Cover-Bild Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 21.03.2018
  • ISBN: 9783551583833
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Erin Beaty

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)

Liebesroman und Teil 1 der mitreißenden Serie »Kampf um Demora«
Birgit Schmitz (Übersetzer)

Sie wollte nie heiraten, aber stolpert geradewegs auf die große Liebe zu.
Im Reich Demora ist es Brauch, dass junge Frauen einen völlig fremden Mann heiraten. Für Sage ist das der absolute Albtraum und unvorstellbar. Ihr einziger Ausweg ist eine Lehre – ausgerechnet bei einer Kupplerin.
Bald bekommt Sage einen ganz speziellen Auftrag zugeteilt. Sie soll zehn junge Damen aus adeligen Familien zum großen Verkupplungsball begleiten. Doch das ist nicht alles, denn eigentlich soll sie bespitzeln. Nicht nur die Bräute, sondern auch die Soldaten, die auf der Reise für ihre Sicherheit sorgen. Denn im Reich braut sich ein Krieg zusammen. 
Und Sage gerät zwischen die Fronten. Zwischen Frieden und Krieg. Zwischen ihre Pflicht als Bürgerin von Demora und der wahren Liebe. Wem kann sie trauen?

**Berührt das Herz, fasst sich schön an: spannender Liebesroman im edlen Hardcover, mit Hochprägung und glänzendem UV-Lack. Für viele zauberhafte Lesestunden.**

Dies ist der erste Band der Fantasy-Serie »Kampf um Demora«.

Alle Bände der Buchserie mit Suchtgefahr:

Vertrauen und Verrat (Band 1)
Liebe und Lügen (Band 2)
Gefühl und Gefahr (Band 3)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2018

Tolles Buch

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Die Handlung beginnt sehr gut. In den ersten Kapiteln erfahren wir das Wichtigste über Demora, die Armee, Sage und Bedeutung der Kuppelei. Letzteres ist nichts, was ich für mich wünschen würde, und Sage ...

Die Handlung beginnt sehr gut. In den ersten Kapiteln erfahren wir das Wichtigste über Demora, die Armee, Sage und Bedeutung der Kuppelei. Letzteres ist nichts, was ich für mich wünschen würde, und Sage sieht das genauso. Zwangsheiraten könnte man dazu sagen, auch wenn die Damen offiziell ein Mitspracherecht haben. Aber den Kupplerinnen wird vertraut und das, was ich darüber gelesen habe, zeigte mir, dass die Kupplerinnen wirklich versuchen, den Richtigen für ihre Schützlinge zu finden. Deswegen konnte ich auch verstehen, warum Sage sich nicht sträubt, Lehrling bei einer dieser Kupplerinnen zu werden. Aber wer jetzt denkt, dass in diesem Buch die Damen und Zickenkrieg im Vordergrund stehen, täuscht sich. Davor hatte ich ja ein bisschen Angst. Aber zum Glück ging es komplett in die andere Richtung. Sage soll spionieren, um mehr über die Mädchen und potenzielle Ehemänner herauszufinden, dann jedoch wird ihr Talent vom Hauptmann der Armee entdeckt. Und dieser fragt sich, ob Sage nicht vielleicht als Spionin für den Feind arbeitet. Es kommt zu vielen Irrungen und Wirrungen und Missverständnissen, was sehr lustig war. Besonders da einmal aus der Sicht von Sage erzählt wird, und mal aus der Sicht von Hauptmann Quinn und seinem Feldwebel Ash. Als Leser weiß man also viel mehr und ich fand es köstlich dabei zu sein, wenn die sich gegenseitig abtasten und versuchen herauszufinden, was der jeweils andere zu verbergen hat.

Aber es wird nicht nur spioniert, sondern Sage muss auch feststellen, dass ihr Herz sich für einen jungen Mann öffnen kann. Dabei wollte sie sich doch nie binden, sondern als Lehrerin ein freies Leben führen. Und dann ist da noch die Frage, ob sie dem jungen Mann überhaupt vertrauen kann. Ich fand, dass ihre Gefühle wunderbar dargestellt wurden und, dass die Liebesgeschichte schön glaubhaft formuliert wurde.

