Spannend, aber auch etwas anstrengend
Inhalt
Die wohl berühmteste Bibliothek der Welt, jene in Alexandria, ist gar nicht zerstört und verschwunden. Sie wird von einer Geheimgesellschaft innerhalb der magischen Welt der Medäer verwaltet und ...
Inhalt
Die wohl berühmteste Bibliothek der Welt, jene in Alexandria, ist gar nicht zerstört und verschwunden. Sie wird von einer Geheimgesellschaft innerhalb der magischen Welt der Medäer verwaltet und alle 10 Jahre werden 6 Kandidaten ausgewählt, um in der Bibliothek zu studieren und in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Allerdings muss einer dieser Kandidaten nach ihrem ersten Jahr eliminiert werden…
Meine Meinung
Mir gefällt an der Geschichte sehr gut, dass sie aus Sicht aller 6 Kandidaten geschrieben ist und die Lesenden somit Einblick in alle Köpfe erhalten können. Nicht so gut klar gekommen bin ich dagegen mit den vielen Andeutungen, die vor allem in Gesprächen gemacht wurden, die die Gesprächspartner natürlich immer sofort verstanden haben. Ich habe sie leider meist nicht verstanden und bin oft ratlos aus den Gesprächen heraus.
Die Zeit vergeht dabei (nicht nur in der Geschichte) wie im Flug (Achtung, Spoiler!), auch ich bin regelrecht durch die Geschichte geflogen. Was mich aber auch etwas gestört hat, ist, dass tatsächlich in Nebensätzen einfach mal ein paar Monate vergangen sind. Im Grunde hätte die Geschichte also auch in 2 Wochen spielen können, ohne dass es allzu sehr aufgefallen wäre.
Ich muss gestehen, dass ich relativ stark zwiegespalten bin für die Bewertung. Einerseits fand ich die Idee und die Geschichte selbst schon wirklich spannend.
Andererseits konnte keiner der Kandidaten so wirklich mein Interesse wecken. Keiner war hervorstechend sympathisch, humorvoll oder geheimnisvoll genug, um mit der Person mitzufühlen und mitzufiebern. Durch ihre Talente in ihren Fachgebieten waren alle relativ selbstbewusst (was ja an sich nicht verkehrt ist), wirkten dadurch aber teilweise auch etwas arrogant. Besonders zum Ende hin, als klar wurde, wie der sechste Kandidat eliminiert werden soll, wurden hier und da Bündnisse geschlossen, denen aber irgendwie alle Beteiligten nicht so recht trauen wollten.
Am Ende der Geschichte wurden noch ein paar Hintergründe aufgeklärt, die sich mir auch wieder nicht ganz erschlossen haben, sodass ich die Motivation der Strippenzieher auch nicht wirklich nachvollziehen konnte.
Zudem fehlt mir noch ein wenig die Beziehung zur Bibliothek von Alexandria, die ja so groß im Klappentext angekündigt wurde. Achtung, Spoileralarm: Dass sie im Grunde nur wie ein Computer arbeitet, der einem auf Anfragen (je nach Rolle und Rechten) nur gewisse Texte zur Verfügung stellt, fand ich etwas mager. Auch die Inhalte, die die Auserwählten studiert haben, kamen mir viel zu kurz.
Fazit: Die Idee zur Geschichte ist wirklich spannend und eigentlich möchte ich auch wissen wie es weitergeht, aber teilweise war es sehr anstrengend, den Gedankengängen zu folgen, sodass ich noch nicht weiß, ob ich mir die Fortsetzung auch holen werde.