Schnell-Leserunde zu "Wildes Paradies" von Claudia Praxmayer

Kein dröges Gartenbuch - wann wird wie was ausgesäät etc - ein wunderschönes Lesebuch mit faszinierenden Bildern, das die Lust am Gärtnern weckt.

Das Cover ist wirklich schön- bunt, wild und blühend. Es verspricht viel Natur und Inspiration und genau das kann man in den ersten Seiten erkennen. Viel Herzblut, das in ein großartiges und umfangreiches Projekt fließt. Ein Traum vom naturnahen Garten und von eigener Wildnis, der Stück für Stück verwirklicht wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm- man hat fast das Gefühl an den Lippen der Autorin zu hängen. Man sieht ihre Idylle vor dem inneren Auge ganz deutlich vor sich und wünscht sich selbst auf der Wiese zu sitzen. Die eindrucksvollen Bilder runden das Buch sehr schön ab und führen den Leser in das wilde Paradies ein.

Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der jeder nur noch an sich und seine eigenen Vorteile denkt. Die Auswirkungen unseres Handels sind vielen schlichtweg egal. Es ist Zeit etwas zu ändern und sei es nur im eigenen Garten. Jeder kann gegen das Artensterben etwas tun und es ist schön zu sehen, dass sich auch etwas tut. Wir haben einen Garten, der zwar nicht so groß ist, dafür aber sehr artenreich. Später werde ich ein riesiges Grundstück erben, das ich gerne bewirtschaften möchte. Das Buch wäre eine schöne Inspiration, um auch "richtig" an die Sache ranzugehen. Es gibt viele Ansätze, wie man naturnah wirtschaftet, aber oft geht es dennoch um den Ertrag. Es ist schön, dass hier einfach ein Lebensraum im Vordergrund steht. Ein schöner Einstieg, der vielversprechend ist.

Zuerst habe ich ein Ableitungsbuch im Sinne eines Garten- und Pflanzbuches erwartet, aber es scheint viel mehr als das.
Mit Liebe und Herz für ihr kleines Paradies beschreibt die Autorin wie sie zu ihrem Hof kamen und was sie daraus gemacht haben. Garniert ist das Ganze mit bunten und Großformatigen Bildern.
Das es mein größter Traum ist einmal auch einen alten Hof zu kaufen und ihn in mein eigenes wildes Paradies zu verwandeln erwRte ich mir von dem Buch tatsächlich viele Tipps und Tricks, oder auch einfach mir Herangehensweisen und Anstöße, wie man ein solches Projekt angehen und umsetzen kann. Ich würde mich über noch mehr Bilder, gerade aus den Anfangsphasen freuen und erwarte einiges über die Natur und das Naturnahe Gärtner zu erfahren. Und das eingepackt mir Stolz, Wärme und viel Liebe zum eigenen Projekt.

Das Cover selbst finde ich sehr toll, denn es zeigt eindrucksvoll, dass die Natur den größten Raum einnimmt, und die Autorin - auch wenn ihr Anteil sicher nicht klein ist - nur eine kleinere Rolle beim Wachsen und Gedeihen spielt.
Der Schreibstil selbst ist total eingängig, man hat sofort die Bilder vor den Augen. Die Ergänzung mit den Fotos inspiriert und beeindruckt darüberhinaus massiv.

Insofern erwarte ich einen Einblick darüber, wie sich der Hof und die Umgebung im Laufe der Zeit gewandelt haben. Dass die Autorin auch vom Wissen und der Erfahrungen der Nachbarn profitiert hat, weckt die Hoffnung, dass der Leser von diesen Erfahrungen auch profitieren kann.

Gerade in der heutigen Zeit und mit der Problematik des Artensterbens und der mit dem Klimawandel einhergehenden Probleme ist es unabdingbar, dass wir MIT der Natur anstatt GEGEN sie arbeiten. Insofern wäre es toll, wenn ich bei dieser Leserunde teilnehmen dürfte.

Da es sich um eine Schnell-Leserunde handelt, und dementsprechend keine Unterteilungen in Leseabschnitte gibt, lässt sich das Buch darüberhinaus auch "in einem Rutsch" durchlesen, was ich absolut toll finde, da man dann das "Gelernte" auch möglichst zügig umsetzen kann. Und da das Buch darüberhinaus auch zum Frühjahrs - Zeitpunkt erscheint ist es um so toller, weil man dann direkt agieren kann :-) ;-)

Die Leseprobe lässt sich gut lesen. Die Entdeckung des Hofes und die ersten Schritte zum natürlichen Garten werden gut beschrieben. Nicht zu träumerisch und verklärt, sondern ganz alltagsnah und praktisch.
Am liebsten würde ich dort mal hinfahren und mir direkt anschauen.
Ich erhoffe mir von dem Buch weitere alltagsnahe Tipps, wie der Garten für alle zweckdienlich sein kann. Ohne Pestizide, ohne tote Steinbeete, sondern mit blühenden Pflanzen, die Lebensraum für alle spenden. Kleine Wasserstellen und Futterstellen für alle Tiere, die wir ja brauchen.