Nicht mein Fall
Vom Klappentext her klang die Geschichte wirklich spannend. Ich hatte ein etwas düsteres Setting erwartet und das Hazel Wood selbst eine große Rolle spielen wird. Im Nachhinein bin ich mehr als enttäuscht ...
Vom Klappentext her klang die Geschichte wirklich spannend. Ich hatte ein etwas düsteres Setting erwartet und das Hazel Wood selbst eine große Rolle spielen wird. Im Nachhinein bin ich mehr als enttäuscht von dem Buch. Leider ein absoluter Flop.
Story:
Ich muss gestehen, ich habe mich von Anfang an mit dem Buch schwer getan. Es hat doch eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich in dem Buch zurecht gefunden habe. Was zum einen wohl am Stil der Autorin, aber auch an der Erzählweise lag. Vor allem aber lag es an der Geschichte. Es wirkte, als würde man einfach hineingeworfen und erst nach und nach kommen ein paar Erklärungen.
Die Geschichte schreitet voran und schon bei den ersten Wendungen hat mich eines zu stören begonnen - die vielen Details. Ich finde es schön, wenn Orte und Szenen beschrieben werden, aber hier war es einfach zu viel des Guten und die Handlung hat sich in den vielen Details einfach verloren. Das hat sich bis zum Ende leider auch nicht geändert.
Es werden gerade am Anfang viele Geschehnisse aus Vergangenheit erzählt. Sie waren zwar nett zu wissen, haben in den meisten Fällen aber nicht viel zur Handlung beigetragen und irgendwann ein bisschen genervt.
Ich wollte das Buch aber nicht abbrechen, da ich doch neugierig auf die Auflösung und Hazel Wood war. Aber auch hier kommt schon die nächste Enttäuschung. Aus dem Klappentext hatte ich ein bisschen herausgelesen, dass Hazel Wood bedeutend ist ... aber das kam überhaupt nicht rüber. Es wird zwar ständig davon gesprochen, aber es war nie wirklich wichtiger Bestandteil der Handlung, weil andere Dinge im Vordergrund waren.
Es kommen einige Wendungen, manche hätten durchaus auch interessant sein können. Aber auf mich wirkten sie oftmals ein bisschen zusammenhangslos und unvollendet. Einiges wurde nicht zu Ende gedacht und mir blieben zwischendurch eine ganze Menge Fragen, die bis zum Ende nicht mehr beantwortet wurden, weil teils auch die entsprechenden Personen nicht mehr vorkamen. Insgesamt habe ich mich rückblickend auch oft gefragt, was gerade passiert ist, da ich es manchmal schnell wieder vergessen habe. Viele interessante Ansätze wurden leider nicht weitergeführt.
Die düstere Stimmung vermittelt das Buch auf jeden Fall, aber irgendwie hatte ich mir das doch ein wenig fesselnder vorgestellt. Irgendwie empfand ich die Stimmung nicht mehr düster, sondern nur noch normal. Es konnte mich einfach nicht mehr packen.
Das Ende ... nun ja, auch das konnte mich nicht überzeugen. Irgendwie wird alles aufgeklärt, ich kann es nicht mal mehr zusammenfassen, weil ich es in allen Einzelheiten auch nicht verstanden habe. Manches konnte ich auch nicht so richtig nachvollziehen. Zudem muss ich auch hier sagen, dass eine Menge Fragen für mich ungeklärt geblieben sind.
Charaktere:
Die Protagonistin des Buches ist Alice. Ich bin mit ihr leider überhaupt nicht klagekommen. Ihre distanzierte, überhebliche Art ist mir schnell auf die Nerven gegangen. Sie braucht niemanden und gegenüber anderen verhält sie sich auch nicht freundlich. Selbst bei denen nicht, die sie unterstützen.
Ein Lichtblick war für mich Ellery Finch. Auch wenn er am Anfang ein bisschen creppy wirkte, mochte ich ihn und er hat mit seiner Art vieles ein bisschen auflockern können. Leider ist er irgendwann in der Handlung verloren gegangen und hat nicht die Tiefe bekommen, die ich mir gewünscht hätte. Auch das Ende seiner Geschichte konnte ich nicht so richtig nachvollziehen.
Leider konnten mich die anderen Charaktere nicht überzeugen. Ihnen fehlte die Tiefe, sie wirkten alle relativ oberflächlich. Außerdem hatten viele nur ziemlich kurze Auftritte, sodass ich mich des Öfteren gefragt habe, warum sie überhaupt da waren. In Bezug auf viele sind auch noch einige Fragen offen geblieben.
Schreibstil:
Wie schon angesprochen habe ich mich mit dem Stil sehr schwer getan. Bis zum Ende habe ich mich da nicht richtig reingefunden. Er las sich zwar gut, man ist nicht gestockt, aber flüssig war es nicht. Der Stil verliert sich einfach viel zu sehr in Details. Auch wenn die Autorin viele Worte benutzt, um einen Ort zu beschreiben, konnte ich ihn mir trotzdem nicht wirklich vorstellen - weil eben nur die Details beschrieben wurden und nicht das Ganze an sich.
Das Buch wird aus der Sicht von Alice erzählt. Mir persönlich hätte eine neutrale Sicht mehr überzeugen können. Dass ich mit Alice nicht klargekommen bin, hat mir das Lesen ein bisschen schwer gemacht. Alle ihre Aussagen sind von ihrer distanzierten, überheblichen Art geprägt und so hab ich öfters den Kopf geschüttelt und konnte ihre Meinung überhaupt nicht verstehen.
Mein Fazit
Trotz interessant klingendem Klappentext überhaupt nicht mein Fall :/
Ich hab mich von Anfang an schwer getan mit dem Buch. An den Stil konnte ich mich nicht gewöhnen, weil er mich einfach zu detailreich war. Mit der Art der Protagonistin bin ich ebenfalls nicht klar gekommen. Die Handlung hatte einige gute Ansätze, wirkte auf mich aber eher zusammenhangslos und verwirrend. Am Ende sind zu viele Fragen offen geblieben.