Laaanger Einstieg, tolles World-Building, sympathische und sehr einnehmende Charaktere und großartige Unterhaltung :)
Es ist nun vier Monate her. Der schwarze Stein ist mit Holland im schwarzen London verschwunden und Lilas und Kells Wege haben sich getrennt. Rhys und Kells Leben sind unumkehrbar miteinander verknüpft, ...
Es ist nun vier Monate her. Der schwarze Stein ist mit Holland im schwarzen London verschwunden und Lilas und Kells Wege haben sich getrennt. Rhys und Kells Leben sind unumkehrbar miteinander verknüpft, aber Rhy ist am Leben – das ist das Wichtigste. Lila hat sich der Mannschaft des Captains Alucard angeschlossen und segelt mit ihnen über die Meere, während im roten London die Vorbereitungen für das magische Turnier in vollem Gange ist. Die Menschen strömen aus allen Ländern zu dem großen Event und auch Alucard ist mit Lila und seiner Crew auf dem Weg dorthin. Und während sich im roten London alles auf die Spiele konzentriert, kommt wieder etwas Leben ins weiße London. Der neue König ist dabei, seinen Thron zu besteigen und er hat Pläne, seine Welt wieder zu neuer Macht zu verhelfen – zu Ungunsten der anderen London…
Der Einstieg in das Buch habe ich wie auch schon im ersten Teil als sehr lang empfunden. Die neuen Gegebenheiten und Figuren werden vorgestellt, die Geschichte kommt nur langsam ins Rollen. Lila lernt mehr und mehr ihre Fähigkeiten kennen und versucht sie zu beherrschen. Als sie von dem magischen Turnier hört, kann sie natürlich nicht anders, als zu versuchen, ihre neu entdeckten magischen Kräfte dort auszutesten. Auf Lila und ihr Talent, sich in Gefahren zu stürzen ist einfach Verlass.
Rhy und Kell haben mit dem Umstand zu kämpfen, dass sie a) beinah den Weltuntergang hervorgerufen hätten und sie b) nun auf eine Weise miteinander verbunden sind, wie es nur schwer zu ertragen ist. Ihre Beziehung wird einer harten Probe unterzogen.
Ich habe die Lila und Kell als Team vermisst. Dass sich ihre Wege getrennt haben, fand ich echt fies. Die Dynamik zwischen den beiden ist einfach ganz besonders. Ich habe ihrem erneuten Treffen in diesem Buch entgegengefiebert und das hat meine Geduld echt überstrapaziert :D
Die zweite Hälfte des Buches war dann viel interessanter. Es brauchte wieder ein bisschen, bis das Buch an Fahrt aufnahm, aber insgesamt mochte ich das Tempo der Geschichte ganz gerne. Die Autorin nimmt sich Zeit für das World-Building und gibt ihren Figuren viel Tiefe. Ich hatte das Gefühl, die Charaktere in all ihren Facetten zu kennen und konnte ihre Handlungen und Entscheidungen gut nachvollziehen. Sie sind in ihrer Art einfach authentisch und sympathisch. Neben der fantastischen Idee der Story sind die Figuren die große Stärke dieser Reihe und einer der größten Faktoren (zusätzlich zum schlimmen Cliffhanger), warum ich die Geschichte unbedingt weiterlesen möchte!
Es gibt auch einige Nebenschauplätze, die in kleineren Kapiteln so nebenherlaufen, die allerdings für die Handlung nicht zu unterschätzen sind. Sie sind es, die den Nervenkitzel und das pure Chaos am Ende des Buches zu verantworten haben. Sie bauen sich im Hintergrund still und heimlich auf, nur um zum Ende hin in einem lauten Knall zu explodieren.
Der erste Teil der Reihe hat mich mehr begeistern können als dieser zweite. Der Einstieg zog sich sehr lange hin und auch der Aufhänger des Buches – die magischen Spiele – fand ich nicht so spannend, wie die Idee des ersten Teils. Trotzdem hat mich auch dieses Buch wieder sehr gut unterhalten und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit den vier London weitergeht.