Liebevoll gezeichnete Charaktere!
„Ich hatte mich mein Leben lang so klein und bedeutungslos gefühlt. Aber ich erkannte, dass dieses Kleinsein nicht nur Angst und Ungewissheit hervorbrachte. Vielleicht barg es auch eine Macht, derer ich ...
„Ich hatte mich mein Leben lang so klein und bedeutungslos gefühlt. Aber ich erkannte, dass dieses Kleinsein nicht nur Angst und Ungewissheit hervorbrachte. Vielleicht barg es auch eine Macht, derer ich mir bisher nicht bewusst war.“ (S. 460)
Marie Graßhoff hat es mal wieder geschafft. Sie hat erneut Begeisterung für eine ihrer Geschichten in mir hervorrufen können. Spring Storm überzeugt durch ein stimmiges, futuristisches Setting und facettenreiche Protagonistinnen. Große Empfehlung!
Das Cover: Alexander Kopainski beherrscht sein Handwerk einfach. Die Übergänge der einzelnen Elemente sind sehr sauber und das Motiv macht definitiv neugierig. Dennoch muss ich zugeben, dass ich kein Fan von Gesichtern, die beinahe das gesamte Cover einnehmen, bin. Jedoch mag ich die Farbpalette sehr gern.
Die Handlung: Nachdem Cora endlich an der Academy of Cosmic Powers ngenommen wurde, scheint ihr Traum wahr geworden zu sein. Denn diese Akademie wurde speziell für Cosmics, Menschen, die nach einem Meteoriteneinschlag besondere Kräfte entwickelt haben, eröffnet. Doch zum ersten Mal dürfen auch Menschen am Unterricht teilnehmen, weswegen Cora diese Chance nutzen musste. Dennoch scheint sie unscheinbar viel Glück bei Angriffen zu haben und muss nun herausfinden, ob nicht doch ungeahnte Kräfte in ihr schlummern. Doch die Zeit arbeitet gegen sie, denn schon bald entbrennen die jahrelangen Spannungen zwischen den Cosmics und Menschen und Cora ist auf die Hilfe von ihren neugewonnen Freund:innen angewiesen…
Meine Meinung: Diese Geschichte hat mir so schöne Lesestunden bereitet. Es war spannend, bildlich und man hat von Seite eins an mitgefiebert. Jedes Mal, wenn ich das Buch aufgrund des Alltags zur Seite legen musste, freute ich mich bereits auf das Weiterlesen. Der Einstieg in die Welt war gut verständlich, die Gegebenheiten gut erklärt und die Schauplätze ansprechend beschrieben. Maries Geschichten nach (und vor) der Neon-Birds-Trilogie haben mir immer gut gefallen, aber ich habe das Gefühl, dass mich Spring Storm noch einmal mehr emotional erreichen konnte. Ich habe gelacht, manchmal das Buch kurz zur Seite gelegt, um mich zu beruhigen oder laut „Aww“ sagen müssen, weil manche Szenen einfach nur für das Herz geschrieben wurden. Hierbei muss ich auch die Liebesgeschichte positiv hervorheben. Diese lenkte nämlich kaum von der Hauptthematik ab, sondern floss ganz natürlich in den Handlungsstrang mit ein. Das Verhältnis zwischen den dystopischen Elementen und der Liebesgeschichte waren so gut ausgewogen, wie ich es schon lange nicht mehr in einem Jugendbuch gesehen hatte. Einzig die schnelle Abhandlung des finalen Kampfes hätte ich mir weniger gehetzt gewünscht. Es war spannend, aber hätte definitiv mehr Entspannung benötigt, da der Übergang des Mittelteils zum Ende sich nach einem zu harten Cut anfühlte.
Die Charaktere: Cora und King sind unfassbar gelungene Protagonistinnen. Die beiden haben sich wirklich direkt in mein Herz geschlichen, sowohl mit ihren starken Momenten, wie auch mit ihren Ecken. Beide machen Fehler in der Geschichte, aus welchen sie später lernen, aber genau deswegen haben sie sich so nah und nachvollziehbar angefühlt. Doch auch die Nebencharaktere und der Kater konnten mich von sich überzeugen.
Fazit: Eine große Leseempfehlung von mir – ich kann es kaum erwarten Band 2 zu lesen und vergebe 4,5/5 Sternen!