Cover-Bild Das Flüstern der Bäume
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 05.10.2020
  • ISBN: 9783328600794
Michael Christie

Das Flüstern der Bäume

Roman
Stephan Kleiner (Übersetzer)

Eine Familie, vier Generationen, schicksalhaft verbunden mit den Wäldern Kanadas

Jacinda Greenwood weiß nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Großmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …

Michael Christies grandiose Familiensaga ist großes Kino: farbenprächtig, mitreißend, bewegend!

Der Penguin Verlag dankt dem Canada Council for the Arts für die Förderung der Übersetzung. We acknowledge the support of the Canada Council for the Arts. Nous remercions le Conseil des arts du Canada de son soutien.

Das Buch wird klimaneutral produziert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2020

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen...

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Der Baum dient in Das Flüstern der Bäume als wenig überraschendes Symbol für Familienstrukturen, obwohl am Ende die Erkenntnis steht, dass Familie wohl eher ein Wald ist, den man vor lauter Bäumen nicht ...

Der Baum dient in Das Flüstern der Bäume als wenig überraschendes Symbol für Familienstrukturen, obwohl am Ende die Erkenntnis steht, dass Familie wohl eher ein Wald ist, den man vor lauter Bäumen nicht sieht.

Ach, was hatte ich mich auf diesen Roman gefreut…und was war ich schon nach dem ersten Viertel „unterwältigt“ (ich muss dieses Wort hier einfach mal bemühen – es trifft es am besten): Unsympathische Figuren, deren Leben aus Enttäuschungen, Verlusten, Bindungsarmut und Drogenabhängigkeit besteht, „klammern“ sich an Bäume, die ihr Schicksal werden, und wachsen quälend langsam durch einen Plot, der so wenig flexibel ist wie eine deutsche Eiche. Bei aller Sprachkraft, der Fähigkeit, die Weite und Größe Kanadas fühlbar zu machen, und ökologisch-politischen Relevanz – das war alles sehr deprimierend und dazu noch im wahrsten Sinne „Ödnis“. Ein Eindruck, der sich immer wieder bestätigen sollte, und dies trotz des absolut innovativen Aufbaus des Romans, der vom Jahr 2038 rückwärts durch Episoden in den Jahren 2008, 1974, 1934 und 1908 reist und dann wieder in aufsteigender Reihenfolge diese Jahre thematisiert. Die Idee, einen Roman so zu strukturieren, hat mir hervorragend gefallen und auch im Kontext des Themas und der erzählten Geschichte, ist diese Wahl absolut einleuchtend. Darüber hinaus sorgt sie für die Spannung, die man in dem Roman ansonsten weitestgehend vermisst. Um ehrlich zu sein, hat mich diese unglaublich weitschweifige Familiengeschichte erst ab S. 293 mäßig interessiert – leider muss man bis dahin aber erst einmal kommen und auch alles gelesen haben, da man sonst den Anschluss verliert. Zum Ende hin nimmt der Roman tatsächlich an Fahrt auf und besticht auch mit einigen berührenden und traurigen Momenten – besonders der Handlungsstrang um Temple und Everett hat es mir da angetan – aber nochmal: dafür muss man sich durch die Längen der vorangehenden Kapitel kämpfen versinkt aber gleichzeitig in der grenzenlosen Hoffnungslosigkeit einer Dystopie, die nicht nur die Menschheit und Natur zum Tod verdammt, sondern auch das persönliche Schicksal eines jeden Menschen mit dem Label „vergeblich“ versieht. Um zu erkennen, dass es eigentlich immer nur noch schlechter werden kann, braucht man keine 560, meist langatmigen, Seiten und nach der aufzehrenden Lektüre wäre ein wahrer Silberstreif am Horizont auch mal eine nette Abwechslung gewesen.

Für mich ist Das Flüstern der Bäume ein ambitionierter Roman, dem es aber nicht gelingt, seine selbstgesetzten Ziele einzulösen. Drei Sterne gibt es für die großartige Struktur und die Seiten 293 bis 471, sowie das Interpretationspotenzial, das der Roman bietet. Sicherlich könnte ich nun beginnen, genauer über ebendieses zu grübeln und auch verschiedene Ansätze verfolgen, denn die bietet der Roman zuhauf. Aber irgendwie ist dies nach einem Leseerlebnis, das sich mich ob seiner immensen Schwere auf sprachlicher und ihhaltlicher Ebene recht erschöpft zurücklässt, zu viel verlangt – ich komme mir schon so antriebsarm vor wie die Figur des Lomax, der nicht weiß, wie er sich je wieder von seinem Opiumlager erheben soll.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Einsamkeit, Verschwiegenheit und die Bäume

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Dieses Buch ist aufgebaut wie eine Baumscheibe: Ring für Ring lernen wir die verschiedenen Generationen der Familie Greenwood kennen, vom Jahr 2038 bis ins Jahr 1908 und dann wieder zurück bis zum Jahr ...

