Cover-Bild Columbusstraße
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40,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 29.05.2024
  • ISBN: 9783551796639
Tobi Dahmen

Columbusstraße

Eine Familiengeschichte: 1935 – 1945

Eine Familiensaga in Zeiten des Zweiten Weltkrieges

Nach dem Tod seines Vaters entdeckt Tobi Dahmen eine Sammlung alter Familienbriefe. Ausgehend von den bewegenden Zeitzeugnissen rekonstruiert er eine Chronik der deutschen Kriegsjahre im Spiegel seiner eigenen Familiengeschichte.

Minutiös recherchiert und gefühlvoll erzählt

In seiner mitreißenden Graphic Novel erzählt Tobi Dahmen nicht nur die Geschichte seiner Familie, sondern reflektiert eindrücklich die deutsche Vergangenheit und die Fragen nach politischer und persönlicher Verantwortung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2024

Ein ergreifendes Jahreshighlight!

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In Form einer 530 Seiten starken Graphic Novel erzählt Tobi Dahmen die Geschichte seiner Eltern und deren Familien in den Jahren zwischen 1935 und 1945. Hierfür hat er auf dem Vor- und Nachsatzblatt die ...

In Form einer 530 Seiten starken Graphic Novel erzählt Tobi Dahmen die Geschichte seiner Eltern und deren Familien in den Jahren zwischen 1935 und 1945. Hierfür hat er auf dem Vor- und Nachsatzblatt die jeweiligen Stammbäume der Familien Dahmen und Funcke eingefügt, was mir persönlich sehr geholfen hat und wo ich auch häufig nachschlagen musste.
Die Rahmenhandlung bildet die Reise des Autors von Utrecht nach Düsseldorf zu seinem sterbenden Vater im April 2015. Die chronologische, episodenhafte Erzählform wird – bis auf zwei Einschübe (Zugfahrt nach Dresden, Januar 2005 und Utrecht, Mai 2013) – strikt eingehalten. Die Schauplätze wechseln allerdings stetig, je nach der aktuell fokussierten Person. Zur besseren Orientierung erfolgt bei jedem Ortswechsel oben links die Angabe von Ort und Zeit. Tobi Dahmen orientierte sich bei der Erstellung dieser Chronik an (Feld-)Briefen, Einberufungsbescheiden, Zeitungsartikeln, Fotos, Radiodurchsagen, Reden und vor allen Dingen an Erzählungen und Erinnerungen seiner Eltern und weist dabei einen hohen Grad an intensiver und umfangreicher Recherchetätigkeit auf. Die Authentizität dieses Werkes ist also gegeben und stellt somit ein mikrogeschichtlich relevantes Werk für die Nachwelt dar.
Nicht nur geschichtswissenschaftlich betrachtet handelt es sich hier um einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der Kriegsgeschichte, sondern auch künstlerisch ist „Columbusstraße“ ein Meisterwerk. Tobi Dahmen trifft mit seinem Zeichenstil genau meinen Geschmack: Passend zur düsteren Thematik sind die Illustrationen ausschließlich schwarz-weiß gehalten. Der Detailreichtum der Panels ist teilweise atemberaubend, die Darstellung von Mimik und Gestik ist sehr facettenreich und realistisch. Emotionen werden auf einfache Weise so plastisch dargestellt, dass es oft keiner Worte bedarf. Haltung, Gesten und Blicke sprechen für sich. Er ist dabei schonungslos, brutal und ungeschönt ehrlich, aber genau das macht es so nachvollziehbar, ergreifend und emotional. Denn eines waren die Jahre zwischen 1935 und 1945 nicht: schön und unbeschwert.
Ergänzt wird das Ganze durch einen umfangreichen Appendix: Das Glossar erklärt Wissenswertes zu einzelnen Seiten, Ereignissen, Personen, Begriffen und Regionen, das Bild- und Textquellenverzeichnis gibt die Herkunft der verarbeiteten Informationen an, und eine Quellen- und Literaturliste runden die Beweislage ab.
Eines steht fest: Diese Geschichte ist nichts für Zwischendurch und auch nichts für Zartbesaitete! Zum einen, weil man in Bezug auf die Personen und ihre jeweiligen Aufenthaltsorte am Ball bleiben muss, da ansonsten der rote Faden sehr schnell verloren geht, und zum anderen, weil es wirklich harte Kost ist, auf die man sich einlassen wollen muss und die – so zumindest bei mir – immer stark nachhallt, teilweise über Tage. Für mich hat Tobi Dahmen hier ein Jahreshighlight geschaffen, das mich unfassbar stark berührt hat. Ich war schockiert, zu Tränen gerührt, ich habe den Atmen angehalten, vor Ungerechtigkeit aufgeschrien und war jeder Person dankbar, die den Familien in diesen grauenhaften Zeiten einen Hoffnungsschimmer bescherte.
Dieses illustrierte Stück Erinnerungskultur werde ich weiterempfehlen und in meinem Bücherregal in Ehren halten! Ich bin so gespannt, wie es nach 1945 mit der Familie weiterging, besonders in Hinblick auf die Brüder Eberhard und Peter.
Danke, Herr Dahmen, dass Sie uns auf so wunderbare Weise Einblicke in Ihre ganz persönliche Familiengeschichte gewährt haben!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eindrucksvoll

