Cover-Bild Nach Mattias
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 26.02.2020
  • ISBN: 9783257071290
Peter Zantingh

Nach Mattias

Hanni Ehlers (Übersetzer)

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Die Leben acht verschiedener Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Lebensmutes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2020

Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um?

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Worum geht’s?
Mit dem plötzlichen Tod von Mattias hat niemand gerechnet. Weder seine Freundin, noch seine Freunde oder seine Familie. Sie alle haben eigentlich nicht viel gemeinsam, außer der Tatsache, ...

Worum geht’s?
Mit dem plötzlichen Tod von Mattias hat niemand gerechnet. Weder seine Freundin, noch seine Freunde oder seine Familie. Sie alle haben eigentlich nicht viel gemeinsam, außer der Tatsache, dass sie in irgendeiner Weise mit dem Verstorbenen zu tun hatten und nun versuchen müssen, auf ihre ganz persönliche Art mit dem Verlust umzugehen.


Meine Meinung
Bei diesem Buch tue ich mich wirklich ein wenig schwer damit, meinen Eindruck in Worte zu fassen. Inhaltlich passiert auf den knapp 240 Seiten nämlich eigentlich nicht viel, und die Geschichte lebt von der Vergangenheit, von Erinnerungen und von ganz vielen unterschiedlichen Emotionen. Mich als Leser hat das sehr berührt, auch wenn eigentlich kein durchgehender Handlungsstrang im typischen Verständnis besteht.

Die Themen Tod und Trauer sind meiner Meinung nach relativ schwierig zu behandeln, besonders weil der Umgang mit Verlusten ja etwas sehr persönliches ist. Peter Zantingh hat das in diesem Buch meiner Meinung nach aber ziemlich gut gelöst.

Die verschiedenen Kapitel behandeln immer eine Person, die in irgendeiner Beziehung zu Mattias stand und von seinem Tod beeinflusst wird und tragen deshalb deren Namen. Dabei erhält jeder Charakter seine eigene, ganz persönliche Stimme und Denkweise, die man auch als Leser mal mehr und mal weniger deutlich im Text erkennen kann.

Besonders traurig waren meiner Meinung nach das Kapitel von Amber, der Freundin von Mattias, und das seiner Mutter, da er beiden sehr nahe stand und ihnen wichtig war. Interessant fand ich auch den alkoholkranken Nathan, da er der Geschichte meiner Meinung nach noch eine etwas greifbarere Tragödie beisteuert. Wie Mattias gestorben ist, bleibt nämlich sehr lange in der Schwebe und wird im Endeffekt auch nur durch Subtext aufgelöst. Dadurch bleibt die Spannung beim Leser zwar über den Großteil des Buches erhalten, man muss sich stellenweise aber auch ein wenig durchkämpfen, um es überhaupt bis zur Auflösung zu schaffen.

Insgesamt kam mir die Geschichte ein wenig zu knapp vor, was aber vermutlich daran liegt, dass der Autor einige Kürzungen vorgenommen hat, was er im an die Geschichte anschließenden Interview erwähnt. Wäre das Buch ein wenig Länger gewesen, hätte sich sicherlich auch die Tiefe entwickeln können, die ich so ein wenig vermisst habe.


Fazit
Diese berührende Geschichte über Tod, Trauer und den Umgang mit dem Verlust eines geliebten Menschen war wirklich eine interessante Leseerfahrung für mich. Einige Stellen waren sehr emotional für mich, was die Geschichte für mich aber nicht schlechter gemacht hat.

An anderer Stelle hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, was aber aufgrund der Kürze des Buches nur sehr schwer umsetzbar gewesen wäre.

Insgesamt gibt es von mir dafür vier Bücherstapel

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Was am Ende bleibt...

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Bei diesem Buch habe ich etwas Zeit benötigt, um eine Rezension zu schreiben. Dies lag daran, dass es mir schwerfiel, das Buch sternemäßig einzuordnen. Was "Nach Mattias" besonders macht, ist die völlig ...