Dieses Buch ist aufgebaut wie eine Baumscheibe: Ring für Ring lernen wir die verschiedenen Generationen der Familie Greenwood kennen, vom Jahr 2038 bis ins Jahr 1908 und dann wieder zurück bis zum Jahr 2038. Dieser Aufbau ist sehr gelungen und den künstlerischen Ansatz dabei lobe ich sehr.

Der Anfang war etwas schwierig. Zum Einen der Schreibstil: Er ist sehr poetisch und manchmal wunderschön und berührend. Dann aber werden wirklich wichtige Dinge ganz kurz in einem Satz abgehandelt, dass man aufpassen muss es überhaupt mitzubekommen. Damit hatte ich anfangs Probleme, man gewöhnt sich aber dran.

Zum anderen dauert es etwas, bis man die Verbindungen zwischen den Personen sieht und erkennen kann, wer mit wem wie zusammenhängt. Im ersten Abschnitt bis zum Jahr 1908 lernen wir die Charaktere und ihr Leben kennen und stoßen auf die ersten großen Geheimnisse. Das mittlere Abschnitt 1908 ist besondererweise in der Wir-Form geschrieben und spricht aus dem Kollektivgedächtnis des kleinen Ortes, in dem die Brüder Harris und Everett aufwuchsen.

Im zweiten Abschnitt schließen sich dann zunehmend alle Lücken in der Geschichte. Nach Harris (Holzfäller-Unternehmer) und Everett (Landstreicher, der vom Ahornsirup-Zapfen lebt), die man von 1908 bis 1934 begleitet, folgt Willow, eine Umweltaktivistin (1974), danach ihr Sohn Liam (2008) und schließlich Jacinda/Jake (2038).

Jede Generation scheint die vorige zu hassen. Warum ist das so? Weil jede Generation große Geheimnisse bewahrt, niemand die Wahrheit über seine Familiengeschichte erfährt und es dazu zu Missverständnissen und Zerwürfnissen kommt. Daher ist jeder auf seine Art einsam und ohne Liebe und jeder lebt eine Art Vagabundentum. Dieses Nicht-Miteinander-Reden hat mich sehr gestört. Zudem verhalten sich ausnahmslos alle egoistisch, selbst Willow, die mit ihrem Aktivismus für ein höheres Gut kämpft. Einzig Everett ist wirklich altruistisch und handelt selbstlos. Er bringt einige wirklich große Opfer und das sogar doppelt, indem er hinterher niemals davon spricht und sie für sich behält. Ihm gönne ich das Glück, das er später gefunden hat.

Insgesamt frage ich mich, was der Autor hier für eine Message verbreiten wollte. Dass man miteinander ehrlich sein und reden soll? Gut, die kenne ich auch schon aus zahlreichen anderen Büchern. Mich beschleicht der Eindruck, das wäre in Nordamerika tatsächlich ein großes Problem... Oder will er uns sagen, dass die Bäume immer für uns da sind, auch wenn die Menschen um uns herum es nicht sind? Dass sie ein höheres Gut sind, weil sie so viel älter und wichtiger sind als wir? Ich verstehe es nicht so ganz, fürchte ich...

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Eine Geschichte, die ihr potential (leider) nicht ausschöpft

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„Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie behandelt die Geschichte der Familie Greenwood aus Kanada, welche eng mit dem Profit als auch dem Schutz der Bäume von Generation zu Generation verwoben sind.
In ...

„Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie behandelt die Geschichte der Familie Greenwood aus Kanada, welche eng mit dem Profit als auch dem Schutz der Bäume von Generation zu Generation verwoben sind.
In dem Buch lernt man 4 verschiedene Generationen mit ihren individuell tragischen Leben kennen, wodurch auch kaum positive Momente beim Lesen entstehen und sich ein bedrückendes Gefühl während des gesamten Lesens durchzieht. Sie alle verbindet das Holz und dennoch schafft der Autor tiefgründige und einzigartige Charaktere, die mich als Leserin in ihren Erfahrungen mitleiden lassen.
Gekonnt werden Baumring um Baumring Familiengeheimnisse gelüftet, die mich überrascht haben und sentimental werden ließen, im Kontext der unglücklichen Familienkonstellationen. Während des Lesens empfand ich es beeindruckend, wie gut der Autor über buchrelevante Inhalte informiert war und somit die Welten realistisch darstellt.
Dennoch konnte der Schreibstil nicht meine Leselust anregen, da viel vom Setting aufgezählt wird und eine gewisse Distanz zwischen der Gefühlswelt der Protagonisten und dem Leser besteht. Somit wird dem Leser verwehrt, die Geschichte mit eigenen Augen zu sehen, zu fühlen und zu erleben. Aus diesen Gründen habe ich einen Großteil des Buches nur jede 2. Seite gelesen. Dadurch wurde meiner Ansicht nach auch die Grundidee der Geschichte, von welcher ich absolut überzeugt war, geschwächt.
Ich bin davon ausgegangen, dass das Buch den Leser dazu bringen soll, über unsere Leben nachzudenken, wie sorglos wir uns bewegen können und ein Bewusstsein für die Bedeutung der Natur entwickelt. Wer über die Geschichte länger nachdenkt, dem erschließt sich dies. Ich vertrete aber die Meinung, dass das Buch dem nicht gewachsen war und teils darin versagt hat. Es suggeriert, dass es bereits viel zu spät ist, aber hinterlässt kein Gefühl, dass jeder tatsächlich etwas für die Umwelt tun muss.
Ich würde all denen das Buch empfehlen, die gern Familiengeschichten und deren Schicksale lesen, sowie eine Sympathie für das Thema Wald und Natur hegen. Allerdings sollte man den Schreibstil, der etwas umfassender ausfällt, auch mögen. Andersfalls kann man sich das Buch sparen und seine Lesezeit mit besseren Büchern füllen.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Langwierige und langatmige Familiengeschichte ohne rechten Clue

