Cover-Bild Die Erinnerungsfotografen
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22,00
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  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 02.08.2023
  • ISBN: 9783455016161
Sanaka Hiiragi

Die Erinnerungsfotografen

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer), Yukiko Luginbühl (Übersetzer)

Was brauchen wir für ein geglücktes Leben? Auf jeden Fall die Linse, durch die es geglückt erscheint. Hinreißend herzerwärmend erzählt Sanaka Hiiragis Roman von der Schönheit des Lebens im Auge des Betrachters.

Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen. Hirasaka bietet dabei einen besonderen Service: Jeder Besucher erhält die Möglichkeit, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eins der Fotos aufzufrischen. Ob eine einstige Erzieherin mit blasser Erinnerung ans Nachkriegs-Tokio, ein ermordetes Yakuza-Mitglied, das glaubt, nichts als eine bedauernswerte Schneise der Verwüstung hinterlassen zu haben, oder ein Mädchen aus perspektivlosen Verhältnissen – ihnen allen zeigt Hirasaka: Das Leben ist doch wunderschön, man muss nur im richtigen Moment hinsehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

Von der Schönheit des Lebens und glücklichen Erinnerungen

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„Die Erinnerungsfotografen“ ist ein durchaus ungewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Sanaka Hiiragi.

Herr Hirasaka ist Inhaber eines Fotostudios. Es ist aber kein normales Fotostudio, sondern ...

„Die Erinnerungsfotografen“ ist ein durchaus ungewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Sanaka Hiiragi.

Herr Hirasaka ist Inhaber eines Fotostudios. Es ist aber kein normales Fotostudio, sondern eines, das man erst nach seinem Tod besucht, um einen Lebensfilm mit einem Foto aus jedem Lebensjahr zu erstellen. Hirasaka bietet die Möglichkeit bestimmte Momente der Vergangenheit erneut aufzunehmen bevor man sich endgültig in das Jenseits verabschiedet.

Sanaka Hiiragi hat für diesen Ausflug in die Vergangenheit drei vollkommen unterschiedliche Charaktere ausgewählt. Als erstes treffen wir Hatsue eine alte Dame, die mit Verwunderung feststellt, dass sie tot ist, aber keineswegs dort angekommen ist, wo sie dachte. In ruhigen Worten erklärt ihr Herr Hirasaka wo sie sich befindet und was nun anliegt, so dass auch der Leser erfährt, was es mit dem Fotostudio auf sich hat.

Ich habe jeden der Charaktere gerne begleitet und hätte mir durchaus vorstellen können, weitere Lebensgeschichten zu lesen. Der ruhige, aber dennoch lebendige Schreibstil der Autorin ist angenehm und sie zaubert damit eine magische Atmosphäre, die ich nicht in Worte fassen kann.

Die Idee nach seinem Tod in vergangene Situationen zurückzureisen und damit seinen Frieden zu schließen, finde ich einfach wunderschön. Vielleicht sollte man aber gar nicht so lange warten (?).

Ich habe das Buch gerne gelesen, es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und es hat mich zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Was bleibt nach dem Tod? - Das Kaleidoskop des eigenen Lebens

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Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen ...

Wer sich vielleicht bereits jemals die Frage gestellt hat, was nach dem Tod passiert, bekommt im Roman "Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi eine mögliche Antwort.

Während in unserer westlichen Welt der Tod sprichwörtlich totgeschwiegen wird, offenbart Hiiragis Roman eine ganz andere Sicht der Dinge darauf, wenn ein Mensch aus dem irdischen Leben tritt.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist der Fotograf Hirasaka und dessen auf den ersten Blick außergewöhnliches Fotostudio. Noch niemand von uns hat wohl von einem solchen Studio für gerade Verstorbene gehört oder gelesen.

Dieses Fotostudio bildet quasi das Bindeglied zwischen der vormaligen irdischen Welt und dem sich anschießenden Reich der Toten.