Bei diesem Buch habe ich etwas Zeit benötigt, um eine Rezension zu schreiben. Dies lag daran, dass es mir schwerfiel, das Buch sternemäßig einzuordnen. Was "Nach Mattias" besonders macht, ist die völlig andere Herangehensweise an das Thema "Trauer/Verlust/Tod".
Mattias wird von Peter Zantigh nicht als Person eingeführt und sein Leben chronologisch bis zu seinem Tod beschrieben, sondern der Leser wird über die trauernden Bezugspersonen von Mattias über dessen Tod informiert und erfährt durch sie, wer die Person Mattias eigentlich war, was sie ausmachte und welche Lücke sie hinterlässt. Das war eine originelle und gelungene Vorgehensweise. Hier wäre allerdings auch noch mehr Potenzial vorhanden gewesen, denn stellenweise wirkte das Buch, trotz seiner überschaubaren Länge, etwas langatmig. Ggf. hätte hier eine Beschränkung auf wenigere Charaktere Abhilfe schaffen können, denn nicht alle Personen waren so bedeutsam für das Einfühlen können in "Nach Mattias".
Fazit: Eine gelungene Herangehensweise an ein schwieriges Thema!

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Mit Blick auf den Einzelnen

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In verschiedenen Abschnitten erzählt Peter Zantingh von neun verschiedenen Personen. Manche kennen sich untereinander gar nicht, aber alle haben - mal mehr oder weniger - mit dem Tod von Mattias zu tun.

Da ...

In verschiedenen Abschnitten erzählt Peter Zantingh von neun verschiedenen Personen. Manche kennen sich untereinander gar nicht, aber alle haben - mal mehr oder weniger - mit dem Tod von Mattias zu tun.

Da ist einemal seine Freundin Amber, die sich kurz vor dem Tod von Mattias noch mit ihm gestritten hat. Mattias Eltern und Großeltern, zwei Paare, die auf die Entfremdung zwischen sich auf ganz verschiedene Arten reagieren. Quentin, Mattias bester Freund, sie hatte so große Pläne, zu deren Umsetzung es nicht mehr gekommen ist. Aber da ist auch noch ein Online-Gamer, ein Alkoholabhängiger, eine Mutter und ein Blinder.

Die meisten der Personen kannten Mattias, manche aber auch nicht. Doch ihr Leben verändert sich durch seinen Tod. Durch Zufälle kreuzen sich auch die Lebensbahnen dieser Protagonisten, meistens jedoch unbemerkt.

Anfang war ich, das muss ich zugeben, irritiert, was haben diese Geschichten gemeinsam. Nicht alle sind spektakulär, sondern es werden verschiedene (Trauer)Phasen beschrieben, oder Rückblicke auf Mattias oder einfach nur, was gerade im Leben derjenigen passiert. Matthias bleibt für den Leser immer etwas verschwommen, jeder, der ihn kannte, hat ihn auch anders erlebt. Am Ende, wenn man auch weiß, wie es zu dem Tod von Mattias kam, wenn man erkennt, wie sich die einzelnen Fäden auch kreuzen, die der Autor hier gesponnen hat, dann sieht man auch dieses graziele Geflecht, dass ich als sehr gelungen empfinde. Vor allem schafft es Zantingh jedem Einzelnen in "seinem" Kapitel eine ganz eigenen Note zu geben und mit wenigen Worten, kurzen Sätzen so vieles auch zu erzählen.

Ein Roman, der nicht Matthias und sein Leben in den Vordergrund stellt, sondern, das, was sich alles verändern kann, wenn einer fehlt. Die Lücke, die gefüllt werden möchte. Wie Menschen ins straucheln kommen, am verzweifeln sind, aber auch, dass sie Hoffnung und Aufgaben finden (können) und neue Menschen in ihr Leben treten. Ein nachdenklich machender Roman, der mich zwar emotional nicht 100% ig berühren konnte, den ich aber aufgrund der ungewöhnlichen und mal ganz anderen Aufbauart gerne gelesen habe und empfehlen kann. Ein Buch voller trauriger Hinterbliebenen, aber auch mit der Hoffnung auf ein Leben "nach Mattias".

