Cover-Bild Yellowface
(176)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Themen
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.02.2024
  • ISBN: 9783847901624
Rebecca F. Kuang

Yellowface

Roman. »Rasiermesserscharf!« TIME
Jasmin Humburg (Übersetzer)

»Krimi, Satire, Paranoia, heiße Debatten. Vor allem aber eine absolut großartige Geschichte.« STEPHEN KING

»Ich habe dieses Buch wahrscheinlich schneller verschlungen als alles, was ich in diesem Jahr gelesen habe.« ANTHONY CUMMINS, THE GUARDIAN

June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.

Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.

June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine unsympathische Protagonistin in einer spannenden Geschichte

0

June Hayward und Athena Liu haben beide zusammen ihr Studium in Literatur abgeschlossen und haben ihren ersten Roman veröffentlicht. Doch während Athenas Debütroman ein riesiger Erfolg geworden ist, ist ...

June Hayward und Athena Liu haben beide zusammen ihr Studium in Literatur abgeschlossen und haben ihren ersten Roman veröffentlicht. Doch während Athenas Debütroman ein riesiger Erfolg geworden ist, ist Junes Geschichte ohne Aufmerksamkeit im Nichts verschwunden. Doch dann stirbt Athena in Junes Gegenwart und June stiehlt ihr neustes aber unfertiges Manuskript über chinesische Wanderarbeiter aus ihrer Wohnung. June überarbeitet Athenas Geschichte und veröffentlicht diese unter ihrem Namen mit einschlagendem Erfolg. Doch je berühmter Junes Werk wird, desto mehr Zweifel über die Urheberschaft tauchen auf. Wie weit wird June gehen, um ihr Geheimnis zu bewahren?

Die Geschichte um June ist der erste Roman der Autorin, den ich gelesen habe, auch wenn „Babel“ noch ungelesen in meinem Regal steht. Ich war tatsächlich sehr begeistert vom Schreibstil der Autorin, der mich durch die Seiten hat fliegen lassen. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf June und es wird ausschließlich aus ihrer Sicht erzählt. Dadurch erhält der Leser einen guten Einblick über die Motivation und Hintergründe von Junes Handlungen. Junes Hauptmotive sind ihr Streben nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ihr Neid gegenüber dem Erfolg Anderer kommt sehr gut zur Geltung, allen voran gegenüber Athena, deren Erfolg sie vor allem mit ihrem kulturellen Hintergrund in Zusammenhang bringt. Ich mochte hierbei die Diskussion über kulturelle Aneignung und Diskriminierung, die ein großes Thema in der Geschichte sind. June ist alles in allem ein eher unsympathischer und missgünstiger Mensch, weshalb sie recht isoliert lebt und nur oberflächliche Bekanntschaften pflegt. Aber auch Athena ist bei näherer Beleuchtung kein wirklich angenehmer Mensch. Vor allem ihre Art sich die Geschichten Anderer anzueignen und diese ohne Erlaubnis zu erzählen, hat sie wirklich unsympathisch gemacht. Ich habe selten ein Buch so sehr gemocht ohne die Protagonisten zu mögen. Ich fand es Schade, dass sich Junes Charakter im Verlauf der Geschichte nicht entwickelt hat. Auch das Ende war mir fast ein wenig offen, auch wenn ich es insgesamt gelungen finde. Die Geschichte bietet auf jeden Fall einen interessanten Einblick in die Buchbranche und beleuchtet ein paar interessante und wichtige Themen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2024

Wichtiges Buch mit wichtigen Themen

0

Etwas, worauf man sich vor dem Lesen einstellen sollte, ist: Kein einziger Charakter in diesem Buch ist in irgendeiner Weise “gut” oder ist da, um gemocht zu werden oder gar einen Funken Sympathie zu ernten. ...

Etwas, worauf man sich vor dem Lesen einstellen sollte, ist: Kein einziger Charakter in diesem Buch ist in irgendeiner Weise “gut” oder ist da, um gemocht zu werden oder gar einen Funken Sympathie zu ernten. Das betrifft Juniper genauso wie Athena. Oder irgendeinen der Nebencharaktere.