Sage selbst ist eine tolle Protagonistin. Sie weiß, was sie will und was sie nicht will. Ihr ist es völlig egal, dass sie bei Leuten, die nicht zu ihrer Familie oder Freunden gehört, aneckt. Sie verbiegt sich nicht und zeigt, dass es selbst in einer Welt wie Demora, in der noch die typischen Geschlechterrollen in der Gesellschaft verankert sind, die eigene Verwirklichung wichtig ist.
Aber auch der Mann, der sich in ihr Herz schleichen wird, ist ein toller Charakter. Er muss sie ständig anlügen und man merkt richtig, dass ihm das wehtut. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber Sage, den ich allerdings bezogen auf den kleinen Charlie vermisst habe. Für neunjährige Jungs in der Armee gibt es keine Kindheit und Charlie scheint auch auf seine Arbeit als Page stolz zu sein. Aber ich war echt wütend auf besagten Mann, dass er Charlie in so viele gefährliche Situationen bringt.

Der Weltenaufbau war schön, allerdings gibt es nicht so sonderlich viele Informationen zu den Ländern. Besonders hat mich das Feindesland interessiert, weil angedeutet wird, dass die Bevölkerung dort Hungersnot leidet und ich gerne gewusst hätte, wieso und was damals den Krieg ausgelöst hat und ob es nach dem Krieg zu diplomatischen Gesprächen gekommen war. Aber über all das haben Sage und die Soldaten gar nicht nachgedacht, weil sie ganz andere Probleme haben. Vielleicht ja im nächsten Band. Die Intrigen hier waren jedenfalls auch sehr spannend und auch wenn ich ab und an Einblicke in D´Amirans finstere Pläne erhalte, hat es der Spannung nicht geschadet, sondern sie stattdessen angehoben, weil ich gehofft hatte, dass Sage und Hauptmann Quinn jetzt bloß nicht das Falsche machen. Einige Sachen waren allerdings auch für mich vorhersehbar und kamen nicht überraschend.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ich kann allen Vertrauen und Verrat empfehlen die über eine starke und intelligente junge Frau lesen wollen

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Meinung

Vertrauen und Verrat ist wohl eins der Bücher auf das ich dieses Jahr am meisten hin gefiebert habe. Es klang einfach so unglaublich interessant und ich musste erfahren was die Story zu bieten ...

Meinung

Vertrauen und Verrat ist wohl eins der Bücher auf das ich dieses Jahr am meisten hin gefiebert habe. Es klang einfach so unglaublich interessant und ich musste erfahren was die Story zu bieten hat.


Sage, eine junge Frau die bei ihrem Onkel lebt nachdem ihr Vater verstorben ist, war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist anders als viele der Frauen in ihrem alter, sie liebt es zu lesen und zu unterrichten. Außerdem will sie nicht von einer Kupplerin verkuppelt werden, sonder die wahre Liebe finden wie ihre Eltern es taten. Jedoch gibt sie dem Drängen ihres Onkels nach und lässt sich auf ein Treffen mit der Kupplerin ein. Das verläuft aber ganz anders und auf einmal ist sie keine Kandidatin die verkuppelt werden soll, sonder die Gehilfin der Kupplerin. Sie soll ihr dabei behilflich sein zehn junge Frauen beim Concorium an Adelige Männer zu verkuppeln. (Das klingt vielleicht auf dem ersten Blick sehr sexistisch, jedoch achten die Kupplerinnen sehr streng darauf die Bedürfnisse der jungen Frauen zu wahren und verkuppeln sie nie gegen ihren willen.) Sie lernt also nun auf Kleinigkeiten zu achten und beginnt Steckbriefe über die Kandidaten anzufertigen. Sages Beobachtungsgabe wird ihr im späteren Verlauf sehr nützlich sein.


Parallel zu Sage Handlungsstrang erfahren wie über politische Unruhen und lernen dabei ein paar Soldaten kennen. Ich fand, zu meiner eigenen Überraschung, diesen Wechsel total spannend. Ich bin eigentlich militärischen Büchern gegenüber nicht sehr zugeneigt, aber die Autorin hat es geschafft das ich mich nicht gelangweilt habe.


Die beiden Stränge kreuzen sich, wenn die Soldaten die Frauen zum Concorium begleiten. Ab da fängt sie Story so richtig an und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es hatte einen unglaublichen Unterhaltungsfaktor.

Aber ein weitere Positiver Punkt über den ich sehr verzückt war, war die Tatsache, dass die Story nicht annähernd Kitschig wurde. Vielmehr bahnt es sich zu einem Buch voller Politischer Intrigen an. Sage wurde zu einer Schlüsselfigur für die Soldaten und half ihnen. Zwischen den ganzen Intrigen und politischen Machtkämpfen hat sich eine kleine Liebesgeschichte entwickelt, von der Sage überrollt wurde. Sie wollte sich nicht auf jemanden einlassen, vor allem nicht auf jemanden den sie nicht wirklich zu kennen scheint.

