Cover-Bild Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 18.04.2024
  • ISBN: 9783423284110
Rebecca Yarros

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things

Roman | Gefühlvolle Second Chance Romance der Bestsellerautorin von »Fourth Wing« – mit exklusivem Farbschnitt in limitierter Auflage
Ilse Rothfuss (Übersetzer)

Wie weit gehst du für diejenigen, die du liebst und die dich am meisten brauchen?

Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.

Ein herzzerreißender Liebesroman der internationalen Bestsellerautorin Rebecca Yarros

Zwei Dinge hat Camden Daniels sich für seine Rückkehr in seine Heimatstadt Alba in Colorado vorgenommen: Er wird seinem kranken Vater die medizinische Behandlung ermöglichen, die dieser sich wünscht. Und er wird seine Kindheitsliebe Willow auf Abstand halten – die Frau, die er schon immer geliebt hat, die er aufgrund der Vergangenheit aber nicht lieben darf.

Willow ist allerdings ganz und gar nicht gewillt, sich von Camden fernzuhalten. Als die beiden sich unwillkürlich nahekommen und Willow sich in aller Öffentlichkeit bedingungslos hinter Camden stellt, könnte das jedoch alles zerstören, was ihnen wichtig ist …

Dunkle Familiengeheimnisse, ein tragisches Schicksal, Verrat – und zwei Menschen, deren bedingungslose Liebe alles zu zerstören droht

»Eine ergreifende und gekonnt gestaltete ›second chance‹-Romanze.« Kirkus Reviews

»Genauso perfekt, umwerfend schön und eindringlich wie all ihre anderen Geschichten. Bringt Taschentücher mit.« Readers Retreat blog

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2024

Fantastischer Schreibstil, aber schwierige Charaktere

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Das Gestaltung des Buches ist wirklich schön. Ich mag das Cover ausgesprochen gerne, weil es perfekt zum Setting der Handlung passt und dadurch schon vorab ein gutes Gefühl dafür bietet, wie die Landschaft ...

Das Gestaltung des Buches ist wirklich schön. Ich mag das Cover ausgesprochen gerne, weil es perfekt zum Setting der Handlung passt und dadurch schon vorab ein gutes Gefühl dafür bietet, wie die Landschaft rund um Alba aussieht. Der Farbschnitt rundet das Ganze perfekt ab und macht sich hervorragend im Regal.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Camden Daniels kehrt nach Jahren bei verschiedenen Auslandseinsätzen beim Militär in seine Heimatstadt Alba zurück, um seinem demenzkranken Vater die medizinische Versorgung zukommen zu lassen, die er sich wünscht. In Alba ist er allerdings nach wie vor das schwarze Schaf der Familie, derjenige der mehrmals vor dem Jugendrichter stand und derjenige, der für den Tod seines kleinen Bruders Sullivan verantwortlich ist. Deswegen will er auch auf jeden Fall das Aufeinandertreffen mit Willow, Sullivans Jugendliebe, vermeiden, doch der Ort ist klein und wenn sich Cam gegen die Wünsche seines älteren Bruders durchsetzen will, der den Vater in ein Heim abschieben will, dann braucht er Verbündete und Willow ist die einzige, die ihn immer unterstützen würde. Dabei kommen sich die beiden immer näher, doch ihre Liebe könnte alte Familiengeheimnisse ans Licht bringen und alles zerstören, was ihnen wichtig ist.

Ich war wirklich gespannt, dieses Buch zu lesen. Ich habe, wie viele andere auch, Rebecca Yarros erst durch Forth Wing entdeckt und da ich ihren Schreibstil dort wirklich genial fand, wollte ich unbedingt auch wissen, ob das auch für eine Nicht-Fantasy-Geschichte gelten würde. Zum Glück wurde ich zumindest in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Ich wollte eigentlich nur mal kurz in das Buch reinlesen und hatte dann innerhalb kürzester Zeit schon ein gutes Drittel verschlungen. Man wird direkt in die Geschichte gesaugt und kommt auch gar nicht mehr aus ihr hinaus.