Bilder und Erinnerungen an das vormalige Leben spielen eine sehr gewichtige Rolle in der ganzen Handlung, wie auch das folgende Buchzitat zeigt.

"Fotos besitzen eine ziemliche Macht, nicht wahr?"

Der Inhalt des Buches wirkte unmittelbar auf mich ein und ich war sehr schnell im sehr angenehmen und dennoch besonderen Flow der Geschichte gefangen. Sprach- und bildgewaltig trifft Hiiragi in jedem einzelnen Abschnitt den richtigen Ton und zauberte mir persönlich die entsprechenden Bilder auf meine imaginäre Leinwand.

Das Buch handelt zwar vordergründig vom Tod, aber ist meiner Meinung nach ein unheimlich schöne Ode an das Leben selbst.

Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit hier das Ableben thematisiert wird verblüffte mich persönlich immer wieder aufs Neue.

Wer sich auf das Buch und das Thema einlässt bekommt ein sehr tiefgründiges Buch, das lange nachwirken wird.

Für mich persönlich war es eines meiner ganz besonderen Jahreshighlights 2023.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Wunderschön und berührend

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Da ich mich seit über 30 Jahren für Fotografie begeistere und mich der Klappentext sehr angesprochen hat, wollte ich "Die Erinnerungsfotografen" unbedingt lesen. Vom ersten Moment an hat mich die Geschichte ...

Da ich mich seit über 30 Jahren für Fotografie begeistere und mich der Klappentext sehr angesprochen hat, wollte ich "Die Erinnerungsfotografen" unbedingt lesen. Vom ersten Moment an hat mich die Geschichte um
den geheimnisvollen Hirasaka, der in seinem Fotoatelier der Erinnerungen als Wegbegleiter ins Jenseits fungiert, verzaubert.

Der typisch japanische, leise, leichte und präzise Schreibstil, dem es gelingt, mit wenigen Worten eindrückliche und lebendige Bilder zu schaffen, gefiel mir auf Anhieb. Hirasaka "Kunden" könnten unterschiedlicher kaum sein, und es ist berührend, sie auf ihrem Weg durch die Erinnerung zu begleiten und zu beobachten. Unweigerlich fragt man sich, welche Bilder Hirasaka einem selbst wohl vorlegen würde. Ich möchte hier nichts weiter zum Inhalt verraten, doch die Geschichte ist wunderbar rund erzählt mit einem Schluss, der einem das Herz öffnet.

Nach der Lektüre wünscht man sich beinahe, am Ende des Lebens selbst Hirasaka zu begegnen, einen besonderen Moment festhalten zu dürfen und mit der Drehlaterne aus Bildern des eigenen Lebens die letzte Reise anzutreten.

Fazit: Ein anrührendes, leises und melancholisches Buch, das sehr zum Nachdenken angeregt und ein warmes Gefühl hinterlässt.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Ein Lesevergnügen in fernöstlichem Flair.

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Das Cover verrät schon das Land mit all den Erinnerungen. Das geheimnisvolle Fotostudio von Herrn Hirasaka ist der besondere Ort, an dem für jeden Tag im Leben ein Bild gespeichert scheint. In kurzen Geschichten ...

Das Cover verrät schon das Land mit all den Erinnerungen. Das geheimnisvolle Fotostudio von Herrn Hirasaka ist der besondere Ort, an dem für jeden Tag im Leben ein Bild gespeichert scheint. In kurzen Geschichten werden drei in Alter und Geschlecht verschiedene Personen an deren Schwelle ins Jenseits vorgestellt. Sie erhalten die Möglichkeit des Verweilens bei einem Ereignis in deren Vergangenheit, um sich an der Schönheit im Leben erneut zu erfreuen. Die Beschreibung vom Fotostudio selbst und die verschiedenen Charaktere in deren interessantem, für uns doch exotischem Leben wirken magisch. Ein Yakuza – wie Wikipedia erklärt – ist Mitglied einer japanischen kriminellen Organisation, die diverse Stützpunkte weltweit hat. Der zarte, ruhige Schreibstil ist dem Anlass angepasst, überrascht mit einem unvorhersehbaren Plot am Ende. Es mag manchen Leser zu Reflektionen im eigenen Leben veranlassen im Hinblick auf schöne Momente aus der eigenen Vergangenheit.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Versöhnlicher Abschluss eines Lebens

