Cover-Bild Der eiserne Herzog
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 28.10.2022
  • ISBN: 9783785728185
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Ulf Schiewe

Der eiserne Herzog

Historischer Roman

Die Krone Englands - und zwei Männer, die um sie kämpfen


Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...


England am Vorabend der berühmten Schlacht von Hastings - Ulf Schiewes neuer Roman macht Geschichte lebendig


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2022

Der Kampf um die Krone Englands

2

„Der eiserne Herzog“ ist ein historischer Roman aus der Feder von Ulf Schiewe.
Der Autor entführt seine Leser in das 11. Jahrhundert und zeigt den Weg von Wilhelm dem Eroberer bei seinem Kampf um die Krone ...

„Der eiserne Herzog“ ist ein historischer Roman aus der Feder von Ulf Schiewe.
Der Autor entführt seine Leser in das 11. Jahrhundert und zeigt den Weg von Wilhelm dem Eroberer bei seinem Kampf um die Krone Englands.

Guilhem, der Herzog der Normandie, musste sich als Kind bereits seinen Widersachern stellen und wuchs unter Verfolgung und ständigem Widerstand auf. Nur durch seinen eisernen Willen und starker Hand konnte er sich in Begleitung einiger weniger getreuer Gefährten durchsetzen.
Durch eine sehr kluge Heirat und die Befriedung der Normandie könnte er sich zufriedengeben, doch als sein Onkel König Eadweard von England ihn zum Nachfolger für den Thron von England ernennt, beginnt für Guilhem das Streben nach höheren Zielen. Doch auch im fernen England warten starke Widersacher auf ihn, allen voran Harold Godwinson – einer der mächtigsten Earls, der ebenfalls einen Anspruch auf den Thron geltend machen will. Ein Kampf um die Krone scheint unausweichlich.

Der Roman ist in seiner äußeren Aufmachung sehr gelungen. So wird man bereits durch das Cover in die Thematik eingeführt. Auch der Einband mit seiner Karte mit den wichtigsten Handlungsorten sowie das sehr ausführliche Personenverzeichnis hilft beim Verständnis des Gelesenen und ich habe nicht nur einmal zurückgeblättert, um mich zu orientieren. Es ist jedoch gerade beim Personenverzeichnis Vorsicht geboten – hier wird einiges zu den Persönlichkeiten verraten. Sollte man sich in der englischen Geschichte noch nicht so gut auskennen und sich vom Verlauf der Geschichte überraschen lassen wollen, würde ich empfehlen, dieses nicht so genau zu studieren.

Der Roman ist in 3 Bücher unterteilt.
Im 1. Buch lernt man vor allem den zukünftigen Herzog der Normandie – Guilhem – besser kennen. Man erfährt einiges über seinen Werdegang und kann somit auch sein Handeln gut nachempfinden. Buch 2 widmet sich dem Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten um die Krone.
Der Leser lernt die beiden Männer sehr intensiv kennen – nicht nur vom politischen Aspekt, sondern vor allem auch von ihrer menschlichen Seite. Beide sind dabei sehr authentisch beschrieben, sodass man für beide Sympathien entwickelt und die Beweggründe des Handelns auf beiden Seiten gut nachvollziehen kann.
Im Buch 3 spitzt sich die Lage unaufhaltsam zu. Der Spannungsbogen ist dabei sehr gelungen. Am Ende kann man den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl Kenner der englischen Geschichte den Ausgang vorhersehen, ist es sehr interessant, der Entwicklung zu folgen.

Für mich war auch die Sicht auf die Frauen sehr gelungen.
Matilda ist in meinen Augen eine der herausragendsten Persönlichkeiten in diesem Roman. Sie verkörpert eine sehr starke Frau mit klugen und weitsichtigen Ratschlägen. Aber auch generell die Rolle der Frau zur damaligen Zeit bleibt nicht außen vor und kommt immer wieder zum Tragen.

Der Schreibstil von Ulf Schiewe hat mich wie gewohnt von Anfang an in seinen Bann gezogen. Wie immer war ich zunächst irritiert von der gewählten Zeitform Präsens und auch die vielen verschiedenen Namen waren am Anfang etwas verworren. Jedoch löst sich das Ganze sehr schnell auf und man ist mittendrin.

Durch die bildhafte und sehr mitreißende Schreibweise ist es Ulf Schiewe gelungen, einen wichtigen Teil englischer Geschichte lebendig werden zu lassen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen sehr spannenden und gut recherchierten historischen Roman!

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Wie der normannische Herzog König von England wurde

2

Fast jeder kennt in groben Zügen die Geschichte von Wilhelm dem Eroberer, der 1066 in der Schlacht von Hastings den König von England, Harald Godwinson geschlagen hat. Doch die Hintergründe, warum ein ...