Auch die Charaktere mochte ich zunächst richtig gerne, auch wenn sie sich eine Spur zu sehr in Klischees gelehnt haben. Camden ist scheinbar der geheimnisvolle Bad Boy, der nach Jahren wieder zurück in die Stadt kommt, weil sein Vater krank ist und dabei Willow wiedertrifft, die früher seine beste Freundin war und die feste Freundin seines Bruders bevor dieser starb. Dabei rettet er sie gleich zu Anfang direkt aus einer lebensbedrohlichen Situation. Das hätte ich noch in Ordnung gefunden, aber das passiert wieder und wieder und wieder. Ich bin generell kein großer Fan davon, wenn eine Person (meistens die Frau) sich dauernd retten lassen muss und hier war es mir echt eine Spur zu viel. Die erste Situation fand ich noch glaubwürdig und auch die zweite bringt zumindest die Geschichte voran, aber danach wurde es mir etwas zu redundant, zumal Willow genau wie Cam in Alba aufgewachsen ist und bestimmte Situationen hätte anders einschätzen können. Ich mochte trotz der Kritik die Beziehung der beiden. Man merkt, wie nahe sie sich mal waren. Und wie Cam für sie empfindet, auch wenn er versucht, seine Gefühle zu unterdrücken. Willow fand ich da oft ein bisschen klarer, aber ganz deutlich hat sie auch nie mit ihm kommuniziert, was ich mit der Zeit ein wenig nervig fand, zumal das einiges hätte früher klären können.
Größere Probleme als Willow und Cam haben mir aber die anderen Stadtbewohner bereitet, besonders weil es so viele waren, obwohl der Ort eigentlich nicht so groß ist. Zu Beginn ist es mir gar nicht so sehr aufgefallen, aber als ich dann das Buch für einen Tag an die Seite gelegt habe, hatte ich extreme Probleme die ganzen Charaktere auseinanderzuhalten und das passiert mir in Büchern eigentlich selten. Hier war ich aber vor allem bei Sitzungen des Geschichtsvereins, wo viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen, habe ich direkt den Überblick verloren und mich immer wieder gefragt, wer jetzt nochmal wer ist. Das liegt auch daran, dass alle eine ewig lange Geschichte miteinander haben und die Menschen Cam aus verschiedenen Gründen nicht mögen. Ich habe manchmal die Seiten mehrfach gelesen und hatte immer noch nicht das Gefühl komplett zu verstehen, warum jetzt diese Person so handelt wie sie es eben tut. Zudem haben sie in verschiedenen Situationen, selbst als er noch ein Kind war, immer das schlimmste von Cam angenommen, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gab. Das war wirklich störend, weil gerade die Meinungen der Personen im Ort für Cams Entwicklung und Gefühle so wichtig sind und ich deswegen gerne eine bessere Übersicht über die Handlungen gehabt hätte. Dennoch waren einige der Nebencharaktere wirklich richtig gut ausgearbeitet und sind mir auf verschiedene Weisen ans Herz gewachsen.

Allein allem war es vor allem der Schreibstil, der die Geschichte ausgemacht hat. Durch diesen bin ich nahezu durch die Geschichte geflogen und die zum Teil schon unlogische Handlung und die nicht besonders sympathische Nebencharaktere haben mich erst im Nachhinein so richtig gestört.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things

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Worum geht es?: Zwei Dinge hat Camden Daniels sich für seine Rückkehr in seine Heimatstadt Alba in Colorado vorgenommen: Er wird seinem kranken Vater die medizinische Behandlung ermöglichen, das dieser ...

Worum geht es?: Zwei Dinge hat Camden Daniels sich für seine Rückkehr in seine Heimatstadt Alba in Colorado vorgenommen: Er wird seinem kranken Vater die medizinische Behandlung ermöglichen, das dieser sich wünscht. Und er wird seine Kindheitsliebe Willow auf Abstand halten – die Frau, die er schon immer geliebt hat, die er aufgrund der Vergangenheit aber nicht lieben darf. Willow ist allerdings ganz und gar nicht gewillt, sich von Camden fernzuhalten. Doch als die beiden sich unwillkürlich nahekommen und Willow sich in aller Öffentlichkeit bedingungslos hinter Camden stellt, könnte das jedoch alles zerstören, was ihnen wichtig ist …



Das Cover: Das Cover zusammen mit dem farbigem Buchschnitt gefällt mir persönlich sehr gut. Es ist ein großes Blickfang. Ich mag es allerdings nicht, das auf dem Buchschnitt ebenfalls der Name der Autorin gedruckt wurden ist. Das ist mir etwas zu plakativ.


