zu denken. Deshalb hält er sich mühsam damit über Wasser, illegal mechanische Haustiere der Firma Copypet zu reparieren. Als eine alte Frau ihm eines Tages eine Katze bringt, gerät Vincents Leben aus den Fugen...
In dieser Dystopie nimmt die KI entscheidenden Raum ein. Beinahe unbemerkt scheint sie die Kontrolle über die realen Lebewesen übernommen zu haben. Der Sozialpunktestand ist für die Bewohner immens wichtig, denn er entscheidet über ihr gesamtes Leben.
Der flüssige Schreibstil sorgt für einen schnellen Start ins Buch. Man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und lernt Vincent und seine Sorgen kennen. Dabei fehlen einem allerdings die Hintergrundinformationen zu Vincents Welt, wodurch man zunächst alles als gegeben hinnimmt und gespannt abwartet, wohin die Geschichte steuern wird.
Der Plot ist interessant und dadurch entwickelt sich die Story schon bald rasant weiter. Leider bleiben dabei die Charaktere ein wenig auf der Strecke, denn sie wirken eher blass und beliebig austauschbar. Man beobachtet sie deshalb eher distanziert. Dennoch bleibt die Geschichte, nachdem sie Fahrt aufgenommen hat, durchgehend spannend. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man förmlich durch die Seiten und beobachtet den Kampf gegen die KI fasziniert. Das Ganze gipfelt in einem rasanten Finale, das zum Nachdenken anregt.
Obwohl ich das Buch quasi in einem Rutsch verschlungen habe, konnte es mich leider nicht ganz überzeugen. Denn die Charaktere wirkten auf mich zu blass. Ich konnte deshalb, trotz der spannenden Story, nicht richtig mit ihnen mitfiebern. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf möglichen Sternchen.