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Columbusstraße, benannt nach der Straße, in der das Haus der Familie Dahmen gelegen war, erzählt die Geschichte der Familie Dahmen zur Zeit des Naziregimes.

Ausgehend von Karl Dahmen, Tobis Großvater ...

Columbusstraße, benannt nach der Straße, in der das Haus der Familie Dahmen gelegen war, erzählt die Geschichte der Familie Dahmen zur Zeit des Naziregimes.

Ausgehend von Karl Dahmen, Tobis Großvater lernen wir nach und nach alle weiteren Familienmitglieder kennen und verfolgen sie sodann während des Krieges, aber auch während der Jahre zuvor. So wird verständlich, warum sich z.B. Peter Dahmen freiwillig für den Krieg meldet, aber auch welchen Einschnitt die Einberufung in die Wehrmacht für Eberhard bedeutet. Dahmen nutzt die vielen von Peter und Eberhard geschriebenen Briefe, um das Kriegsgeschehen begreifbar zu machen und ergänzt es durch viele Anmerkungen im Glossar, die das Geschehen neutral einordnen. Mit seinen zahlreichen Illustrationen nimmt er uns detailliert mit an die Front und veranschaulicht das Leid während des Krieges. Daneben geht es aber auch um das Schicksal der Menschen, die in der Heimat geblieben sind und unter den Luftangriffen leiden. So gelingt es der Graphic Novel aus der Sicht der unterschiedlichsten Personen zu veranschaulichen, was der Krieg für den einzelnen bedeutet hat.

Dahmen greift zu Beginn der Graphic Novel auch auf, warum sich so viele vom Nationalsozialismus vereinnahmen lassen haben. Hierbei dürfte sein Großvater ein typisches Beispiel dafür sein, wie eine anfänglich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstehende Person, sich diesem z.B. aus beruflichem oder gesellschaftlichem Druck nach und nach zuwandte.

Tobi Dahmen hat sich viel Zeit genommen, um die Briefe seiner Familie auszuwerten und davon ausgehend das Geschehene nachzuerzählen. Dadurch ist diese Graphic Novel wirklich empfehlenswert. Für mich war sie nicht zuletzt sehr besonders, weil sie die Geschichte aus der Sicht von unterschiedlichen Personen durch eindrückliche Zeichnungen begreifbar macht.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Berührend und augenöffnend

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Tobi Dahmen hat hier eine absolut eindrucksvolle Erinnerung geschaffen. Die Leseprobe hat mir bereits neugierig gemacht und grafisch absolut überzeugt. Als das Buch bei mir ankam, war ich von der Größe ...