Die Kurzfassung des Inhalts: Der Aufstieg und Fall der “Autorin” Juniper Song.
Über ca. 80% des Buches versucht Juniper den Leser davon zu überzeugen, dass alles, ausnahmslos alles, was sie seit dem Ende vom ersten Kapitel gemacht hat, nicht falsch oder verwerflich ist. Weder aus legaler, noch aus ethischer Sicht.
Das alles kombiniert mit Neid und immer größer werdender Arroganz macht das Buch, auf seine eigene Art, tatsächlich sehr unterhaltsam.
Fast schon wie ein Unfall, bei dem man nicht wegsehen kann.

Junipers Geschichte greift mehrere sehr aktuelle Punkte der Verlagswelt auf und wer viel online unterwegs ist, wird auch vieles wiedererkennen.

Yellowface ist eigentlich nicht mein Genre, aber nachdem ich Babel und den ersten Teil ihrer Poppy War-Trilogie gelesen habe, war ich doch sehr interessiert und das Buch hat (natürlich) nicht enttäuscht, aber es konnte mich auch nicht zu 100% begeistern oder abholen.
Trotzdem würde ich es weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2024

Wunderbare Satire mit aktuellen Themen

0

Das Cover gefällt mir sehr gut, es hat eine prägnante Farbe. Die Augen erscheinen mir etwas ängstlich, so als würden sie sich unentwegt umschauen. Das gefällt mir sehr gut und vorallem passt es auch schon ...

Das Cover gefällt mir sehr gut, es hat eine prägnante Farbe. Die Augen erscheinen mir etwas ängstlich, so als würden sie sich unentwegt umschauen. Das gefällt mir sehr gut und vorallem passt es auch schon zum Klappentext.

Der Schreibstil ist angenehm und ansprechend. Man fliegt in den Seiten nur so dahin. Die Autorin schafft es in der Geschichte den Spannungsbogen immer wieder zu halten, auch wenn er manchmal kurz abflaut.
In der Geschichte geht es um das Verlagswesen und den Einfluss von Social Media darauf, Wahrheiten und Diebstahl von geistigem Eigentum. Auch Themen wie Diversität und Rassismus wurden aufgegriffen.
Die Autorin schafft es gekonnt die Verlagsbranche zu kritisieren und nicht zu romantisieren.

Ich finde die Charaktergestaltung sehr gelungen und detailliert, obwohl ich June überhaupt nicht mochte. Sie sieht nur ihr eigenes Interesse und ihre eigene Wahrheit, dies hat mich, von Anfang an, an ihr gestört.

Ich fand es alles in allem eine gelungene und mit etwas actiongeladene Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2024

Faszinierend

0

June und Athena studierten zusammen und wollten beide bekannte Autorinnen werden. Bei Athena hat es geklappt, sie hat einen beliebten Beststeller geschrieben, Junes erstes Buch hingegen ging in der Masse ...

June und Athena studierten zusammen und wollten beide bekannte Autorinnen werden. Bei Athena hat es geklappt, sie hat einen beliebten Beststeller geschrieben, Junes erstes Buch hingegen ging in der Masse der Literatur unter. Ob es wirklich daran lag, dass nun vermehrt People of Color veröffentlicht werden, wie June meint? Nun feiert Athena den Vertragsabschluss mit Netflix und die beiden lassen den Abend in Athenas Wohnung ausklingen, wo diese unerwartet stirbt. Daraufhin nimmt June Athenas gerade fertig gewordenes Rohmanuskript mit und vollendet es als Trauerbewältigung. Da es nun auch „ihr“ Roman ist, veröffentlicht June ihn unter ihrem Namen.

Ich empfinde June als eine sehr interessante Protagonistin, weil ihre Gefühle und Beweggründe so nachvollziehbar dargestellt werden. Natürlich ist das Mitnehmen und Veröffentlichen von Athenas Manuskript Diebstahl geistigen Eigentums, aber an manchen Stellen konnte ich ihre Ansichten gut nachempfinden, z. B. dass sie enttäuscht ist, dass ihr Debütroman kein Durchbruch war, und sie als einzige Athenas Arbeitsweise kennt um das unvollständige Manuskript beenden zu können. Dadurch kann die Nachwelt doch noch diese großartige Geschichte lesen. June hat ihre verletzliche Seite, die mit Misserfolg umgehen muss, aber eben auch neidische und rassistische Gefühle. Die Autorin hat Junes beide Seiten und ihre Rechtfertigungen für ihr Tun sehr anschaulich und überaus verständlich dargestellt, was für mich die Geschichte unglaublich faszinierend macht.