Der Schreibstil: Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Camden und Willow erzählt. Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr von Camden aus seinem Einsatz in der Armee. Insgesamt hat mir der Schreibstil gut gefallen. Die Kapitel sind ca. 25 Seiten lang, was mir ein bisschen zu lang ist, aber nicht so schlimm ist. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll und beide Charaktere konnten verschiedene Fassetten zeigen. Das Buch ist allerdings ein Slow Burner. Es dauert wirklich sehr lange bis die Liebesgeschichte ins Rollen kommt. Man braucht hier wirklich Durchhaltevermögen.


Die Hauptfiguren: Camden ist ein Mann, welcher gerade frisch aus der Armee zurück ist. Vor wenigen Jahren hat er in seinem Einsatz eine große Entscheidung getroffen, welche seinem Bruder das Leben gekostet hat. In seiner Heimatstadt wird er daraufhin geächtet und selbst seine eigene Familie will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Camden fällt er Tag für Tag immer schwerer immer nur als der Böse abgestempelt zu werden. Bei seiner Rückkehr sieht er wieder Willow. Er war schon als Jugendlicher in sie verliebt, aber sie war die Freundin seines Bruders. Dadurch ist sie ein Tabu für ihn, aber da gibt es diese Anziehung zwischen ihnen. Camden hat mich sehr beeindruckt. Er bekommt von so vielen Seiten Gegenwind und bleibt dennoch er selbst und verbiegt sich nicht. Manchmal hätte ich mir gehofft, dass er doch mehr Kontra gibt, aber das passt einfach nicht zu Camden.

Willow ist eine junge Frau, welche schon ihr ganzes Leben in Alba wohnt. Sie und Sully waren das perfekte Liebespaar, bis er starb. Natürlich hat Willow auch die Gerüchte um Camden gehört, aber im Gegensatz zu allen möchte sie auch seine Version hören. Es spüren schnell die Funken, aber auch sie erfährt Gegenwind. Die Beziehung der Beiden steht auf keinen guten Stern, denn es wirkt als ob sich die Schöne auf das Biest eingelassen hat, weil ihr Prinz gestorben ist. Sie wird ebenfalls angefeindet steht aber zu ihrer Beziehung zu Camden und seinen Plänen.



Endfazit: Schon "The Things We Leave Unfinished" hat mich umgehauen und so war für mich klar, dass ich unbegingt das nächste Buch der Autorin lesen muss. Leider konnte mich das Buch nicht ganz so begeistern wie "The Things We Leave Unfinished". Der Schreibstil ist gut, aber für meinen Geschmack zu ausladend. Die Liebesgeschichte hatte einfach einen viel zu großen Bogen bis dann mal was passiert ist. Camden und Willow als Protagonisten haben mich als Protagonisten begeistern können und haben der Geschichte viel Tiefgang verliehen. In der Geschichte wird das Thema Tod vielseitig angeschnitten und hier wäre definitiv eine Triggerwarnung angebracht. Die Thematik wurde glaubwürdig dargestellt und als Leser alle Seiten der Medaille gezeigt. Eine Sache die mir jedoch gar nicht gefallen war das Schwarz-Weiß Denken. Die gesamte Kleinstadt hasst Camden und bis auf Willow gibt es da keine Ausnahme. Sorry, aber das war mir einfach zu unrealistisch. Es ist eine gute Liebesgeschichte für Zwischendurch mit sehr viel Tiefgang, aber für meinen Geschmack wurde das gesamte Potential nicht ausreichend ausgeschöpft. Dennoch kann ich das Buch weiterempfehlen!


