Cover-Bild Kostbare Tage
Band 4 der Reihe "Ein Holt Roman"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783257071252
Kent Haruf

Kostbare Tage

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinen Kindern. Aber was wäre Holt ohne neue Geschichten? Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern zu kämpfen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2020

Episoden aus einer Kleinstadt

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Die beiden Vorgängerbände aus der amerikanischen Kleinstadt Holt sind mir leider nicht bekannt, doch auch ohne Vorkenntnisse habe ich mich direkt gut in dieser ländlichen Idylle zurechtgefunden, weil die ...

Die beiden Vorgängerbände aus der amerikanischen Kleinstadt Holt sind mir leider nicht bekannt, doch auch ohne Vorkenntnisse habe ich mich direkt gut in dieser ländlichen Idylle zurechtgefunden, weil die Menschen eigentlich sehr einfach und geradlinig gestrickt sind. Die Hauptperson, Dad Lewis, hat nur noch wenige Tage zu leben. Er wird liebevoll von seiner Ehefrau und seiner Tochter umsorgt. Leider ist es ihm nicht vergönnt, auch noch Abschied von seinem Sohn zu nehmen, der als Paradiesvogel nicht in das enge soziale Gefüge gepasst hat und schnellstmöglich nach seinem Schulabschluss in der nahen Großstadt untergetaucht ist. Rund um Dad Lewis werden spotlightartig die Schicksale von Nachbarinnen und Angestellten erhellt. Wenn man genau hinsieht, ist es eine Aneinanderreihung von verpassten Gelegenheiten und ungelebten Träumen, die die Menschen jedoch nicht eine Depression getrieben haben, sondern die von ihnen mit Pragmatismus verdrängt beziehungsweise verarbeitet worden sind.

Mir gefallen solche alltäglichen literarischen Begebenheiten. Für mich ist es ein rundum lesenswertes Buch, das man nicht so schnell vergisst.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

letzte Tage in Holt

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Auch in „Kostbare Tage“ entführt uns Kent Haruf wieder in das kleine beschauliche fiktive Städtchen Holt. Ich mochte schon die Vorgänger sehr gerne und habe mich gleich wieder wohl und willkommen gefühlt, ...

Auch in „Kostbare Tage“ entführt uns Kent Haruf wieder in das kleine beschauliche fiktive Städtchen Holt. Ich mochte schon die Vorgänger sehr gerne und habe mich gleich wieder wohl und willkommen gefühlt, so als ob man alte Freunde besucht.
Haruf beschreibt sehr einfühlsam das ganz normale Leben von Durchschnittsbürgern mit den Freuden und Nöten, die der Alltag so mit sich bringt. Selten ist das Geschehen besonders spektakulär, doch immer ist man gefesselt und möchte diese Menschen ein Stück des Weges begleiten und sehen, wie sie versuchen aus der jeweiligen Situation das Beste zu machen. Es ist eine Begabung Harufs einem die Personen und ihre Umstände nahezubringen, obwohl man nur selten an ihren Gedanken teilhat.

Zum Verständnis dieses Buches ist es nicht notwendig die Vorgänger zu kennen, obwohl auch Charaktere, die bereits vorgestellt wurden, auftauchen.
Hier geht es hauptsächlich um einen krebskranken älteren Mann, der erfährt, dass er bald sterben muss und um seine Familie. Alle versuchen noch das Beste aus der Zeit herauszuholen, was kann noch geklärt werden, was nicht?

Trotz des schweren Themas Tod fand ich das Buch nicht bedrückend. Eine authentische Geschichte, die wunderbar geschrieben ist. Das Lesen macht einfach Spaß. Haruf ist ein toller Beobachter, der einen mit seiner ruhigen Art mitnimmt. Schade, dass dieser Besuch so schnell wieder geendet hat. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Erinnerungen

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Klappentext
Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, ...

Klappentext
Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.
Meinung
Ich war schon öfter in dieser kleinen Stadt in den USA und freue mich jedesmal neue Bewohner kennen zulernen. Alte Menschen, Junge oder Kinder ganz egal jeder Mensch ist besonders, wenn man ihn durch die Augen von Kent Haruf betrachtet. Sie sind keine Heiligen, auch keine Verbrecher oder irgendwie anders auffallend. Sie sind Menschen mit einem normalen Alltag und einem normalen Familienleben, sie haben Probleme, Sorgen und auch Freude und Glück. Man sollte denken, das habe ich auch in meiner eigenen Familie oder meinem Bekanntenkreis. Nur mit soviel Wärme und respektvoller Distanz wie der Autor das Leben beschreibt hat man es eben nicht. Selber steht man mitten drin, hier kann man sich zurück lehnen, sich freuen, sich ärgern, weinen und alles was man sonst unterdrückt weil man niemanden verletzen möchte.
Trotz des allgegenwärtigen Todes von einem der Hauptpersonen ist es ein freundliches, glückliches Buch und ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Holt Colorado USA.

Veröffentlicht am 09.06.2020

Es bleibt nur noch ein Sommer

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Dad Lewis wohnt mit seiner Frau am Rande der kleinen Stadt Holt. Obwohl es ein fiktiver Ort ist – in dem übrigens alle Bücher des Autors Kent Haruf spielen – wirkt er durch die bildhafte Beschreibung sehr ...

