O la la, gefährliche Obsession!
Worum geht’s?
Eine Frau, die rundum zufrieden sein könnte. Glücklich verheiratet, zwei süße Kinder, im Job erfolgreich als Lehrerin und Übersetzerin. Trotzdem gibt diese leise Stimme in ihrem Kopf einfach ...
Worum geht’s?
Eine Frau, die rundum zufrieden sein könnte. Glücklich verheiratet, zwei süße Kinder, im Job erfolgreich als Lehrerin und Übersetzerin. Trotzdem gibt diese leise Stimme in ihrem Kopf einfach keine Ruhe: Liebt mich mein Mann wirklich? Gesagt hat er es gestern Nacht wieder – oder habe ich das nur geträumt? Aber wenn er mich wirklich liebt, warum hat er dann gestern nicht meine Hand genommen, als wir zusammen Ferngesehen haben … dabei habe ich sie doch extra zu ihm rübergeschoben? Und warum hat er vorgestern vergessen, mir eine gute Nacht zu wünschen? Und wie kann ich ihn für seine kleinen Vergehen bestrafen? Als die Fragen immer drängender werden, beschließt SIE, ihren Mann auf die Probe zu stellen. Erst nur ein kleines bisschen, irgendwann ein bisschen mehr bis sie irgendwann eine Grenze überschreitet.
Wie war’s?
Ich habe diesen Roman am Wochenende quasi in einem Rutsch verschlungen und kann verstehen, warum er in Frankreich so gut angekommen ist.
Der Spannungsbogen baut sich erst ganz allmählich auf, trotzdem kann man das Buch kaum aus der Hand legen und fliegt quasi durch die Kapitel. Immer mit der Frage im Kopf, ob ER irgendwann mitbekommt, was für ein falsches Spiel SIE mit ihm treibt.
Einige Punkte fand ich doch schockierend, so zum Beispiel, dass SIE überlegt, dass sie es zwar verkraften könnte, wenn eines ihrer Kinder stirbt, nicht aber den Tod ihres Mannes. Auch IHRE Fantasien sind teilweise erschreckend, hier mal eine kleine Kostprobe:
»Eine kleine Dosis Gift in seinen Kaffee, an jedem Morgen, an dem ich wegen der geschlossenen Fensterläden schlecht schlafen konnte? Natürlich nicht so viel, dass es ihn umbringen würde, aber vielleicht wäre ein leichtes Abführmittel oder ein Schlafmittel angemessen«.
Den Epilog auf den letzten Seiten habe ich mit angehaltenem Atem gelesen, mit dem Twist hätte ich am Ende so gar nicht mehr gerechnet. Chapeau, Maud Ventura und ihre weiteren Werke werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.
Fazit
Meine unbedingte Leseempfehlung! Super für alle, die gern französische Romane lesen, kein Problem damit haben, wenn sich ein Spannungsbogen erst allmählich aufbaut, dafür aber umso mehr psychologische Hintergründe der Protagonisten aufgedeckt werden. Eine sehr empfehlenswerte Geschichte über eine obsessive Liebe und ihre Folgen.