Das Buch erhält von mir gute 3 von 5 Sterne.



Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar bei vorablesen zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Alle gegen einen

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Seit Fourth Wing bin ich ein großer Fan der Autorin, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. "Weil ich an dich glaube" erzählt die Geschichte von Cam, der in seine Heimatstadt Alba zurückkehrt, ...

Seit Fourth Wing bin ich ein großer Fan der Autorin, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. "Weil ich an dich glaube" erzählt die Geschichte von Cam, der in seine Heimatstadt Alba zurückkehrt, obwohl er dieser für immer den Rücken zuwenden wollte. Allerdings hat ihm nun sein dementer Vater geschrieben, welcher seine Hilfe braucht. In Alba trifft Cam nicht nur seine Jugendliebe Willow, sondern auch viele Bewohner der Stadt, die nicht mehr gut auf ihn zu sprechen sind ...

Das Buch ist sehr gut geschrieben, ich kam gut in der Geschichte voran und konnte mir vor allem das Kleinstadtgetümmel mit ihren ulkigen Besonderheiten gut vorstellen (ein bisschen à la Gilmore Girls mit diesen merkwürdigen Regeln beispielsweise bei den Versammlungen). Ansonsten hat mir auch die Liebesgeschichte gut gefallen, zumindest die Chemie stimmte und man kam nicht umhin, zu bemerken, wie sehr Willow und Cam voneinander angezogen werden.

Cam ist ein ehemaliger Kriegsheld, gegen den sich alle zu verschworen haben scheinen, obwohl er einen guten Kern hat, eigentlich immer aushilft und böse Kommentare nicht einmal richtig stellt, sondern hinnimmt. Willow ist eine angesehene Frau in der Stadt und Cams beste Kindheitsfreundin, die später mit seinem Bruder zusammenkam.

Leider gefiel mir der Rest weniger gut. Die Charaktere sind sehr stereotypisch gezeichnet. Alle sind gegen Cam, obwohl dieser im Grunde nie wirklich etwas falsch gemacht hat und zumindest als LeserIn brauchte es nicht viele Seiten, um zu bemerken, wie sehr Cam von allen fehl eingeschätzt wird. Zu Beginn gab es noch einige Überraschungen, hier hat mir das Buch noch besser gefallen, doch irgendwann blieben diese aus. Die restliche Geschichte rundum Cam und seiner Familie wirkte übertrieben. Insbesondere zum Ende hin war vieles dann nur noch vorhersehbar und die großen Wendungen habe ich leider kommen sehen, da sie zu der überzeichneten Geschichte zuvor passten.

Daher blieb ich leider zum Ende hin ein wenig enttäuscht zurück, auch wenn der Schreibstil wie immer fantastisch war.

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Veröffentlicht am 05.07.2024

Klassische Romance ohne große Überraschungen und mit einigen Klischees, aber gutem Lesefluss

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Da ich Fourth Wing und Iron Flame vor diesem Buch gelesen habe, „Weil ich an dich glaube“ ja aber im Original davor rauskam, wundert mich mein Eindruck nicht, dass hier einige Tropes weniger gut bereits ...

Da ich Fourth Wing und Iron Flame vor diesem Buch gelesen habe, „Weil ich an dich glaube“ ja aber im Original davor rauskam, wundert mich mein Eindruck nicht, dass hier einige Tropes weniger gut bereits verwendet wurden. Bad Guy trifft Good Girl, mit der er früher eng befreundet war und sich dann von ihr abwendete, weil er sie nicht „haben“ konnte. Ich persönlich bin einfach wirklich keine Freundin dieses Tropes. Auch spricht sich Cam in einem Konflikt mit Willows Vater gegen Besitzansprüche aus und dafür, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen sollte. Dabei spricht er wiederholt davon, dass sie nun „seine“ ist und spricht ihr zumindest am Anfang wiederholt ab, selbst entscheiden zu können, ob sie eine Beziehung mit ihm eingehen möchte oder nicht. Ich muss wirklich sagen, dass ich diesen Handlungsstrang ziemlich platt fand. Und dabei geht es mir nicht darum, dass das Ende vorhersehbar ist. Das ist bei dem Genre völlig in Ordnung. Aber es wirkte eben wie eine x-te Fassung der immer gleichen Erzählung vom bösen Jungen, der „sein Mädchen“ vor einfach allem beschützen möchte. Mir ist bewusst, dass das in der Empyrean-Reihe nicht anders ist. Wahrscheinlich hat für mich der Fantasy-Aspekt den Unterschied gemacht.