Das Setting des Buches ist sehr mittelalterlich angehaucht und spielt in der fiktiven Welt Demora. Ich weiß noch nicht genau ob in den Folgebänden Fantasyelemente in die Story mit einfließen werden, aber in diesem Buch sind keine vorhanden, was mich nicht weiter gestört hat. Ich fand es zur Abwechslung gar nicht mal so schlecht, dass es kein Fantasybuch im klassischen Sinne war.

Ich freue mich jetzt schon den nächsten Band zu lesen und zu erfahren wie es mit Sage weitergeht. Sie hat sicher die ein oder andere Überraschung für uns auf Lager.


Cover

Das Cover passt wirklich sehr gut zum Buch, wenn man es genau betrachtet spiegelt es die Mischung aus Romantik und politischen Intrigen der Handlung sehr gut wieder. Die Karte im Buch ist auch wunderschön gestaltet und nimmt die rote Farbe des Titels auf, was zusammen gut harmoniert.


Fazit

Ich kann allen Vertrauen und Verrat empfehlen die über eine starke und intelligente junge Frau lesen wollen, die versucht sich aus den Fesseln des gesellschaftlichen Denkens zu befreien und dabei aber lernt das die Liebe einen unerwartet treffen kann. Es ist eine Mischung aus Jane Austens Emma und der Kuss der Lüge von Mary E. Pearson.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Ein guter Auftakt, der trotz kleiner Schwächen überzeugt !

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Vertrauen & Verrat ist eine Geschichte, der ich von Anfang an total skeptisch gegenüber stand, denn schon der erste Satz des Klappentextes war so ein Hinweis in welche Richtung das Ganze gehen könnte und ...

Vertrauen & Verrat ist eine Geschichte, der ich von Anfang an total skeptisch gegenüber stand, denn schon der erste Satz des Klappentextes war so ein Hinweis in welche Richtung das Ganze gehen könnte und ich wusste, das mir dies nicht gefällt. Ich habe einfach generell ein Problem damit, das man, egal ob realistische Literatur oder Fantasy, Frauen immer verheiraten muss, besonders junge Frauen. Wir leben im 21. Jahrhundert, reden immer über Selbstbestimmung, Frauenquote und Gleichberechtigung. Gleichzeitig werden dann aber Bücher an junge Frauen und Mädchen verkauft, in denen Mädchen verkuppelt werden und zwar mit Männern die sie überhaupt nicht kennen.

Mein persönlicher Dorn im Auge. Nichtsdestotrotz wollte ich dann doch wissen, ob es nicht vielleicht sogar in die andere Richtung gehen und die Protagonistin eine Rebellion anzetteln könnte, die sich gegen ein perfides System stellt. Ich hab es mir also trotz Bedenken notiert und da es mir dann noch von Seiten verschiedener Blogger und Verlagsmitarbeitern, auf deren Meinung ich immer große Stücke halte, schmackhaft gemacht wurde, war ich also neugierig und habe es schließlich gelesen.

Und dabei musste ich recht schnell feststellen, das es sich glücklicherweise in eine komplett andere Richtung entwickelt, als ich im Vorfeld befürchtet habe.

Tatsächlich gestaltet es sich nämlich so, das "die Kupplerin" einen hervorragenden Job macht, meistens jedenfalls. Sie bringt Paare zusammen, natürlich achtet sie dabei auch immer ein bisschen auf gesellschaftliche Rangordnung und Reichtum, doch sie macht ihren Job keineswegs halbherzig. Als man Sage zu ihr schickt, die auf keinen Fall verheiratet werden will, da erkennt sie in der jungen Frau recht schnell ein unglaubliches Potenzial und beschließt ihr eine Stelle als Lehrling anzubieten. Sage nimmt an. Und dann spielt diese Kuppelei plötzlich nur noch eine Nebenrolle, zumindest habe ich es so empfunden.

Sage, die einen wirklich feinen Spürsinn hat und eine unglaublich gute Beobachterin ist, soll gemeinsam mit der Kupplerin die Bräute nach Demoria bringen, wo ein großer Ball stattfinden soll. Dabei werden sie von einem Ableger der Armee eskortiert, denn das Land ist alles andere als sicher. Es braut sich ein Krieg zusammen. Und ehe sichs Sage versieht, ist sie mittendrin, denn auch der Hauptmann der begleitenden Truppe erkennt ungeahntes Potenzial in ihr.

