Auf in die schottischen Highlands
Für Maya läuft es gerade nicht besonders toll. Sie hat ihren Job verloren und muss nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund wieder bei ihren Eltern einziehen, die ihr deutlich zu verstehen geben, ...
Für Maya läuft es gerade nicht besonders toll. Sie hat ihren Job verloren und muss nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund wieder bei ihren Eltern einziehen, die ihr deutlich zu verstehen geben, dass sie darüber nicht glücklich sind. Zurück in Glenavie trifft sie nicht nur endlich ihre beste Freundin wieder, sondern auch deren Zwillingsbruder Sam, mit dem Maya eine gemeinsame Vergangenheit hat, die nicht gut ausging. Nun müssen beide wieder an der Ski-Schule zusammen arbeiten und kommen sich so unweigerlich wieder näher.
Vorwort:
Vielen Dank an Fischer Taschenbuch und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung.
Meine Meinung:
Ich hatte mal wieder richtig Lust auf einen winterlichen Roman mit etwas weihnachtlicher Stimmung und da machte mich "Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel" von Zoe Allison sehr neugierig. Alleine schon das Cover bringt Lust auf die Geschichte und gefällt mir sehr gut. All die kleinen Zeichnungen und die beiden Figuren harmonieren so schön mit dem weißen Hintergrund und der Titel und der Autorenname stehen gut getrennt von einander in der Mitte. Für mich ist es definitiv ein absoluter Hingucker.
Und auch die Geschichte konnte mich begeistern. Vor allem der Beginn trieb mir doch einige Lachtränen in die Augen, weil die erste Begegnung von Maya und Sam nach zehn Jahren nicht herrlicher hätte werden können. Die Szene auf der Party war schon ein kleines Highlight und machte mich neugierig auf den weiteren Verlauf des Geschehens. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein und hatte sie innerhalb kürzester Zeit durch, weil sie sehr spannend und emotional geschrieben wurde, auch wenn für mich etwas das Thema Weihnachten zu kurz kam.
Es war spannend und interessant, Maya auf ihrem Weg zu begleiten, der nicht einfach für sie war. Seien es die Erwartungen ihres Vaters, die gegen ihren eigenen Wünschen standen, die Entfremdung mit ihrer Schwester Hana oder ihre Gefühle für Sam, der leider vergeben war. All das bot immer wieder Potenzial und ließ die Geschichte nicht langweilig werden. Es war klasse, dass Mayas Leben im Mittelpunkt stand und die Autorin sich auch hauptsächlich auf die Konflikte mit ihrem Vater und ihrer Schwester konzentrierte, da es für mich auch mehr Tiefgang bot. Zudem harmonierte es super mit den anderen Handlungssträngen und auch, wenn es ein paar Längen gab, wollte ich immer wissen, wie es weiterging. Das obligatorische Happy End passte daher mehr als super und hinterließ in mir ein gutes Gefühl, da es auch authentisch und emotional wirkte.
Die Liebesgeschichte von Maya und Sam war spannend bis zum Schluss und ich fieberte die ganze Zeit mit ihnen mit, da es doch mehr als ein Hindernis zu überwinden galt, vor allem für Sam, der sich aus einer toxischen Beziehung befreien musste. Ich fand ihn und Maya als Paar sehr schön und die Chemie zwischen ihnen stimmte absolut. Die langsame Annäherung zwischen ihnen zerrte manchmal etwas an den Nerven und ich wünschte ihnen so sehr ein Happy End, aber mir gefiel es, dass sich die Autorin da etwas Zeit und ihren Figuren etwas Raum zum Atmen ließ. Die erotischen Szenen wurden sinnlich beschrieben, aber nicht zu ausführlich, was gut reinpasste.
Die Charaktere gefielen mir sehr gut, auch wenn mich vor allem Cat und auch Mayas Familie mitunter sehr wütend machten, aber sie wirkten alle authentisch und nicht übezeichnet. Mir gefielen vor allem Arran, Nico und Liv sehr gerne, die ich schnell in mein Herz schloss.
Maya hatte es mit ihrer Familie echt nicht leicht und ich bewunderte sie dafür, wie sie immer mehr und mehr für sich einstand und versuchte, mit ihnen zu kommunizieren. Sie hatte ein Händchen für Kinder und wenn sie über ihre Begeisterung für Ski sprach, bekam ich glatt selber Lust dazu, obwohl ich so tollpatschig bin. Sie war mir sehr sympathisch und ich mochte ihre lockere und herzliche Art sehr.
Sam war auch ganz toll und ich litt mit ihm mit. Auf der einen Seite konnte ich seine Ängste sehr gut verstehen, auf der anderen Seite wünschte ich mir, dass er schon früher all das erkann hätte. Aber ich verstand ihn auch irgendwie. Er war einerseits ein sehr ruhiger Mensch, konnte aber auch verspielt und frech werden, was ich echt süß fand. Seine Liebe zu seiner Mutter und seiner Schwester war sehr schön und ich fand es toll, wie sehr sich für sie und seine Freunde einsetzte.
Der Schreibstil war so klasse. Ich kam wirklich sehr schnell in die Geschichte rein und bis auf ein paar Längen las er sich sehr flüssig und hatte einen tollen Charme. Besonders die gute Balance zwischen ernsten Themen und Humor gefiel mir sehr, auch wenn die Gefühle und die Chemie nicht zu kurz kamen. Nur zum Ende hin war dann doch etwas die Luft raus. Und ehrlich gesagt fehlte mir etwas die weihnachtliche Stimmung, auch wenn diese durchaus vorhanden war, aber es hätte gerne etwas mehr sein können.
Fazit:
Ein toller Liebesroman, der gerade in der jetzigen Jahreszeit zu ein paar gemütlichen Lesestunden auf dem Lieblingsleseplatz einlädt. Es hatte ein paar Längen und zum Ende hin war etwas die Luft raus, aber mir hat die Geschichte sehr viel Freude gemacht, was auch an den tollen Charakteren und der schönen Chemie zwischen dem Paar lag. Mir gefiel die winterliche Stimmung sehr und ich konnte mir ein tolles Bild vom vorweihnactlichen Schottland machen. Von der Autorim möchte ich definitiv mehr lesen.