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Es handelt sich um ein sehr sorgfältig gestaltetes, mit 174 Seiten relativ kurzes Buch mit rosa Farbschnitt. Schon das Cover zeigt mit seinen Abbildungen, dass die Handlung in Japan spielt. Und so sind ...

Es handelt sich um ein sehr sorgfältig gestaltetes, mit 174 Seiten relativ kurzes Buch mit rosa Farbschnitt. Schon das Cover zeigt mit seinen Abbildungen, dass die Handlung in Japan spielt. Und so sind auch die beiden ersten und letzten Seiten mit japanisch anmutenden Motiven bedruckt.

Das Fotostudio von Herrn Hirasaka befindet sich an der Schnittstelle vom Diesseits zum Jenseits. Jeder Verstorbene erhält hier Gelegenheit, sein Leben noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir begleiten drei Personen auf dem Weg ins Jenseits. Jeder Tag ihres Lebens ist in einem Foto festgehalten, der Verstorbene wählt für jedes Jahr seines Lebens ein Foto aus, das ihm wichtig erscheint. Alle drei Kandidaten können für einen Tag ihres Lebens noch einmal in diese Zeit zurückkehren und eine Situation noch einmal erleben und fotografieren.

Die 3 Verstorbenen, die ins Fotostudio des Herrn Hirakama kommen sind eine 92jährige ehemalige Erzieherin, ein 47jähriger Verbrecher, Mitglied eines berüchtigten Clans und ein kleines Mädchen von vielleicht 8 bis 10 Jahren.

Anhand der Fotos erinnern sie sich an Episoden aus ihrem Leben, sie erinnern sich an die Menschen, mit denen sie zu tun hatten.

Herr Hirakama ist in der Zwischenwelt gefangen, von seinem Leben gibt es nur ein einziges Bild, er hat keine Erinnerung an sein Leben und wartet sehnsüchtig darauf, dass ihn einmal jemand erkennen würde und seinen Erinnerungen nachhilft. Solche Fälle gibt es eigentlich nur dann, wenn in dieser Zwischenphase etwas passiert, das den Verlauf des Lebens massiv ändert, wenn jemand dem Schicksal ins Handwerk pfuscht. Tatsächlich löst sich für ihn das Rätsel bei seiner letzten Besucherin ein Stück weit.

Es hätte mir nichts ausgemacht, noch weitere Menschen auf ihrem Weg in Jenseits zu begleiten. Ich finde, es ist eine gute Idee, zum Schluss des Lebens, in einem Zwischenstadium, noch einmal innezuhalten, befreit von allen Wehwehchen und sich an alles zu erinnern. Es ist ein versöhnlicher Abschluss, weil ein Leben halt doch nicht nur aus schlechten Erinnerungen sondern auch aus schönen Anlässen bestanden hat. Und so geht man mit diesen schönen Erinnerungen zur nächsten Stufe über, in der Hoffnung, davon ein wenig mitzunehmen und zu behalten, falls man irgendwann doch einmal wiedergeboren wird. Hier spielen sicher auch die Gedanken eines ganz anderen Kulturkreises mit hinein.

Ich habe das Buch mittlerweile dreimal gelesen und tue mich mit Herrn Hirakama in seiner Zwischenwelt immer noch schwer. Für mich hätte der dritte Fall an den Anfang gehört, die zeitliche Reihenfolge erschließt sich mir sonst nicht. Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch, es wäre schön, wenn es in Wirklichkeit so kommen würde, damit könnte ich mich anfreunden.

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