Das sich zwischen den Fronten, zwischen denen sie fortan steht, auch noch ihre eigene Liebesgeschichte zusammenbraut, das ahnt sie zunächst nicht.

Nachdem ich das Buch nun beendet habe, kann ich aus vollster Überzeugung sagen: Es ist genial ! Ein moderner Spionage-Liebes-Fantasyroman der seinesgleichen sucht, der ziemlich gewieft ist und der immer wieder mit überraschenden Wendungen und einer wirklich spannenden Idee aufwartet, die man so nicht allzu oft erlebt.

Ein Kritikpunkt für mich war allerdings, das ich knapp 300 Seiten gebraucht habe, bis ich wirklich hin und weg war. Die Geschichte ist zwar flüssig geschrieben, doch gerade zu Beginn fand ich die Sichtwechsel etwas störend und sie haben auch immer ein wenig Tempo aus der Geschichte genommen. Immer wenn ich dachte: Jetzt wirds so gut, das ich nicht mehr aufhören mag, hat die Autorin zu einem anderen Charakter gewechselt und so fand ich es manchmal ziemlich mühsam meine Muse bei Laune zu halten.
Irgendwann kommt allerdings der Punkt, an dem der Knoten platzt und obwohl ich eine Ahnung hatte, auf was es am Ende hinauslaufen könnte, war ich super überrascht, als sich meine Vermutung bestätigte. Im Nachhinein macht auch der etwas langatmige Start durchaus einen Sinn und ich kann ihn der Autorin voll und ganz verzeihen, weil das Buch am Ende eben einfach für alles entschädigt !!!

Über die Thematik mit der Kupplerei kann ich am Ende ebenfalls hinwegsehen, weil sie im Verlauf eben immer mehr in den Hintergrund rückt und mir als Leserin auch suggeriert wird, das es in Demoria zur Tradition gehört, junge Frauen zu verkuppeln und dies mit deren Einverständnis passiert. Blöd finde ich die generelle Idee allerdings immer noch.

Was hat mir noch gefallen ?
Die Figuren sind großartig ausgearbeitet, nicht nur Sage, die wirklich eine taffe junge Frau ist, die ziemlich genau weiß was sie will, die intelligent ist und ziemlich neugierig, sondern auch Ash, ein Soldat an den sie ihr Herz verliert. Ich persönlich fand ja den Hauptmann Casseck sehr charmant. Aber das nur so am Rande.

Das Ende kam ohne Cliffhanger aus, lässt mich aber dennoch neugierig zurück, weil ich unbedingt wissen will, wie sich die Geschichte weiterhin entwickelt, denn es gibt auf jeden Fall noch jede Menge unbeantwortete Fragen. Bleibt also zu hoffen, das uns der Verlag nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten lässt und das diese mich dann genau so überzeugen kann.

Für den Auftaktband gibt es von mir 4 von 5 Cupcakes

Veröffentlicht am 12.04.2018

Kriegerische Verschwörungen statt Verkupplungsball

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Worum geht's?

Seit dem Tod ihres Vaters ist Sage das Mündel eines Lords, der ganz andere Pläne für ihr Leben hat als sie selbst. Als ihr Darnessa, die Kupplerin, die ihr in seinem Auftrag einen reichen ...

Worum geht's?

Seit dem Tod ihres Vaters ist Sage das Mündel eines Lords, der ganz andere Pläne für ihr Leben hat als sie selbst. Als ihr Darnessa, die Kupplerin, die ihr in seinem Auftrag einen reichen Mann beschaffen soll, einen Ausweg bietet, ergreift Sage die Chance.
Schon bald findet sie sich auf einer abenteuerlichen Reise durch das Königreich wieder, während der sie die zukünftigen Bräute auf dem Weg zum Concordium, einer großen Verkupplungsveranstaltung, im Auge behalten soll. Doch die Aufgabe erweist sich als gar nicht so einfach - ganz besonders wegen der Soldaten, die die Gruppe begleiten und durch die Sage mehr und mehr in die Wirren einer großen Verschwörung hineingerät. Unter ihnen ist einer, der Sages Herz schneller schlagen lässt - doch kann sie ihm trauen?