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Sichtweisen

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Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends. Der lehnt dunkel und geduldig an der Wand, streckt sich in voller Länge ...

Meine Meinung und Inhalt

"Trauer ist wie ein Schatten. Der richtet sich nach dem Stand der Sonne, fällt morgens anders als abends. Der lehnt dunkel und geduldig an der Wand, streckt sich in voller Länge über den Asphalt aus oder zeichnet hinter deinem
Rücken die Silhouette einer graziös drohenden Schlange auf den zu lange nicht gemähten Rasen." (ZITAT)

In "Nach Mattias" geht es um einen jungen Mann in den Dreißigern, der von einem Tag auf den anderen nicht mehr da ist.
De Autor Peter Zantingh schildert aber eigentlich die Geschichte von acht anderen Menschen, deren Leben wegen Mattias' Tod eine andere Richtung einschlagen.
Manche von ihnen standen Mattias sehr nah, z.B. Amber, seine Freundin, andere kannten ihn kaum.

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen


Jeder hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Bezug zu Mattias.
Und so nach und nach erhält man als Leser Einblicke ins das Leben von Mattias, wer er war und was mit ihmn passiert ist.

Es stehen zwar Tod und Verlust in diesem Buch im Mittepunkt, dennoch hat er etwas Hoffnungsvolles, denn dieses Buch handelt auch von dem Mut, den es braucht, positiv zu bleiben.

Das Cover von "Nach Mattias" gefällt mir aufgrund seiner Schlichtheit recht gut.

Der Schreibstil des Autors ist sehr ruhig, klar und angenehm zu lesen. Durch den kapitelweisen Wechsel der Perspektive der Charaktere ist das Buch äußerst abwechslungsreich.


Ein Buch, in dem alle Aspekte und Konsequenzen behandelt weren, die das plötzliche Verschwinden eines Menschen auf das Leben derjenigen, die zurückbleiben, haben kann.
Absolute Leseempfehlung aufgrund der tollen Umsetzung !


1983 in Heerhugowaard in Nordholland geboren, studiert Peter Zantingh zunächst Wirtschaft und Digitale Kommunikation. Mit seiner Frau und seinem Sohn lebt Peter Zantingh in Utrecht.


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Veröffentlicht am 02.03.2020

Gute Umsetzung

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Mattias ist tot. Was hier passiert ist, weiß der Leser vorweg einmal nicht. Doch in einzelnen Erzählungen von Personen, die in irgendeiner Form zum Verstorbenen bzw. den Geschehnissen stehen, wird langsam ...

Mattias ist tot. Was hier passiert ist, weiß der Leser vorweg einmal nicht. Doch in einzelnen Erzählungen von Personen, die in irgendeiner Form zum Verstorbenen bzw. den Geschehnissen stehen, wird langsam und ruhig ein Bild von Mattias und dem Vorfall gezeichnet...

Ich mag Bücher sehr gerne, die an sich eine Geschichte erzählen, jedoch in ihren Kapiteln und Ausführungen nicht gleich als "großes Ganzen" zu erkennen sind und unabhängig erscheinen. Dieser Umstand hat mir hier sehr gut gefallen, da man dadurch auch viel mehr Einblick in die Hintergründe und Zugang zu den Hinterbliebenen bekommt.

Die Sprache ist sehr ruhig und schwingt in manchen Abschnitten sehr viel Emotion mit. Andere hingegen sind eher klar und distanziert, sodass man als Leser nicht überfahren wird. Dadurch ist aber andererseits auch Lesespannung teilweise unterbrochen, da die nicht gleich klaren Zusammenhänge hin und wieder Längen verursachen.

Im Großen und Ganzen hat mir dieses Büchlein aber sehr gut gefallen, da ich die Idee, ein Bild von einem Verstorben nur durch Personen zu zeichnen, die im Zusammenhang stehen, wirklich toll finde!

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