Fast jeder kennt in groben Zügen die Geschichte von Wilhelm dem Eroberer, der 1066 in der Schlacht von Hastings den König von England, Harald Godwinson geschlagen hat. Doch die Hintergründe, warum ein aus der Normandie stammender Herzog, die Insel angreifen soll, ist heute nicht mehr so geläufig. Ulf Schiewe erzählt in diesem, seinem neuen historischen Roman, wie es dazu kam.

Wir lesen ein Mittelalterepos, das an Dramatik kaum zu überbieten ist. Von Kindern, die als Geiseln an anderen Herrschaftshäusern gehalten werden, von gebrochenen Schwüren, einem Papst, der sich in das Leben der Menschen einmischt, von Herrschern und deren Gemahlinnen, mit wenigen Ausnahmen (hier Matilda und Ealdgyth) ausschließlich nach dynastischen Gesichtspunkten verheiratet werden, Frauen, die oft analytischer denken als ihre Männer, von Norwegern, Angelsachsen und Normannen, deren Anführer alle den Anspruch stellen, König von Engaland zu sein. Aber, es kann nur einen geben. Nachdem die Frage nicht beim Schach geklärt wird, klirren die Schwerter und die englische Erde wird mit dem Blut von tausenden Menschen und Pferden getränkt.

Wer nun glaubt, dass ganze Buch handelt ausschließlich von blutigen Gemetzeln, der liegt falsch. Die Schlacht bei Hastings ist die Entscheidung, das Ende des Streits um den englischen Königsthron. Zuvor lernen wir die Kontrahenten Guilhem und Harold kennen sowie ihre Herkunftsgeschichte kennen. Beide intelligent, charismatisch und geborene Anführer. Unter anderen Umständen hätten sie Verbündetet, ja vielleicht sogar Freunde sein können. Doch der Ehrgeiz der Familie Godwin führt die beiden als Gegner auf das Schlachtfeld.

Ulf Schiewe gelingt es wie keinem zweiten, diese Zeit auferstehen zu lassen. Sein bildhafter Schreibstil kann sich durchaus mit dem Wandteppich von Bayeux, der eine Grundlage dieses Romans bildet, vergleichen lassen. Geschickt verknüpft der Autor, wie wir es von ihm aus anderen historischen Romanen gewöhnt sind, historische Fakten und seine Interpretationen (also Fiktion). Weder William noch Harald sind als abgrundtief böse Menschen dargestellt. Ränkeschmied ist eher Haralds Vater Godwin, der seinen Hals nicht voll kriegen kann und vermutlich selbst König werden wollte. Und wenn nicht er, dann über den Umweg seiner Tochter Edith, die den aktuellen König Edward den Bekenner geheiratet hatte. Um die Krone in seiner Familie zu halten, ist ihm jedes Mittel recht.

Sehr gut gelungen ist die Darstellung der Lebensweise der Menschen im Hochmittelalter: zugige Burgen, vorerst aus Holz, teilweise auf römischen Kastellen errichtet sowie das ständige auf der Hut sein, vor expandierenden Nachbarn. Eine Herrschaft währt oft nicht lange. Kaum zeigt der Herrscher Schwäche, ist sein Land auch schon überrannt. Leidtragende wie immer die einfache Dorfbevölkerung, die die eigenen als auch fremden Truppen mit ihren Feldfrüchten und Tieren versorgen muss. Leidtragende auch wie immer Frauen und Kinder, die als Kriegsbeute betrachtet werden. Die Darstellung der Scharmützel beinhalten natürlich auch grausame Szenen. Doch werden sie nicht aus Sensationsgier, sondern zum Verständnis beschrieben. Es ist nur gut, dass keine Gerüche übertragen werden können.

Fazit:

Ein gelungene Darstellung der Geschichte rund um Guilhem (Wilhelm) und seiner Eroberung Englands. Gerne gebe ich diesem penibel recherchierten und opulent erzählten historischen Roman 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.10.2022

Fesselnder historischer Roman

2

„...Guilhem ist durch eine harte Schule gegangen. Er ist jung, nicht älter als dreiundzwanzig. Doch das Schicksal hat ihn seit der Kindheit gefordert, ihn gestählt und früh reifen lassen. Schon als Halbwüchsiger ...

