Solider Thriller mit ein paar Schwächen
So nah der Tod – Thea Falken
Am späten Abend wird Annika Ritter durch ein Weinen geweckt und ihre neun Monate alte Tochter Janina ist verschwunden, der Alptraum einer jeden Mutter. Über ihren leeren Kinderbett ...
So nah der Tod – Thea Falken
Am späten Abend wird Annika Ritter durch ein Weinen geweckt und ihre neun Monate alte Tochter Janina ist verschwunden, der Alptraum einer jeden Mutter. Über ihren leeren Kinderbett findet sie blutverschmierte Handabdrücke, die die Worte „Bye Mama“ formen. Bis auf den Brief des Entführers fehlt von Annikas Tochter jede Spur. Sie ruft verzweifelt ihren besten Freund Sebastian zur Hilfe, der zur selben Zeit Hauptverdächtiger eines grausamen Mords wird.
Zusammen beginnt eine Jagt durch Berlin um verzweifelt das kleine Mädchen und den Mörder zu finden.
Meine Meinung (Vorsicht mögliche Spoiler):
Das Cover hat mir gefallen, in der Hand hat es eine gute Wirkung. Die Überschrift wirkt leuchtend und durch die abgeschnittenen Buchstaben am Rand aber auch bedrohlich, passend zur Thematik des Thrillers.
Wir begleiten Annika Ritter und den Hauptkommissar Eric Weinsheim, so wird abwechselnd aus Ich-Perspektiven der beiden Charaktere erzählt. Zwischendurch werden Passagen aus der Sicht des Täters eingeschoben, welche äußerst spannend zu lesen sind. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig lesbar.
Der Einstig in den Thriller hat mir äußerst gut gefallen, leider fiel danach mit Verlauf des Romans die Spannung kontinuierlich ab. Eine belanglos wirkende Jagt durch Berlin wird mit wenig spannenden Handlungen in die Länge gezogen. Das Ende konnte zumindest wieder ein wenig Spannung aufbauen (jedoch nicht Vergleichbar mit dem Anfang des Thrillers). Dennoch hat der „Aha-Effekt“ gefehlt, ich konnte den Namen nicht direkt zuordnen, denn es wurden zu viele Personen benannt.
Die Originalität des Romans hat mir gut gefallen, ein skrupelloser Killer, der eine Schnitzeljagd durch Berlin geplant hat, einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Leider
konnte ich keinen richtigen Bezug zu der Handlung und den Charakteren aufbauen.
Annika Ritter ist seit kurzem verwitwet und alleinerziehend, natürlich ist sie am Ende mit ihren Nerven, als ihre Tochter entführt wird, dennoch sind ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar.
Sebastian ist ein sympathischer aber auch merkwürdiger Charakter und hat Annika viel Halt in dieser schwierigen Situation gegeben. Eric Weinsheim dagegen ist eine „coole“ Person und hat mir gut gefallen. Er macht Alleingänge, ist Intelligent und kombiniert sehr schnell. In die Gefühlswelt des Täters hat die Autorin sehr gut eingeleitet. Als vorerst unwissender Leser hat man Mitgefühl und Sympathie für die Person aufgebaut, welche mittels weniger Sätze zerschlagen wurden, Ekel und Hass trat an dessen Stelle.
Fazit:
Der Thriller hat mich leider nicht so ganz überzeugt, ist aber dennoch ein Solider Roman. Die Idee dieser Geschichte ist gut, jedoch ist die Umsetzung schwach und wird in die Länge gezogen.
Dank einer Leserunde der Lesejury habe ich die Möglichkeit bekommen, diesen Roman zu lesen.