Roman. Der SPIEGEL-Bestseller - »Erschütternd, Mut machend und absolut unvergesslich.« Bonnie Garmus
Wibke Kuhn (Übersetzer)
»Niemand wird den Geschmack der süßen Pfirsiche aus Colorado je wieder vergessen, der diesen beeindruckenden Debütroman gelesen hat.« Denis Scheck, Tagesspiegel
Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.
Ein bewegender Roman über unsere Verbindung zur Natur, über Familie und die Stärke einer Frau, die Unglaubliches erlebt und doch niemals den Mut verliert.
»Shelley Reads Heldin ist toll, die Naturszenen großartig, aber, Achtung: Ich hab mehr als ein Taschentuch gebraucht bis zum bewegenden Ende!« EMOTION
Mit dem Debütroman von Shelley Read habe ich das wunderbarste Buch gefunden, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Mit ihrem einfühlsamen, einzigartigen und unglaublich bewegenden Schreibstil ...
Mit dem Debütroman von Shelley Read habe ich das wunderbarste Buch gefunden, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Mit ihrem einfühlsamen, einzigartigen und unglaublich bewegenden Schreibstil hat die Autorin alle meine Sinne getroffen, und am Ende war ich zufrieden und glücklich darüber, dass meine Befürchtungen nicht eingetroffen und stattdessen alle meine Fragen eine Antwort bekommen haben.
In Ich-Form erzählt die junge Victoria ihre Geschichte. Durch die Art ihres Erzählens entsteht sofort eine enge Bindung und gebannt lasse ich mich mitnehmen auf ihren Weg und vor allem auch in ihre Gedankenwelt.
Immer wieder geschehen Dinge und muss Victoria Entscheidungen treffen, die mich ihren Mut und ihre Stärke bewundern lassen. Nach einer ganz besonders emotionalen, lebensverändernden Entscheidung hatte ich dann Sorge, einiges nicht zu erfahren, weil es auch für Victoria verborgen bleiben sollte. Doch die Autorin hat auch dort einen großartigen Weg gefunden, diese Fragen nicht unbeantwortet zu lassen.
Ich empfehle dieses wunderbare Buch über Liebe und Leid, schwere Entscheidungen und besonders wertvolle Freundschaften und Überraschungen aus vollem Herzen.
Was wäre wenn?
Was wäre wenn Victorias Mutter, Tante Viv und Cousin Cal nicht tödlich verunglückt wären? Hätte die Mutter es vermocht, den wilden und brutalen Seth beizeiten zu zähmen, ihn zu beruhigen? ...
Was wäre wenn?
Was wäre wenn Victorias Mutter, Tante Viv und Cousin Cal nicht tödlich verunglückt wären? Hätte die Mutter es vermocht, den wilden und brutalen Seth beizeiten zu zähmen, ihn zu beruhigen?
Was wäre wenn Victorias Mutter Seth bestraft hätte, weil er die Nachbarin Ruby-Alice Akers mit Steinen beworfen und verletzt hatte? Aber die streng gläubige Mutter, immer mit einem passenden Bibelspruch zur Hand, hat Seths Tat sogar sanktioniert. Die Nachbarin wich von der von den Yola-Bewohnern etablierten Norm ab, also galt sie als Freiwild, genau wie Jahre später Wilson Moon. Wil war Indianer, kam von außerhalb, also war er schuldig, ergo Freiwild.
Was wäre wenn der Vater zu Victoria gehalten hätte, sie mehr in Schutz genommen hätte, vor Seth und Ogden? Hätte sie dann noch fliehen müssen? Die Schwangerschaft geheim halten müssen? Oder hätte sie das Kind daheim entbinden und sogar behalten können? Was wäre wenn der Vater Seth und Ogden aus dem Haus geschmissen hätte, ehe Victoria fliehen musste?
Was wäre wenn der Großteil der Bewohner von Yola nicht solch ein verlogener bigotter Haufen gewesen wäre, in dem Andersdenkende, Andersartigkeit und Schwache toleriert wurden? Es nicht gut hießen, Menschen mit Steinen zu bewerfen und Indianer verjagt würden? Aber Yolas Bewohner sind schnell dabei, über andere den Stab zu brechen, Böses über sie zu kolportieren, ihnen den Rücken zu kehren. Als Victoria Haus und Grundstück verkauft und Ruby-Alice Akers bei sich aufnimmt, verurteilt sie die Stadt, macht sie zur Außenseiterin. Doch Victoria ist schon durch eine harte Schule gegangen. Sie kümmert sich nicht um diese selbstgerechten Menschen. Sie verfolgt unbeirrt ihre Ziele und baut sich eine neue Existenz in Paonia auf. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre geliebten und wertvollen Pfirsichbäume.