„...Guilhem ist durch eine harte Schule gegangen. Er ist jung, nicht älter als dreiundzwanzig. Doch das Schicksal hat ihn seit der Kindheit gefordert, ihn gestählt und früh reifen lassen. Schon als Halbwüchsiger musste er seinen Mann stehen...“

So wird der Protagonist, der als Wilhelm, der Eroberer, in die Geschichte eingehen wird, auf den ersten Seiten des Buches charakterisiert. Momentan ist er unterwegs in Flandern. Er will Matilda von Flandern kennenlernen. Zwar hat der Papst eine Ehe ausgeschlossen, aber man weiß ja nie wie sich die Lage entwickelt.
Der Autor hat einen fesselnden und gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den Zeitverhältnissen an. Dazu gehört auch, dass die Namen der Personen und Orte aus der historischen Epoche stammen.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1049. Schon bei seinem Besuch in Flandern wird klar, dass der Normanne Guilhem auf Grund seiner Herkunft mit erheblichen Widerständen zu rechnen hat. Adela, Matildas Mutter, wird regelrecht ausfallend. Hier allerdings zeigt sich, dass Guilhem auch einstecken kann, wenn es ihm nützt. Im Krieg dagegen kann er unerbittlich, ja grausam sein, wenn er seine Ziele durchsetzen will.
Der Autor legt Wert darauf, die Gegebenheiten genau zu beschrieben. Das gilt für Land und Leute.

„...Wie auch in Rouen herrscht die Pfostenbauweise vor, mit lehmverputztem Flechtwerk in den Zwischenräumen. Nicht wenige Häuser sind zweistöckig...“

Nach der Befriedung der Normandie bricht Guilhem erneut nach Flandern auf. Ihr Bruder charakterisiert seine Schwester so:

„...Schon als Kind hatte sie ihren eigenen Kopf. Einmal hat sie mir fast das Nasenbein zertrümmert. Glaub ja nicht, dass sie ein sanftes Lamm ist...“

Mit Matilda bekommt Guilhem eine kluge Frau an seine Seite. Sie hat einen Blick für politische Zusammenhänge und Gefahren. Das sollte sich später häufig erweisen.
Währenddessen bahnt sich in England eine unerwartete Entwicklung an. König Eadweard hat keine Nachkommen. Seine Mutter Emma will, dass Guilhem der nächste König wird. Er ist mit ihr verwandt. So soll verhindert werden, dass ein Vertreter aus dem Geschlecht der Godwins auf den Thron kommt.
Der Autor arbeitet die historischen Ereignisse auf, sei es den Schiffbruch von Harold, das Treffen von Guilhem und Harold, aber auch die kriegerischen Auseinandersetzungen in England unter König Eadweard.
Schon früh lässt mich Guilhem an seinen taktischen und strategischen Überlegungen teilnehmen.

„...Offene Feldschlachten sind eine unsichere Angelegenheit, wie ihr wisst. Eine Fehleinschätzung, und man verliert womöglich alles. Also haben wir die beiden Heere erst einmal kommen und tief ins Herz der Normandie vordringen lassen...“

Harold unterliegt der Versuchung und lässt sich nach dem Tode des Königs in England im Schnellverfahren zum König krönen. Das ruft Guilhem auf den Plan Höhepunkt und Schlusspunkt der Geschichte ist demzufolge das Gemetzel in der Schlacht von Hasting. Damit beginnt Guilhems Aufstieg zum englischen König.
Es gibt viele interessante Gespräche, die das Geschehen beleuchten Eines davon ist das zwischen Königin Edythe und Harold. Sie wird deutlich:

„...Die Arme ist genauso ein Opfer eurer verdammten Politik wie Ealdgyth oder ich. Wir Frauen sind doch nur Figuren auf eurem Schachbrett. Ihr schiebt uns hin und her, wie es euch gefällt...“

In beiden Umschlagseiten befindet sich eine historische Karte mit den Handlungsorten. Orts- und Personenregister ergänzen das Buch. Im Nachwort trennt der Autor Historie und Fiktion und gibt ergänzende Informationen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Der Eroberer

2

Guilhem Herzog der Normandie oder in der heutigen Zeit besser bekannt als Wilhelm der Eroberer. Der Normanne der die Sachsen unter Harold Godwinson besiegte und Englands König wurde. Wer waren die beiden ...

