Lange nicht mehr so viel geweint
Titel: Wo die Sterne uns sehen
Reihe: Band 1 der Skyline-Reihe
Autorin: Justine Pust
Verlag: Knaur Taschenbuchverlag (01. Februar, 2024)
Preis: 14,00 € (Taschenbuch)
Genre: New Adult
Tropes: Mental Health, ...
Titel: Wo die Sterne uns sehen
Reihe: Band 1 der Skyline-Reihe
Autorin: Justine Pust
Verlag: Knaur Taschenbuchverlag (01. Februar, 2024)
Preis: 14,00 € (Taschenbuch)
Genre: New Adult
Tropes: Mental Health, He falls first, Slow Burn, deutsches Setting
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Umfang: 400 Seiten
ISBN: 978-3-426-52989-8
Hörbuch: Das aktuelle Hörbuch ist am 01. Februar 2024 bei dem Argon Verlag erschienen und beinhaltet 10 Stunden und 42 Minuten, gesprochen von Regine Lange und Louis Friedemann Thiele.
KLAPPENTEXT:
Manche Menschen sind wie Sternschnuppen in der Nacht
Willa arbeitet praktisch ununterbrochen. Voller Hingabe widmet sie sich ihrem Studium der Sozialen Arbeit und den Selbsthilfegruppen, die sie ehrenamtlich leitet. Für andere da zu sein bedeutet ihr alles – gleichzeitig gelingt ihr nur so, ihr inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Als sie Elias im Gemeindezentrum beim Rollstuhl-Basketballtraining kennenlernt, fliegen zwischen ihnen die Funken. Er geht ihr mehr unter die Haut, als ihr lieb ist, und er macht kein Geheimnis daraus, wie sehr Willa ihn fasziniert. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr geraten Willas Herz und ihr Alltag aus dem Takt. Bis sie schließlich zu Mitteln greift, die nicht nur sie selbst verletzen …
Insgesamt: 4 / 5 ★
„Wir blicken einander an, und zum ersten Mal kommt es mir so vor, als hätte Willa mich sie wirklich sehen lassen.
„Wo die Sterne uns sehen“ von Justine Pust ist der erste Teil der Skyline-Reihe, einer New Adult Reihe mit einem deutschen Setting. Vorne weg möchte ich betonen, dass es KEINE leichte Lektüre ist und ich sehr empfehle hier die Trigger Warnungen zu lesen. Es war so schmerzhaft zu lesen, ich habe lange nicht mehr so viel geweint bei einem Buch wie hier und doch war es wunderschön zu lesen. Die Geschichte von Willa und Elias ist besonders. Es hat mein Herz gebrochen und ich musste immer mal wieder pausieren, aber es hat mich auch sehr berührt. Vor allem fand ich es sehr gut, dass der Hauptprotagonist im Rollstuhl saß, denn so etwas habe ich noch nicht gelesen und es war mal etwas anderes. Ich freue mich nun sehr auf Band 2.
Der Schreibstil der Autorin war poetisch, berührend und sie schreibt einfach so echt und hautnah. Ihre Worte haben sich wie winzig kleine Messerstiche in mein Herz gebohrt und ich wurde direkt in einen Bann gezogen, aus dem man nicht entkommen konnte. Das Setting spielt in einer deutschen Stadt, Frankfurt und hat wunderbar zu dem ganzen Buch gepasst. Durch Elias und Willas einzelne Geschichte baut sich auch Spannung auf, so dass es immer eine gewisse Spannungskurze beibehält. Es gibt immer wieder Passagen, die ich mir einfach markieren musste und die definitiv länger in meinem Gedächtnis bleiben werden, da sie mich sehr berührt hatten. Das Buch wurde aus der Ich-Perspektive verfasst und die Sichten von Elias und Willa wechselten sich ab, wodurch man beide Protagonisten sehr zügig kennenlernen konnte.
Dies war mein erstes Buch der Autorin und sie hat mich nicht mit ihrer Geschichte enttäuscht. Es war kein Highlight, aber trotzdem war es unfassbar gut! Der einzige Kritikpunkt in meinen Augen war, wie wenig am Ende aus Elias Geschichte gemacht wurde. Es wird diese Spannung rund um ihn und seine Geschichte aufgebaut, diese aber am Ende für mich zu einfach aufgelöst und thematisiert. Ich hätte mir da einfach ein bisschen mehr gewünscht, denn Willas Geschichte wurde wiederrum so gut aufgebaut und geschrieben. Es geht in diesem Buch um Willa, die soziale Arbeit studiert und ehrenamtlich im Gemeindezentrum eine Selbsthilfegruppe leitet. Im Gemeindezentrum lernt sie auch bei dem Rollstuhl-Basketballtraining Elias kennen. Die Beiden kommen sich näher, doch Willa hat so viel erlebt und greift am Ende zu Mitteln, die nicht nur sie selbst verletzen …
Ich habe die Liebesgeschichte von Elias und Willa sehr gerne verfolgt, auch wenn es wirklich weh tat jedes einzelne Wort zu lesen. Es war eine zarte Geschichte, die sich zwischen den beiden Protagonisten anbahnte, die jedoch von sehr düsteren Wolken begleitet wurde. Unbedingt Trigger Warnung lesen. Ich finde die Thematik mit dem Rollstuhl sehr gut umgesetzt und es war erfrischend mal solch einen Protagonisten zu haben. Leider fand ich Elias Geschichte (wie er in den Rollstuhl kam und die Zeit danach, vor allem gegen Ende des Buches) zu schnell abgearbeitet. Da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, vor allem weil die Spannung auch durch dieses Thema aufrecht erhalten wurde. Justine Pust spricht sehr sensible Themen an (Achtung Trigger Warnung und Spoiler Gefahr), wie selbstverletzendes Verhalten (psychisch und körperlich), Unfallflucht, schwerer Unfall mit Folgeschäden, Thematisierung von Schmerz, sexueller Missbrauch in der Kindheit und toxischer Umgang mit Depressionen. Die Autorin beschreibt diese einfühlsam und mit der richtigen Tiefe, abgesehen von dem Thema Unfallflucht und Aufklärung, da hätte ich mir wie gesagt mehr erwünscht.
Die Autorin hat authentische und einzigartige Protagonisten erschaffen. Willa ist eine starke Protagonisten mit Selbstzweifeln. Sie ist ein Mensch, der jedem gerne hilft und in ihrem Job im Gemeindezentrum blüht sie richtig auf. Ihre Entwicklung in diesem Buch hat mir sehr gut gefallen, denn man begleitet sie in ihrem eigenen Kampf gegen ihre inneren Dämonen und sieht regelrecht wie sie daran wächst und lernt. Elias mochte ich von Anfang an unfassbar gerne. Ich bin beeindruckt wie er mit seinem Schicksalsschlag umgeht. Er ist schlagfertig, aber auch einfühlsam und aufmerksam, vor allem Willa gegenüber. Die Nebenprotagonisten mochte ich auch unglaublich gerne vor allem die besten Freundinnen von Willa. Ada und Martha sind toll. Und auch Diez hat es mir angetan. Ich freue mich wirklich auf Band 2.
Das Cover ist wunderschön und passt so gut, vor allem die kleinen Details als Sternenstaub fand ich so passend und wunderschön.
FAZIT: Elias und Willas Geschichte war so emotional, berührend und greifbar nah, dass die Worte beim Lesen weh getan haben. Es war kein klassisches Romance-Buch und trotzdem wunderschön zu lesen. Ich habe lange nicht mehr so viel bei einem Buch geweint wie hier.