Großes Kino - Die Roaring Twenties im Spiegel der Ufa-Traumfabrik: der große Zeitgeschichte-Roman nach dem Erfolg von »Eine Familie in Deutschland« von Bestsellerautor Peter Prange.
Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.
Bestsellerautor Peter Prange ("Unsere wunderbaren Jahre") ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Mit seinem Roman über die Ufa-Traumfabrik lässt er das Berlin der zwanziger Jahre in faszinierenden Bildern wieder auferstehen.
Zum Einen geht es um die Geschichte der UFA und der Filmschaffenden in Deutschland. Als jemand, der genau in dieser Branche auch tätig ist, hat mich das Thema ...
Das Buch lässt mich zweigeteilt zurück.
Zum Einen geht es um die Geschichte der UFA und der Filmschaffenden in Deutschland. Als jemand, der genau in dieser Branche auch tätig ist, hat mich das Thema natürlich brennend interessiert. Und es ist spannend und erhellend, was Prange hier erzählt. Gute Recherche und ein Gepür für die damalige Stimmung machen das Alles sehr glaubwürdig.
Zum Anderen sind da die beiden Hauptdarsteller Tino und Rahel und ihre Liebesgeschichte. Hier hatte ich Schwierigkeiten. Irgendwie konnte ich die beiden nicht uneingeschränkt ins Herz schließen. Vielleicht lag es an ihrer teils sehr spröden Art, wie die Beziehung ablief. Wie beide sich nicht richtig darauf einlassen konnten und später Schwierigkeiten hatten, den Absprung in eine richtige Beziehung zu schaffen. Das nervte mich und war mir unveständlich.
Ebenfalls etwas anstrengend fand ich das ständige Springen zwischen verschiedenen Erzählsträngen. Eine Unruhe zog sich durch die Geschichte.
Sicher werde ich auch Teil 2 lesen. Nach so einem dicken Wälzer will man einfach wissen, wie es weitergeht. Aber es ist definitiv nicht mein Lieblingsbuch dieses Autors. Ich weiß von was ich Rede, denn ich folge ihm seit Jahren mit Vergnügen.
Peter Pranges „Der Traumpalast“ ist ein 800 Seiten starker Roman, dem ein zweiter Band folgen wird. Unterteilt in fünf Teile, die jeweils eine Zeitspanne von ca. zwei Jahren erzählen, ist jeder ...
Meinung
Peter Pranges „Der Traumpalast“ ist ein 800 Seiten starker Roman, dem ein zweiter Band folgen wird. Unterteilt in fünf Teile, die jeweils eine Zeitspanne von ca. zwei Jahren erzählen, ist jeder Teil noch einmal in eine unterschiedliche Anzahl von sehr kurzen Kapiteln gegliedert.
Gerade die kurzen Kapitel geben einem das Gefühl einer kurzweiligen Lesezeit, dennoch zieht sich die Geschichte an vielen, völlig uninteressanten Stellen, wie beispielsweise bei Vorstandsitzungen oder Projektfinanzierungen, teils ins Unerträgliche. Oftmals habe ich in diesen Fällen weitergeblättert, was ohne Weiteres möglich ist. Andererseits enden Kapitel genau da, wo Charaktere endlich einmal Tiefe entwickeln könnten (z.B. S. 691). Die ständig wechselnde Szenerie lässt keinen großen Spielraum für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Charakteren oder dem Verlauf.
Zu Beginn wirkt der Roman sehr schwungvoll. Lebemann trifft auf eine modern eingestellte Frau, die weiß, was sie will und bereit ist für ihre Träume zu kämpfen. Doch schnell verliert sich dieser Schwung und auch die Frau, Rahel, ist nur noch vermeintlich modern und wird zum Anhängsel ihres reichen Gönners. Rahel ist in der Geschichte für mich die größte Enttäuschung. Im Laufe des Buches wandelt sich mein erster Eindruck von ihr, von einer starken Persönlichkeit hinzu einer nicht allzu intelligenten, sich selbst bemitleidenden Frau, die immer glanzloser wird. Teils ist sie mir sogar mächtig auf die Nerven gegangen, mit ihrer dummen und naiven Art und ihrer Arroganz.
Auch Tino konnte mich als Charakter nur mäßig überzeugen. Er erfüllt, wie so viele in diesem Roman, eine ganze Reihe von Klischees. Seiner Figur fehlt es an Substanz. Mich hätte beispielsweise eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit seiner Familie, in der es offensichtliche Probleme gibt, interessiert. Über die Ereignisse wird einfach so hinweggegangen. Auch sein Kokainkonsum wird nur oberflächlich erzählt und in erster Linie auf seinen Liebeskummer geschoben. Das ist mir einfach zu banal.
