Cover-Bild Als wir im Schnee Blumen pflückten
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 31.10.2024
  • ISBN: 9783471360705
Tina Harnesk

Als wir im Schnee Blumen pflückten

Roman | DER große Familienroman aus Schweden über ein samisches Paar auf seinem letzten Weg
Susanne Dahmann (Übersetzer)

Der Bestseller aus Schweden: das Buch des Jahres 2023

Die alte Samin Mariddja lebt ganz im Norden Schwedens mit ihrem dementen Mann Biera in einem verfallenen Haus. Biera darf nicht erfahren, dass sie bald sterben wird. Wie soll er nur allein zurechtkommen? Mariddja hat noch einen Wunsch: Vor ihrem Tod möchte sie sich von ihrem Neffen verabschieden, der viele Jahren wie ein Sohn bei ihr lebte, aber sie weiß nichts über seinen Verbleib. Nur eine wird in dieser Zeit zu Mariddjas Vertrauter: eine gewisse „Siré“, die Telefonistin in Bieras neumodischem Handy. Mit Sirés Hilfe begibt sich Mariddja auf die Suche nach ihrem verlorenen Kind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Háldin und der Rentierhirte

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Zu Beginn des Romans tauchen viele Figuren auf, die sich erstmal an die richtige Stelle setzen müssen. Dafür habe ich ein paar Kapitel und Notizen gebraucht. Dann aber entwickelt der ungewöhnliche Roman ...

Zu Beginn des Romans tauchen viele Figuren auf, die sich erstmal an die richtige Stelle setzen müssen. Dafür habe ich ein paar Kapitel und Notizen gebraucht. Dann aber entwickelt der ungewöhnliche Roman einen Sog und ich habe ihn sehr gerne gelesen.

Das romantische Cover wird gleich zu Beginn gebrochen, denn die schon recht betagte Máriddja ist an Krebs erkrankt. Ihr Mann Biera vermutet bei ihr beginnende Demenz, weil sie nichts erzählen will. Gleichzeitig lernen wir das junge Ärztepaar Kaj und Mimmi kennen, die ebenfalls in den Norden Schwedens ziehen. Kaj hat gerade seine Mutter verloren und fühlt sich an seinem neuen Wohnort von dem aufdringlichen Nachbarskind belästigt. Máriddja hat alle Hände voll zu tun, die Behörden von ihrem kleinen Haus fernzuhalten, denn tatsächlich ist es Biera, der an Demenz erkrankt ist und der immer mehr in der Vergangenheit lebt und um seine kleine Schwester und deren Sohn trauert.

Das hört sich alles nicht so spannend an und war zu Beginn auch etwas verwirrend. Bald rückt aber alles an seinen Platz und einiges wird schnell klar, anderes erst später. Das putzige Verhalten von Máriddja zum Beispiel erschließt sich erst später.

Der Roman besticht durch die Darstellung der Folgen der Zwangsumsiedlungen der Samen aus dem Norden in den Süden des Landes. Das hat sicherlich zum Erfolg des Buches in Schweden beigetragen. Der Text ist voll mit Begriffen, Traditionen und Mythen der Samen. Ein kleiner Anhang wäre da nicht schlecht gewesen, denn zu Beginn dachte ich bei einigen Wörtern, es wären Eigennamen, dabei waren es die Ausdrücke für Verwandtschaftsbeziehungen. Daneben hat der Text viele humorvolle Stellen, wobei es manchmal schon haarscharf an der Grenze zum Albernen war. So vertraut sich Máriddja recht bald der "Dame" von der Telefonvermittlung an und bespricht mit ihr alle Kümmernisse, ihr Name ist Siri und diese antwortet manchmal doch etwas "hölzern".

Insgesamt eine nette Geschichte, die durch den Bezug zum Schicksal der Samen, auch die Autorin ist übrigens eine Sami, interessant ist.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Altern in Schweden

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Das Cover ist toll. Es strahlt eine ruhige Stimmung aus, die man auch im Buch wiederfindet.
Der Schreibstil ist für mich nicht ganz einfach. In einen richtigen Lesefluss zu kommen, ist mir nicht ganz leicht ...

Das Cover ist toll. Es strahlt eine ruhige Stimmung aus, die man auch im Buch wiederfindet.
Der Schreibstil ist für mich nicht ganz einfach. In einen richtigen Lesefluss zu kommen, ist mir nicht ganz leicht gefallen.
Mariddja und Biera sind beide zwei herzensgute Menschen, die mich sehr berührt haben. Mit ihnen die Kultur der Samen etwas besser kennen zu lernen, fand ich sehr spannend. Den Witz, den Siri in das Ganze, recht trübe Geschehen einbringt, finde ich sehr gut gelungen. Da kommt man doch immer wieder mal zum Schmunzeln.
Kaj war für mich anfangs schwer zu greifen. Das hat sich allerdings im Laufe des Buches - wahrscheinlich auch mit Hilfe seiner Freundin Mimmi- gebessert. Ich mochte seine Charakterentwicklung und seinen Weg zu sich selbst sehr gerne.
Insgesamt mal etwas ganz anderes. Ich habe es gerne gelesen, hätte mir aber gewünscht, die Verbindung zu den Protagonisten noch etwas mehr spüren zu können.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Einsamkeit im Norden

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Biera und Mariddja leben allein in einer Hütte hoch oben im Norden Schwedens. Beide sind sie alt, und Mariddja hat gerade erst erfahren, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Vor Biera will sie das jedoch ...