In all diesen Jahren denkt sie ständig an ihren Sohn, sucht die Wiese im Wald auf, in der sie ihr halb verhungertes Baby in ein fremdes Auto gelegt hat.
Was wäre wenn die andere Frau das fremde Kind nicht angenommen hätte?
Interessant, wie sowohl Victoria als auch Lucas jeweils einen hartherzigen, aggressiven und verlogenen Bruder haben, Seth und Maxwell, die Victoria und Lucas das Leben schwer machen.
Was wäre wenn? Ganz einfach, dann hätten wir dieses wunderbare Buch in der meisterhaften Übersetzung von Wibke Kuhn nicht in den Händen.
Shelley Read greift in ihrem Buch schwere Themen auf: die untergeordnete und rechtlose Rolle der Frau in den 40ern bis Ende der sechziger Jahre in der Gesellschaft, Rassismus und die Misshandlung der Native People in den USA, als ob der Slogan des 19. Jahrhunderts - nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer - auch Mitte des 20. Jahrhunderts noch gültig ist. Ein weiteres Thema ist die Behandlung behinderter Menschen, entweder mit psychischen oder physischen Problemen. Wenn Präsident Roosevelt sich öffentlich mit dem Rollstuhl gezeigt hätte, wäre die Akzeptanz der behinderten Menschen, ob kriegsversehrt oder Andersartigkeit, in der breiten Masse der Bevölkerung gestiegen.
Die phantastischen Naturbeschreibungen im Buch, das Mädchen, das allein gegen die Gesellschaft kämpfen muss, und dann als Siegerin hervorgeht, erinnert an "Der Gesang der Flußkrebse", aber dann hören auch die Gemeinsamkeiten auf. Höchstens, dass beide Bücher stilsicher und herzergreifend gut sind.
"So weit der Fluss uns trägt" von Shelley Read ist eine Geschichte, die mich stark bewegt hat. Es ist nicht nur die Geschichte einer Liebe, einer Familie, sondern eines Landes, einer Nation, eine Geschichte ...
"So weit der Fluss uns trägt" von Shelley Read ist eine Geschichte, die mich stark bewegt hat. Es ist nicht nur die Geschichte einer Liebe, einer Familie, sondern eines Landes, einer Nation, eine Geschichte über Vorurteile und Rassismus.
Victoria ist 17 und war noch nie woanders als in dem kleinen Städtchen Iola, am Gunnison River, zu Füßen der Berge Colorados.
Ihre Mutter ist früh verunfallt und so kümmert sich das junge Mädchen um die Männer in der Familie. Das sind ihr wortkarger Vater, ein aufbrausender Bruder und ein kriegsversehrter Onkel. Alle schenken ihr keinerlei Beachtung oder sogar spürbare Liebe.
An einem Tag ändert sich ihr Leben dann plötzlich, sie schaut einem jungen Mann in die Augen und verliebt sich. Dieser junge Mann, Wil, schätzt und liebt sie so, wie sie ist. Von allen anderen in der Familie und im Ort wird der Mann verachtet und muss sich verstecken. Viel Zeit ist den beiden Liebenden nicht vergönnt, ehe Wil verschwindet und sie dann auch feststellt, ein Kind zu erwarten.
Victoria muss jetzt Angst um ihr eigenes Leben und das ihres Kindes haben und flieht in die Berge. Sie muss kämpfen, um zu überleben, man kann stark mit ihr mitfühlen, so gut ist alles beschrieben.
Auch als Victoria zurückkehrt, ist sie ein anderer Mensch. Sie hat viel gewagt, sie hat viel verloren, sie musste Entscheidungen treffen und sie muss ihr Leben leben.
Nicht nur die Natur wird hier wunderbar beschrieben und mit viel Wertschätzung, sondern auch die Menschen. Bei vielen kann man sich wirklich vorstellen, sie zu kennen. Die Atmosphäre der Zeit und ihrer Vorurteile, Victorias Zweifel und Gedanken, das alles ist gut beschrieben und nachzuvollziehen.
Ein Buch, dass nachdenklich macht, wütend und traurig zugleich, ein Buch über eine sehr starke und mutige junge Frau.
Dieser Roman ist eine wunderbare Hommage an Liebe, Leid und Leben. Das Erstlingswerk der Autorin Shelley Read ist so gelungen, wie ein Roman nur sein kann.
