Was bewirken die Briefe wirklich?
Zwar habe ich "P.S. Ich liebe dich" nicht gelesen, aber die Geschichte ist mir nicht fremd und ich fand die Idee mit den Briefen nach dem Tod fand ich sehr süß.
Postscript zeigt nun in aller Ausführlichkeit ...
Zwar habe ich "P.S. Ich liebe dich" nicht gelesen, aber die Geschichte ist mir nicht fremd und ich fand die Idee mit den Briefen nach dem Tod fand ich sehr süß.
Postscript zeigt nun in aller Ausführlichkeit die Fehler hinter dieser Idee. Die Kranken, denen Holly hilft, haben ihre Briefe und Abschiedsgeschenke nicht richtig durchdacht und Holly bemerkt nach und nach die Fehler in ihren Plänen: Sie würden meistens nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Und was für eine Reaktion ist hier eigentlich gewünscht? Den Hinterbliebenen eine Freude machen? Ihnen helfen, ohne sie zurechtzukommen? Nicht vergessen werden? Diese Menschen wissen gar nicht wirklich, was sie da eigentlich tun, aber ihnen bleibt nicht viel Zeit, daher müssen sie sich beeilen und überdenken nicht alles.
Das Thema fand ich eigentlich gut und durch das ernste Thema und mit dem Tod, der hinter jeder Ecke (oder Seite) lauert, war das Buch oft auch sehr bewegend. Wenn man sich so intensiv damit beschäftigt, wie sich Verlust oder der anstehende Tod anfühlt, dann wird das Buch eigentlich fast automatisch tiefsinnig.
Aber der Rest war es, der mich nicht überzeugen konnte. Erstmal ist es einfach traurig, wie hier durch das viele Analysieren der Zauber der Briefe schnell verfliegt und auch der Vorgänger dabei ein bisschen durch den Schmutz gezogen wird. Holly macht sich unendlich viele Gedanken über Gerry und die Briefe und kommt trotzdem nur quälend langsam zu einem Ergebnis, wenn überhaupt. Letztendlich macht sie sich nur selbst damit traurig, denn sie wird niemals herausfinden, was Gerry wirklich gedacht hat.
In dem Buch war dann auch viel los, was für eine vielseitige Kulisse sorgt - nur etwas zu viel davon. So viele Personen und ihre Geschichten, die eigentlich nur das Buch in die Länge ziehen und auch oft übertrieben oder einfach zu kitschig wirken.
Zuletzt noch die Liebesgeschichte - in den sieben Jahren ist Holly nicht immer Single geblieben und hat nun eine feste Beziehung, die ich ihr gar nicht abgekauft habe. Für ihren Freund Gabriel habe ich keine Gefühle ihrerseits spüren können, Gerry war auch immer viel präsenter und schien auch weiterhin den größten Platz in ihrem Herzen einzunehmen. Gabriel gehört auch fest zu Hollys charakterlicher und emotionaler Entwicklung, aber ihre Liebe hat mich nicht überzeugen können.
Fazit
"Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" hätte mir gut gefallen können, da es tiefsinnig ist und mir auch der Kerngedanke gefällt, aber die Umsetzung konnte mich nicht so überzeugen. Hollys endlose Gedanken und fragwürdigen Entscheidungen waren mir einfach zu viel.