Unendlich UNZUREICHEND
Klappentext:
Auf der Londoner Tower Bridge stößt die 17-jährige Amy mit einem schwarzhaarigen Jungen zusammen. Er kommt ihr vage bekannt vor und übt eine seltsame Anziehungskraft auf sie aus, scheint sie ...
Klappentext:
Auf der Londoner Tower Bridge stößt die 17-jährige Amy mit einem schwarzhaarigen Jungen zusammen. Er kommt ihr vage bekannt vor und übt eine seltsame Anziehungskraft auf sie aus, scheint sie aber nicht zu kennen. Doch Amy sieht plötzlich Bilder von einem Liebespaar vor sich, das von Verfolgern gejagt von der Brücke springt. Ihre Neugierde ist geweckt. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf die Legende von der Blume des Lebens und ist augenblicklich fasziniert. Als Amy ihrem sympathischen Mitschüler Nathan davon erzählt, warnt er sie jedoch eindringlich vor dem schwarzhaarigen Jungen. Bringt Amy sich in Gefahr, wenn sie in der Vergangenheit herumstochert?
Autorin:
Michelle Schrenk, geboren 1983 in Nürnberg, ist mit über 400.000 verkauften Büchern eine der erfolgreichsten deutschen Liebesromanautorinnen im Selfpublishing, mittlerweile veröffentlicht sie auch in Verlagen. Sie schrieb schon von Klein auf mit Begeisterung Geschichten, arbeitete jedoch nach ihrer Ausbildung zunächst in einer Werbeagentur, bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. Sie wohnt mit ihrer Familie in der Nähe von Nürnberg.
Sprecherin:
Während ihres Psychologiestudiums an der Universität Potsdam entschied Madiha Kelling Bergner ihr Interesse an kreativem Ausdruck zum Beruf zu machen. Sie absolvierte eine auf Schauspiel basierte Sprecherausbildung und ist seitdem als Hörbuch- und Synchronsprecherin tätig, sowie in der Werbung und in Livehörspielen zu hören.
Bewertung:
Das Cover wirkt auf den ersten Blick magisch, es passt auch zur Geschichte. Allerdings haut es mich nicht um, es trifft nicht meinen Geschmack.
Einerseits spoilert der Klappentext in einer wichtigen Sache, andererseits ist er nur sehr spärlich zur Geschichte geschrieben. Ich habe den Klappentext nicht mehr richtig im Sinn gehabt, somit war für mich diese wichtig gespoilerte Sache neu, als sie in der Geschichte vorkam. Und auch der weggelassene Rest hat mich dann auch nicht irritiert. Allerdings habe ich dadurch aber auch was anderes erwartet. Der Verlauf war für mich überraschend.
Von der Kulisse London bekommt man fast nichts mit. Ich war immer wieder überrascht, wenn die Stadt genannt wurde, irgendwie schwebt die Geschichte im Nirgendwo, keine Kulisse wird wirklich eingebunden.
Lange plätschert die Geschichte vor sich hin. Es werden diese Visionen eingeworfen und plötzlich liegt das ganz still und es geht eher um Amy und Louis. Als ob es die Visionen und das Rätsel darum nicht gibt und wir eine andere Geschichte mit Jugendliebe vor uns haben. So richtig Tempo kommt erst kurz vorm Ende auf, weil sich da vieles überschlägt. Große Überraschungen bleiben aus und man möchte die dumme Protagonistin eher häufig schütteln ...
Amy ist mir unsympathisch. Ihr Verhalten den beiden Jungs gegenüber hat mich sehr genervt.
Nathan, (sprich Naven), war mir auch direkt unsympathisch, ich spürte schon seine Spielchen mit Amy, die sehr naiv ist.
Louis, wird aber eher Lou genannt, hat mir von den dreien eher zugesagt, auch wenn er mit seiner geheimnisvollen Art mein herz ebenfalls nicht erobern konnte. Die Autorin hat besonders hier zu sehr gewollt konstruiert. Seine Art kommt auf mich nicht natürlich rüber.
Nathan attackiert Louis, behauptet aber vor allen, Lou hätte ihn attackiert. Und sie hat das alles mitangesehen und sagt gar nichts! Stellt Nathan auch nicht alleine zur Rede. Was soll das? Sie unterhält sich mit Nathan als ob nichts gewesen wäre ... Die regt mich echt auf, wie blöd ist sie eigentlich? Lou erzählt ihr, wie Nathan fast ein Mädchen vergewaltigt hat und sie? Interessiert es gar nicht! Sie stellt Nathan nicht mal zur Rede, mal wieder nicht. Geht mit ihm aus und redet mit ihm, als ob nichts wäre. Ich kapiere nicht, wieso sie Nathan's Taten immer ignoriert. Wie kann so jemand sympathisch auf Leser und Hörer wirken? Ich verstehe es nicht! "Was tut er da? Er darf mich nicht einfach so anfassen." Und warum nicht? Was soll das? Es geht hier nicht um einen Übergriff, wie das klingt. Nö, sie verhält sich total etepetete. Bis auf meinen Ärger auf Amy, ließen mich die Charaktere regelrecht kalt.
Die Rivalität zwischen Nathan und Louis finde ich ebenfalls sehr künstlich konstruiert. Da musste ich direkt die Augen verdrehen.
Der Professor wirkt ziemlich jung von der Sprecherin her. Kitty war vor 30 Jahren bei ihm, also muss er alt sein, das kommt mir aber nicht so vor. Irritiert.
Die Visionen sind sehr mysteriös gehalten und irgendwann kam ich bei den ganzen Menschen aus der Vergangenheit nicht mehr mit. Sie sieht Großtante Claire und Kitty und James, das Paar in ihren Visionen. Dann folgen noch eine, deren Namen ich vergessen habe und Will. Was haben die miteinander zu tun? Ich habe am Ende immer noch nicht verstanden, was all diese Frauen mit ihr und Lou und Kitty und Will zu tun haben. Die Visionen von den beiden ergibt Sinn, aber die von Claire und den anderen? Total unnötige Verwirrung.
Die Bedeutung des Titels wird erst jetzt in den letzten Sekunden erklärt, das des Covers ein paar Minuten zuvor. Das Ende ist ... das Ende. Hoffentlich. Jedenfalls blieben einige Fragen zu den Visionen und unentwickelte Charaktere zurück.
Die Sprecherin gefällt mir, sie spricht sehr lebhaft und formt die Charaktere unterschiedlich. Ich glaube als Buch hätte ich abgebrochen, weil sich einiges im Kreis dreht und keine Spannung aufkommt. Die Stimme der Sprecherin hat mich aber gefangen genommen, durch sie hatte ich lebhafte Bilder vor Augen. Dennoch konnte auch sie die Geschichte nicht ganz entwirren.
Fazit:
Wiederholung von zig Geschichten. Die Idee ist nicht neu, aber hätte neuartig umgesetzt werden können. Das Potenzial war hier groß, aber leider hat die Autorin daraus eine 08/15-Jugendliebesgeschichte mit Visionen gemacht. Für mich fehlte Tiefe in allen Bereichen und das Rätsel um die Visionen hätte besser ausgeschrieben werden können. Manches davon war total unnötig und hat mich irritiert zurückgelassen, weil es sinnlos ist und keine Erklärung geboten wird.
Alles zusammen nur 2,5 Sterne für mich wert.
Ende, und doch erst der Anfang. (Track 402)
Hoffentlich nicht, mir reicht das hier!