Drei Frauen und ihre Geschichten
Die Ärztin Nina ist völlig ausgebrannt und sucht Erholung im Stettiner Haff, eine Region in Mecklenburg Vorpommern. Doch der Ort ist ganz und gar nicht das, was sie erwartet hat. Der Waldmann jagt ihr ...
Die Ärztin Nina ist völlig ausgebrannt und sucht Erholung im Stettiner Haff, eine Region in Mecklenburg Vorpommern. Doch der Ort ist ganz und gar nicht das, was sie erwartet hat. Der Waldmann jagt ihr Angst ein und sie erkennt, wie viele Geschichten das Moor zu erzählen hat, nachdem ihre Hündin dort Knochen findet. Zwei weitere Handlungsstränge erzählen von der vierzehnjährigen Gine, die 1936 unfreiwillig ein Landjahr im Stettiner Haff verbringen muss und die zwanzigjährige Sigrun, die 1979 mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Region lebt und ihre beste Freundin für ihr unangepasstes Verhalten bewundert. Die Einblicke in diese Zeit sind einnehmend und stets von Ungerechtigkeit und Unterdrückung geprägt, während sich die Frauen nach Selbstbestimmung und Freiheit sehnen. Nina steht dabei für Veränderung und die Hoffnung und Chancen der Zukunft.
Leider verrät der Klappentext mir zu viel und nimmt damit die meiste Spannung raus. Am interessantesten waren für mich die Rückblenden um Gine, dessen Kindheit im Landjahr verloren geht. Ich habe aber auch gern mit Nina und Marco Wölfe beobachtet oder gemeinsam mit Sigrun Rostock in der DDR besucht, während die Zusammenhänge immer klarer werden.
Anders als erwartet, zeigt diese Geschichte, wie wir alle miteinander verbunden sind, und wie geschichtsträchtig manche Orte sind. Der angenehme Schreibstil trägt einen durch die bildhaft geschilderten Szenen. Ingesamt fühlte ich mich gut unterhalten, während mich das Buch nicht losgelassen hat.