Was mich neugierig gemacht hat:

Kupplerinnen, die die Söhne und Töchter des Königreiches zueinanderbringen, ein atemberaubend pompöser Ball, viele Konflikte und eine großzügige Prise Romantik - das habe ich mir von „Vertrauen und Verrat" versprochen, als ich zum ersten Mal auf das Buch aufmerksam geworden bin. Es passte hundertprozentig in mein Beuteschema und stand ganz oben auf meiner Wunschliste.

Wie es mir gefallen hat:

Dieses Buch war absolut anders als erwartet. Das beginnt schon bei den wechselnden Perspektiven in der dritten Person, wobei das Hauptaugenmerk auf Sage und Hauptmann Quinn liegt.
Im Prinzip mag ich verschiedene Blickwinkel immer sehr; hier hatte ich aber dadurch gerade am Anfang Schwierigkeiten, Sage richtig kennenzulernen, da ihre Kapitel immer wieder von Vorgängen in der Armee unterbrochen werden. Als Protagonistin bleibt Sage ohnehin insgesamt ein wenig eindimensional: ein toughes Anti-Mädchen, dem irgendwie alles leicht von der Hand geht und die sich rettungslos verliebt.
Ein weiterer großer Nachteil an der Wahl der Perspektiven ist, dass sie sich gegenseitig die Spannung ausbremsen. Kaum taucht ein Cliffhanger oder eine offene Frage auf, wird sie durch die Augen des Feindes oder einens anderen Charakters schon wieder aufgelöst, sodass die Neugier sehr schnell wieder verpufft. Vom Aufbau her hätte hier ein wenig geschickter geplottet werden können.

Was ich sehr schade finde, ist, dass die ganze Verkupplungsthematik mit dem Potenzial für viel Tratsch, Neid und Liebeskummer sowie das Concordium selbst, auf dem die Hochzeiten in die Wege geleitet werden sollen, wenn überhaupt nur sehr am Rande behandelt wird.
Von den Bräuten, die Sage begleitet, erfährt man nicht einmal die Namen. Sie werden auf eine typische Zicke (Jaqueline) und eine Verbündete für Sage (Clare) reduziert; der Rest bleibt leider gesichtslos. Darüber bin ich insgesamt doch sehr enttäuscht.
Die Handlung, die stattdessen geboten wird, hat dennoch durchaus ihren Reiz. Die Autorin hat alle Stränge gut verwoben und führt sie zu einem zufriedenstellenden Ende. Es geht um die stetig wachsende Bedrohung für die reisende Gruppe und das gesamte Königreich und um die Pläne, die Sage und die Soldaten entwickeln, um ihren Gegnern die Stirn bieten zu können.
Die Entwicklungen um Ash, mit dem Sage immer mehr Zeit verbringt, sind sehr gut gestrickt, aber auch ein bisschen verwirrend.

Trotz Verlusten entsteht bei manchen Dingen der Eindruck, dass die Autorin es ihren Figuren zu leicht macht. Abgesehen von Sage, der immer alles gelingt, verlaufen auch im Allgemeinen viele Vorhaben etwas zu reibungslos, um glaubwürdig zu sein.
Das Ende kommt dann schnell und mit Zuckerguss, dreht sich aber etwas zu sehr um die Aussichten in Sages Liebesleben und vernachlässigt dabei die anderen Charaktere. Ein Ausblick auf die folgenden Bände der Reihe fehlt gänzlich - genauso gut könnte die Geschichte bereits auserzählt sein.

Auch wenn also einige Schwächen zu verzeichnen sind, ist das Buch sehr gut und unterhaltsam geschrieben. Man fliegt nur so durch die kurzen Kapitel. In einigen Punkten hätte noch deutlich mehr herausgeholt werden können, aber trotzdem habe ich diesen Auftakt gern gelesen.

(Für wen) Lohnt es sich?

Man sollte hier weder eine detailliert ausgearbeitete Welt noch Romantasy im Stil von „Selection" oder ähnlichen Reihen erwarten. Es ist eine kurzweilige Geschichte mit Fokus auf die sich anbahnenden kriegerischen Verwicklungen, in der die Lovestory zunehmend Raum einnimmt.
Für LeserInnen ab 14, denen diese Richtung gefällt, ist es auf jeden Fall zu empfehlen.

In einem Satz:

„Vertrauen und Verrat" vermittelt einen etwas täuschenden ersten Eindruck: Statt Verkupplungen, Konflikten zwischen den Bräuten und einem rauschenden Ball werden kriegerische Strategien, Spionage und Verschwörungen in den Vordergrund gerückt, garniert von einer Liebesgeschichte - ein unterhaltsamer Auftakt mit etwas Luft nach oben.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Ein wunderbarer Auftakt!