Was ich wiederum sehr mochte, war die Thematisierung von Alzheimer und dem Recht auf körperliche Selbstbestimmung in Bezug auf lebenserhaltende Maßnahmen. Das hat mich deutlich mehr emotional gebunden und besonders den Gerichtsprozess fand ich unheimlich fesselnd geschrieben. Im Laufe der Handlung wurden mir die Charakteristika und Selbstvorwürfe der Figuren wiederum echt ein wenig zu penetrant wiederholt. Die ganzen Enthüllungen am Ende kamen mir zudem überstürzt vor und schienen nur der Besserstellung eines Charakters zu dienen. Hätte ich persönlich nicht gebraucht.

Ich habe das Buch gut und flüssig lesen können, es haben mir jedoch einfach Besonderheiten gefehlt und da gibt es für mich bessere Bücher des Genres.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Sehr viel schwächer als erhofft

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Wie so viele andere Leser:innen konnten mich die beiden Bücher Fourth Wing und Iron Flame von Rebecca Yarros vollkommen begeistern. Beide haben eine unglaubliche Sogwirkung auf mich gehabt und ich habe ...

Wie so viele andere Leser:innen konnten mich die beiden Bücher Fourth Wing und Iron Flame von Rebecca Yarros vollkommen begeistern. Beide haben eine unglaubliche Sogwirkung auf mich gehabt und ich habe die Bücher innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Ich war einfach gespannt, wie viel Einfluss die Fantasy-Elemente auf meine Begeisterung hatten, schließlich ist Fantasy mein Wühlfühlgenre. Es ist immer wieder echt spannend zu sehen, wie Autor:innen in verschiedenen Genres schreiben. Aus diesen Gründen war ich sehr neugierig auf das (für mich) erste Romance Buch der Autorin.
Da ich von den Fanatsy Werken so begeistert war, konnte ich leider nicht verhindern, dass ich die Bücher immer wieder mit diesem Buch verglichen habe. Ich konnte dies schon beim Lesen/Hören des Hörbuchs schlecht voneinander trennen, deswegen finden sich die Vergleiche auch immer wieder in dieser Rezension wieder.

Um der Rezension schon einmal vorzugreifen: Von der Geschichte war ich leider am Ende eher enttäuscht.
Es gibt eine Fülle an wirklich wichtigen und spannenden Themen in dem Buch, doch war es für mich einfach ein bisschen zu viel des Guten.
Der Umgang mit einem dementen Angehörigen, Auswirkungen eines traumatischen Erlebnisses, das ethische Dilemma von Dingen, die man als Angehöriger für richtig hält, die für die betreffende Person jedoch die falschen sind, die starren und unveränderlichen Meinungen in einer Stadt, in der jeder jeden kennt, große Gefühle, die man sich nicht eingestehen möchte, Drama, noch mehr Trauma durch noch mehr schreckliche Vorkommnisse in der Vergangenheit.
Auf fast 500 Seiten wird versucht, sich all diesen Themen anzunehmen und es klappt leider nicht wirklich gut. Ja, jedes Thema bekommt irgendwie einen eigenen Raum in der Geschichte, doch wirklich tiefer gehen sie dann doch nicht.