Dad Lewis wohnt mit seiner Frau am Rande der kleinen Stadt Holt. Obwohl es ein fiktiver Ort ist – in dem übrigens alle Bücher des Autors Kent Haruf spielen – wirkt er durch die bildhafte Beschreibung sehr realistisch.
Nach einem Arztbesuch weiß Dad Lewis, dass dies sein letzter Sommer sein wird. Er und seine Frau Mary sind seit mehr als fünfzig Jahren zusammen und sie will alles dafür tun, ihm in der letzten Lebensphase so gut wie möglich zur Seite zu stehen. Mary und Dad haben zwei Kinder, die beide außerhalb wohnen. Seine Tochter Lorraine kommt nach Hause, damit sie ihre Eltern in dieser schweren Zeit unterstützen kann. Mit seinem Sohn Frank hat er sich vor vielen Jahren entzweit und lange haben sie nichts mehr voneinander gehört.
Zu den Nachbarn haben die Lewis‘ ein gutes Verhältnis und der Zusammenhalt ist sehr stark, wie an kleinen Episoden zu spüren ist.
Wenn ich versuche, mich in Dads Lage hineinzuversetzen, dann stelle ich mir vor, in vielen Dingen ähnlich handeln zu wollen, wie er es getan hat. Es sind Erlebnisse aus der Vergangenheit, die jetzt wieder wichtig für ihn werden, berufliche Dinge, die er noch geregelt wissen will – und natürlich die Hoffnung darauf, Frank noch einmal zu sehen.
Der Schreibstil ist sehr eindrucksvoll, aufwühlend und herzbewegend. Haruf ist es gelungen, die ganzen Gefühle der Menschen in seine Worte zu legen – wie zum Beispiel Marys Liebe zu ihrem Mann mit diesem Satz: „Sie beugte sich vor, küsste ihn aufs Haar, legte einen Arm um seine Schultern und hielt seine altersfleckige Hand zärtlich an ihre Wange.“ Manchmal dachte ich, ich müsste „ganz vorsichtig“ lesen, um ja nichts zu zerbrechen und um die Gefühle nicht zu zerstören.
Ein großartiges Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Das Leben ist endlich …

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Seit Dad Lewis erfahren hat dass er nur noch kurze Zeit leben wird, heißt es für ihn Abschied zu nehmen. Abschied von Holt, der kleinen Stadt in Colorado, in der er sein ganzes Leben verbrachte, Abschied ...

Seit Dad Lewis erfahren hat dass er nur noch kurze Zeit leben wird, heißt es für ihn Abschied zu nehmen. Abschied von Holt, der kleinen Stadt in Colorado, in der er sein ganzes Leben verbrachte, Abschied von seinen Freunden und Nachbarn, Abschied von seiner geliebten Frau Mary und Abschied von Tochter Lorraine, die zur Unterstützung ins Elternhaus zurückgekommen ist. Zu Sohn Frank hat er jeglichen Kontakt verloren, seit dieser nach der Schule die Familie verlassen hat. Es ist heiß in diesem Sommer, und so sitzt Dad meist auf seiner Veranda, schaut still in den Garten und lässt sein Leben Revue passieren …

Der Roman „Kostbare Tage“ des US-Schriftstellers Kent Haruf (1943-2014) erschien erstmals 2013 unter dem Originaltitel „Benediction“ in New York und wurde nun, 2020, in deutscher Sprache vom Diogenes-Verlag herausgebracht. Der in Colorado beheimatete Lehrer schrieb insgesamt sechs Romane, die alle in der fiktiven Kleinstadt Holt spielen und für die er einige Preise und Auszeichnungen erhielt.

Wieder nimmt uns der Autor mit nach Hold, der verschlafenen Kleinstadt in der endlosen Weite Colorados. Wir sind zu Gast bei Dad Lewis und seiner Familie und lernen durch sie die Nachbarn, das Personal der Eisenwarenhandlung und den seltsamen neuen Reverend Lyle kennen. Neben den stillen Stunden beim sterbenden Dad erleben wir auch fröhliche Momente mit der kleinen Alice, die jetzt im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter wohnt.

Kent Haruf versteht es großartig, Gefühle und Stimmungen auszudrücken und die Stärken und Schwächen der Menschen hervorzuheben. Die Geschichte strahlt eine tiefe Ruhe aus, ist stimmig und berührt auch ohne Sentimentalität, er fesselt den Leser mit sparsamen Worten. Sein Schreibstil ist ruhig und distanziert, nach kurzer Zeit hat man sich auch daran gewöhnt, dass die wörtlichen Reden nicht durch Satzzeichen hervorgehoben sind. Bemerkenswert ist der meist liebevolle und feinfühlige Umgang der Protagonisten untereinander, was das Geschehen sehr real und authentisch macht.

Fazit: Ein Buch, das trotz Sterbeszene zufrieden und glücklich macht – das ich sehr gerne gelesen habe und guten Gewissens weiter empfehlen kann.

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