Konnte mich nicht überzeugen
Sandover Prep ist eine Trilogie, bei der in jedem Buch ein anderes Paar im Fokus steht. Was dieser Reihe eine eigene Dynamik verleiht, da die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.
Dieses ...
Sandover Prep ist eine Trilogie, bei der in jedem Buch ein anderes Paar im Fokus steht. Was dieser Reihe eine eigene Dynamik verleiht, da die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.
Dieses Mal geht es um Sloane und RJ, zwei völlig unterschiedliche Protagonisten.
Ich glaube, meine Erwartungshaltung war eine andere, daher bin ich schlussendlich mit dem Ergebnis auch nicht ganz so glücklich. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich nicht mehr in die Altersempfehlung passe und oftmals anders gehandelt hätte.
Dennoch gibt es auch positive Aspekte.
Das Buch birgt eine Vielzahl von Charakteren, die alle eine gewisse Tiefe und Komplexität aufweisen. Kennedy gelingt es, ihre Protagonisten lebendig und greifbar zu machen, was das Lesen zu einem angenehmen Erlebnis macht.
Ich mochte Sloane, weil sie ihr Herz am rechten Fleck hat. Sie hat ein klares Ziel vor Augen und will dieses auch akribisch verfolgen. Vor allem mochte ich ihre Einstellung, wie sie sich um ihre Schwester nach dem Unfall gekümmert hat. Familie steht bei ihr an oberster Stelle.
RJ hingegen kommt nur aufgrund einer Heirat auf die elitäre Sandover Prep und fühlt sich ziemlich fehl am Platz. Bis ich mit ihm warm geworden bin, hat es leider etwas gedauert. Er hat sich öfters in Schwierigkeiten gebracht, was zusätzlich dafür gesorgt hat, ihn schwer zu greifen, weil er nicht unbedingt ein Sympathieträger ist.
Der Schreibstil ist flüssig und überzeugend, was die Geschichte gut lesbar macht und es leicht macht, in die Handlung einzutauchen. Er ist simpel, gradlinig und verzichtet komplett auf verschachtelte Sätze.
Das Worldbuilding ist recht klassisch und könnte in jeder erdenklichen Stadt spielen. Was das Ganze sehr realistisch macht. Man kann sich daher im Setting richtig gut zurechtfinden.
Die Handlung selbst ist solide konstruiert, allerdings nicht ganz ohne leichte Schwächen. Einige Elemente der Geschichte sind leider vorhersehbar, was dem Spannungsgefühl etwas entgegenwirkt. Dennoch bietet das Buch eine angenehme Lektüre für entspannte Stunden, ideal für eine Auszeit vom Alltag.
Ein Bereich, in dem das Buch jedoch etwas mehr Tiefe hätte bieten können, sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Diese wirken zuweilen oberflächlich und könnten mehr Nuancen vertragen, um die Leser noch stärker in die emotionalen Aspekte der Geschichte einzubinden. Denn gerade die Story mit dem Unfall von Sloanes Schwester bietet viel Potenzial, hier hätte ich mir einfach mehr gewünscht. In meinen Augen verschenkt man hier großartiges Potenzial.
Meine Bewertung: 3 Sterne
Insgesamt ist das Buch gut und hat viele positive Aspekte. Trotz meiner Kritik ist es ein Buch, welches ich bedenkenlos weiterempfehlen kann, da es viele Punkte erfüllt, die es braucht, um ein Buch zu einem guten buch zu machen. Meine Kritik ist vielleicht nicht für jeden relevant, dennoch hätte ich mir einfach mehr Tiefe bei den Zwischenmenschlichen Beziehungen gewünscht. Wen dies nicht stört, wird hier ein Buch bekommen was ihn zufrieden stellt und großartige Lesestunden beschert.