Cover-Bild Bella Ciao
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 20.03.2019
  • ISBN: 9783257070620
Raffaella Romagnolo

Bella Ciao

Maja Pflug (Übersetzer)

Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fünfzig Jahren wurde sie von ihrer besten Freundin und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriff und sich in New York eine Existenz aufbaute. Nun will sie ihre Freundin wiedertreffen – wie werden sie sich gegenübertreten?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2019

Anspruchsvoll

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Dieser etwas andere historische Roman ist sehr anspruchsvoll, sowohl hinsichtlich der Sprache als auch die Geschichte betreffend.

Die Geschichte zweier Freundinnen seit Kindertagen, die sich in unterschiedliche ...

Dieser etwas andere historische Roman ist sehr anspruchsvoll, sowohl hinsichtlich der Sprache als auch die Geschichte betreffend.

Die Geschichte zweier Freundinnen seit Kindertagen, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Es wird das Leben der beiden innerhalb von rund 50 Jahren erzählt. Über mehrere Generationen werden die persönlichen Schicksale in die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebunden. Die historischen Details sind gut recherchiert und zeigen die Zeit der beiden Weltkriege in Italien.

Der Aufbau des Buches ist gewöhnungsbedürftig. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden ziemlich unstrukturiert aneinandergereiht, daher erfordert das Lesen dieses Romans sehr viel Konzentration. Die Übersicht der Familienbäume zu Beginn der drei Kapitel ist sehr hilfreich.

Diese komplexe Geschichte ist mit vielen Zeitsprüngen ausgestattet, die nach einer Zeit der Eingewöhnung gut zu verfolgen ist. Die Wechsel insbesondere zwischen den Leben der beiden Protagonistinnen erfordert Aufmerksamkeit.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich, insbesondere fallen die immer wiederkehrenden Auflistungen jeglicher Art auf. Einmal daran gewöhnt, hat mir diese Art des Schreibens sehr gut gefallen. Ein interessanter Roman, absolut lesenswert für diejenigen, die ein tiefsinniges Buch suchen.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Zu empfehlen!

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Rezension
Zu dem Buch: „Bella Ciao“ von Raffaela Romagnolo. Es ist am 20.März 2019 im Diogenes Verlag erschienen. Der Literatur-Roman umfasst 528 Seiten.

Zusammenfassung: Giulia Masca verlässt ihre Heimat, ...

Rezension
Zu dem Buch: „Bella Ciao“ von Raffaela Romagnolo. Es ist am 20.März 2019 im Diogenes Verlag erschienen. Der Literatur-Roman umfasst 528 Seiten.

Zusammenfassung: Giulia Masca verlässt ihre Heimat, als sie die Vermutung überkommt, dass ihr Verlobter sie betrogen hat. Dann entschließt sie sich 1946 zurück, zusammen mit ihrem Sohn, mit dem sie in den USA lebte. Dort trifft sie dann ihre frühere Freundin wieder. In ihr sah die damalige Gegnerin. Ziemlich viel wird über die Familie allein, aber auch über Kriege, Hungersnot und Schicksalsschläge dargestellt.

Meine Meinung: Es hat gebraucht, bis mich die Geschichte von Giulia Masca gepackt hat. Zwischendurch fand ich es auch echt schwer geschrieben und musste einige Sätze doppelt oder sogar dreifach lesen. Auch musste ich die Stammbäume anschauen, weil ich manchmal nicht durchgeblickt habe, wer mit wem wie verwandt ist. Aber an und für sich finde ich die Handlung sehr gut.

Fazit : Für historisch Interessierte auf jeden Fall gut.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
Rezension von Lotta-Marie


Veröffentlicht am 24.03.2019

Eine gelungene Beschreibung der Zustände im 20.Jahrhundert

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Bella Ciao ist ein Roman, in dem es zunächst um drei Hauptfiguren geht. Giulia, Pietro und Anita leben in einer Kleinstadt in Italien und sind seit Kindheitstagen befreundet. Die drei treffen sich regelmäßig ...

Bella Ciao ist ein Roman, in dem es zunächst um drei Hauptfiguren geht. Giulia, Pietro und Anita leben in einer Kleinstadt in Italien und sind seit Kindheitstagen befreundet. Die drei treffen sich regelmäßig zum Spielen und später gehen sie gemeinsam zum Tanzen. Allen ist klar, dass Giulia und Pietro heiraten. Die Verlobung fand bereits statt und Hochzeitspläne werden gemacht. Die beiden Frauen arbeiten in einer Fabrik, der Seidenspinnerei Salvi und machen mit beim Streik. Wie alle Arbeiterinnen wollen sie mehr Geld und mehr Sozialleistungen. Bei einer Versammlung, die der Besitzer der Firma leitet, verrät Anita ihre beste Freundin Giulia zum ersten Mal. Sie geht zum Treffen, bei dem laut Giulia nur Streikbrecher zugegen sind. Dabei hatten sich beide geschworen, dass sie gemeinsam und bis zum bitteren Ende streiken würden.