"Ich glaube allerdings, dass Schreiben im Grunde eine Empathieübung ist. Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt größer, nicht kleiner." S. 129

Die Geschichte behandelt alles, was Junes Diebstahl nach sich zieht. Von der Veröffentlichung „ihres“ Buches, über Lesereisen bis kritische Kommentare auf Social Media. Die Geschichte thematisiert die Verlagswelt, Rassismus, Social Media und zwischenmenschliche Beziehungen. Insbesondere Athenas und Junes Autorinnenfreundschaft hat mich sehr interessiert, weil der Diebstahl eben genau darauf aufbaut. Wir erhalten zwar einen kurzen Einblick in Athenas Sichtweise auf die Freundschaft, aber ich hätte gerne ihre unmittelbaren Gedanken zu June gelesen, so wie eben auch umgekehrt. June ist sehr tief in ihrer Täuschung verstrickt und ich war beim Lesen gefesselt und geschockt. Der Mittelteil hat sich zeitweise etwas gezogen, aber am Ende schlägt die Spannung wieder zu und ich saß nach Beenden des Buches fassungslos da.

Zwar kein Teil meiner Bewertung, aber bei diesem Buch unbedingt erwähnenswert ist die Gestaltung. Der Farbschnitt der ersten Auflage mit dem tropfenden Füllfederhalter passt gut zum Inhalt. Aber das Highlight für mich ist, dass unter dem Schutzumschlag Athenas geklautes Buch mit Junes Namen steht. Ich bin verliebt in die Gestaltung des Buches!


Fazit:
„Yellowface“ ist eine tolle Geschichte über eine Autorin, die das Manuskript einer anderen stiehlt und was es alles nach sich zieht. Ich war gefesselt, fasziniert und schockiert, auch wenn sich das Buch irgendwann zieht und ich mich kurz gefragt habe, wohin die Geschichte will. Eine wunderbar gezeichnete Charakterstudie, die die Verlagswelt, Rassismus, Freundschaft und die Macht von Social Media thematisiert.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Ich hatte mehr erwartet

0

Yellowface von Rebecca F. Kuang ist ein vielschichtiger Roman, der auf mehreren Ebenen gelesen werden kann. Auf der einen Seite ist es eine spannende Geschichte über zwei Schriftstellerinnen, June und ...

Yellowface von Rebecca F. Kuang ist ein vielschichtiger Roman, der auf mehreren Ebenen gelesen werden kann. Auf der einen Seite ist es eine spannende Geschichte über zwei Schriftstellerinnen, June und Athena, die um Erfolg und Anerkennung kämpfen. Auf der anderen Seite ist es eine scharfe Kritik an der Verlagswelt und den Strukturen, die dort vorherrschen.

June ist eine komplexe und widersprüchliche Figur. Sie ist sowohl sympathisch als auch unsympathisch. Einerseits kann man verstehen, warum sie so verzweifelt nach Erfolg ist. Andererseits ist ihr Verhalten gegenüber Athena absolut inakzeptabel, teilweise sogar nervig.

Kuangs Schreibstil ist fesselnd und gleichzeitig provokativ. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von June, was dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle ermöglicht. Die Autorin scheut sich nicht, Tabus zu brechen und unangenehme Fragen zu stellen.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Das erste Drittel hatte mich gefesselt, ich habe das Buch regelrecht inhaliert. Dann bog es ab zu einer anstrengenden Weise. June fand ich überzogen, ihre Handlungen konnte ich nicht mehr nachvollziehen.
Den Hype um das Buch habe ich anfangs verstanden, doch nach einer Weile wollte ich nur noch fertig werden. June wurde mir immer unsympathischer. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, aber nicht mit Freude.
Das Ende des Romans lässt Raum für Spekulationen, was zu einer Fortsetzung führen könnte.
Ich hätte mir einen fertigen Abschluss gewünscht.

Die Buchgestaltung ist auf jeden Fall ein Knaller.
Das beste entpuppt sich nach Entfernen des Schutzumschlag. Zumindest im Regal macht sich das Buch sehr gut.

Ich empfehle Yellowface für die, die sich für Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung und Identität interessieren. Die Altersempfehlung ist ab 16 Jahren, was ich für richtig halte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere