Herrlich schräg!
Ottilie ist ein schüchternes, introvertiertes Mädchen, das es sich lieber mit einem schönen Buch in ihrem Zimmer gemütlich macht, als mit Gleichaltrigen draußen zu spielen. Es fällt ihr schwer, Freundschaften ...
Ottilie ist ein schüchternes, introvertiertes Mädchen, das es sich lieber mit einem schönen Buch in ihrem Zimmer gemütlich macht, als mit Gleichaltrigen draußen zu spielen. Es fällt ihr schwer, Freundschaften zu schließen, und so ist sie eine Aussenseiterin in ihrer Klasse.
Eines Nachts gehen im baufälligen leerstehenden Nachbarhaus seltsame Dinge vor sich, und Ottilie beobachtet, wie dort im Dunkeln eine neue Familie einzieht. Ottilie ist gespannt - vielleicht findet sie ja in den Nachbarskindern endlich Freunde? Schnell stellt sie fest, dass die Neuankömmlinge - drei Kinder, ihre Eltern und ein Opa - so ihre Eigenheiten und Geheimnisse haben und sich irgendwie von "normalen" Menschen unterscheiden, auch wenn sie sich größte Mühe geben, nicht aufzufallen. Doch wer ist schon normal?
Das toll gestaltete Cover hat mich sofort neugierig gemacht, und die darauf abgebildeten Figuren darauf passen hervorragend zu den liebenswert-skurrilen Charakteren in der Geschichte. Auch wenn ich mit über 40 schon der Zielgruppe entwachsen bin, habe ich mich köstlich amüsiert, als ich das Buch gemeinsam mit meinem 10jährigen Sohn gelesen habe. Susanne Bohlmann schreibt so lebendig, kurzweilig, humorvoll und voller kreativer Ideen, dass wir das Buch gar nicht mehr weglegen wollten. Dabei vermittelt sie ganz nebenbei und ohne erhobenen Zeigefinger die Botschaft, dass es völlig in Ordnung ist, anders zu sein, und jeder und jede auf seine bzw. ihre Art liebenswert ist. Ein Buch, das Mut macht, zu sich selbst zu stehen und auch seinen Mitmenschen offen zu begegnen und Vorurteile abzubauen. Denn: Wer ist schon normal?
Glücklicherweise wird es im Frühjahr 2025 eine Fortsetzung geben, auf die wir uns schon sehr freuen. Unbedingt lesen!