Biera und Mariddja leben allein in einer Hütte hoch oben im Norden Schwedens. Beide sind sie alt, und Mariddja hat gerade erst erfahren, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Vor Biera will sie das jedoch geheimhalten, da er längst dement ist und sie ihm nicht auch noch ihre eigene Krankheit zumuten kann. Hilfe wollen die beiden auf keinen Fall - sie werden bleiben, wo sie immer waren. Und sie kommen ja auch gut zurecht, findet Mariddja. Trotzdem freut sie sich sehr, als sie eines Tages in der Telofonistin in Bieras Smartphone eine etwas freche, aber sehr nette Gesprächspartnerin entdeckt. Mariddja beginnt, fast täglich mit Siré (in der derdie Leserin unschwer "Siri" erkennen wird) zu telefonieren, und es kommt zu einigen sehr skurrilen Situationen. Für Mariddja wird Siré schnell zur Komplizin, denn bevor sie stirbt, hat Mariddja noch einen letzten, großen Wunsch: Sie will ihren Neffen wiederfinden, der als kleiner Junge lange bei ihr und Biera aufgewachsen ist und dann abrupt aus ihrem Leben verschwand. Parallel gibt es einen zweiten Erzählstrang, in dem ein junges Paar ins Dorf zieht, das fortan in der Gesundheitszentrale arbeiten wird, und das bald auch auf die schwierige Lage von Mariddja und Biera aufmerksam wird.

Die Lektüre lässt etwas zwiegespalten zurück. Mariddjas und Bieras Geschichte ist herzerwärmend erzählt und macht auf sehr feinfühlige Art und Weise aufmerksam auf die Situation vieler älterer Meschen, die zunehmend vereinsamen und sich weigern, Hilfe anzunehmen, weil sie "doch bis jetzt auch immer klargekommen" sind. Dabei ist die Grundstimmung zwar durchaus eine nachdenkliche und auch ein wenig traurig, immer wieder aber auch von humorvollen Szenen durchsetzt. Die Balance dazwischen gelingt dem Roman wunderbar.
Schade ist hingegen, dass die Verflechtung beider Handlungsstränge recht lang auf sich warten lässt, obwohl sie für halbwegs aufmerksame Leser*innen schnell zu erahnen ist. Zwar ist die erste Buchhälfte unterhaltsam zu lesen, tritt von der Handlung her jedoch eher auf der Stelle; ein wenig Durchhaltevermögen ist also schon gefragt.
Alles in allem mit ein paar Abzügen ein ganz schöner Roman.

Veröffentlicht am 24.11.2024

Eine Herausforderung

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Ich muss zugeben, dieses Buch hat mich herausgefordert. Erwartet hatte ich ein Buch, dass emotionale Tiefe hat und ans Herz geht. Das Potenzial dazu hat diese Geschichte ohne Frage, schließlich sind Verlust, ...

Ich muss zugeben, dieses Buch hat mich herausgefordert. Erwartet hatte ich ein Buch, dass emotionale Tiefe hat und ans Herz geht. Das Potenzial dazu hat diese Geschichte ohne Frage, schließlich sind Verlust, Tod und Identität die zentralen Themen. Allerdings gehen diese Themen zwischen dem oftmals verwirrenden Schreibstil und der etwas ziellos wirkenden Handlung meist unter. Die ersten ca. 300 Seiten (von 400) musste ich mich leider immer mal wieder fragen, was da in den Zeilen, die ich zuletzt gelesen hatte, eigentlich passiert ist und wie diese in die Gesamthandlung passen könnten. Und das war irgendwann frustrierend. Ich liebe eigentlich Bücher, in denen sich die Handlung nach und nach erschließt, aber in diesem Fall war es meist nur verwirrend. Dadurch hat man das Gefühl, dass 300 Seiten so gut wie nichts passiert, und man fragt sich die ganze Zeit, wann denn jetzt endlich mal die beiden parallellaufenden Erzählstränge zusammengeführt werden, damit etwas Fahrt in die Geschichte kommt. Erst gegen Ende des Buches, etwa 100 Seiten, hatte ich dann letztendlich doch noch Freude am Lesen. Aber bis dahin zu kommen und das Buch nicht abzubrechen, war eine Herausforderung. Dabei finde ich, wie schon gesagt, die Geschichte an sich sehr interessant und berührend. Ich könnte sie mir sogar sehr gut als Film vorstellen. Aber bitte anders inszeniert.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Verantwortung

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Nachdem Mariddja von ihrer unheilbaren Krankheit erfährt, lässt sie sich nicht unterkriegen, ihren dementen Ehemann weiterhin zu versorgen. In ärmlichen Verhältnissen leben die beiden in einem verfallenen ...

Nachdem Mariddja von ihrer unheilbaren Krankheit erfährt, lässt sie sich nicht unterkriegen, ihren dementen Ehemann weiterhin zu versorgen. In ärmlichen Verhältnissen leben die beiden in einem verfallenen Haus, das sie auf keinen Fall aufgeben wollen, denn schon einmal mussten sie die Heimat verlassen.

Beim Lesen spürt man die Einsamkeit sowie die Verantwortung Mariddjas. Zu gerne möchte sie noch einmal ihren Neffen sehen, den sie ein paar Jahre großgezogen haben.
Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig , beschreibt jedoch die Einfachheit der beiden Protagonisten. Hierdurch bekommt man auch einen Einblick in das Leben der Samen.
Die beiden Handlungsstränge wirken auf mich zunächst etwas verwirrend bis sie eine Einheit bilden.
Trotz des sehr verträumten und einladenden Covers hat mich diese Geschichte leider nicht so berührt wie erwartet

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