Die sich durchziehende Trivialität wäre für mich noch okay gewesen, weil der Roman nicht den Anspruch auf große Literatur erhebt. Doch einen historischen Roman zu verfassen und dabei hin und wieder historische Fakten so zu drehen, sodass sie in die Geschichte passen, hat mich verärgert. Beispiele hierfür wären das Tanzlokal „Eldorado“, das mehrmals im Roman genannt wird. Dieses berühmt, berüchtigte Transvestitenlokal eröffnete erst Mitte der 1920er, demnach gab es das 1920 noch gar nicht. Ein zweites Beispiel ist die Entstehung der Idee zu „Metropolis“, ebenfalls im Roman thematisiert, die hat der Autor mal eben etwas vordatiert. Was nicht passt, wird passend gemacht. Schade!
Auch sonst ist es eher ein Crashkurs der historischen Hotspots, denn auf keinen wird ernsthafter eingegangen. Die Charaktere sind in ihrem Handeln oft unglaubwürdig und nur darauf ausgelegt, irgendeine Verbindung zu den jeweiligen Ereignissen herzustellen. Dabei bleibt das Lebensgefühl der Berliner Bevölkerung in dieser unsteten und unsicheren Zeit völlig auf der Strecke. Nach den 800 Seiten habe ich mich gefragt, was davon hängen bleibt? Nichts. Es ist eine Aneinanderreihung von seichten Belanglosigkeiten, die jedes erdenkliche Klischee bedient und ein großes Potential einfach verschenkt. Der Roman ist weder spannend, noch interessant, noch kann man auf die historische Einordnung vertrauen. Ich hatte sehr viel mehr erwartet. Von meinen Erwartungen ist nur ein geringer Teil erfüllt worden.
Wiederholt hatte ich beim Lesen den Eindruck, als ob der Autor nur ein mäßiges Interesse an der Zeit der 20er Jahre sowie dem Thema „Kino“ hat. Was wiederum den ein oder anderen historischen Lapsus, der im Roman vorkommt, erklären würde. Dieser Roman ist wohl mehr dem aktuellen Zeitgeist geschuldet.
Fazit
Die Geschichte, die der Roman erzählt, hat mich nicht für sich gewinnen können. Die Erzählung hat mich nicht mitgerissen, es fehlen die facettenreichen Charaktere und mehr Schwung im Ganzen hätte weniger Langeweile aufkommen lassen.
Peter Prange erzählt in seinen Roman „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ von der Zeit in Berlin am Ende des ersten Weltkriegs bis Mitte der Zwanziger Jahre, anhand seiner beiden Hauptprotagonisten Rahel ...
Peter Prange erzählt in seinen Roman „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ von der Zeit in Berlin am Ende des ersten Weltkriegs bis Mitte der Zwanziger Jahre, anhand seiner beiden Hauptprotagonisten Rahel und Tino. Rahel ist Tochter jüdischer Eltern, die eine Schneiderei besitzen und die selber den Traum verfolgt Journalistin zu werden. Tino ist der ungeliebte Sohn seiner Mutter, und ist in der familieneigenen Bank tätig, sowie er das Leben genießt. Rahel und Tino begegnen sich und ihrer beider Leben wird auf den Kopf gestellt.
Peter Prange erzählt in seinem über 800 Seiten umfassenden Roman nicht nur die Geschichte einer Liebe, unterschiedliche Familiengeschichten, Einzelschicksale, sondern auch auch ein Stück Zeitgeschichte, wobei der Schwerpunkt einmal auf die Filmgeschichte der Ufa gelegt wird, zum anderen aber auch ein gesellschaftlicher und politischer Schwerpunkt vorliegt. Viele kleine und große Ereignisse spiegeln den Zeitgeist und das allgemeine Leben – auch den Tod - wieder. (Armut und Reichtum, unterschiedliche politische Ansichten, Normen, Regeln).
Am Ende des Buches befindet sich auch ein Personenregister, was ich gerne am Anfang des Buches gelesen hätte, damit ich einmal den Unterschied aus historischen und fiktiven Personen hätte besser realisieren können sowie allgemein einen besseren Überblick gehabt hätte. Vermisst habe ich auch eine Timeline - evtl.mit Angabe, welche Filme, wann gedreht wurden - auch diese wäre für mich nützlich zur Orientierung gewesen.