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Über vier Generationen einer Familie in Kanada wird eine Geschichte erzählt, die mit dem Fleckchen Erde „Greenwood Island“ eng verknüpft ist.
Eine große Rolle in der Familie spielt der Wald, spielen die ...

Über vier Generationen einer Familie in Kanada wird eine Geschichte erzählt, die mit dem Fleckchen Erde „Greenwood Island“ eng verknüpft ist.
Eine große Rolle in der Familie spielt der Wald, spielen die Bäume. So enthüllt das Buch Jahresring um Jahresring die Geheimnisse der Familie und ihrer Beziehungen…
Es spannt dabei einen großen Bogen aus der Zukunft bis zur über 100 Jahre zurückliegenden Vergangenheit.


Meine Meinung:
Das Buch fing für mich ganz vielversprechend an und brachte Andeutungen rund um Umweltprobleme und das sog. „große Welken“. Auch die handelnden Personen erschienen mir erst vielversprechend.
Daneben fand ich es auch sehr gelungen angelegt, dass wir in der Zukunft starten, zurückgehen in die Gegenwart, bis in die weitere Vergangenheit und dann wieder nach vorne über Gegenwart…

Leider hielt die Geschichte nicht ganz, was sie am Anfang versprochen hat.
Es ging eigentlich nur noch sehr langatmig um sehr detaillierte und nicht immer nachvollziehbare Verästelungen in Ereignissen in der Vergangenheit. Der Erzählstil hat mich im Laufe des Buches dann auch nicht mehr so richtig vom Hocker gerissen.

Schade fand ich auch, dass es am Ende gar nicht mehr wirklich um die Umweltprobleme ging und das „große Welken“ ging. Es stand in der Tat nur noch die Familiengeschichte im Vordergrund.


Fazit:
Das Buch konnte leider meine hohen Erwartungen nicht durchgängig erfüllen. Irgendwie fehlte mir der rechte „Clue“. Ich nehme für mich irgendwie nichts von dieser Geschichte mit…

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Ein Jahrhundert, eine Familiengeschichte

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MEINE MEINUNG:

Diese Familiensaga umfasst ein ganzes Jahrhundert. Angefangen im Jahr 1908 erleben wir die Geschichte und spannen einen Bogen bis hin ins Jahr 2038.
Dies allein hat mich schon sehr interessiert ...

MEINE MEINUNG:

Diese Familiensaga umfasst ein ganzes Jahrhundert. Angefangen im Jahr 1908 erleben wir die Geschichte und spannen einen Bogen bis hin ins Jahr 2038.
Dies allein hat mich schon sehr interessiert und ich wollte die Geschichte dieser Familie für mich entdecken.
Der Einstieg in den Roman fiel mir nicht sehr leicht, eigentlich fiel er mir schwer. ich konnte mich lange nicht mit den Schreibstil anfreunden. Ich fand ihn sehr urückgenommen und sehr sprunghaft. Immer wieder werden die Settings und die Zeiten gewechselt und mir war das alles zu viel.
Selbst bei den Charakteren musste ich mich schon sehr konzentrieren, um sie in Zeit und Raum einzuordnen. Das hat mir die Geschichte dann leider etwas zunichte gemacht.
Ab ca. der Hälfte wurde es dann kurzzeitig besser und für mich kam Spannung und Gefühle auf, was leider nciht lange anhielt. Schon wieder war ich etwas verwirrt, weil die Zeiten wieder sehr oft gewechselt haben.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn man chronologisch mit den Jahren gegangen wäre. So fand ich es sehr abgehackt und schwierig zu lesen.
Gut gefallen hat mir am Anfang die Idee mit den Jahresringen und die langsame Aufdröselung der Familiengeschichte (nur leider nicht chronologisch) und der Bezug zu Holz und zum Wald. Manche Passagen habe ich mit großer Spannung verfolgen können und dort kam ich den Chrakteren dann auch sehr nahe.

FAZIT.
Der Schreibstil und ich wurden leider keine Freunde und wegen der vielen apruten Zeitsprünge kam ich in keinen Lesefluss.

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