Sattelt die Pferde
Ok, hab ich mir gesagt. Du probierst es mal mit diesem Buch, dass eigentlich gar nicht deinem regulären Buchbeuteschema entspricht. Und ich muss sagen, dass ich wirklich positiv von diesem Reihenauftakt ...
Ok, hab ich mir gesagt. Du probierst es mal mit diesem Buch, dass eigentlich gar nicht deinem regulären Buchbeuteschema entspricht. Und ich muss sagen, dass ich wirklich positiv von diesem Reihenauftakt überrascht wurde. Flawless ist mal eine etwas andere Sports-Romance. Das Cover des Buches lässt nicht unbedingt auf den Inhalt schließen, ich zumindest hätte jetzt hinter einem pastellfarbenen Cover mit Blumenbouquet nicht direkt Cowboys und Bullriding vermutet.
Hinter besagtem Cover finden wir dann aber genau das: Eine Geschichte über einen attraktiven, Frauenmagneten in Form eines Bullriding-Superstars namens Rhett, dem aufgrund seines ausschweifenden und teils skandalösen Lebensstiles Summer, die Tochter seines Managers, als juristische Babysitterin beiseite gestellt wird. Sunshine Summer zieht kurzer Hand auf der Familienranch ein und hat nun die undankbare Aufgabe grumpy boy Rhett von jeglichen Skandalen und negativer Publicity fernzuhalten.
Die Thematik des Bullenreitens und dem Für und Wider dieser Sportart möchte ich in dieser Rezension tatsächlich auslassen, da sie insgesamt nichts zum Inhalt des Buches beiträgt. Das Setting an sich ist aber sehr schön gewählt. Der Schreibstil der Autorin hat es mir hier sehr leicht gemacht, mich in das Leben auf einer Ranch in den USA zu träumen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies hier tatsächlich im englischen Original noch mehr der Fall gewesen wäre und ich permanent den markanten Südstaaten-Akzent im Ohr gehabt hätte.
Ich habe mich direkt in den ersten paar Seiten in Summer und Rhett verliebt. Die Tension zwischen beiden war bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen spürbar und genau so hat es sich auch fortgesetzt. Ich bin sehr froh, dass es Elsie Silver so gut gelungen ist, den Balanceakt zwischen Anziehung, gutem Spice, witzigen Dialogen und tiefgründigen Charakteren zu meistern. Das ist meiner Ansicht nach immer die Kunst bei einem Roman um 400 Seiten. Ich fand es sehr authentisch, wie die harte Schale von Rhett, die er sich über die Jahre als jüngster Sohn angelegt hatte, dargestellt wurde und wie Summer es nach und nach immer weiter geschafft hat, diese zu knacken. Gleichzeitig fand ich es ebenso bewundernswert, wie auch Summers Persönlichkeit immer mehr Formen annimmt und sie sich, ihr Leben und ihre Arbeit immer mehr hinterfragt.
Auch wenn der Plot jetzt nicht weltbewegend und die paar Spannungsbögen doch relativ vorhersehbar waren, mochte ich das Buch als "summerread" für Zwischendurch tatsächlich sehr gern. Ich bin sehr gespannt wie die anderen Bände sein werden.