Kommt leider nicht ganz an die Again-Reihe heran
Alle Bücher der Again-Reihe gehören für mich mit zu meinen Lieblingsbüchern. Da war es für mich keine Frage, ob ich das neue Buch von Mona Kasten auch lesen möchte. Ich weiß noch nicht einmal mehr, ob ...
Alle Bücher der Again-Reihe gehören für mich mit zu meinen Lieblingsbüchern. Da war es für mich keine Frage, ob ich das neue Buch von Mona Kasten auch lesen möchte. Ich weiß noch nicht einmal mehr, ob ich mir vorher den Klappentext durchgelesen habe. In der Regel ist ein guter Autor für mich ein besseres Gütesiegel als eine Buchbeschreibung. Durch Zufall habe ich jedoch vorher einige Bewertungen zu Gesicht bekommen und habe mitbekommen, dass viele „Save me“ mit „Paper Princess“ verglichen haben sowie über das Ende frustriert waren. Da ich häufig nicht die Meinung anderer Leser teile, war mir dies egal. Ich war freudig gespannt auf dieses Buch.
In dieser Geschichte wird der Leser nach England in eine Eliteschule entführt. Durch ein Stipendium bekommt Ruby, die sonst eher aus einfachen Verhältnissen kommt, die Möglichkeit an Maxton Hall zu lernen. In eine Schule, zu der sonst nur sehr reiche Teenager gehen, passt sie nicht sonderlich gut rein, sodass sie gelernt hat quasi unsichtbar zu sein. Dies funktioniert gut, bis sie etwas sieht, das sie eigentlich nicht sehen sollte, und James auf sie aufmerksam wird. Ab da beginnt eine Achterbahn aus Gefühlen - an Spannung, Faszination und Abneigung.
Der Start mit beiden Charakteren ist mir nicht sonderlich leicht gefallen. Ruby ist extremst organisiert und hat nur das Ziel vor Augen irgendwann in Oxford zu studieren. Dabei scheint sie von einem Punkt auf der To-Do-Liste zum nächsten zu hetzen und scheint wenig Spaß zu haben. Diese sehr kontrollierte, selbstbewusste Art schien mir nicht ganz zu einer 17-jährigen zu passen. Auch ihre manchmal unsichere Art wollte nicht in das Bild des sonst taffen Mädchens passen. Für mich war ihr Wesen nicht komplett greifbar.
James ist da in vielerlei Hinsicht das völlige Gegenteil. Sein Leben besteht eigentlich nur aus Spaß und er macht sich nie Gedanken über seine Handlungen. Er lebt mehr oder weniger in den Moment hinein. Ich dachte erst, dass ich seine selbstgefällige Art durchschaut hätte, bis er anfing sich zu verändern. Ab dem Moment ist er auch für mich widersprüchlich geworden. Zum Teil möchte er seiner Familie gefallen und zum Teil möchte er sich seine Wünsche erfüllen. Mal ist er liebevoll dann wieder egozentrisch. Diese Wechsel zwischen quasi zwei Persönlichkeiten sind mir schwer gefallen. Vielleicht machen sie die Geschichte aus und auch irgendwie das lesen interessant, aber mich haben sie manches Mal eher genervt.
Von der Again-Reihe bin ich vielschichtige, liebevolle Charakter gewöhnt gewesen, in die ich mich mehr oder weniger von der ersten Seite an verliebt hatte. James und Ruby sind zwar auch vielschichtig und detailliert ausgearbeitet, aber sie sind mir bis zum Ende nicht sonderlich ans Herz gewachsen.
Womit Mona Kasten in diesem Buch wieder überzeugt, ist ihr Schreibstil. Es hat so viel Spaß gemacht die Geschichte zu lesen. Die Handlung ist eigentlich nicht so komplex, aber die Dialoge sind schlagfertig und teilweise auch amüsant. Ich konnte es mir genau vorstellen, wie die Feste in Maxton Hall sind und wie Ruby auszusehen hat. Durch die Sprache hatte ich ein echtes Kopfkino.
Da ich die „Paper Princess“-Reihe auch gelesen habe, sind mir hier durchaus auch Parallelen in der Geschichte aufgefallen. Es spielt an einer Schule, er ist reicht und eher ein unsympathischer Charakter. Sie dagegen kommt eher aus bescheidenen Verhältnissen und es gibt eine Spannung zwischen beiden Charakteren. Das sind so die ersten Rahmenbedingungen, die gleich sind. Diese Eckdaten treffen auch auf viele andere Geschichten zu, sodass ich den Vergleich eigentlich nicht zutreffend finde, da ansonsten die Handlung in ganz andere Richtungen geht. In „Paper Princess“ gibt es einfach viel zu viele Skandale. Da hat mir „Save me“ doch besser gefallen.
Den Kritiken zum Ende kann ich jedoch zustimmen. Wer keine Cliffhanger mag, sollte vielleicht mit dem Lesen noch bis Mai warten. Dann kommt der zweite Teil raus und man kann nach dem Cliffhanger direkt weiterlesen. Da es mich schon interessiert, werde ich mit Sicherheit auch den zweiten Teil lesen. Ansonsten ist mein Fazit, dass meine Erwartungen an das Buch zu hoch waren und es insgesamt nicht ganz an die Again-Reihe herankommt.