Tobi Dahmen hat hier eine absolut eindrucksvolle Erinnerung geschaffen. Die Leseprobe hat mir bereits neugierig gemacht und grafisch absolut überzeugt. Als das Buch bei mir ankam, war ich von der Größe und dem Gewicht erst einmal ordentlich überrascht. Die Gestaltung ist wirklich toll und das Buch wirkt sehr hochwertig. Als gelernte Grafikerin hat mich die grafische Seite wirklich sehr beeindruckt. Jedes einzelne Panel ist detailreich ausgearbeitet und die schiere Arbeitsleistung, über 500 Seiten mit dieser Liebe zum Detail zu füllen ist beeindruckend. Die Farbgebung unterstützt die Wirkung des Inhalts zusätzlich. Also auch erstmal völlig unabhängig von der inhaltlichen Seite ist die grafische Seite eine Meisterleistung und ich hoffe, bald auch noch die zweite (eigentlich erste) Graphic Novel „Fahrradmod“ in die Hände zu bekommen.
Zum Inhalt zu kommen ist hier wirklich der schwierigere Part. Die Vor- und auch die Kriegszeit unter der NS-Regierung darzustellen ist meines Erachtens nicht einfach. So viele sensible Themen, die nicht leicht anzugehen sind und die ganz schnell verharmlost wirken können, wenn man es falsch macht. Tobi Dahmen hat allerdings auch das mit Bravour gemeistert. Zusätzlich erschwert auch noch dadurch, dass es nicht einfach „irgendeine“ Geschichte ist, sondern die seiner eigenen Familie. Ich glaube, viele Autoren würden so etwas als ihr Lebenswerk bezeichnen und dass er das schon in so jungen Jahren bewerkstelligen konnte, hat meinen absoluten Respekt verdient. Das Buch war bedrückend. Man weiß natürlich bereits, dass es nicht gut ausgeht. Nicht gut ausgehen kann. Dazu muss ich wohl nicht vier erklären. Und trotzdem gibt es die Hoffnung darauf, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Ich glaube, gerade jetzt, nach den aktuellsten Wahlergebnissen, täte die Lektüre vielen Menschen gut, so dass die NS-Zeit, der Krieg und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht einfach nur eine Fußnote in einem Geschichtsbuch sind, sondern dank Tobi Dahmen auch Gesichter bekommen.
Ich werde das Buch bestimmt viele Male lesen. Und zu gegebener Zeit auch meine aktuell noch zu jungen Kinder lesen lassen.
Ich verbleibe mit gemischten Gefühlen. Ich habe häufig schlucken müssen. Und gleichzeitig habe ich die grafische Ausarbeitung bewundert. Ich vermag nicht mir vorzustellen, wie es Tobi Dahmen während der Entstehung des Buchs erging. Ich kann nur meinen umfangreichen Respekt erklären.
Vielen Dank für dieses besondere Buch!

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ein Graphic Novel über eine schlimme Zeit, 1935-1945

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Dies ist die Geschichte der Familie Dahmen in den Jahren 1935-1945. Es sind tiefe Einblicke, die uns gewährt werden, in die Zeit des Nationalsozialismus, in die Jahre des zweiten Weltkriegs, anhand einer ...

