Klufti goes „Cold-Case“ – für alle Fans ein absolutes “must read”!
“Wieder verlangte jemand ein Versprechen von ihm, in diesem komplizierten Fall. Er hatte es bereits dem sterbenden Harald Mendler gegeben – nun gab er es ihrer Mutter.”
Meine Meinung:
Der mittlerweile ...
“Wieder verlangte jemand ein Versprechen von ihm, in diesem komplizierten Fall. Er hatte es bereits dem sterbenden Harald Mendler gegeben – nun gab er es ihrer Mutter.”
Meine Meinung:
Der mittlerweile 11. Fall für Adalbert Ignatius Kluftinger knüpft unmittelbar an die Vorkommnisse des Vorgängerbandes („Kluftinger“ / 2018) an, den man m.E. zuvor gelesen haben sollte. Nach den dramatischen Ereignissen ist Klufti der festen Überzeugung, am Beginn seiner Karriere im Fall Karin Kruse 1985 einen fatalen Fehler begangen und mit Harald Mendler den falschen Täter hinter Gitter gebracht zu haben. Obwohl ihn sowohl seine Kollegen als auch die eigene Familie für etwas „deppert“ erklären, rollt Klufti diesen Cold Case vollkommen neu auf und entdeckt dabei erstaunliche Hinweise…
Wie gewohnt lebt auch dieses Buch wieder von seinem schrulligen Kult-Kommissar und den schrägen Charakteren, die ihn umgeben. Nachdem der Tod von Eugen Strobel im Vorgängerband ein großes Loch hinterlassen hat, spendieren die Autoren dem Klufti-Team gleich einen Neuzugang, die quirlige und pfiffige Luzia „Lucy” Beer, die die etwas angestaubte „Altherrentruppe“ ordentlich aufmischt und frischen Schwund in alte Ermittlungen bringt. Eine absolute Bereicherung, die Klüpfel / Kobr wunderbar gelungen ist!
Der eigentliche Fall plätschert über die ersten beiden Drittel eher so vor sich hin und bildet die Rahmenhandlung für allerlei Alltagskomik. So sucht Klufti z.B. für Dr. Langhammer einen neuen Hund im Tierheim aus (die grottenhässliche, auf einem Auge erblindete Promenadenmischung „Mao“ alias „Hindemith“), erlebt ein wahres Waschmaschinen-Desaster (und findet so übergangsweise zu einem ganz neuen Klamottenstil), wird auf dem Verkaufs-Abend zum Thermomixen bekehrt (natürlich mit bösem Erwachen am Ende) oder begibt sich in die Fänge der Deutschen Bahn und taucht gar ins heutige Schuluniversum ein („Mei, besser, sich mit der Polizei unterhalten als in der 7b Mathe unterrichten“). Das alles ist mal wieder Situationskomik vom Feinsten und Klufti ist dabei einfach immer wieder so herrlich weltfremd („„Der Typ sieht ein bisschen aus wie Hagrid, oder?“, flüsterte Maier Kluftinger zu, der keine Ahnung hatte, was er damit meinte.“). Besonders gut gefallen hat mir dabei Kluftis WhatsApp-Debut als „Analog Native“ und das „Kässpatzen-Triple“, das ihn in echte Nöte bringt.
Im letzten Drittel wird der „Cold Case“ dann tatsächlich noch zum „Warm Case“ - und dass auch noch mit einer Faustdicken Überraschung für Klufti! So ergibt sich doch noch ein echter Krimi, der uns Leser*innen ein wahrlich tragisches Finale beschert.
Ich habe mit diesem Buch mal wieder extrem viel Spaß und sehr unterhaltsame Lesestunden gehabt Vielen Dank, Volker Klüpfel und Michael Kobr!
FAZIT:
Erneut ein extrem humorvoller Fall für Adalbert Ignatius Kluftinger, der mich bestens unterhalten hat!