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Um einer Heirat zu entgehen, geht Sage bei der Kupplerin in die Lehre und begleitet somit 10 adeligen Frauen zum Verkupplungsball. Ihre Aufgabe ist es die Ladys, welche von Soldaten begleitet werden, zu ...

Um einer Heirat zu entgehen, geht Sage bei der Kupplerin in die Lehre und begleitet somit 10 adeligen Frauen zum Verkupplungsball. Ihre Aufgabe ist es die Ladys, welche von Soldaten begleitet werden, zu bespitzeln. Denn ein Krieg steht vor der Tür und ausgerechnet sie stolpert auf die Liebe zu...

Das Cover hat mich leider gar nicht angesprochen. Insgesamt finde ich es schon sehr schön, aber leider hat es mich stark an einen historischen Roman erinnert. Somit hat es schon an ein Wunder gegrenzt, dass ich den Klappentext durchgelesen habe. Die Geschichte wird als eine Fantasygeschichte geworben, aber auch das kann ich nicht unterstützen, denn außer der Welt gibt es kein einziges magisches Element. Vom Setting her erinnert es schon sehr an das Mittelalter.

Die Geschichte beginnt mit Sage, welche angewiesen wird sich bei der Kupplerin vorzustellen, um möglicherweise verkuppelt zu werden. Sie wird abgewiesen und bald schon beginnt sie eine Lehre bei der Kupplerin. So hat sie ein gutes Gespür für die Persönlichkeit und man merkt bereits am Anfang, dass Sage eine gute Spionin abgeben würde. In diese mittelalterliche Welt scheint sie nicht ganz reinzupassen, denn sie verhält sich oft nicht sonderlich ladylike. Genau das Mutige mag ich aber sehr an ihr. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter und obwohl sie oft impulsiv handelt ist sie sehr schlau, was sie oft genug beweist. Sage war mir bereits auf den ersten Seiten sympathisch.

Auch lernt man viele unterschiedliche Charaktere kennen, wobei ich mir des Öfteren gewünscht hätte, dass man beispielsweise die Frauen besser verstehen lernt. Denn die Geschichte fokussiert sich sehr auf die Liebesgeschichte. Daher kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn manch einem das Buch nicht gefällt, da sie sich etwas anders erwartet haben. Auch ich habe gedacht, dass der Fokus mehr auf der Spionage liegt, aber letztlich hat mir auch die Liebesgeschichte gefallen.

Die Geschichte besteht aus verschiedenen Sichtweisen. Sage, der Hauptmann Alexander Quinn und der Herzog D'Amiran sind wichtige Personen in diesem Buch und so erfährt man das ein oder andere, was der Leser sonst nicht mitbekommen hätte. Außerdem sorgen sie für Spannung. Auch eine Karte wurde auf der ersten Seite des Buches gestaltet. Diese ist sehr schön aufgebaut und da sie auf den ersten beiden Dritteln des Buches durch die Gegend streifen, weiß man so, wo sie sich genau befinden.

Auch die Kupplerin habe ich ins Herz geschlossen, Zwar bekommt man besonders am Anfang mehr von ihr mit, aber ich mag ihr Art schon gerne, Sie ist wie eine strenge Großmutter, aber auch so was wie eine allwissende Erzählerin.

Die Spannung war nicht immer vorhanden, erst im letzten Drittel beginnt die Action. Diese ist auch eher kurzweilig und man hätte es schon etwas mehr strecken können. Dafür gab es viele Wendungen und Emotionen waren vorhanden. Dennoch hätte man noch mehr Drama in diese Geschichte einbringen können.
Durch den Herzog D'Amiran viele Machenschaften aufgedeckt und der Krieg wurde so erst richtig realisiert. Es gab viele Intrigen, die Spannung erzeugt haben und oftmals war ich sehr überrascht. Die Autorin hat dieses Buch sehr gut geplant, an manchen Stellen hätte sie aber vielleicht noch mehr von dem Thema Spionage einbringen können. Dennoch stimmte die Chemie zwischen den Charakteren und die Autorin hat mich damit sehr überzeugt.

Fazit: Es ist eine schöne Geschichte, von der manch einer vielleicht das Falsche erwartet. Mich hat es nicht enttäuscht und ich mochte diese Welt mit den Charakteren sehr gerne. Ich bin gespannt, ob mich die rechtlichen Teile dieser Trilogie auch so fesseln können!