Der Schauplatz Colorado und der Zeitrahmen ...
Dieser Roman ist eine wunderbare Hommage an Liebe, Leid und Leben. Das Erstlingswerk der Autorin Shelley Read ist so gelungen, wie ein Roman nur sein kann.
Der Schauplatz Colorado und der Zeitrahmen von 1948 bis 1971 umfasst die Handlung, die, wie der Fluss Gunnison River, der die Jugend und das Heranwachsen zur jungen Frau der Protagonistin Torie zu Victoria begleitet, ein umfassendes Bild bietet.
Die junge Torie, die mit 12 Jahren bereits, nach dem Unfalltod ihrer Mutter, ihrer Tante und ihres Cousins die Haushaltsführung auf der Pfirsich- Farm ihrer Eltern, und damit eine wirklich nicht leichte Aufgabe übernommen hat, lernt bei einem Gang in ihr Heimatstädtchen Iola einen jungen Mann kennen.
Die beiden verlieben sich trotz des Widerstandes ihres Bruders Seth, ihres Vaters und einiger besorgter Bürger der Stadt ineinander und es passiert, was passieren muß, Torie wird schwanger, infolge Unaufgeklärtheit und Widerstand gegen das Verbot.
Und dann verschwindet Wil, der junge Mann. Später wird seine entstellte Leiche gefunden.
Torie kann ihren Zustand nicht all zu lange verbergen und beschließt, ihr Kind nicht zu Hause zur Welt zu bringen, um keine Schande über ihre Familie zu bringen, sie geht in die Hütte in den Bergen, in der sie sich immer mit Wil getroffen hat.
Dort verbringt sie die restlichen Monate ihrer Schwangerschaft, eng verbunden mit der wilden Natur um sie herum und ohne jemals einem Menschen zu begegnen.
Sie bringt dort einen Jungen zur Welt, aber sie weiß auch, dass sie ihr Kind nicht mehr lange ernähren kann, denn sie hungert schon seit einiger Zeit.
Sie macht sich auf den Weg.......
Was sie mit ihrem Kind macht, wohin sie dann geht, wie es ihr dort ergeht und noch viel, viel mehr, das alles erfährt man in dieser wunderschönen und doch so traurigen Geschichte, es lohnt sich wirklich.
Auch das Cover mit dem Fluß passt gut zum Inhalt des Buches.
1948 in Colorado:
Victoria Nash, genannt Torie, lebt auf einer Pfirsichfarm am Gunnison River. Ihre Mutter ist leider viel zu früh verstorben, daher muss sich das Mädchen um den Haushalt und ihren Vater ...
1948 in Colorado:
Victoria Nash, genannt Torie, lebt auf einer Pfirsichfarm am Gunnison River. Ihre Mutter ist leider viel zu früh verstorben, daher muss sich das Mädchen um den Haushalt und ihren Vater sowie ihre Brüder kümmern. Es ist ein harter Alltag dort in der Abgeschiedenheit. Die Männer machen es ihr nicht leicht, doch Torrie ist tapfer.
Mit 17 begegnet sie in der Stadt dem geheimnisvollen Fremden Wilson Moon. Beide verlieben sich sofort ineinander. Die Einwohner des kleinen Ortes jedoch verachten den jungen Mann aufgrund seiner indianischen Herkunft und jagen ihn davon. Allerdings bleibt die Liebe von Victoria und Wilson nicht ohne Folgen, sodass die junge Frau handeln muss.
„Soweit der Fluss uns trägt“ ist ein berührender Roman über eine starke Frau. Ganz ruhig und doch mitreißend erzählt - erschütternd und grausam, gleichzeitig bewegend und herzzerreißend, spannend und aufregend.
Von der ersten bis zur letzten Seite lässt einen die Erzählung nicht mehr los.
Shelley Read schafft es auf großartige Weise, die Natur zu schildern, dass man beim Lesen das Gefühl hat, mitten in der Wildnis dabei zu sein.
Die Lektüre wird gerne mit „Der Gesang der Flusskrebse“ verglichen. Und auch wenn es eine völlig andere Geschichte ist, so trifft es auf jeden Fall zu, was die Naturbeschreibungen anbelangt. Auch bei diesem Roman kann ich mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen.
„Go as a river“, wie das Buch im Original heißt, wurde erstklassig übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Wibke Kuhn.
Eine beeindruckende Lektüre, sehr empfehlenswert!