Eigentlich lehrt Holly Wakefield an der Uni die angehenden Kriminalisten alles über Serienmörder, gelegentlich hilft sie auch als Psychologin in einer Anstalt aus. Da erreicht sie der Anruf von DI Bishop, der sie bittet, für ihren Profiler einzuspringen, der verhindert ist. Er nimmt sie mit an einen Tatort, wo ein liebenswürdiger älterer Arzt und dessen Frau grausam abgeschlachtet und drapiert wurden. Doch das sind nicht die einzigen Leichen, die sich finden werden und Holly muss nicht nur ihr ganzes Wissen über Killer einsetzen, sondern sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Denn auch sie ist nicht genau das, was sie vorgibt, doch wird ihr das helfen oder eher im Weg stehen?
Das war mal wieder ein Krimi mit guter, alter Polizei- und Profilerarbeit, wobei ich das erste Profil auch echt selbst hätte erstellen können, so was liest man ja schon in jeder Frauenzeitschrift beim Zahnarzt. Aber die Protagonisten waren, obwohl so jeder sein Päckchen zu tragen hatte, sympathisch, keine A..., und Holly, obwohl meistens recht schüchtern und wenig selbstbewusst, wartet nicht auf den Helden im Rittersgewand, um sie zu retten. Schade fand ich, dass ich wusste, wer hinter den Morden steckt, und zwar im ersten Moment seines Auftauchens, der hätte sich gern ein wenig unauffälliger benehmen dürfen. Und dass Holly zum Schluss mit einem offenen Schienbeinbruch und noch anderen Verletzungen einen halben Marathon hinlegt, gehört in den Wald der Märchen - nach Hollywood. (Aua. Das war der mieseste Wortwitz aller Zeiten.) Ansonsten fand ich es ziemlich cool, und sollte das wirklich der Auftakt einer Reihe sein, bin ich nicht abgeneigt, die nächsten Bände zu lesen.
Eine Beschwerde gibt's dennoch, die aber nicht in die Bewertung einfließt: Was sollen immer diese saudämlichen Untertitel wie "Du wirst mich nicht finden"? Wer denkt sich so was aus, wer winkt die durch? Diejenigen sollten bestraft werden. Mit mindestens RTL-Nachmittagsprogramm ansehen über vier Tage.