Dies ist die Geschichte der Familie Dahmen in den Jahren 1935-1945. Es sind tiefe Einblicke, die uns gewährt werden, in die Zeit des Nationalsozialismus, in die Jahre des zweiten Weltkriegs, anhand einer Familie, der Familie des Autors und Illustrators dieser Geschichte, Tobi Dahmen selbst. Er hat sich anhand von Briefen und Erinnerungsstücken und den Erzählungen seines Vaters, der 1932 geboren, diese Zeit als Kind erlebte, hineingegraben in das, was seine Familie, ausgehend von seinen Großeltern und deren engem und weiterem Umfeld, ihr Leben nennen musste. Schon 1935 begann es, dass die Dinge sich veränderten und als Pessimismus abgetane Befürchtungen sich nur wenige Jahre später in extrem gravierender Weise als Realität darstellten. Wir als Leser erleben diese Zeit, das Zusteuern auf den Krieg, das Kriegserleben selbst, sowohl an der Front wie im Zuhause der Familie in Düsseldorf, in ihrem zivilen Wirken, so nahe und intensiv, mit all der Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Geschehen und der von oben festgesetzten Propagandafassade, wie es bestellt ist um das Land. Und dazu kommen die Bilder, diese Schwarzweiß-Zeichnungen, die alles so gut einfangen, den Wandel, der sich in den Gesichtern der Menschen widerspiegelt, aus Ernst wird Erschütterung, Verzweiflung, Resignation. Und am Ende schauen sie uns vergrämt und abgemagert entgegen.
Mich hat dieses Buch, seine auf so besondere Weise erzählte Geschichte, absolut überzeugt. Das Persönliche macht es aus. Diese Nähe zu erfahren, zwingt uns geradezu hinein in diese Zeit und gibt uns erneut die Möglichkeit, die Reflexion des Geschehenen mitzunehmen für unser Hier und Jetzt.

Veröffentlicht am 11.06.2024

Niemals vergessen!

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In seinem Werk Columbusstraße berichtet der Autor und Illustrator Tobi Dahmen eindrucksvoll vom Schicksal seiner Eltern, Karl-Leo Dahmen und Andrea Funcke, und ihren Familien zwischen den Jahren 1935 bis ...

In seinem Werk Columbusstraße berichtet der Autor und Illustrator Tobi Dahmen eindrucksvoll vom Schicksal seiner Eltern, Karl-Leo Dahmen und Andrea Funcke, und ihren Familien zwischen den Jahren 1935 bis 1945.

Über die Geschichte seines Vaters lernen wir das Leben einer sechsköpfigen Familie aus Düsseldorf näher kennen. Karl-Leo „Kleo“ Dahmen der Jüngste, erlebt den Krieg aus verschiedenen Perspektiven: städtisch, auf dem Land und im Internat. Dadurch lernen wir nicht nur viele imposante Figuren kennen, wie etwa Kleos Nennonkel Ewald Huth, sondern ebenso den Unterschied in der Wahrnehmung des Kriegs zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.

Kleos ältere Brüder werden beide an die Front gerufen. Über handgeschriebene Briefe der Brüder, die wir wortgetreu überliefert bekommen, werden uns ihre Erlebnisse, Gefühle und Träume übermittelt.

Dahmens Mutter Andrea „Binka“ Funcke wächst in einer vierköpfigen Familie auf, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder und ihren Eltern, zieht sie häufig um, der Fokus liegt jedoch auf Breslau. Durch ihre Perspektive erfahren wir mehr über das Leben eines jungen Mädchens zu dieser Zeit.

Columbusstraße ist eine eindrucksvolle Graphic Novel über eine Zeit, die niemals vergessen werden darf! Dem Autor und Illustrator gelingt es eindrucksvoll die Sammlung alter Familienbriefe in eine stringente Reihenfolge zu bringen und die Gefühle seiner Vorfahren zu übermitteln. Die Zeichnungen sind durchweg schwarz-weiß gehalten, dennoch schafft Dahmen es, dass sie sowohl positiv als auch negative Gefühle transportieren.

Ein besonders wertvolles Werk, das ich mit Sicherheit auch in Zukunft noch häufig aus dem Regal holen werde, um darin zu lesen. Eine Familiengeschichte, wie keine andere und doch eine Geschichte, die den Nerv der Zeit trifft. Ich bin dankbar, dass Tobi Dahmen seine Familiengeschichte auf diese Weise offenlegt, damit die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.

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