Eine interessante Liebesgeschichte mit Luft nach Oben
Das Buch ist eine Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich in ihren Chef verlieben. Das war es fast schon an Gemeinsamkeiten, welche die beiden haben. Ihre Charaktere sind völlig unterschiedlich. Kate ...
Das Buch ist eine Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich in ihren Chef verlieben. Das war es fast schon an Gemeinsamkeiten, welche die beiden haben. Ihre Charaktere sind völlig unterschiedlich. Kate ist lebhaft und offen, hat aber guten Grund Hals über Kopf auf einen Pferdehof eines berühmten Springreiters zu flüchten. Annie ist eher schüchtern und zurückhaltend und von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Frauen geschrieben. Bei Annie und ihrem Chef Stephen entwickelt sich alles super schnell und plätschert dann erstmal vor sich hin. Mark hat eine deutlich härtere Schale gegenüber Kate, was die Geschichte interessanter macht. Zudem gibt es deutlich mehr Witz in Kates Abschnitten.
Kate fand ich sehr sympathisch, Anni jedoch leider deutlich weniger. Teilweise hatte ich das Bedürfnis in der Mitte des Buches Kapitel zu überfliegen, weil die Geschichte eher zu gut um wahr zu sein ist und länger vor sich hin plätschert.
Im letzten Drittel kommt dann jedoch nochmal Spannung auf, insbesondere in der Geschichte von Annie und die Fäden werden zusammengeführt, sodass man als Leser auf vieles plötzlich versteht, was vorher nicht offensichtlich war.
Die Wende ist tatsächlich eine der überraschendsten, die ich je in einem Buch gelesen habe.
Allerdings bin ich auch fast etwas enttäuscht von der Wende, weil ich sie, aus verschiedenen Gründen (u.a. den Charaktereigenschaften und Problemen) für eher unrealistisch halt.
Auch manche Erklärungen fand ich nicht schlüssig, weil sie einfach nicht ganz passten für mich und ein wenig zu konstruiert wirkten.
Das Ende wiederum ist mir dann zu wenig tatsächlicher Abschluss eines wesentlichen Punktes und gleichzeitig etwas zu übertrieben glücklich. Ich finde ein schönes Ende auch toll, aber mir gefallen dezente, realistische Ende besser, als solche Übertriebenen.
Das Buch gefällt mir nicht schlecht, ich würde es aber glaube ich nur bedingt empfehlen - Anni ist mir einfach zu unsympatisch bzw. ihre Geschichte über weite Teile des Buches einfach zu nervig .
Vielleicht hätte man das Ganze ein bisschen weniger dramatisch im Hinblick auf die Psyche gestalten sollen, dann wäre es vielleicht glaubhafter geworden und Anni nicht so fürchterlich naiv.
Da ich das Buch in Abschnitten gelesen habe, kann es aber auch möglich sein, dass jemand, der das Buch in einem Rutsch liest, das anders empfindet, da man dann schneller eine Entwicklung sieht bzw. kleine Andeutungen vielleicht nicht in der nächsten Woche wieder vergessen hat