Eine Tennisfamilie
Joy und Stan haben sich durch ihre gemeinsame Leidenschaft Tennis kennen und lieben gelernt. Tennis ist ihr Leben. Bis vor kurzem haben die beiden rüstigen Senioren noch ihre Tennisschule geleitet, die ...
Joy und Stan haben sich durch ihre gemeinsame Leidenschaft Tennis kennen und lieben gelernt. Tennis ist ihr Leben. Bis vor kurzem haben die beiden rüstigen Senioren noch ihre Tennisschule geleitet, die ihr ganzes Leben bestimmt hat. Alle vier Kinder sind auf dem Tennisplatz groß geworden. Stan hat es geliebt als Trainer junge Talente zu entdecken.Seine Frau hatte die Organisation der Tennisschule im Griff, und trotzdem blieb immer noch Zeit für ein Match mit dem Ehemann. Selbst der Familienhund ist nach der Tennisspielerin Steffi Graf benannt. Alles scheint perfekt, bis Joy spurlos von der Bildfläche verschwindet.
Liane Moriarty kann wunderbar schreiben. Man fliegt als Leser förmlich durch die Seiten. Durch verschiedene Perspektivwechsel, auch in die Vergangenheit, wird die Geschichte abwechslungsreich und man erfährt nach und nach Hintergründe von lange Verschwiegenem und Verdrängtem, dass die Familie in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Joy und Stan waren mir direkt sympathisch, ebenso wie ihre vier sehr unterschiedlichen Kinder Brooke, Amy, Troy und Logan. Die Geschwister bilden trotz sehr verschiedenen Charaktere eine Einheit und unterstützen sich und ihre Eltern. Aber da ist noch Savannah, die Frau, die verletzt und Hilfe suchend eines Tages vor der Türe der Delaneys steht. Sie scheint einen Keil in das harmonische Familiengefüge zu treiben.
Der Autorin hat eine Mischung aus Familienroman und Krimi geschrieben, was sehr unterhaltsam war. Es gab allerdings einige Längen im Mittelteil, und auch das Ende hätte für meinen Geschmack straffer erzählt werden können.
Man muss auch sagen, dass sich die Zufälle bei der Auflösung häuften. Da hat es sich die Autorin ein bisschen zu einfach gemacht. Trotzdem hatte ich schöne Lesestunden und empfehle das Buch gerne weiter.