Teilweise habe ich mich durch Vielfalt an Personen und Ereignissen, sowie der Sprunghaftigkeit, mit der diese für mich erzählt wurden, überrollt gefühlt.
Auf manchen Strecken des Buches kam mir die innere Verbindung zu Rahel und Tino abhanden, doch dann fühlte ich mich ihnen wieder nahe.
Der Ende ist ein Cliffhanger, denn ich möchte nun doch wissen, wie es Rahel, Tino und den vielen Menschen, die erwähnt werden, in der nächsten Jahren ergehen wird.
Peter Prange entführt uns in seinem neuen Roman in das Berlin der zwanziger Jahre. Es geht um das damals noch neue Medium Kino, aber auch um das Leben in einer Zeit im Umbruch. Hauptpersonen sind Tino, ...
Peter Prange entführt uns in seinem neuen Roman in das Berlin der zwanziger Jahre. Es geht um das damals noch neue Medium Kino, aber auch um das Leben in einer Zeit im Umbruch. Hauptpersonen sind Tino, ein junger Lebemann und Sohn eines Bankhauses, der sich für das Kino begeistert und Rahel eine Reporterin, die in einer Männerwelt Fuß fassen will. Die Beiden begegnen sich und eine ganz besondere Geschichte beginnt.
Rahels und Tinos Geschichte ist mitten in einen Roman hineingeschrieben, der durch excelente Recherche glänzt. Wir lesen über das Kino und genauso über die politische Situation der Zeit. Besonders interessant hier die Kräfte die sich gegen die Regierung stellen und schon ganz klar positioniert sind. So schafft der Autor ein Bild jener Zeit das uns Leser tief in die Zeit blicken lässt.
Leider wurde ich nicht richtig warm mit Tino und Rahel, irgendwie haben sie es nicht geschafft mir im Gedächtnis hängen zu bleiben und mich durch die Geschichte zu tragen. Dazu kam das ich den Roman zwar wirklich interessant fand und mir auch die Einblicke in die Zeit gut gefallen haben, ich aber leider sagen muss, das mir der Roman manchmal etwas zu langatmig und ausschweifend war. Weniger ist manchmal mehr.
Allerdings war ich wirklich begeistert von der historischen Genauigkeit und der Liebe zu seiner Geschichte die man dem Autor anmerkt.
Seit der Ausstrahlung von „Babylon Berlin“, der Fernsehserie, für die die Gereon-Rath-Romane Volker Kutschers die Vorlage lieferten, haben die zwanziger Jahre Hochkonjunktur in der Belletristik. Es gibt ...
Seit der Ausstrahlung von „Babylon Berlin“, der Fernsehserie, für die die Gereon-Rath-Romane Volker Kutschers die Vorlage lieferten, haben die zwanziger Jahre Hochkonjunktur in der Belletristik. Es gibt mittlerweile unzählige Romane, deren Handlung in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt ist. Und auch Peter Prange hat sich in seinem neuen Roman „Der Traumpalast“ diesen Zeitraum vorgenommen und richtet im Detail seinen Blick auf die Entstehung der deutschen Filmindustrie. Das ist zwar der wichtigste Aspekt, aber wie gewohnt belässt es Prange nicht nur bei der Schilderung der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen dieser Zeit, sondern betrachtet in diesem Zusammenhang auch individuelle Schicksale, hier insbesondere die Beziehung zwischen Konstantin Reichenbach, dem Sohn einer vermögenden Bankiersfamilie, und Rahel Rosenberg, einer jungen Frau jüdischen Glaubens, die aus den vorbestimmten Rollenbildern ausbrechen und ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben verwirklichen will.
Zur Veranschaulichung tauchen im Verlauf der Handlung unzählige Namen auf. Dies führt zwar gerade bei Leserinnen der älteren Generation zu zahlreichen Aha-Erlebnissen, ermüdet aber auch auf Dauer all diejenigen, die neben der Lektüre die Suchmaschinen nutzen, um die Korrektheit der dargestellten Ereignisse zu überprüfen.
So bleibt letztlich der Eindruck, dass dieser Roman ein ambitioniertes Unterfangen ist, wie immer durchaus bestens recherchiert, sich aber durch die Überfrachtung mit Themen und Personen selbst Cineasten und interessierten Leserinnen trocken und anstrengend zu lesen präsentiert. Konnte mich leider nicht überzeugen.