Ich habe das Hörbuch vor einigen Tagen beendet und muss mir schon jetzt eingestehen, dass ich bereits vieles über die Charaktere schon wieder vergessen habe und mir zum Glück während des Hörens Notizen gemacht habe.
In der Retrospektive ist mir vor allem Cam im Gedächtnis geblieben, der deutlich ausgearbeiteter war als Willow. Willow ist um ehrlich zu sein ein total austauschbarer Charakter. Erstaunlicher Weise ist es hier, anders als in vielen YA und NA Büchern so, dass nicht der männliche Hauptcharakter eine Schablone ist, die mit austauschbaren Elementen versehen wurde, sondern in diesem Fall trifft es mal die weibliche Hauptfigur. Mir sind die Beschreibungen von Willows Haus mehr in Erinnerung geblieben als Informationen über sie.

Ein Punkt, den ich Contemporary Büchern einfach nicht verzeihe, ist körperliche Gewalt. Ja, dies ist durchaus ein Punkt von mir, der kritisiert werden kann, schließlich fand ich Fourth Wing so gut, obwohl es in diesem Buch sehr gewalttätig und brutal zugehen kann. Für mich ist es jedoch „moralisch“ ein Unterschied, ob sich diese in einem fantastischen Setting abspielt, einer Welt, die sich ohnehin weit weg und unerreichbar anfühlt, oder in einem realen Setting wie einer (fiktiven, aber durchaus so bestehend könnenden) Kleinstadt.
Cam wird in einer Szene provoziert (klar, blöde Situation und Provokationen muss man sich nicht einfach gefallen lassen), flippt aber vollkommen aus, obwohl (!) er weiß, dass er stärker und seinem Gegenüber überlegen ist. Für mich ist das einfach vollkommen inakzeptabel.

Ich habe außerdem mit „military fiction“ ein großes Problem und einen Trope gefunden, den ich wirklich ungern lese. Ich denke auch, dass dieses Buch in Deutschland niemals verlegt worden wäre, wäre Fourth Wing nicht so dermaßen eingeschlagen.

Der Twist am Ende, von dem ich in so vielen Rezensionen auf Goodreads gelesen habe, kam jetzt nicht wirklich überraschend. Das Einzige, was mich überrascht hat, war, dass der Plottwist ernsthaft so geschrieben wurde, weil ich ihn unglaublich plump finde. Während mich die Plottwists in Fourth Wing und Iron Flame noch mehr an die Geschichte fesselten, war hier das Gegenteil der Fall. Ich kann nun einige Leser:innen deutlich besser verstehen, die ebendiese Twists in den Fantasy Büchern nicht gelungen fanden. Schon erstaunlich, wie gut Punkte in einem Genre für mich als Leserin funktionieren können, in einem anderen Genre jedoch einen ganz anderen Effekt haben.

Der letzte Punkt könnte ein kleiner Spoiler sein, deswegen der Hinweis an dieser Stelle: Im nächsten Absatz beschreibe ich einen Punkt, der mich etwas gestört hat und der mit einem der Hauptcharaktere zu tun hat. Bitte notfalls überspringen:
Ich verstehe einfach nicht, warum alle Cam so schrecklich finden. Rebecca Yarros hat unheimlich viel dafür getan, ihn als den großen, bösen Außenseiter mit ganz weichem Kern darzustellen, aber es ergibt einfach keinen Sinn. Als ob wirklich eine gesamte Stadt ein Kind (!) schon als böse empfunden und diese Einstellung niemals revidiert hat. Das war mir einfach zu konstruiert und unglaubwürdig.

Es sind alles Kleinigkeiten, Punkte, die eigentlich nicht großartig dramatisch sind, in der Fülle und in ihrer Gesamtheit aber leider dazu führen, dass ich das Buch letztendlich nicht gut fand.
Was in Fantasy Werken durchaus funktionieren kann, funktionierte hier einfach nicht für mich.
Es war für mich einfach nicht die passende Geschichte. Das Buch hat seine Schwächen, ist aber nicht schlecht, doch auch nicht wirklich gut.
Ich werde mich in Zukunft weiterhin wie eine Besessene auf die Fantasy Bücher von Rebecca Yarros stürzen, ihre Romance Bücher jedoch auslassen. Für all jene, die sich an solchen Büchern erfreuen: Bereits im August diesen Jahres wird mit „Alles, was ich geben kann“ ein weiteres Romance Buch von Rebecca Yarros im dtv Verlag erscheinen.