Das endgültige Aus der Freundschaft fand am 14.02.1901 statt. An dem Tag sieht Giulia, wie ihr Verlobter und Anita gemeinsam einen Weg entlang kommen und sich zum Abschied küssen. Sofort erkennt sie, dass die beiden nicht nur ein Verhältnis haben, sie ist überzeugt davon, dass sie sich lieben. Nichts hält Giulia mehr in ihrem Heimatort. Zu ihrer Mutter hat sie kein gutes Verhältnis und der Vater ist tot. Völlig überstürzt packt sie ein paar Sachen sowie Geld und flüchtet zu Fuß zum nächsten Hafen. Von dort bucht sie eine Reise ohne Wiederkehr, sie immigriert nach Amerika.

45 Jahre nach der Flucht besucht Giulia mit ihrem Sohn Michael Europa, da dieser neue Geschäftskontakte knüpfen möchte. Sie selbst verlebt einige Tage in ihrem Heimatort Borgo di dentro. Eigentlich möchte sie ja erfahren, was aus ihren damaligen Freunden geworden ist. Sie ist hin- und hergerissen und ob sie tatsächlich mutig genug für diesen Schritt ist, bleibt spannend.

Die Autorin beschreibt in ihrem Buch Bella Ciao das Leben zur Zeit des ersten Weltkrieges an der Front und in der Heimat. Danach folgen Rezession und Geldentwertung und auch in Italien wächst der Faschismus. Erläutert wird ebenfalls, wie sich das Leben der Freunde sowohl in Italien als auch in Amerika entwickelt. Interessant war für mich auch die präzise Darstellung der Situation europäische Immigranten in Amerika. Bereits damals durften längst nicht alle in das vermeintlich „gelobte Land“ einreisen. Auch die Schwierigkeiten, denen die Juden dort ausgesetzt waren, sind deutlich zu erkennen.

Kein Buch zum nebenher schmökern. Der Leser muss schon aufpassen, damit er nicht den Faden verliert. Das war für mich anfangs schwierig, da die Autorin von Italien nach Amerika, dann wieder an die Front wechselt. Auch die Übergänge vom Jetzt zur Zeit des 1. Weltkrieges und dann wieder zu den Zuständen danach, machen das Lesen nicht leicht. Aber es lohnt sich dranzubleiben. Es ist keine übliche Saga sondern recht anspruchsvoll. Kurzum ein Buch, welches sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Fordernd, aber überzeugend

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Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fast fünfzig Jahren wurde sie hier von ihrer besten Freundin ...

Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fast fünfzig Jahren wurde sie hier von ihrer besten Freundin Anita und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriff und sich in New York eine neue Existenz aufbaute. Nach einem halben Jahrhundert will sie Anita wieder treffen – wie werden sie sich gegenübertreten?

Fazit:
Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zu lesen, was man durch den Stammbaum am Anfang bereits erwartet. An den doch etwas anderen Schreibstil gewöhnt man sich recht schnell - über die Personen gewinnt man auch nach und nach einen Überblick, man muss aber immer dabei und voll aufmerksam sein, um nicht den Faden zu verlieren. Der Stammbaum und die Auflistung der handelnden Personen erleichtern das Zurechtfinden im Roman ungemein.
Die Spannung im Buch kommt aber nicht zu kurz.
Im Großen und Ganzen konnte mich die Geschichte überzeugen.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Spannende und komplexe Familiengeschichte

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Der Covertext trifft nicht so wirklich, was sich zwischen diesen Buchdeckeln verbirgt. Es ist eine große Geschichte rund um die Liebe, den Zweiten Weltkrieg, dem Hunger und der Ausbeutung, der Flucht, ...

Der Covertext trifft nicht so wirklich, was sich zwischen diesen Buchdeckeln verbirgt. Es ist eine große Geschichte rund um die Liebe, den Zweiten Weltkrieg, dem Hunger und der Ausbeutung, der Flucht, der Lügen und dem ständigen Kampf, um Anerkennung, Ankommen und Akzeptanz.

Es ist eine komplexe und teilweise auch komplizierte Geschichte, die zwei große Familien beleuchtet. Diese Familien sind durch Giulia und Anita miteinander verbunden. Beide Frauen (damals Mädchen) sind befreundet und halten zusammen wie Schwestern. Bis ein Mann dazwischen kommt - Pietro. Doch statt sich auszusprechen, flüchtet Giulia und versucht sich in Amerika ein neues Leben aufzubauen.

Beide Frauen folgt man durch das Leben. Beide haben viele Kämpfe auszutragen, müssen viel ertragen und erleiden und dann kommt der Zweite Weltkrieg. Erst nach gut 50 Jahren, 1946, betritt Giulia italienischen Boden und zeigt ihrem Sohn Michael ihre Heimat und wo ihre Wurzeln sind.

Man muss sich bei diesem Buch gut konzentrieren, denn die Autorin hüpft sehr oft zwischen den Ländern und Personen hin und her. Es wäre etwas einfacher gewesen, wenn sie vielleicht kleine Zwischenüberschriften genutzt hätte. Die Familienübersichten fand ich gut und auch für die Orientierung hilfreich. Die Geschichte, die auch die politische Seite Italiens und die Migrationspolitik der USA in den 20er-45er Jahren nicht auslässt, schaffte es mich zu fesseln.

Der gute Schreibstil (ich würde noch einmal einen Roman von der Autorin lesen) und die komplexe und interessante Geschichte haben mir sehr gut gefallen, da übersieht man auch die Sprünge zwischen den Zeiten und Charakteren.