Fesselnder Psychothriller
Don't judge a book by its cover! Rein optisch finde ich das Buch mit dem giftgrünen Farbschnitt nämlich grauenhaft. Ich sag' nur: Augenkrebs-Gefahr! Etwas weniger grell hätte es auch getan. Zum Glück überzeugt ...
Don't judge a book by its cover! Rein optisch finde ich das Buch mit dem giftgrünen Farbschnitt nämlich grauenhaft. Ich sag' nur: Augenkrebs-Gefahr! Etwas weniger grell hätte es auch getan. Zum Glück überzeugt das Buch aber durch innere Werte. "Wenn Sie wüsste" ist nämlich ein richtig starker Thriller mit einer packenden Story und einem guten Schreibstil, der sich quasi von selbst in Nullkommanix liest.
Darum geht's: Millie wird als Hausmädchen angestellt. Ihre Chefin Nina Winchester wirkt auf den ersten Blick nett, entpuppt sich aber schnell als kapriziös bis total durchgeknallt und macht Millie das Leben zur Hölle.
Ohne Schnickschnack geht es direkt ins Geschehen. Der Plot entwickelt sich so zügig, dass ich vom ersten Moment an drin war. Die Rollen sind ebenso schnell verteilt. Millie rutscht in die Opferrolle. Sie leidet unter den Eskapaden ihrer Chefin und hat mir richtig leid getan. Gleichzeitig wollte ich unbedingt wissen, was hinter Ninas Verhalten steckt. So hat sich immer mehr Spannung aufgebaut. Die entlädt sich dann an einem gewissen Punkt - allerdings nur, um mit einer überraschenden Wendung nochmal voll zuzuschlagen.
Der Plottwist ist gelungen. Ich hatte zwar so ein Gefühl - trotzdem hat es mich kalt erwischt. An der Stelle musste ich erstmal durchatmen. Und es ging noch bis zum Schluss rasant weiter. Im Zuge der Auflösung findet sich sogar noch ein fehlendes Glied in der Kette. Damit schließt sich eine Lücke in der Geschichte. Allerdings finde ich das Ende dadurch auch etwas über-konstruiert. Aber da drücke ich im Sinne des Gesamtwerks ein Auge zu.
Fazit: "Wenn sie wüsste" ist ein gelungener Thriller. Die Pluspunkte: Eine düster-beklemmende Atmosphäre und ein top Spannungsaufbau mit Geheimnissen und Überraschungen. Da steckt alles drin, was man braucht. Und tatsächlich fiel es mir schwer, auch nur die kleinste Lesepause einzulegen. Entsprechend schnell hatte ich das Buch verschlungen. Dafür spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus und freue mich auf mehr von der Autorin.