Guilhem Herzog der Normandie oder in der heutigen Zeit besser bekannt als Wilhelm der Eroberer. Der Normanne der die Sachsen unter Harold Godwinson besiegte und Englands König wurde. Wer waren die beiden Männer, wer ihre Frauen, wer ihre wichtigsten Gefährten und Gegenspieler?
Es ist ein historischer Roman der sehr dicht an den geschichtlichen Tatsachen geschrieben ist. Vor der eigentlichen Geschichte gibt es ein ausführliches Ortsregister mit den alten Namen und die dazu gehörige heutige Bezeichnung. Dazu gibt es auch ein Namensverzeichnis mit den historischen Persönlichkeiten und den paar fiktiven Personen.
Der Ausgang der Schlacht von Hastings ist bekannt, aber wie kam es dazu, wie kommt der Herzog eines kleinen Landes dazu ein ein viel größeres, England anzugreifen und zu siegen.
Ulf Schiewe erzählt sehr spannend anhand der bekannten geschichtlichen Überlieferungen als ob er dabei gewesen ist. Wir Leser erleben in der Gegenwart, wie ein junger Mann ehrgeizig, charismatisch und mit vielen Feinden ( viel Feind viel Ehr ) erfolgreich um eine junge Frau wirbt, die ihm ebenbürtig ist. Wir sind hautnah dabei, wie er sein Land befriedet und erfahren genau wie er, wie es im fernen England aussieht.
Sein zukünftiger Feind Harold Godwinson hätte unter anderen Vorzeichen sein Freund sein können.
Der Autor beschreibt die Menschen und ihre Zeit so wie es gewesen ist, er wertet nicht, übertreibt nicht, schont uns Leser aber, in dem er die Beschreibung der Grausamkeiten auf ein Minimum beschränkt. Die Machtansprüche der Männer, die Vernunft der Frauen, die Folgen für die einfache Bevölkerung, die Einsprüche von Papst und Königen alles wird erwähnt und im Kontext zu den folgenden Ereignissen gesetzt. Obwohl von Anfang an das Ende des Buchs bekannt ist, war es vom ersten bis zum letzten Satz sehr spannend. Beim Lesen entstand bei mir der Eindruck das es nur ein kleines bisschen Vernunft, also auf die Frauen hören, gereicht hätte und es wäre alles anders gekommen. Viele Menschen wären irgendwann eines natürlichen Todes gestorben und der Lauf der Geschichte wäre bis heute ein anderer.
Ein Buch das solche Spekulationen bei mir hervor ruft, ist großartig. Eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.01.2023

Die Schlacht

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Schon in jungen Jahren hat Guilhem, der Normanne, einiges erlebt. Nicht immer war sein Leben glücklich, doch einmal hat er wirklich Glück gehabt. Als er Matilda, seine Frau, kennenlernt, geht in seinem ...

Schon in jungen Jahren hat Guilhem, der Normanne, einiges erlebt. Nicht immer war sein Leben glücklich, doch einmal hat er wirklich Glück gehabt. Als er Matilda, seine Frau, kennenlernt, geht in seinem Leben sie Sonne auf. Gegen den Widerstand von Matildas Mutter heiraten sie und bekommen bald ihr erstes Kind. Überrascht ist Guilhem als der König von England, der keine Nachfolger hat, ihn zum Thronfolger erklärt. Etliche Jahre später neigt sich König Eadweards Leben dem Ende zu und Guilhem sieht sich am Ziel, doch Harold Godwin wird zum König ausgerufen, obwohl er Guilhem einen Treueeid geschworen hatte.

Guilhem, Herzog der Normandie, auch bekannt als Wilhelm, der Eroberer, wird hier in seinen jüngeren Jahren geschildert. Bis zur Schlacht von Hastings und damit der Eroberung der Krone und damit Englands entfaltet sich die Handlung. Guilhem handelt dabei insbesondere Matilda gegenüber freundlich und liebevoll und er baut auf ihr Urteil. Selbst mit Harold pflegt er bei dessen Besuch in der Normandie einen freundlichen Umgang. Doch wenn es um seine Position geht und darum, dass er als durchsetzungsfähiger Herrscher gilt, kann er mit einiger Härte auftreten und er erweist sich als fintenreicher Kämpfer, der es versteht sich durch ungewöhnliche Ansätze auch aus schwierigen Situationen zu befreien.

Geschichte erlebbar gemacht, so könnte man diesen Roman in Kürze beschreiben. Eigentlich ist die Vergangenheit so fern, doch mit authentischen Schilderungen und realistischen Zeichnungen der handelnden Personen, wird sie einem beim Lesen nahegebracht. Guilhem und Harold erscheinen grundsätzlich sympathisch. Man meint, sie hätten Freunde sein können. Und entwickelt sich eine unerbittliche Feindschaft, die sie letztlich aufs Schlachtfeld führt. Leider gab es keine friedliche Lösung. Und mit den Beschreibungen der Schlachten und der Art der Kriegsführung wird sehr deutlich vor Augen geführt, dass Krieg immer grausam ist und dass viele Menschen auf brutale Art zu Tode kommen. Und doch bleibt der Name Wilhelm, der Eroberer, ein Begriff, auch wenn die Herrschaft der Normannen in England nicht so lange währte. Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, der die Vergangenheit lebendig werden lässt.